Ich gehörte damals zu den Ersten, die ein Konto bei Number26 eröffnet haben. Das war im Dezember 2015 und N26 hatte noch keine Banklizenz, weshalb alles über Wirecard lief. Die Verifizierung erfolgte über Videoident. Positiv fand ich, dass das Ganze relativ schnell online erledigt werden konnte, ohne zur Bank bzw. Post zu müssen.
Mir gefiel das Konzept der N26 sehr gut. Keine Gebühren und dafür auch keine Filialen. Da ich alles online erledige war das perfekt für mich. Nach einem kurzem Probelauf habe ich N26 dann zu meinem Hauptkonto gemacht.
Da die N26 eine reine Onlinebank ist, nutzte ich ausschließlich das Onlinebanking. Es gibt kein TAN-Verfahren, sondern eine ÜberweisungsPIN, die ich selber festgelegt habe und immer nach einer Überweisung eingeben musste.
Die N26 bietet eine App an. Die Bank ist ja darauf ausgelegt, dass man den Zugang hauptsächlich per App nutzt. Ich nutzte die App allerdings nur, um mir eine Übersicht über den Finanzstatus zu verschaffen. Überweisungen und ähnliches machte ich dann doch am PC.
Alles lief soweit gut, bis September 2019. Da ging bei mir eine E-Mail ein, die besagte, dass Lastschriften eingezogen werden. Ich konnte mir nicht erklären welche Lastschrift das sein sollte. Nach einer Nachfrage meinerseits stellte sich heraus, dass es sich um vergangene Lastschriften handelte, die nicht eingelöst werden konnten. Den Ausgleich hatte ich in der Zwischenzeit schon veranlasst. Wegen eines technischen Fehlers wurden diese allerdings wohl nicht zurückgegeben, sondern nun tatsächlich abgebucht und ich habe doppelt bezahlt. Sprich N26 hat Mist gebaut.
Durch die Abbuchungen wurde mein Konto ins Minus gezogen und ich hatte für knapp zwei Wochen kein Geld mehr. Von Seiten des Supportes hieß es zunächst nur "Ja wenn du dein Konto nicht aufladen tust, dann bleibt es im Minus" (Originalzitat). Nach mehreren Nachfragen und nachdem mehrere Kunden an die Öffentlichkeit gegangen sind, wurde von Seiten des Supports eingelenkt und die Abbuchungen nach insgesamt etwas mehr als zwei Wochen rückgängig gemacht.
Was mich an dem Ganzen gestört hat, war nicht die Tatsache, dass es zu den Abbuchungen kam, das kann passieren. Was mich aber zur Weißglut getrieben hat, war die Reaktion des Supports. Es wurden keinerlei Lösungsvorschläge gemacht, wie z. B. zinsfreier Dispo bis die Abbuchungen wieder rückgängig gemacht worden wären. Ich bin in der Zeit auch mehrfach aus dem Chat geflogen. Als Rückmeldung kamen lediglich Ausflüchte, dass die Sache in Bearbeitung ist.
Zum 31.10. habe ich daher das Konto per E-Mail gekündigt, nicht ohne mir vorher das Restguthaben auf ein anderes Konto zu überweisen. Nach einigen Wochen kam dann endlich die Bestätigung, dass mein Konto "wunschgemäß" zum 26.11 geschlossen wird. Meinen die das alles ernst? Wie soll ich so ein Unternehmen ernst nehmen?
Fazit für mich: Nie wieder N26. Ich habe jetzt zur Commerzbank gewechselt und habe weiterhin ein Konto bei Revolut.