Ich habe ca. 2004 ein Extra-Konto (Tagesgeld-Konto) bei der ING (damals noch ING-DiBa) eröffnet und später auch ein Direkt-Depot. Außerdem nahm ich 2 bis 3 Mal in kurzen Zeitphasen einen Rahmenkredit in Anspruch, welchen ich jedoch jeweils recht schnell wieder getilgt habe. Die Konto-Eröffnungen waren recht unproblematisch, ein Postident musste ich nur einmalig durchführen und die Rahmenkredite konnte ich einfach per Onlinebanking-Auftrag anfordern.
Die vergangenen Jahre schlummerten sowohl das Tagesgeldkonto also auch das Depot, da ich die Nutzung nach „Bauchlandungen“ mit einigen Papieren einstellte.
Stutzig wurde ich dann Mitte 2018, als ich merkte, dass die ING im von mir am liebsten genutzten Vergleichsportal gar nicht mehr gelistet wurde. Daraufhin habe ich im ING-Portal gesehen, dass die Tagesgeld-Zinsen quasi vollständig und fast „lautlos“ gestrichen wurden, sodass ich gar nichts davon mitbekam.
Aufgeweckt von der Zins-Enttäuschung habe ich dann auch die Depot-Konditionen unter die Lupe genommen. Die Order-Provisionen wurden ohne mir bekannte Hinweise deutlich erhöht: Bei früheren Wertpapier-Trades wurden 0,25 % Courtage berechnet, mindestens aber 9,90 €. Seit Neuestem berechnet die ING nun eine Kombination aus Grundgebühr von 4,90 € zzgl. der 0.25 %. Das ist meiner Ansicht nach eine geschickte deutliche Teuerung, weil die meisten Kunden ja die Preisangabe von 9,90 € noch kennen, aber der neue Preis bei allen Ordern über 2.000 € deutlich teurer ist als der vorherige.
Als ich dann meinen Depot-Bestand prüfen wollte, musste ich nochmals staunen: Im Onlinebanking kann ich nur maximal 4 Jahre zurückliegende Dokumente finden. Selbst im Archiv mit freier Suchauswahl bekomme ich keine älteren Dokumente angezeigt. Das finde ich unglaublich, wo steuer-relevante Finanzdokumente doch 10 Jahre vorgehalten werden müssen! Nun kann ich zu den noch immer vorhandenen Depot-Beständen Wertpapier-Kauf-Abrechnungen von vor 2015 nicht mehr sehen. Das kenne ich von allen mir bekannten Onlinebanken anders.
Im Onlinebanking der ING sind mir außerdem die Sicherheitsvorkehrungen beim Login negativ aufgefallen: Es handelt sich um eine dreifache Legitimierung, bei der allerdings keine der drei PIN/Passwort-Parameter flexibel gewählt werden kann. Zuerst kommt ein Teil der Konto-Nummer (völlig starr, also durchaus „hack-bar“), dann die Internetbanking-PIN (aber nur 5 bis 10 Stellen, ohne Leer-/Sonderzeichen, nur alphanumerisch und damit meiner Ansicht nach nur eingeschränkt sicher) und zuletzt dann noch ein Key (ebenfalls nur numerisch und fix mit 6 Stellen).
Als ich mich vor ein paar Monaten einloggen wollte, hatte ich den Key vergessen. Diesen kann man sich zwar mit der Mobile-App (wenn man dort registriert ist) wieder freischalten, hierfür wird wiederum eine 5-stellige PIN verlangt. Mir passierte, was vielleicht auch anderen passiert ist, die ihr Passwort erst kürzlich neu eingerichtet haben: Ich hatte auch die PIN für den Zugang zur App vergessen. Bingo!
Danach ging bei mir gar nichts mehr. Also musste ich den Telefon-Support bemühen. Nach ca. 12 Minuten Wartezeit erreichte ich eine Dame wohl auf dem falschen Fuß: Sie könne an den Vorgaben nichts ändern (klar, verständlich), aber ich könne ja auch meine Telebanking-PIN gleichzeitig als App-PIN verwenden. Zusätzlich erbat ich die Nummer der Wertpapier-Hotline und erhielt als Antwort lediglich: „Die finden Sie per Suche auf der Webseite. Ich schalte Sie jetzt frei. Einen schönen Tag noch.“ Telefonat beendet.
Da ich mich danach noch immer nicht einloggen konnte, weil die Mobile-App noch blockiert war, rief ich ein zweites Mal an und traf auf einen freundlichen und verständigen Kollegen: „Klar, die Mobile-App ist mit dem Onlinebanking als Verifizierung verknüpft. Die müssen beide zurückgesetzt werden". Das tat er wohl im Nachhinein auch und danach hat alles wieder funktioniert.