Seit 2015 hatte ich das Giro- und das Tagesgeldkonto bei der GLS Bank, um nichts mit zweifelhaften Finanzgeschäften und -gebahren diverser Großbanken zu tun zu haben. Die Kontoeröffnung empfand ich als unnötig bürokratisch, auch im Vergleich zur Erfahrung mit anderen Banken. Zudem waren auf Formularen Optionen angegeben, die, wie sich im Nachhinein nach mehrmaligem Nachfragen herausstellte, für Geschäftskunden gar nicht existieren.
Die Finanzgeschäfte habe ich vorwiegend über HBCI abgewickelt, was unproblematisch war. Störungen sind mir nicht aufgefallen. Das Webbanking dagegen habe ich, soweit möglich, gemieden, da ich die Seiten als wenig intuitiv und umständlich empfand. Ein Einstellen des elektronischen Kontoauszugs in den Postkorb war z. B. nicht möglich – eine recht unbefriedigende Situation, die ich gezwungenermaßen so hingenommen habe. Telefonbanking habe ich nicht benutzt.
Mit dem Kundenservice hatte ich mehrmals per Telefon und E-Mail Kontakt. Die telefonische Erreichbarkeit war zuletzt katastrophal, die Wartezeiten unzumutbar, oft wurde man aus der Leitung geworfen. Die Mitarbeiter dort, wenn man denn nach ewigem Warten doch einmal an einen geriet, waren im Allgemeinen freundlich, die monierten Probleme, die sie zu lösen versprochen hatten, blieben jedoch bestehen. Des Öfteren widersprachen sich auch die erhaltenen Auskünfte bzw. stellten sich im Nachhinein als falsch heraus. Insofern erwies sich eine telefonische Kontaktaufnahme meiner Erfahrung nach letztlich als reine Zeitverschwendung.
Mitte Juli 2019 kündigte ich die Geschäftsverbindung mit sofortiger Wirkung und bat um eine Schlussabrechnung sowie die Überweisung des verbleibenden Betrags auf das neue Konto. Nachdem trotz zweimaliger telefonischer Zusicherung einfach nichts passierte und die Konten nicht aufgelöst wurden, transferierte ich das verbleibende Guthaben vor Ablauf des Monats selbst auf das neue Konto. Daraufhin zog die GLS Bank Kontogebühren vom neuen Konto bei der Fremdbank ein, ohne im Besitz eines Lastschriftmandats zu sein und vorher in irgendeiner Weise auf die Kündigung reagiert zu haben. Im Nachgang forderte sie zudem ernsthaft die Fremdgebühren der von mir veranlassten Rückbuchung ein; eine Abrechnung des Kontos ist jedoch bis heute trotz zweimaliger Beanstandung meinerseits nicht erfolgt.
Aufgrund der gemachten Erfahrungen bewerte ich das Geschäftsgebahren der GLS Bank als insgesamt wenig professionell und in Teilen als unseriös. Angesichts der vergleichsweise sehr hohen Bankgebühren für eine Online-Bank ist dies besonders enttäuschend. Die sozial-ökologische Philosophie der GLS Bank erwies sich, was die eigene Geschäftspraxis betrifft, als leere Rhetorik.