Ich habe am 17.06.2015 von einem anderen aktienfonds-basierten Riestervertrag zu fairr.de gewechselt. Hierfür habe ich einen Antrag auf Übertragung abgegeben und fairr.de hat dann alles weitergeleitet. Eine Eröffnungsbestätigung erhielt ich am bereits am 23.06.2015. Der Login in die Online-Verwaltung war eine Woche nach Antragstellung möglich. Die Übertragung dauerte drei Monate aufgrund der vertragsgemäßen Kündigungsfrist.
Zum Jahresanfang 2017 gab es das Update auf fairriester 2.0. Hierzu wurde mir am 18.11.2016 eine E-Mail mit den entsprechenden Unterlagen zugesandt. Ich habe diese geprüft und dann die Vertragsumstellung beauftragt. Laut E-Mail geht das per Post oder online. Ich glaube, ich hatte mich für die Online-Beauftragung entschieden.
Das Anlagekonzept von fairr.de erscheint mir sehr schlüssig. Nach meinem Eindruck ist es transparent und gut auf der Homepage dokumentiert. Der Aktienanteil ist höher als bei anderen Produkten, die ich gesehen habe, und sinkt altersabhängig mit der Restlaufzeit des Vertrags. Die Kostenstruktur finde ich nachvollziehbar und günstig.
An der Abwicklung habe ich bisher nichts auszusetzen, alles lief einwandfrei. Dass fairriester 2.0 nun eine Rentenhöhe (genauer: einen Rentenfaktor) garantiert, ist sicher positiv. Wer nach „Safe withdrawal rate“ googelt und den Taschenrechner anwirft, fragt sich aber, ob da nicht mehr drin wäre. Auch die Kosten in der Rentenphase sind nach meinem bisherigen Eindruck nicht so transparent und günstig wie in der Ansparphase. Andererseits: Vielleicht konkurrieren in 20 Jahren mehrere Versicherer um uns Riester-Rentner und ich kann kurz vor Renteneintritt in einen günstigeren Vertrag wechseln. Aber wenn nicht, dann ist der aktuelle fairr.de-Rentenfaktor zugesagt.
Bisher hatte ich nur per E-Mail Kontakt mit dem Service. Wobei die Antwortmail nur „Sie haben Post im Online-Interface“ lautet und die eigentlichen Inhalte von dort heruntergeladen werden müssen, was ich aber völlig ok finde. Es ging dabei um eine Formularanforderung, um die Abbuchung auf 0 € zu reduzieren, da das Geld direkt von meiner Personalabteilung überwiesen werden soll. Dieses Procedere war nämlich nicht über die Weboberfläche möglich, per E-Mail aber kein Problem. Erreichbarkeit, Kompetenz und Freundlichkeit waren dabei meiner Ansicht nach einwandfrei. Auf Antwort wartete ich, glaube ich, ein bis zwei Arbeitstage – also vollkommen in Ordnung.
Einziger Kritikpunkt: Das (regelmäßig durchgeführte) Rebalancing habe ich noch nicht nachvollziehen können. Hier wäre ein Abrechnungs-PDF für mich das Tüpfelchen auf dem i.
Die Online-Verwaltung nutze ich alle drei bis vier Monate. Es ist meiner Ansicht nach schnörkellos, funktional und übersichtlich. Meistens checke ich nur den Kontostand oder hole einen Brief ab, wenn ich die E-Mail erhalten habe, dass etwas abzuholen ist. Ansonsten gibt es einmal im Jahr einen Jahresabschluss, den ich prüfe. Das ist mir genug.
Unterstützende Unterlagen vom Anbieter für die steuerliche Behandlung der Kapitalerträge sind bei Riester meines Wissens in der Sparphase kein Thema, aber die nötigen Riester-Formulare gibt es selbstverständlich.
Ob Riestern an sich eine gute Idee ist, werde ich erst in 30 Jahren wissen. Aber unter den existierenden Angeboten hat mir fairr.de bisher den besten Eindruck gemacht. Ich würde es wieder tun.