Ich habe seit etwa 10 Jahren sowohl Gemeinschaftskonten als auch ein Gemeinschaftsdepot. Zu 5 Banken habe ich Geschäftsverbindungen. Bis Oktober 2016 war ich ein zufriedener Kunde bei der ING-DiBa.
Kundenservice
Diese Zufriedenheit hörte auf, als ich für meine Frau aus Gesundheitsgründen gerichtlich als ihr Betreuer eingesetzt wurde und die Vermögensverhältnisse offenlegen musste. Das konnte ich nachvollziehen, da bei Berufsbetreuern nicht ausgeschlossen werden kann, dass Transaktionen zu Ungunsten des Betreuten ausgeführt werden. In meinem Fall entfiel der Verdacht (glaube ich), da ich über 80 Jahre alt bin, wir 56 Jahre verheiratet sind und ich keine Trennungsabsichten habe.
Ich schrieb die Banken entsprechend an und bat um Mithilfe. Bis 15.11.2016 erhielt ich von allen (außer der ING-DiBa) die benötigten Unterlagen. Nachdem meine per Kontaktformular verschickte E-Mail nicht beantwortet wurde, rief ich beim Kundenservice an. Ich erfuhr, dass die Bank Unterlagen von mir benötigte, die sie mir als Liste sendete. Ich schickte sie ihr umgehend. Seit dem 13.12. liegt nun alles von der ING-DiBa parat.
Zum telefonischen Service möchte ich anmerken, dass ich bis zur Anrufentgegennahme etwa 3-5 Minuten warten musste und dann mit einem Mitarbeiter verbunden wurde, der mich weiterverband.
Onlinebanking
Durch die Tatsache, dass ich vom Gericht zum Betreuer ernannt wurde, war für unsere Gemeinschaftskonten das Internetbanking und Brokerage nicht mehr möglich. Es konnten nur noch schriftliche Aufträge entgegengenommen werden (gemäß ING-DiBa-Schreiben vom 01.12.2016) und der Wertpapierhandel war nur noch per Brief und Unterschrift möglich. Für einen schnellen Handlungsbedarf stellte sich das als ein unmöglicher Zustand dar, da dadurch Verluste entstehen können.
Die Konsequenz: Ich muss das Gemeinschaftsdepot in ein Depot auf meinen Namen ändern oder die Papiere zu einer anderen Bank transferieren.
Sonstiges
Wenn ich die Banken, mit denen ich Kontakte habe, benoten würde, wäre die DiBa-Bank Sieger des letzten Platzes.
Nachtrag vom 20.01.2017:
Am 22.12.2016 schrieb ich der Bank per Post und bat um die „Wiederherstellung des Ursprungszustandes unserer Gemeinschaftskonten“ sowie eine Stellungnahme. Ich erwähnte auch, dass der Rechtspfleger meines örtlichen Amtsgerichts nach der Sichtung aller Unterlagen (Vermögensverhältnisse) zur Schlussfolgerung kam: „Es bestehen gegen die Weiterführung der Gemeinschaftskonten keine Bedenken oder Einwände.“ Aus meiner Sicht und der eines Fachmannes ist die Kündigung also gegenstandslos.
Eine Stellungnahme erhielt ich nicht, aber 1 Woche später ein Schreiben mit einer Telebanking-PIN zur Legitimation beim Sprachcomputer. Wenige Tage danach rief ein Herr von der Revisionsabteilung an und informierte mich, dass die Postbox ab 01.03.2017 freigeschaltet werde und eventuelle Portokosten gutgeschrieben würden. Wenn Probleme auftauchen sollten, könne ich zurückrufen.
Als ich fragte, was die Bank sich bei dem Ablauf gedacht hätte, kam als Antwort, dass sie überreagiert hätte. Kein Wort der Entschuldigung. Das wäre wohl zu viel gewesen.
Ich bin froh, diese Angelegenheit für mich nun zu Ende gebracht zu haben, da der ganze Prozess ein Tortur für mich war. Deswegen fällt meine Bewertung für diese Bank leider negativ aus.