Zu Beginn meiner Ausbildung bei der Deutschen Bundespost anno 1959 musste ich ein Postscheckkonto eröffnen, so hieß das Postgirokonto früher einmal. Über die Jahrzehnte war ich damit generell sehr zufrieden und habe es innerhalb meines Freundeskreises, der Verwandtschaft und Kunden am Postschalter auch ehrlichen Herzens weiterempfohlen. Auch als Zweitkonto, da total gebührenfrei. Nur Kredite durften früher nicht vergeben werden. Diverse Postsparbücher habe ich längst gekündigt, nachdem sie jahrelang auf Eis lagen.
Inzwischen ist meine Zufriedenheit leider weitestgehend abhanden gekommen und ich sehe mich nach einer besseren Alternative um. Mittlerweile auf dem Land wohnend, wurde bereits vor einigen Jahren dem örtlichen Edeka Markt das Postbankgeschäft entzogen. Auf meine Beschwerde hin erhielt ich die Antwort, man müsse sparen. Eine kostenfreie Alternative zum Geldabheben gibt es im Ort nicht.
Nunmehr ereilte auch den Rewe Markt im Nachbarort das gleiche Schicksal. Hier kann zwar ein EC-Automat der Commerzbank genutzt werden, aber das Parken dort ist problematisch. Im anderen Nachbarort befand sich der Geldautomat im Post-Shop, war also nach 18 Uhr auch nicht mehr zugänglich. Nun wurde selbst dieser entfernt.
Zum Geldabheben darf ich mich in die Schlange wartender Kunden einreihen, was in Einzelfällen sehr lange dauert. Der im Ort befindliche Automat der Commerzbank ist während der Aufführung eines Volksschauspieles abends ebenfalls schlecht erreichbar, da das Gelände dann abgesperrt ist. Die jetzigen Dreifachangaben beim Online-Banking, allein schon, wenn man nur den Kontostand sehen möchte, empfinde ich als übertrieben und lästig. Auch ist ja die Namensangabe plus PIN nicht mehr untereinander, sondern auf einer neuen Seite. Ich frage mich, wozu?
Nachdem ich mich nun einigermaßen durch die Umstellung der Eingaben, die mir persönlich als Verschlechterung vorkommen, durchgewurstelt habe, der nächste Hammer: SMS aufs Handy wird abgeschafft. Mein Telekom-Experte sagte mir, beim Smartphone besteht eine gewisse Betrugsgefahr übers Internet, beim einfachen Handy jedoch nicht. Daher denke ich, dass man vielleicht dem Kunden selber die Auswahl überlassen sollte. Andere Banken bieten das weiterhin an und so fortschrittlich war man hier früher auf breiter Basis auch nicht.
Mir wurde inzwischen schriftlich mitgeteilt, dass die PIN vom TAN-Generator eine frühere sein kann, wenn man diese nicht zur Legitimierung benutzt hat. Wenn es aber nicht mehr anders geht, werde ich das ausprobieren – notgedrungen.
Den Rest gab mir noch eine neue Überweisung als gespeicherte Verbindung. Diese stand plötzlich einsam und allein da. Die anderen ca. 25 Zahlungsempfänger wurden eliminiert. Da ich als privatversicherter älterer Mensch viele Arztrechnungen erhalte, darf ich nun alle Konten wieder neu eingeben. Wer die oft winzig und schwach gedruckten IBAN-Angaben kennt, weiß was das für mich bedeutet.
Auf eine Antwort im Kontaktformular warte ich noch immer, was allerdings ein Einzelfall ist. Sobald ich was Besseres gefunden habe, bin ich hier weg.