Ich habe Ende 2014 ein Depot bei Flatex eröffnet, und zwar, um Gebühren rund um das Depot zu sparen. Ich selbst bin Hobby-Anleger und Hobby-Trader. Mein Volumen umfasst ca. 50 Trades pro Jahr. Etwa zwei Drittel der Orders sind deutsche Aktien-Einzelwerte aus dem DAX, MDAX und SDAX. Das letzte Drittel sind ETFs auf deutsche Aktienindizes sowie Rohstoffe und an deutschen börsengehandelte große ausländische Unternehmen.
Bis 2014 habe ich Erfahrungen bei Cortal Consors, OnVista, der 1822direkt und ING-DiBa mit Depots sammeln können. Somit wusste ich bei der Eröffnung des Flatex-Depots, was mir wichtig war und was nicht. Das wichtigste Argument war die kostenlose Depotführung in Kombination mit den niedrigen Ordergebühren, insbesondere am außerbörslichen Handelsplatz Tradegate (5,90 € pro Order).
Die Depot-Eröffnung verlief reibungslos und hat ab dem Postident bis zum Eingang der Kontounterlagen etwa eine Woche gedauert. Ab dann stand mir das Depot zur vollen Nutzung zur Verfügung.
Kontakt mit dem Flatex-Service hatte ich bis heute noch nicht, weil ich keinen Support benötigte. Die Benutzeroberfläche ist einfach strukturiert und leicht zu verstehen. Alle notwendigen Funktionen sind gut zu erreichen. Die Dokumente (Kontoauszüge, Steuerreports, Wertpapierabrechnungen etc.) sind übersichtlich und enthalten alle notwendigen Informationen. Orders sind schnell erfasst und geändert. Überweisungen werden in Sekundenschnelle verarbeitet. Die TAN-Card, die meiner Meinung nach besser ist als das mTAN-Verfahren, ist einfach zu nutzen.
Die Handelsplattform war meistens erreichbar. Es gab aber einige Ausfälle, die seites Flatex wohl technisch bedingt waren. Die Verfügbarkeit von z. B. Cortal Consors und der ING-DiBa ist meiner Erfahrung nach als höher einzustufen. Für einen Hobby-Trader ist das vielleicht nicht sonderlich relevant. Für jeden, der auf eine zu 99,99 % verfügbare Handelsplattform angewiesen ist, ist Flatex wohl keine gute Wahl.
Weitere Nachteile sind die im Gegensatz zu anderen Brokern wie Lynx oder OnVista höheren Handelsgebühren im Ausland (USA). Zudem sind Dividenengutschriften aus dem Ausland nicht umsonst, sondern kosten je nach Transaktionshöhe gestaffelt Gebühren. Falls Unternehmen eine quartalsweise Dividende ausschütten, was gerade im angloamerikanischen sehr verbreitet ist, zehren die Gebühren sehr kräftig an der Dividende. Zudem sind die Handelsplätze eingeschränkt. Wer z. B. in Warschau oder Bangkok direkt handeln will, stößt hier an seine Grenzen.