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Gastbeitrag: Fünf Geldfehler, die Frauen häufig begehen

21.09.2016 - Natascha Wegelin (Madame Moneypenny) - 0 Kommentare

Finanzbloggerin Natascha von Madame Moneypenny schreibt in diesem Artikel über fünf Geldfehler, die Frauen häufig begehen.

Er kümmert sich ums Geld, sie sich um Haus und Kinder. Ist das für Frauen tatsächlich ein sicheres und zukunftsträchtiges Modell? Wohl eher nicht. Denn in finanzieller Abhängigkeit von jemandem zu leben, kann kein sicherer Plan für die eigene Existenz sein. Diesem Missstand nimmt sich Natascha Wegelin an und bloggt unter madamemoneypenny.de über das Erreichen finanzieller Unabhängigkeit speziell für Frauen. Der folgende Artikel ist ein Auszug aus ihrem Ebook „Bali statt Bochum – Wie jede Frau ihr Ticket in die finanzielle Unabhängigkeit löst“.

1. Zu wenig über Geld reden.

Es gehört sich nicht für eine Dame über Geld zu reden. Geld ist männlich und schmutzig. Klingt kurios? Warum reden wir dann nicht mit unseren Partnern, Freundinnen oder Eltern über Geld? Viele Frauen wissen nicht einmal, wie viel ihre Männer verdienen. Aufgrund unserer Angst vor unbekannten Dingen, die bei Frauen übrigens viel stärker ausgeprägt ist als bei Männern, verschließen wir die Augen und denken, es wird schon alles irgendwie gut gehen. Das kann man mutig oder höchstriskant nennen. Nur eines ist es nicht: Sicher. Daher: Einfach mal über Geld reden, Fragen stellen und die eigene finanzielle Situation verstehen. Ist das Haus eigentlich schon abbezahlt? Wie viel Geld geben wir monatlich aus und für was? Mit wie viel Rente kann ich rechnen und reicht das überhaupt?

2. Romantik vor Absicherung.

Viele Frauen versäumen es, einen Ehevertrag zu schließen. Wichtigster Punkt ist hierbei die Unterhaltszahlung. Bis vor ein paar Jahren galt, dass nach einer längeren Ehe der Unterhaltsempfängerin durch entsprechende Zahlungen der gleiche Lebensstandard wie in der Ehe garantiert wurde. Das ist seit dem Jahr 2008 nicht mehr so. Daher sollte anhand eines Ehevertrags in jedem Fall die Höhe der Unterhaltszahlungen festgelegt werden. Ein Ehevertrag kann übrigens auch noch während der Ehe geschlossen werden. Und auch als Unverheiratete kann man mit dem Partner oder der Partnerin solche Verträge schließen.

3. Frauen kompensieren den Verlust von harter Macht durch weiche Macht.

Viel zu viele Frauen akzeptieren den Umstand, dass der Mann sich um die Finanzen kümmert und leben somit in der Rolle eines ohnmächtigen Bittstellers. Doch sich machtlos zu fühlen, geht nicht spurlos an uns Menschen vorbei. Den Verlust von harter Macht, nämlich über das Geld, kompensieren wir durch weiche Macht, wie Kinder, Verwandte und den Freundeskreis. Das ist ja ganz schön, ändert aber nichts an der zerfahrenen finanziellen Situation in vollkommender Abhängigkeit. Die Kompensation stellt eine Flucht dar, die wir erkennen und unterbinden müssen. Wir müssen eigenverantwortlich Lösungen finden!

4. Frauen lassen sich ungerecht behandeln.

Oft tragen beide Ehepartner den gleichen Teil, also jeweils 50 Prozent, der gemeinsamen Ausgaben, wie Miete oder Lebensmittel – auch wenn die Frau weniger verdient. Ist das gerecht? Nein, ist es nicht. Besonders brisant wird es, wenn Kinder im Spiel sind: Die Frau legt eine berufliche Babypause ein, nimmt dadurch Gehaltseinbußen hin und hat plötzlich 600 Euro weniger auf ihrem Konto während der Mann weiter Geld scheffelt und dies auf seinem eigenen Konto parkt. Das geht natürlich nicht! Abhilfe kann das Drei-Konten-Modell liefern: Dabei gehen beide Gehälter auf ein Konto, von dem alles bezahlt wird: Miete, Lebensmittel, Dinge für die Kinder und der gemeinsame Urlaub. Was übrig bleibt, wird monatlich durch zwei geteilt und auf zwei getrennte Konten überwiesen. So hat jeder Partner das gleiche Geld zur eigenen Verfügung.

Natürlich profitiert man als weniger verdienende Frau ebenfalls von der traumhaften Altbauwohnung in Berlin Mitte. Aber würde man sich aufgrund seiner persönlichen finanziellen Situation nicht etwas weniger Prunkvolles zulegen, wenn man alleine wäre? Man geht den höheren Standard zwar mit, bestimmt ihn aber nicht und würde sich sehr wahrscheinlich mit einem Lebensstandard, der dem eigenen Gehaltsniveau entspricht, ebenfalls wohlfühlen. Daher sollte die Frau nicht anteilig mehr zahlen als der Mann. Frauen tendieren generell dazu in finanziellen Dingen eher zurückzustecken als Männer. Die meisten Männer würden niemals ihre Karriere fürs Vaterwerden riskieren. Wir Frauen tun dies: Wir bleiben zuhause, arbeiten nicht und verzichten somit auf einen großen Teil unserer gesetzlichen Rente. Dafür sollte es fairerweise einen finanziellen Ausgleich vom Mann geben.

5. Frauen verlassen sich auf ihren Partner.

Finanzen sind Männersache. Wir Frauen neigen dazu, die Verantwortung für wichtige Dinge abzugeben und verlassen uns lieber auf den starken Mann an unserer Seite. Sie ziehen sich in ungleiche Partnerschaften zurück und sehnen sich insgeheim nach Beschützung und Versorgung durch den Mann anstatt selbst für sich zu sorgen - der sogenannte Cinderella-Komplex. Auch hier spricht wieder die Angst vor einer unbekannten Verantwortung aus uns. Fakt ist jedoch: Je mehr wir ein Thema meiden, das uns Angst macht, um so stärker wird diese Angst. Dabei sollte sich unsere Angst nicht darum drehen eine Fehlinvestition zu tätigen oder eine vermeidlich falsche Entscheidung zu treffen, sondern darum, was eigentlich passiert, wenn der starke Mann nicht mehr da ist oder er das gemeinsame Geld in irgendeiner Form zweckentfremdet.

Es gibt eine recht einfache Lösung: Sich selbst um das eigene Geld kümmern! Eine leicht zu verstehende und vom Aufwand sehr überschaubare Strategie für ein langfristiges Investment, beispielsweise mit Hinblick auf die Altersvorsorge, ist die Methode des passiven Investierens. In Kurzform beinhaltet passives Investieren langfristige Investments in ETFs innerhalb einer strikten Buy-and-Hold-Philosophie. ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die einen bestimmten Index so genau wie möglich nachbilden.

Warum sollte man passives Investieren mit ETFs betreiben?

  1. Weil man aufgrund der geringen Kosten durch passives Investieren in ETFs und einer Buy-and-Hold-Strategie eine höhere Nettorendite (also nach Abzug aller Kosten und Steuern) erreichen wird als durch aktive Strategien. Ein ETF beschert zwar „nur“ die Rendite des Durchschnitts über die Asset-Klassen, die der Vergleichsindex abbildet, aber nur so kann der Durchschnitt überhaupt erreicht werden. Aktive Investor*innen kommen nämlich nicht mal an den Durchschnitt heran, sondern bleiben meist darunter. Je länger die Haltedauer desto größer der Vorsprung gegenüber aktiven Investor*innen.
  2. Für Privatanleger*innen ist es nahezu unmöglich den Markt zu schlagen. Diejenigen, die es schaffen, können ihren Erfolg meist nicht wiederholen. Und selbst wenn sie in einer Periode geschafft haben, den Vergleichsindex mit aktiven Strategien zu schlagen, bleibt von ihrer Rendite nach Abzug aller Transaktionskosten, die naturgemäß bei jedem Kauf und Verkauf anfallen, dennoch weniger übrig als für passive Anleger*innen, die langweilig auf den Index gesetzt hat.
  3. Neben den Kosten ist auch der Aufwand viel weniger hoch als bei aktivem Traden. Beim passiven Investieren gilt: Einmal verstehen, aufsetzen und liegenlassen – je länger desto besser. Es gibt kein Stock-Picking oder Market-Timing sondern man legt einmal seine Asset Allocation fest, sucht sich passende ETFs, diversifiziert möglichst breit, kauft einmal oder per ETF-Sparplan monatlich voll automatisch und ändert die Zusammenstellung (außer beim Rebalancing) nie wieder.
  4. Weil ETFs auch im Crash besser performen als aktive Fonds. So lagen, laut einer Untersuchung der Rating-Agentur S&P, in den Crash-Jahren 2000 bis 2002 (Dotcom-Crash) 65,7 Prozent aller aktiven Fonds unter dem S&P 500 Index, den sie versuchten zu schlagen. Im Jahr 2008 (dem schlechtesten Börsenjahr der USA seit 1931) performten sogar 70,4 Prozent schlechter als der Vergleichsindex S&P 500.

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