Nach längerem Überlegen und einer Recherche im Internet habe ich Ende Dezember 2016 bei fairr.de den Altersvorsorgevertrag „fairriester 2.0“ (Riester-Fondssparplan basierend auf ETFs) abgeschlossen. Letztlich trugen neben dem Lesen von Erfahrungsberichten auch die mündlichen Aussagen eines Bekannten, der selbst in der Finanzbranche tätig ist, zu meiner Entscheidung bei. Dieser hatte mir erzählt, dass er beim Konkurrenten DWS unzufrieden sei, weil der Anteil der Aktien recht niedrig sei und seine Anlage sich eher im negativen Bereich bewege. Bei fairr.de wäre sie aber stets im Plus gewesen.
Eröffnung & Servicekontakt
Den Abschluss selbst fand ich einfach und verständlich. Ich stand per E-Mail und auch telefonisch in freundlichem Kontakt mit einigen Mitarbeitern von fairr.de. Ich hatte vor der Antragsstellung Fragen zum Hinterbliebenenschutz (ob man diesen auch später nochmal ändern könne) und zur Einmalzahlung zu Vertragsbeginn. Zu beiden Anliegen erhielt ich umfassende Antworten. Bezüglich der Erreichbarkeit und Kompetenz fand ich den Service völlig in Ordnung. Meine E-Mails wurden entweder noch am selben Tag oder spätestens am Vormittag des nächsten Werktages beantwortet. Ich denke, dass ich auch einmal zurückgerufen wurde.
Mir wurde auch zugesichert, dass der Antrag noch rechtzeitig vor Jahresende bearbeitet werden würde, wenn ich ihn bis zu einem gewissen Datum einreiche. An den genauen Zeitpunkt kann ich mich nicht mehr erinnern. Den Kontakt selbst habe ich als sehr gut empfunden. Besonders positiv fand ich, dass mein o. g. Bekannter noch nachträglich als Werbender vermerkt werden konnte. Somit erhielt sowohl er als auch ich für ein Jahr einen Bonus in Form von halbierten Kosten.
Eigentlich hatte ich den Plan, die Dezember-Rate 2016 und die Einmalzahlung für die vorangegangenen 11 Monate für das Jahr 2016 anrechnen zu lassen, um auch für 2016 noch die volle Zulage zu erhalten. Diesbezüglich negativ fand ich, dass ich nicht darauf hingewiesen wurde, bei der Angabe des Vertragsbeginns ein konkretes Datum des Jahres 2016 anzugeben, statt „sofort“ anzukreuzen. Erst später erkannte ich, dass die Dezember-Rate 2016 erst Anfang Januar 2017 gemeinsam mit der Januar-Rate eingezogen worden war. Die Einmalzahlung erfolgte jedoch noch rechtzeitig im Dezember. Ich habe die Fakten noch nicht ganz durchschaut, doch wahrscheinlich kann oder konnte mir deshalb für Dezember nicht mehr die Zulage in voller Höhe angerechnet werden.
Die Bearbeitung des Antrages verlief insgesamt recht schnell. Bereits am 27.12.2016 wurden erste Unterlagen in meinem Online-Postfach bei der Sutor Bank hinterlegt, worüber ich per E-Mail informiert wurde. Allerdings konnte ich auf diese erst in der ersten Januarwoche zugreifen, als ich meine Zugangsdaten per Post erhielt.
Online-Verwaltung
An der Online-Verwaltung empfinde ich positiv, dass alles sehr übersichtlich angeordnet ist. Anfangs habe ich sie nahezu wöchentlich genutzt, nun nur noch einmal im Monat. Meist betrachte ich dabei den aktuellen Depotwert, trage diesen in meine eigene Excel-Tabelle ein und berechne damit, wie in etwa der momentane prozentuale Wertzuwachs liegt. Gelegentlich schaue ich mir auch die Umsätze an oder betrachte, welche Buchungen durchgeführt wurden. Außerdem sind hier meine Riester-Informationen einsehbar und gewisse Formulare herunterladbar.
Auch die Balkendiagramme der Umsatzentwicklung finde ich zeitweise interessant. Diese sind aber eher sehr grob, tagesaktuelle Schwankungen sind nicht enthalten. Das kleinste Intervall ist eine monatliche Darstellung (1 Jahr), etwas gröber eine quartalsweise Darstellung (3 Jahre) und über einen längeren Zeitraum (12 Jahre). Das finde ich ein wenig negativ. Vom Konkurrenten AVL Investmentfonds weiß ich beispielsweise, dass man in deren Online-Verwaltung einen detaillierteren Einblick in die Wertentwicklung hat.
Es wird auch eine App von fairr.de angeboten, welche ich jedoch nicht nutze, weil meine Anmeldedaten nicht im Apple-Schlüsselbund gespeichert werden können. Stattdessen besuche ich mit meinem iPhone die Website der Sutor Bank, wo ich mich problemlos anmelden kann. Außerdem empfinde ich die App nicht ganz so gut für kleinere Displays optimiert. Auf dem Laptop ist das wesentlich übersichtlicher.
Informationsverhalten
Per E-Mail werde ich von der Sutor Bank informiert, wenn neue Dokumente in meinem Online-Postfach hinterlegt wurden. Dies geschah bis jetzt in etwa halbjährlich. Auch über die Gutschrift der staatlichen Zulage für 2016 wurde ich informiert. Über die Wertentwicklung informiere ich mich wie oben dargestellt selbst.
Nur zu einer Sache fehlen mir derzeit noch Informationen: Inwieweit wäre es möglich, meinen fairriester-Fondssparplan bei der Sutor Bank zu überzahlen bzw. inwieweit kann ich beispielsweise die Wertentwicklung hier nutzen, indem ich mehr einzahle - und nach einiger Zeit wieder abhebe - als der maximale Betrag (bzgl. Steuervergünstigungen) in Höhe von 2100 € pro Jahr zulässt? Ich weiß, dass dies bei anderen Anbietern vertraglich ausgeschlossen wird. Wie es sich hier verhält, weiß ich aktuell nicht, werde ich aber noch in Erfahrung bringen.
Fazit
Ich persönlich möchte fairr.de klar empfehlen. Zwar habe ich meinen Vertrag erst ein dreiviertel Jahr, innerhalb dieser Zeit lag der Wert meiner Anlage jedoch stets „im Plus“, d. h. es lag nach meinen Berechnungen immer ein Wertzuwachs zwischen 2 % und 9 % vor.