Ich bin seit 2005 Kunde der ING (ehemals Ing-DiBa). Dort führe ich u. a. mehrere Tagesgeldkonten, ein Girokonto und ein Depot. Bislang war ich mit dem Service sehr zufrieden, das betraf sowohl die Zahlungsabwicklungen (insbesondere über mein Gehaltskonto), den Markt-Informations-Service, das Depot und diverse Darlehen.
Im Zuge der Einführung von PSD2 zeigte sich jedoch eine unglaubliche Arroganz dieser Bank, die mich voraussichtlich veranlasst, die Geschäftsbeziehungen zu beenden:
Trotz jahrelanger Vorbereitungsphase hat man die PSD2-Umstellung bei der ING offensichtlich nicht im Griff. Eine Schnittstelle zur Finanzsoftware StarMoney, mit der ich meine sämtlichen Konten verwalte, gibt es nicht und wird es offenbar auch nicht geben. Derzeit kann ich von einem Konto Umsätze über StarMoney abrufen, bei einem anderen Konto funktioniert das nicht.
Eine Kontoführung per Handy lehne ich kategorisch ab. Als Alternative wird nur ein TAN-Verfahren mit einem TAN-Generator angeboten, der nur bei der ING eingesetzt werden kann.TAN-Generatoren anderer Banken können nicht verwendet werden. Da ich weder bereit bin, mir für jede Bank ein eigenes TAN-Gerät zuzulegen, noch die Verwaltung sämtlicher Konten mittels StarMoney aufgeben möchte, bleibt nur der Weg, der ING nach jahrelanger Treue den Rücken zu kehren.
Von anderen Banken kenne ich das anders: Die Sparkasse hat PSD2 mit einem ganz simplen Verfahren (ich nutze den chipTAN-USB) sehr kundenfreundlich umgesetzt. Andere Banken nutzen weiterhin mTAN, was ebenfalls zulässig ist. Wieder andere Banken nutzen einen gängigen TAN-Generator, wobei das optische Verfahren umständlich und langsam ist.
Seit längerem versuche ich, die ING auf dieses kundenunfreundliche Verhalten aufmerksam zu machen und erhielt nach Tagen nur nichtssagende und teilweise arrogante Antworten. Immerhin hat die ING inzwischen auf ihrer Internetseite zugegeben, dass "wir die Bedeutung des Zugriffs über die HBCI-Schnittstelle für unsere Kunden und den Aufwand für die Integration des 2-Faktor-Logins unterschätzt haben.“
Ich habe der ING nun eine Frist bis zum 30.09.2019 gesetzt, eine akzeptable HBCI-Schnittstelle sowie mulitbankenfähige TAN-Verfahren einzuführen. Ansonsten werde ich die Konten auflösen und die Restguthaben auf meine Konten bei anderen Banken verteilen. Ich erhielt ein Bestätigungsschreiben mit der Bitte um etwas Geduld. Nach dem vorausgegangenen, unbefriedigenden und teilweise arroganten Schriftverkehr (als ich einmal nach einem Darlehen fragte verwies man mich an die Interhyp und vermittelte mir ein Darlehen bei der DKB!) ist dies für mich nicht akzeptabel.
Die Internetseite der ING und die dort aufgeführten Marktinformationen finde ich allerdings gut und werde sie auch weiterhin nutzen.