17.02.2020 - Stefan Erlich - 0 Kommentare
Am 10.02.2016 ging unser Crowdinvesting-Vergleich online und markierte damit den Start unserer eigenen Auseinandersetzung mit dem Thema “Crowdinvesting”. Das Ganze steckte damals noch in den Kinderschuhen und viele Anleger waren zunächst skeptisch angesichts der hohen Zinsen von bis zu 9 %. Mittlerweile weist das Branchenportal Crowdinvest.de ein in Crowdinvesting-Projekte investiertes Anlagevolumen von über 1,1 Mrd. € aus – eine rasante Entwicklung. Noch im gleichen Jahr starteten wir unser Echtgeld-Portfolio, in das wir mittlerweile über 30.000 € eigenes Geld investiert haben. Dadurch konnten wir praxisnah Erfahrungen sammeln und einige Stolpersteine des Crowdinvestings identifizieren. Das Resultat daraus: die Gründung des Investmentmarktplatzes Anlagehafen.
Kleiner Exkurs für alle, die Crowdinvesting bisher noch nicht kannten:
Eine der wichtigsten Lehren aus unserem Echtgeld-Portfolio: Crowdinvesting als Geldanlage ist langfristig nicht ohne eine breite Diversifikation erfolgreich. Wer nur in einzelne ausgewählte Projekte investiert, ist einzig und allein vom Glück abhängig. Das kann gut gehen … oder eben nicht. Vorhersagen lässt sich der Erfolg von Crowdinvesting-Projekten nicht, wie die letzten vier Jahre eindrucksvoll gezeigt haben. Viele Kleinanleger wähnten sich durch die Auswahl von “bombensicher” wirkenden Projekten in Sicherheit. Am Ende gingen jedoch oft genau diese Projekte pleite, aus ganz unterschiedlichen und nicht vorhersehbaren Gründen. Das Risiko von Crowdinvesting ist und bleibt hoch und der einzige Schutz, den wir als Anleger zur Verfügung haben, ist die breite Streuung unseres Anlagebetrages über möglichst viele unterschiedliche Projekte, genannt Diversifikation.
Die in Exchange Traded Funds (ETFs) bereits eingebaute Diversifikation müssen sich Anleger beim Crowdinvesting aufwändig selbst zusammenbauen. Das macht unserer Erfahrung nach mehr Aufwand als man denkt und schmälert am Ende die persönliche Rendite. Das Problem ist vor allem deswegen so gravierend, weil aktuell in Deutschland noch jede Crowdinvesting-Plattform ihr eigenes Süppchen kocht und damit den Verwaltungsaufwand künstlich hoch hält. Nach dem von WeltSparen by raisin & Co bekannten Marktplatz-Prinzip über eine zentrale Anlaufstelle bei verschiedenen Plattformen zu investieren, ist bisher nicht möglich. Das wäre aber essentiell, um das Verhältnis von Zeitaufwand und Rendite zu verbessern. Warum es so etwas für Crowdinvesting noch nicht gibt? Genau diese Frage haben wir uns zusammen mit der Firma CrowdDesk auch gestellt und am Ende zusammen den Anlagehafen gegründet (www.anlagehafen.de).
Der Anlagehafen ist ein Investmentmarktplatz für hochverzinste Anlageprodukte unterschiedlichster Art und soll den Aufwand für den Aufbau eines diversifizierten Hochzinsportfolios deutlich verringern. Dabei möchten wir verschiedene Anbieter auf einer Seite bündeln und dadurch nicht nur den Investitionsprozess, sondern auch die Verwaltung des Anlageportfolios über den zentralen Login-Bereich vereinfachen. Wir verstehen uns im Rahmen des Anlagehafens als eine Art “ETF für Crowdinvesting”, wobei wir Ihnen leider aus rechtlichen Gründen das manuelle Investieren in Einzelanlagen, anders als ein ETF, nicht abnehmen dürfen. Wir verringern damit nicht das Risiko der Anlagen an sich. Dieses bleibt unverändert hoch und jeder Anleger sollte sich gut überlegen, ob er bereit ist, das hohe Ausfallrisiko zu tragen. Wir wollen es Anlegern jedoch einfacher machen, zu diversifizieren, um mögliche Verluste besser aufzufangen.
Was der Anlagehafen nicht leisten kann, ist eine besonders “schlaue” Vorauswahl an Projekten. Wir haben genau wie alle anderen Anbieter auf dem Markt keine Glaskugel, die uns sagt, welches Projekt einmal erfolgreich zurückgezahlt werden wird und welches nicht. Selbstverständlich prüfen wir jedes Projekt vor der Veröffentlichung, klopfen die klassischen Stolperfallen ab und lassen uns die Projekte von der BaFin bestätigen. Darüber hinaus können aber auch wir nicht zuverlässig vorhersagen, ob alle über den Anlagehafen vermittelten Projekte erfolgreich sein werden. Auch hier gilt wieder: Es handelt sich um Anlagen mit hohem Ausfallrisiko, das nicht beschönigt werden sollte. Häufig entsteht bei Anlegern gerade dann Unmut, wenn Projekte insolvent gehen, die mit “hoher Sicherheit” angepriesen wurden. Ein Wecken falscher Erwartungen wollen wir vermeiden. Wer in Zeiten von Negativzinsen 7 % und mehr Rendite erhalten möchte, muss mit einem hohen Risiko rechnen.
Als Mitgründer des Anlagehafens sind wir natürlich ein wenig voreingenommen, aber wir glauben, dass wir für diejenigen, die sich bewusst für Crowdinvesting entscheiden, eine gute Möglichkeit entwickelt haben, sich besser vor größeren Verlusten zu schützen. Dabei möchten wir auch an dieser Stelle noch einmal betonen, dass Crowdinvesting keineswegs alternativlos ist. Für viele Anleger ist insbesondere im Rahmen der Altersvorsorge ein klassischer ETF auf den MSCI World die bessere Alternative, denn Altersvorsorge und Crowdinvesting passen aufgrund des hohen Ausfallrisikos schlichtweg nicht zusammen. Auch ist es keine Schande, sich mit den niedrigen Renditen bei Tages- und Festgeldkonten abzufinden, denn wer ein hohes Maß an Sicherheit sucht, ist eher bereit, auf Rendite zu verzichten und in vielen Anwendungsbereichen ist Sicherheit ein sehr wichtiger Aspekt.
Wer noch mehr wissen möchte, findet weitere Informationen über den Anlagehafen unter www.anlagehafen.de. Dabei gilt: Neukunden erhalten noch bis zum 15.03.2020 einen Bonus in Höhe von 1 % auf ihr erstes Investment (Bonus-Code ANKER im Anlageprozess eingeben!). Dieser wird nach Ablauf der gesetzlichen Widerrufsfrist automatisch auf das angegebene Referenzkonto ausgezahlt.
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