Anfang Januar 2014 bin ich durch einen Hinweis bei Kritische-Anleger.de auf ein sehr attraktives Festgeld-Angebot der Targobank aufmerksam geworden. Die Bank bot damals 2,75 % für ein Jahr an, sofern man sich gleichzeitig auch für den Umzug eines bestehenden Depots zur Targobank entscheidet. Bei einem Telefonat mit der Targobank-Hotline bestätigte man mir, dass die guten Konditionen auch gelten würden, wenn ich einen am 31.01.2014 auslaufenden Festgeldbetrag zur Targobank transferiere.
Ich nahm daraufhin Kontakt mit Herrn Erlich, Redaktionsleiter von Kritische-Anleger.de, auf, um ihn auf diese erstaunliche Anlagemöglichkeit aufmerksam zu machen. Herr Erlich versicherte sich persönlich auch noch einmal bei zwei verschiedenen Hotline-Mitarbeitern, dass das Festgeld-Angebot (inoffiziell?) auch ohne Depotübertrag wahrgenommen werden kann (O-Ton Hotline: „Es reicht, wenn Sie einfach ein leeres Depot bei uns eröffnen.“). Daraufhin fügte der Redaktionsleiter am 07.01.2014 einen entsprechenden Hinweis in dem Kurztest auf Kritische-Anleger.de ein.
Ich eröffnete schließlich ein kostenfreies Girokonto und überwies anschließend einen fünfstelligenFestgeldbetrag.Als er dort gebucht war, riefen mich 2 Mitarbeiterinnen der Targobank München und schließlich der Leiter für Bayern an. Man teilte mir mit, dass das von mir beschriebene Festgeldangebot OHNE Depotübertrag so nach den Statuten nicht zulässig sei. Meinen Hinweis, dass meine Vorgehensweise von 3 verschiedenen Hotline-Mitarbeitern in der Zentrale als machbar bestätigt worden war und dies anschließend zu einem entsprechenden Hinweis bei Kritische-Anleger.de geführt habe, hielt der Leiter für ein wenig anmaßend. Durch Nachhaken erfuhr ich, dass er den Text auf Kritische-Anleger.de trotz meines Hinweises gar nicht vollständig gelesen hatte. Die daraufhin folgende leise Entschuldigung vernahm ich.
Man wollte nun die Namen der auskunftsfreudigen Mitarbeiter wissen, die weder ich noch Herr Erlich aus journalistischer Integrität nennen wollten. Der Leiter bat, diesen Problemfall mit der Targobank-Zentrale besprechen zu dürfen. Sein Rückruf war auf 2 Tage später terminiert.
Statt einer erwarteten kulanten Lösung kamen jedoch die Kündigungsformulare per Post. Zwischenzeitlich zeigten u. a. Nachfragen von Herrn Erlich bei der Targobank-Hotline, dass dort (evtl. aufgrund einer internen Anweisung) die Frage nach dem Festgeldangebot ohne realem Depotübertrag nun mit einem klaren „Nein“ beantwortet wurde - eine Kehrtwende!
Im Übrigen bot man mir telefonisch „aus Kulanz“ an, ein Festgeldkonto mit 1-jähriger Laufzeit und 2 % Zinsen zu eröffnen, sofern ich einen neuen Kunden werben würde. Allerdings wäre dieses Konto dann kostenpflichtig gewesen und statt der 2 % Zinsertrag p. a. hätte ich am Ende aufgrund der Gebühren effektiv nur noch etwa 1 % bekommen (der nächstbeste Festgeldanbieter lag bei 1,70 %).
Was bleibt ist ein recht unangenehmer Nachgeschmack. Der nachteilige Eindruck der Targobank wird auch noch dadurch verstärkt, dass man nur unter „Namensverrat“ geneigt gewesen wäre, über Zugeständnisse nachzudenken. Es wäre ein Leichtes gewesen, sich kulant zu zeigen und das Angebot einmalig so durchgehen zu lassen (was wohl auch schon vorher möglich gewesen war). Es hätte einen Hinweis an das eigene Hotline-Team und an die Redaktion von Kritische-Anleger.degeben können und die Sache wäre für alle Beteiligten ohne Schaden abgegangen.
Meine negative Einschätzung bezieht sich vor allem auf die Art und Weise, wie die Targobank mit ihren eigenen Problemen zu Lasten eines gerade gewonnenen Kunden umgeht. Diese Unsensibilitätkann man nicht unter „handwerkliche“ Unzulänglichkeiten abhaken, sondern dies fällt aus meiner Sicht unter vermeidbare Rauigkeit vom Kunden-Management.