ETFs sind derzeit in aller Munde und gelten als das Non-Plus-Ultra der Altersvorsorge. Honorarberater empfehlen sie, Verbraucherschützer empfehlen sie und Finanzblogger überbieten sich mit Blogartikeln zum Thema. Dabei gibt es wie bei jedem Hype so viele Falschinformationen und Verzerrungen, dass viele Anleger am Ende des Tages gar nicht mehr ... Weiterlesen
Hier finden Sie unsere Top-5 Fragen und Antworten zum Thema Exchange Traded Funds (ETFs). Viele weitere Fragen finden Sie im ausführlichen ETF-Ratgeber. Werfen Sie zudem einen Blick in unsere 5-Punkte-Checkliste, die einige wichtige Aspekte zusammenfasst. Sie haben noch Fragen? Dann hinterlassen Sie uns einen kurzen Kommentar.
Hier finden Sie die aus unserer Sicht sechs besten Depots für ETF-Anleger. Zum Teil bieten diese sogar komplett kostenlosen Handel und komplett kostenlose Sparpläne an, was langfristig Ihrer Rendite zugute kommt. Alle Broker und Depotanbieter finden Sie in unserem ausführlichen Depot-Vergleich.
Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Exchange Traded Funds (ETFs). Sie haben eine Frage, die hier noch nicht beantwortet wurde? Dann nutzen Sie entweder unsere Suchfunktion oder übermitteln Sie uns einen Kommentar.
Ihr Stefan Erlich, Leiter der Redaktion
Sollte man ETFs jetzt kaufen oder eher warten? Sind ETFs aktuell überhaupt sinnvoll? Jetzt noch in ETFs investieren oder ist es dafür schon zu spät? Das alles sind in Zeiten sinkender Aktienkurse berechtigte und immer wieder gern gestellte Fragen. Sie basieren jedoch auf einer falschen Annahme, nämlich der, dass wir Menschen in der Lage sind, durch ein geschicktes Timing Verluste zu vermeiden und Gewinne zu maximieren. Dass das nicht funktioniert, haben mittlerweile zahlreiche Studien eindrucksvoll gezeigt. Selbst professionelle Fondsmanager mit langen Ausbildungen und viel Erfahrung im Trading schaffen dies in aller Regel und über einen längeren Zeitraum nicht, was uns Anlegern doch stark zu denken geben sollte.
Doch macht es nicht vielleicht doch einen Unterschied, ob man z. B. jetzt im Rahmen der Krise lieber noch etwas wartet und erst später einen ETF kauft anstatt jetzt noch schnell alles in ETFs zu investieren? Das Problem an dieser Frage ist, dass sie sich immer erst im Nachhinein beantworten lässt. Voraussagen dazu sind schlichtweg nicht möglich, weil wir die zukünftige Entwicklung der Aktienmärkte nicht kennen. Würden wir sie kennen, wären wir alle schon längst Milliardäre. Es ist also letztlich Spekulation: Kaufe ich jetzt ETFs und der Markt geht weiter runter, fahre ich zunächst Verluste ein. Warte ich hingegen noch und der Markt geht wieder hoch, verliere ich wertvolle Rendite, nur weil ich dachte, ich könnte Verluste vermeiden.
Die Frage, ob ETFs in den aktuellen Zeiten noch sinnvoll sind oder nicht, sollte man wahrscheinlich eher wie folgt umformulieren: Sind ETFs generell sinnvoll? Sofern man sich für einen weltweit in möglichst viele unterschiedliche Aktien investierenden ETF entscheidet (z. B. MSCI World oder FTSE All World), kann man diese Frage dann nochmals anders stellen: Gehen die Aktienmärkte immer nach oben? Auf Basis der Daten, die wir zur Verfügung haben (ca. 100 Jahre Aktienmarktrenditen), ist die Antwort darauf ganz klar "Ja". Langfristig scheint es tatsächlich so zu sein, dass die Aktienmärkte, unterbrochen von Crashs und Rezessionen, sich doch immer wieder erholen und sogar neue Höhen erklimmen. Dadurch ist es de facto egal, wann Sie in ETFs investieren, weil Verluste langfristig (10-20 Jahre) sowieso ausgeglichen und durch Gewinne sogar überkompensiert werden.
Nun ist die Nutzung historischer Daten zur Vorhersage der Zukunft immer problematisch, auch wenn es sich um einen Zeitraum von mittlerweile über 100 Jahren handelt. Man muss sich jedoch vergegenwärtigen, dass der Aktienmarkt in Form eines breit streuenden ETFs de facto die direkteste Möglichkeit für uns Privatanleger ist, von der Entwicklung unseres (überwiegend kapitalistisch geprägten) Wirtschaftssystems zu profitieren. Solange wir daran glauben, dass dieses Wirtschaftssystem weiterhin erfolgreich sein wird, solange wird es wahrscheinlich langfristig an den Aktienmärkten auch im Gleichschritt nach oben gehen, immer unterbrochen durch Crash und Krisen - so zumindest unsere Sichtweise.
Wir sagen ganz klar: Kaufen, egal wann, aber machen Sie es sich doch vielleicht etwas einfacher und stückeln Ihren Anlagebeträge in mehrere Teile. Investieren Sie diese dann verteilt über mehrere Monate. So schaffen Sie sich selbst ein wenig zeitliche Diversifikation und vor allem mentale Ruhe. Oder Sie richten sich bei Ihrem Broker einen ETF-Sparplan ein und investieren automatisiert jeden Monat einen fixen Beträg. Auch das glättet die Schwankungen ein wenig. Und denken Sie immer daran: Aktuell mag es turbulent zugehen und die Tiefs werden ggf. immer tiefer. Doch nach jedem Tief kommt auch wieder ein Hoch. Die Natur kennt auch keine lineare Entwicklung nach oben, sondern Jahreszeiten und unterschiedlichste Wetterschwankungen. Und bedenken Sie immer: Je tiefer der Aktienmarkt fällt, um so günstiger können Sie ETFs einkaufen. Niedrige Kurse sollten uns daher nicht abschrecken, sondern wir sollten uns auf und über sie freuen.
Kleiner Tipp: ETFs kaufen Sie am Besten über einen der kostenlosen Neo-Broker, bei denen Käufe/Verkäufe mittlerweile extrem günstig und Sparpläne zumeist sogar komplett kostenlos sind. Die Kosten sind der zentrale Faktor, den Sie selbst beeinflussen können. Werfen Sie daher einmal einen Blick in unseren ausführlichen Depot-Vergleich und wechseln Sie ggf. den Depotanbieter, um die Kosten Ihrer Geldanlage zu senken.
ETFs sind derzeit in aller Munde und gelten als das Non-Plus-Ultra der Altersvorsorge. Honorarberater empfehlen sie, Verbraucherschützer empfehlen sie und Finanzblogger überbieten sich mit Blogartikeln zum Thema. Dabei gibt es wie bei jedem Hype so viele Falschinformationen und Verzerrungen, dass viele Anleger am Ende des Tages gar nicht mehr wissen, was nun richtig oder falsch ist.
Machen Sie sich mit Hilfe unseres ETF-Ratgebers ein eigenes Bild von dieser Anlageklasse. Dazu ist zunächst einmal wichtig zu verstehen, was ETFs eigentlich sind und warum sie als Investment überhaupt als attraktiv gelten. Und dann ist da noch die alles entscheidende Frage vieler Anleger: Sollte man jetzt investieren oder lieber noch warten? Sollten Sie sich nach dieser Lektüre für eine Anlage in ETFs entschieden haben, so helfen wir Ihnen auch bei der Auswahl des richtigen Depots und ETFs.
Exchange Traded Funds sind letztlich nichts anderes als Sammelbecken für Gelder, die im Namen der Geldgeber (Anleger) in einen klar definierten Korb an Aktien investieren (ggf. auch in andere Wertpapiere wie Anleihen). Dieser vorher fest definierte Korb basiert zumeist auf einem Aktienindex wie dem deutschen Aktienindex DAX, dem amerikanischen Dow Jones oder auch einem Weltindex wie dem MSCI World. Legen Sie z. B. 10.000 € in einen ETF an, der in den deutschen Aktienindex DAX investiert, so sind Sie über die vom ETF gekauften Aktien automatisch Teilhaber an allen im DAX beflindlichen Unternehmen.
Für ETFs ist charakteristisch, dass diese jederzeit gekauft oder verkauft werden können (daher auch der Name "Exchange Traded Fund", denn Sie können den Fonds jederzeit an verschiedenen Börsen handeln). ETFs sind vor allem bekannt geworden, weil sie das Konzept des Index Investings für Privatanleger besonders elegant und kostengünstig umsetzen. Dabei investiert man, wie oben bereits angedeutet, nicht in einzelne, selbst ausgewählte Aktien, sondern in einen Index, der wiederum aus verschiedensten Unternehmen und ihren Aktien besteht. Ändert sich die Zusammensetzung des Index (z. B. weil ein Unternehmen deutlich gewachsen ist), ändert sich auch die Zusammensetzung des "Indexfonds" und damit auch die Ihres persönlichen Aktienportfolios.
ETFs vereinen gleich drei Vorteile in einem Produkt:
ETFs sind bei Honorarberatern, Verbraucherschützern und Finanzbloggern deswegen so beliebt, weil sie aktuell wohl den besten Weg darstellen, um einfach, günstig und breit diversifiziert in Aktien zu investieren. Je nach Berechnungsmethode und Quelle landet man bei langfristigen historischen Renditen zwischen 4 % und 8 % pro Jahr. Geht man davon aus, dass diese auch in der Zukunft zu erwarten sind, dann ist ein Investment in Aktien natürlich äußerst attraktiv, vor allem im Vergleich zu relativ gering verzinsten Tages- und Festgeldkonten. Dazu kommen die geringen jährlichen Kosten von ETFs, die zumeist deutlich unter denen klassischer, aktiv verwalteter Fonds liegen. Dabei sind die Kosten für Anleger extrem wichtig, weil sie zum einen die Rendite schmälern und zum anderen direkt beeinflussbar sind (durch die Wahl eines kostengünstigen Fonds) - anders als die Aktienkurse selbst.
Aus unserer Sicht sind ETFs derzeit die beste Art, um von steigenden Aktienkursen und den Dividendenzahlungen inländischer und ausländischer Unternehmen zu profitieren. Dabei können ETFs aber auch keine Wunder vollbringen und die positive Entwicklung der Aktienkurse garantieren. Letztlich optimiert man als Anleger mit ETFs lediglich seine Chancen auf eine möglichst hohe Rendite, bleibt dabei aber weiterhin den Turbulenzen der Aktienmärkte inkl. möglicher Verluste ausgeliefert.
Diese Frage ist ein Klassiker unter privaten Anlegern, da diese noch immer der Illusion unterliegen, man könne den richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt an der Börse finden und entsprechend handeln. Selbst von passionierten Aktieninvestoren hören wir immer wieder die Aussage, man müsse am Tief kaufen und am Hoch verkaufen. Was diese dabei nicht beachten: Ob man sich in der jeweiligen Situaton gerade am Hoch oder am Tief befindet, ist überhaupt nicht klar. Zahlreiche Studien haben mittlerweile deutlich gezeigt, dass selbst hochbezahlte Experten nicht in der Lage sind, über einen längeren Zeitraum hinweg die richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkte zu finden. Dies sollte uns Privatanlegern eine Lehre sein und wir sollten aufhören, die Frage nach dem richtigen Einstiegszeitpunkt zu stellen.
Tatsächlich ist bei einer weltweit gestreuten Aktienanlage über ETFs der richtige Einstiegszeitpunkt wahrscheinlich gar nicht so entscheident. Historisch gesehen stiegen die Aktienkurse langfristig immer und erreichten bisher auch immer neue Höhen, sodass selbst beim Einstieg an einem der vielen Hochs langfristig trotzdem eine ansehnliche Rendite erwirtschaftet werden konnte. Auf Basis dieses Gedankengangs ist entsprechend wichtig, dass Sie eine Aktienanlage über ETFs mit einem sehr langen Anlagehorizont von mindestens 10 Jahren tätgen, besser 20. Nur dann haben Sie die Chance, mögliche Verluste wieder aufzuholen. Eine Garantie dafür gibt es aber natürlich nicht, denn die Geschichte lässt sich nie eins zu eins in die Zukunft fortschreiben.
Generell empfehlen wir die Anlage in einen ETF, der über möglichst viele Länder und Unternehmen hinweg in Aktien investiert. Hierfür eignen sich aktuell vor allem die Aktienindizes MSCI World und der FTSE All World, zu denen es mittlerweile eine große Zahl an ETFs gibt. Dabei sollte der ETF bereits über ein möglichst großes Investitionsvolumen verfügen, damit die Wahrscheinlichkeit einer Schließung möglichst gering bleibt. Ebenso ist auf eine geringe Kostenquote zu achten, die sogenannte Gesamtkostenquote (TER, Total Expense Ratio). Sie gibt an, wie viel Ihres Anlagebetrages die Fondgesellschaft Ihnen jedes Jahr für ihre Dienstleistung abzieht.
Die folgende zwei ETFs halten wir derzeit für besonders empfehlenswert. Dabei ist jedoch zu beachten, dass es bei weltweit streuenden ETFs kein "empfehlenswert" vs. "nicht empfehlenswert" gibt. Zudem entwickelt die Fondsbranche immer neue Produkte, sodass sich diese Empfehlungens stetig ändern können.
Der ETF von Vanguard ist aktuell im Vergleich zum iShares-ETF noch relativ klein, da er erst in 2019 aufgelegt wurde, um den bereits relativ großen ausschüttenden Bruder zu ergänzen. Angesichts der Popularität der Vanguard-Fonds dürfte der hier genannte ETF aber auch zügig eine ähnliche Dimension erreichen wie der iShares-ETF.
Beide ETFs sind im Übrigen über praktisch alle Depotanbieter und Broker in Deutschland handelbar. Die Kaufkosten variieren natürlich von Anbieter zu Anbieter, allerdings fallen diese bei einem sehr langfristig ausgelegten Investment kaum ins Gewicht, weshalb die Kaufkosten nicht das entscheidende Kriterium bei der Auswahl eines Depotanbieters sein sollten.
Grundsätzlich eignet sich jedes Depot für eine Anlage in ETFs, denn ETFs sind letztlich nichts anderes als eine Form von Wertpapieren, die über eine Börse gekauft und in einem Depot aufbewahrt werden können. Achten sollte man darauf, dass vor allem bei relativ geringen Anlagebeträgen die jährlichen Kosten für die Depotführung nicht zu hoch sind. Idealerweise ist das Depot natürlich komplett kostenlos, was jedoch leider nicht bei allen Anbietern der Fall ist.
Unseren aktuellen Depot-Vergleich mit allen Kosten finden Sie hier.
Haben Sie bereits Erfahrungen mit ETFs gemacht? Wenn ja, welche? Wenn nein, was hat Sie bisher von einem Investment in dieser Anlageklasse abgehalten? Welche Zweifel/Fragen bestehen? Sagen Sie uns hier Ihre Meinung!
Danke für den Tipp! Werde die Tage mal reinhören ...
Was der Hype soll, verstehe ich nicht. Das sind nur Aktien, wenn auch gestreut. Die sollte man wie Aktien kaufen. Also, wenn der Markt im Keller ist kaufen und wenn der Markt übertreibt verkaufen. Wer das falsch rummacht und sein Geld braucht, verliert Geld.
Die breite Streuung kann einen absichern, vernichtet aber auch die Renditen.
Und statt jetzt noch Geld in Firmen zu stecken die einem das verwalten, kann man das auch selber machen. Notfalls gibt man einem Robotinvest 50 Euro um die Anlage dann zu kopieren
1. Das ist kein Hype, sondern eine kontinuierliche Entwicklung, die schon vor über 30 Jahren in Kanada begonnen hat und die gerade dabei ist, eine ganze Branche umzukrempeln, weil sie den Elfenbeinturm der Stockpicker, Fondsmanager und Börsengurus zum Einstürzen bringt, den Börsenhandel aus der elitären Nische holt und quasi für jedermann zu günstigen Preisen zugänglich macht.
2. Wie hier schon mehrfach erwähnt, geht es bei ETFs nicht nur um Aktien, sondern auch um Anleihen, Rohstoffe, Geldmarktinstrumente, etc..
3. Wie wichtig Streuung ist, kann jeder bestätigen, der damals sein ganzes Geld auf Wirecard gesetzt hat. Streuung vernichtet nicht Rendite, sie sichert sie.
4. Glückwunsch, wenn man zu den Erleuchteten gehört, die immer günstig kaufen und teuer verkaufen. Das schafft nicht mal Warren Buffett.
5. Robo-Advisor investieren i.d.R. auch "nur" in ETFs.
@Spooky: das ist eine interessante Sichtweise: ETFs tragen also zur Demokratisierung des elitären börsenhandels bei, indem sie dazu beitragen, dass jedermann dort investieren kann. Ich habe nur den Eindruck, dass dies bei vielen noch gar nicht so angekommen ist, wohl auch deshalb, weil das in der Schule gar kein Thema ist. Ein Kollege von mir, der Politik /Wirtschaft unterrichtet hält nichts von Aktien und die Möglichkeiten, die ETFs bieten , sind einfach immer noch vielen gar nicht bekannt. Auch ich habe keinerlei ETFs. Ich erinnere mich noch an ein Interview mit dem ehemaligen hessischen Finanzminister vor 3 Jahren, der ganz klar gesagt hat, dass eine sinnvolle Altersvorsorge auf den Bereich der ETFs angewiesen ist. Dieser Minister hat sich zwar einige Zeit später umgebracht, dieses Interview hat mir aber auch selbst zu denken gegeben, insbesondere weil es damals noch eine Niedrigzinsphase gab. Als Erz-Konservative Anlegerin, die nur Festgelder und Tagegeld hat, komme ich mir manchmal so vor, als würde ich einen fundamentalen Fehler machen.
@ Kathrin: Gegen Tages- und Festgeld ist ja grundsätzlich nichts einzuwenden, allerdings ermöglichen diese Anlageformen für gewöhnlich keinen Inflationsausgleich (https://www.justetf.com/de/academy/bester-weg-inflation-besiegen.html). ETFs bieten hingegen neben der schon mehrfach erwähnten Risikostreuung i.d.R. auch eine klare, regelbasierte Anlagestrategie, d.h. wenn z.B. eine Aktie im Portfolio die festgelegten Kriterien nicht mehr erfüllt, fliegt sie raus. Da gibt es kein "aber das ist doch nur eine kurze Schwächephase, die erholt sich bestimmt wieder" oder "dass war doch immer ein Top-Wert, mit dem kann man doch gar nichts falsch machen", d.h. der "psychologische Faktor" fällt (weitgehend) weg. Durch die geringen Verwaltungskosten - bei ETFs meist unter 0,5 % p.a., bei den meisten Investmentfonds noch immer > 1,5 % p.a. (+ ggf. noch einem kräftigen Ausgabeaufschlag beim Kauf) und die Möglichkeit, sie über Online- und Neobroker günstig zu erwerben, sinken zudem die Investitionskosten gegenüber der klassischen Fondsanlage. Man erspart sich darüber hinaus die Verwaltungs- und Vertriebskosten, die beispielsweise bei einer (fondsgebundenen) Versicherung anfallen. Bei der Performance muss man auf lange Sicht auch keine Abstriche gegenüber den meisten Fondsprodukten machen, denn wie ebenfalls schon erwähnt, gelingt es kaum einem Fondsmanager dauerhaft, den Index zu schlagen, während der ETF ihn (wegen der Verwaltungskosten) zwar nie schlägt (es gibt Ausnahmen, z.B. durch Wertpapierleihe), aber dafür auch nur selten deutlich schlechter abschneidet. Natürlich gibt es bei der Vielzahl an ETFs inzwischen auch komplexe Produkte, die nicht für jedermann geeignet sind (z.B. Hebel- und Leerverkaufs-Produkte, ETFs auf Kryptowährungen oder aktiv verwaltete ETFs), aber wenn man darum einen Bogen macht, sind die Risiken einigermaßen überschaubar. Jedenfalls ist ein "Totalverlust" - im Gegensatz zu Investitionen in Einzelwerte - eher unwahrscheinlich. Es spricht somit nicht viel dagegen, sich zumindest mal näher mit der Thematik zu beschäftigen und vielleicht auch einen ersten kleineren "Testballon" zu starten...
Dass bei Lehrern, sofern sie nicht gerade auf einem Wirtschaftsgymnasium unterrichten, das Thema "Aktien" und "ETFs" auf keine sonderlich große Resonanz stößt, wundert mich nicht. Zum einen tendiert die Mehrheit der Lehrkräfte für gewöhnlich eher ins "linke" politische Spektrum, wo man traditionell kritisch gegenüber allem "Kapitalistischen" eingestellt ist, zum anderen müssen sich Lehrer, sofern sie verbeamtet sind, meist auch keine allzu großen Sorgen um ihre Altersvorsorge machen und können es sich daher auch leisten, "konservativer" bei ihrer Geldanlage zu sein. Für den Inflationsausgleich sorgt hier notfalls ja der Staat durch eine entsprechende Anpassung der Besoldung und der daraus resultierenden Pensionsansprüche.
Fast schon fahrlässig ist dagegen die Haltung mancher Lehrkräfte, die dann ausgerechnet über ein sog. "Börsenspiel" - häufig initiiert von einer lokalen Sparkasse o.Ä. - die Schüler an das Thema "Aktien" heranbringen wollen und damit eher das genaue Gegenteil bewirken. Denn bei diesen Spielen gewinnt am Ende selten der sicherheitsorientierte Langzeit-Anleger, sondern meist der risikoaffine "Zocker", der alles auf hohes Risiko und schnellen Reichtum setzt, aufgrund der Spielsituation jedoch auch keinen echten Verlust befürchten muss. Das ist in etwa so, als würde man versuchen, Jugendliche durch "Komasaufen" von einem bewussten Umgang mit Alkohol zu überzeugen. Das kann eigentlich nur nach hinten losgehen. Deshalb fände ich es begrüßenswert, wenn das Thema "Geldanlage" im Allgemeinen und "Wertpapiere" im Besonderen eine größere Beachtung im Lehrplan finden würde - und das nicht nur an Wirtschaftsgymnasien und Höheren Handelsschulen. In anderen Ländern, z.B. in den USA, ist es schließlich völlig normal, dass auch Menschen, die nicht zu den Spitzenverdienern gehören, an der Börse aktiv sind und sich auf diese Weise um ihre Altersvorsorge kümmern (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/401(k)) - wobei das natürlich nicht das einzige "Standbein" sein sollte.
"Die breite Streuung kann einen absichern, vernichtet aber auch die Renditen."
Die breite Streuung kann einen absichern, rettet aber auch vor Verlusten. Das klingt immer sehr einleuchtend, in der Baise (tiefe Kurse) kaufen und in der Haussee (hohe Kurse) verkaufen. Das Problem besteht darin, dass man nicht weiß, ob der aktuelle Kurs ein tiefer oder ein hoher Punkte ist. Ich hatte Bayer bei einem Kursverlust von 50% gekauft, die Aktie ging nach oben, ich habe eine Kehrtwende des Kurses gesehen und bin eingestiegen. Pech gehabt, danach ging es weiter nach unten, aktuell habe ich 60% im Minus. Das selbe bei amazon, hier habe ich +60%. Mir sind ETF's lieber als Aktien. Aktien heißt spekulieren, täglich ansehen. 10% und mehr Kursverlust gibt es bei Aktien oft, bei ETF selten. 10% und mehr Kursgewinn gibt es bei Aktien selten, bei ETF auch.
@kokorocco: Mal schauen, ob mein Timing besser war. Hab Bayer nach dem neuerlichen Kurssturz vor ein paar Tagen gekauft. In jedem Fall ist es eine klare Turnaround-Story - der Zeitpunk ist aber (wie so oft) die große Unbekannte, und welche Tiefstkurse wir bis dahin sehen werden.
Hi,
Einzelaktien wie Bayer und BASF sind natürlich eine andere Risikoklasse als ETFs. In diesem Fall hat dich da noch zusätzlich der Trump-Effekt erwischt. (siehe auch Bericht vom 16.11.2024)
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/aktien-dax-konzerne-trump-100.html
Generell ist es unheimlich riskant für Anfänger rund um solche größeren Ereignisse einen Einstieg sowohl in ETFs oder auch Einzelaktien zu starten. Selbst wenn man sich vorher vielleicht auch mit Chartanalyse, Indikatoren,,... ausführlicher beschäftigt, bleibt es ein Blick in die Glaskugel.
In einem schönen Bericht über Day-Trading wurde klar herausgestellt, dass hier nur eine Umverteilung des Geldes stattfindet, wobei 70% der Anleger zu den Verlierern und nur 30% zu den Gewinnern zählen.
Aus diesem guten Grund wird hier auch nur auf langfristige Anlagestrategien von ETFs eingegangen, bei denen dann letztendlich der Einstiegspunkt (sowie Verluste am Anfang bzw. auch mittendrin) dann nicht mehr entscheidend sind.
Für die Zocker unter den Anlegern, könnte man vielleicht hier noch mal eine separate Kategorie "Aktien" aufmachen.
In die ETF-Rubrik würde ich mir hier eher noch mal mehr Aktualität wünschen. Oder gibt es neben den 2 ETF Empfehlungen keine sinnvollere Alternativen? Bzw. wäre wünschenswert Empfehlungen zu einem 70/30- oder anderer Portfolio-Aufteilung zu bekommen, um Neulinge auch einen besseren Start in diese Anlagestrategie zu ermöglichen.
Bei Bayer konzentriert sich alles auf eins. Schafft es Bayer bzw. lassen die US-Gerichte den "Chapter 11" zu. Also alle noch offenen Klagen (5-stellig!) wegen Glyphosat mit einem einzigen Urteil abzuschmettern oder sich zu vergleichen. Gemäß den Medien ist es bisher nur wenigen Firmen gelungen eine Zulassung zum Chapter 11 zu erhalten. Bei jeder der über anfangs 170.000!!! Klagen muss Bayer einen Entschädigungszahlung von wenigen Millionen bis Milliarden leisten. Der Ausgang ist weiterhin offen.
Ich verstehe nicht, wie es DuPont (amerikanischer Hersteller von PFAS, siehe Film: Vergiftete Wahrheit) die Welt zu 95% vergiften konnte, ohne dafür jemals belangt zu werden. PFAS gibt es seit dem 2. Weltkrieg und erst im Jahr 2024 werden erste Verbote in Produkten auf EU-Ebene diskutiert.
Ich denke, dass ist die Freiheit der USA, "America first".
Nach meinem Kenntnisstand wurde Monsato (amerikanischer Hersteller) erst angeklagt, als es durch Bayer aufgekauft wurde. Aus meiner Sicht war das ein abgekartetes Spiel.
Fazit: Wenn der Chapter11 klappt, sehe ich bei Bayer ein Aufwind von 30% jährlich, sollte dieser nicht klappen, sehe ich Bayer in der Insolvenz. Man darf weiterhin gespannt bleiben. Ich bin zu 70% pessimistisch eingestellt.
Eine Insolvenz von Bayer ist extrem unwahrscheinlich - vorher würde jemand den Konzern aufkaufen. Allerdings wird auch über eine Aufspaltung gemunkelt.
Wer sich fragt, warum es hier keine Aktien-Rubrik gibt, braucht nur die letzten Beiträge in diesem Thread zu lesen. Das hat mit den Themen dieser Plattform kaum mehr etwas zu tun. Wer über Bayer & Co. diskutieren will, kann das gerne bei Wallstreet:Online oder den unzähligen anderen Börsenportalen tun. Da wird dann kräftig spekuliert - nicht nur mit dem eigenen Geld, sondern vor allem über Gerüchte aller Art. Das ist eine andere Welt und ich bin froh, dass man diese "Büchse der Pandora" hier nicht auch noch aufmacht. Die "langweiligen" ETFs reichen mir an dieser Stelle vollkommen.
Mir wurde folgendes Produkt von Mintos herangetragen: https://www.mintos.com/de/smart-cash/invest/ ... 3,75 % via einem BlackRock-Fonds. Nun habe ich meine eigenen Gedanken dazu, aber wollte unabhängig von meiner Sichtweise gerne mal eure Einschätzung dazu hören. Vielleicht seht ihr das ja anders und/oder ich lerne noch was dabei? :-) Danke schon mal!
Hallo Stefan!
Mir war dieses Produkt von mintos gestern schon im FAZ-Tagesgeldvergleich aufgefallen. Da gehört es m. E. ja überhaupt nicht hin.
Ich habe dann auch versucht, das Ganze zu verstehen. Ob und wielange man den beworbenen Zins von 3,75% aber wirklich erhält und welche Nebenkosten dann ggf. wieder abgezogen werden, war für mich auf die Schnelle aber nicht ersichtlich. Ob so ein Produkt zu den ETFs zählt, kann ich aber nicht beurteilen, da ich mich dafür ja auch nicht näher interessiere. Für mich ist mintos auf jeden Fall uninteressant. Aber wir haben ja mindestens einen ETF-Profi, der das man genauer unter die Lupe nehmen kann.
VG Hans-Jürgen
@ Stefan Erlich: Das Produkt gehört für mich in diese Kategorie, scheint dort aber zumindest mit Verwaltungskosten von 0,19 % und Fondskosten von 0,10 % zu den kostengünstigeren zu gehören: https://www.kritische-anleger.de/exchange-traded-funds/#Kommentar_15500
@Hans-Jürgen & Spooky: Fully agree! Dass FMH das in ihrem White-Label-Vergleich für FAZ, n-tv und Co listet, ist schon starker Tobak. Demnächst listen wir hier dann auch einen Junk-Bond mit 9 % Verzinsung und nennen das Tagesgeld ... Hab mir das mit der separaten Kategorie nochmal notiert ... gefühlt drängt das Thema mehr und mehr in den Mainstream hinein ...
Mit expliziten "Empfehlungen" kann ich zwar leider nicht aufwarten, aber dafür mit hoffentlich hilfreichen Hinweisen, wo man sich selbst zu diesem Thema informieren kann, nämlich z.B. hier:
1. ETF-Sucher:
- https://www.justetf.com/de/search.html?search=ETFS
- https://www.finanzfluss.de/informer/etf/suche?asset_class=bond
- https://extraetf.com/de/etf-search?asset_class=3
2. Hintergrundinfos:
- https://www.finanztip.de/investmentfonds/rentenfonds/anleihen-etf/
- https://www.justetf.com/de/news/etf/investieren-in-anleihen-mit-etfs.html
- https://www.justetf.com/de/academy/wie-du-einen-anleihen-etf-auswaehlst.html
- https://finanzwissen.de/etf/anleihen/
- https://www.hermoney.de/boerse-geldanlage/etf/staats-unternehmensanleihen-etfs/
- https://extraetf.com/de/wissen/anleihen-etfs
3. Rankings:
- https://www.justetf.com/de/market-overview/die-besten-anleihen-etfs.html
- https://www.justetf.com/de/market-overview/top-50-anleihen-etfs-mit-der-hoechsten-ausschuettungsrendite-in-eur.html
Lieber Spooky, ich habe eben die Mail der Consors mit der zinsverlängerung erhalten. Ich habe gleich den ETF, den du empfohlen hast, wieder verkauft und den sparplan gekündigt . Bilanz: am Montag für 100 Euro gekauft und heute 100,01 Euro zurückerhalten. Wirklich ein stabiles Produkt, das seinen Zweck erfüllt hat. Schön auch der Glücks-Cent, den ich dank dir bekommen habe. Schöne Grüße und nochmal danke für den Tipp,Kathrin
@ Kathrin: Es freut mich, dass der "Trick" funktioniert hat. Allerdings verwundert es mich, dass der Sparplan sofort wieder storniert und das Geld abgezogen werden konnte. Ich bin davon ausgegangen, dass die ETF-Anlage zumindest bis zum Ende der Zinsverlängerung gehalten werden muss und der Sparplan bis dahin maximal ruhend gestellt werden kann. Bin mal gespannt, wie lange die Consorsbank das durchgehen lässt.
Ansonsten hätten mich noch die Verkaufsspesen interessiert, weil bei der Consors zwar Käufe mittels Sparplan i.d.R. kostenlos sind, bei Verkäufen in der Größe aber normalerweise 9,95 € (eigentlich 4,95 € pro Trade + 0,25 % des Ordervolumens, aber min. 9,95 €) verlangt werden. Oder gab es da etwa auch Sonderkonditionen, z.B. für den 1. Trade o.Ä.?
Lieber Spooky! Ich hatte extra telefonisch nachgefragt und man sagte mir, eine einmalige Rate reiche aus und danach kann ich das Geld auch wieder abziehen. Die Mail habe ich ja bekommen und kann mich darauf berufen. Ja, es war wohl kostenlos es zu verkaufen, jedenfalls sind keine Kosten notiert und ich habe die 100,01 Euro erhalten.
Spooky: ich meine, gelesen zu haben, dass bei dieser Aktion der Verkauf auch kostenlos ist. Etwas verwundert hat mich allerdings, dass 100,01 Euro mir gutgeschrieben wurden, obwohl der ETF eigentlich zum Zeitpunkt des Verkaufs bei 100,05 Euro und kurze Zeit später bei 100,03 Euro stand. Wie dem auch sei, es hat gut geklappt. Die consors Bank braucht das eigentlich nicht mehr „durchgehen lassen“, weil diese Aktion so gut wie vorbei ist und ich glaube ich eine der letzten war, die diese Aktion noch bekommen haben. Ich hatte am Tag, an dem diese Aktion beendet wurde, sie noch bekommen und die Eröffnung des Kontos auch erst spät durch Legitimation durchgeführt, nun gibt es diese Verlängerungsoption gar nicht mehr. Den von dir empfohlenen Geldmarkt etf hätte ich aber auch ohne großes Risiko noch länger halten können, ich persönlich mag aber keine Anlagen, die überhaupt auch Verlust einbringen können. Deswegen habe ich ihn auch gleich nach Erhalt der Mail der consors aufgelöst
Ich muss auch sagen, dass ich seit nun mehreren Jahren immer gute Erfahrungen mit der consors Bank und dem schnell erreichbaren hilfsbereiten Kundenservice gemacht habe . Sehr gut war auch, dass im letzten Jahre Zinserhöhung in der Aktionsphase immer auch an die Kunden, die bereits ein Tagesgeldkonto hatten, weitergegeben wurden. Das war keinesfalls selbstverständlich. Schade ist nur dass der Zinssatz nach Ende der Aktion nicht mehr attraktiv ist . Sonst würde ich dort mein Tagesgeldkonto langfristig behalten .
Spooky: eigentlich stehen in den Bedingungen 0,95 Euro Aktionspreis pro Order, so dass ich eigentlich 0,95 Euro für den Verkauf hätte bezahlen müssen
@ Kathrin: Neukunden zahlen bei Consors aktuell in der Tat im 1. Jahr nur 0,95 € pro Order via Tradegate. Eventuell galten hier aber noch alte, bessere Konditionen. Auf jeden Fall war es ein echtes "Schnäppchen". ;-)
Spooky: ja, das finde ich auch. Ich habe jetzt bis zum 12.03.2025 den aktionszinssatz, der gerade bei 3,75 Prozent liegt und entsprechend dem Leitzins der Einlagenfazilität der EZB angepasst wird, wenn es eine Senkung gibt. So kann ich bis Mitte März bei der consors bleiben. Das ist doch nicht schlecht.
Erst einmal Danke gut das es Euch gibt !
Ich bin Rentner und habe eine Summe zum investieren um meine Rente im Hier und Jetzt aufzubessern! Ich möchte kein großes Risiko eingehen! Sind Etfs eine gute Anlage oder gibt es Alternativen? Danke für Hinweise!
ETFs sind für Rentner absolut ungeeignet, da der Anlagehorizont mindestens 15 Jahre beträgt. Eine Aufbesserung deiner Rente "im Hier und Jetzt" ist somit nicht möglich. Im Gegenteil: Zum Zeitpunkt einer gewinnbringenden Auszahlung bist du vielleicht schon tot.
Um "deine Rente im Hier und Jetzt aufzubessern" könntest du z.B. einen Minijob ausüben. Wenn du von Kapitalerträgen leben möchtest, müsstest du bereits eine dermaßen hohe Summe angespart haben, dass du sie auch einfach bis zu deinem Tod verbrauchen kannst, ggf. auf einem Tagesgeldkonto liegend.
Die Antwort ist perfekt ehrlich. So hätte dich keine Bank oder Vermögensberater beraten. Hier steht immer erst die Provision im Vordergrund.
@ Tomy: Anders als Günther würde ich ETFs nicht als grundsätzlich "ungeeignet" für Rentner einstufen. Es kommt vielmehr darauf an, welche Art ETF man wählt. So können z.B. Geldmarkt- oder Anleihen-ETFs mit vergleichsweise geringer Volatilität durchaus eine sinnvolle Ergänzung des persönlichen "Rentenportfolios" darstellen. Sofern man sich hierbei für eine ausschüttende Variante entscheidet, kann man auf diese Weise mit einer regelmäßigen, wenn auch nicht immer konstanten "Zusatzrente" rechnen. Auch bieten Aktien-ETFs mit Werten mit hoher Dividendenrendite ("High Dividend Yield ETFs", siehe z.B.: https://www.justetf.com/de/how-to/dividend-etfs-world.html) etwas risikoaffineren Anlegern die Möglichkeit, ihre Rente durch regelmäßige Dividendenausschüttungen aufzubessern.
Generell sollten ETFs für Rentner aber wegen des Kursrisikos stets nur eine von mehreren Anlagesäulen neben TG/FG-Konten, Lebensversicherungen, Riester/Rürup-Renten, etc. darstellen. Zudem ist natürlich auch hierbei auf eine breite Streuung (d.h. nicht nur ein ETF, nicht nur ein/e Land/Region, nicht nur ein Industriezweig, nicht nur wenige Werte) zu achten, um mögliche Klumpenrisiken zu minimieren.
Weitere Informationen zum Thema "ETFs für Rentner" sowie mögliche Alternativen findet man u. a. hier:
- https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/sparen-und-anlegen/so-koennen-sie-eine-rente-aus-einer-geldanlage-beziehen-65379
- https://www.finanzfluss.de/blog/zu-alt-fuer-etf/
- https://www.verivox.de/geldanlage/rentner/
- https://www.biallo.de/geldanlage/news/aktien-im-rentenalter-diese-sechs-gruende-sprechen-dafuer!/
- https://www.vis.bayern.de/geld_versicherungen/kredite_finanzierung/geldanlage_60plus.htm
- https://easyfolio.de/aktuelles/details/beste-geldanlage-rentner
- https://www.capitalo.de/geldanlage/rentner
- https://www.finanztip.de/altersvorsorge/auszahlplan/
"Sofern man sich hierbei für eine ausschüttende Variante entscheidet, kann man auf diese Weise mit einer regelmäßigen, wenn auch nicht immer konstanten 'Zusatzrente' rechnen."
Wobei die Ausschüttung maximal 83 € (Verheiratete: 166 €) im Monat betragen dürfte, wenn man nicht 25 % Steuern darauf zahlen möchte. Mit einem Minijob ließe sich mehr verdienen - und zwar ohne steuerliche Abzüge.
Sich jetzt noch in das Thema ETFs einzulesen, raubt dir nur Lebenszeit und profitieren tun in deinem Alter davon letztlich nur noch die ETF-Anbieter und nicht mehr du.
Mein Rat: Genieße deinen Ruhestand, fahre von dem Geld in den Urlaub, gönne dir schöne Erlebnisse, die im Herzen bleiben!
@ Heike: Der Hinweis auf die Steuer - es sind übrigens mehr als 25 %, weil noch der Soli und ggf. auch Kirchensteuer hinzukommen - gilt allerdings auch bei allen anderen Anlageformen, d.h. auch bei Tages- oder Festgeld. Und anders als bei einem Minijob muss man für die ETF-Ausschüttungen (oder alle anderen Kapitalerträge) noch nicht einmal das Haus verlassen, geschweige denn arbeiten. Es heißt ja schließlich nicht umsonst "Ruhestand genießen". ;-)
Davon abgesehen bin ich mir sicher, dass Tomy hier nicht nach "Lebenshilfe", sondern vor allem nach finanziellem Rat sucht und den sollte er m.E. auch bekommen.
Tagesgeld oder Festgeld ist eine sichere Sache oder eine Eigentumswohnung an Studenten vermieten. Am besten eine die man dann im Alter selber beziehen kann. Eine in der Stadt, barrierefrei und klein.
ETF sind nichts anderes als Aktien und riskant.
@ Udo: Nein, ETFs sind durchaus etwas anderes als Aktien, weil es zum einen u. a. auch Anleihen-ETFs gibt und zum anderen durch die breitere Streuung und die regelbasierte Anlage das Kursrisiko i.d.R. deutlich geringer ausfällt als bei Einzelaktien. Das soll jetzt nicht heißen, dass ETFs per se die beste Anlageform (für Rentner) sind, aber sie sind als Beimischung auf jeden Fall eine bedenkenswerte Alternative. Und ob man sich im Alter tatsächlich noch den Stress einer privaten Vermietung antun sollte, wage ich zumindest zu bezweifeln. Ein Mietnomade oder Messie und die vermeintlich sichere Altersvorsorge geht den Bach runter. Einen ETF kann man jederzeit verkaufen, wenn man Geld braucht, eine (besetzte) Wohnung bekommt man hingegen womöglich nicht so schnell frei oder los.
Schon klar, deine Aufgabe hier im Forum ist es, Werbung für ETFs zu machen...
Mit ihrem langem Anlagezeitraum sind ETFs vielleicht etwas für risikofreudige Anleger in der Ansparphase, der Fragesteller befindet sich aufgrund seines fortgeschrittenen Lebensalters aber schon in der Auszahlungsphase. In diesem Abschnitt sollte der Werterhalt im Vordergrund stehen, was für risikoarme Anlageformen wie Tages- oder Festgeld spricht.
Die Vorstellung, dass Kleinanleger ihr Geld so anlegen könnten, dass sie von den Erträgen leben zu können, ist einfach nur Augenwischerei - allein schon aufgrund der lächerlich geringen Freibeträge. Und dass die Rendite bei ETFs wesentlich geringer ausfällt als angepriesen, ist mittlerweile auch bekannt. Die Empfehlung am besten gleich mehrere ETFs zu besparen, ist dann der Gipfel des Blödsinns...
Ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen, dass von der penetranten ETF-Werbung der letzten Jahre in erster Linie die Anbieter (und ihre libertären Lobbyfreunde von FDP & AfD) profitieren, wenn jeder Kleinanleger in der Hoffnung auf schnell und bequem "verdientes" Geld sein mühsam Erspartes in ETFs buttert.
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Wir sollten an dieser Stelle nicht in parteipolitisches Bashing abrutschen. Und den bevorstehenden Tod eines Rentners in den Vordergrund zu stellen bzw. persönlich gut gemeinte Ratschläge als überflüssige "Lebenshilfe" zu titulieren bringt auch nichts. Ebenso würde ich Spooky aber keinesfalls als Lobbyisten für die Anlage in ETF klassifizieren. Ich gehe davon aus, dass er aufgrund seines Fachwissens hier durchaus als "Überzeugungstäter" handelt.
Da ich aber weder in Bezug auf Aktien noch auf ETFs tiefergehende Kenntnisse habe, steht diesbezüglich für mich im Fordergrund, dass sie auf jeden Fall ein - wenn auch je nach Anlage ggf. zu vernächlässigendes - Risiko beinhalten. Ich bin nicht dazu bereit, mit meinen Anlagen ein Risiko einzugehen, und lege daher meine Ersparnisse nur in Tagesgeldern oder Festgeldern an. Die Aktienprofis werden mir dann natürlich vorhalten, dass ich ein mögliches Potential nicht ausschöpfe und Verluste mache. Dem würde ich aber entgegnen, dass ich nur weniger aber dafür sichereren Gewinn mache. Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden.
Ich persönlich würde Tomy bzw. einem "normalen" Rentner aber auch empfehlen, seine Ersparnisse in sichere Tages- und Festgelder anzulegen. Damit kann man mittlerweile der Inflation wieder trotzen und hoffentlich auch auf längere Sicht wieder bescheidene Gewinne machen.
VG Hans-Jürgen
@ Peter: Nur um hier eventuelle Missverständnisse aufzuklären: Ich arbeite nicht für KA und werde auch nicht von irgendeinem Finanzdienstleister bezahlt, sondern äußere mich hier ausschließlich als interessierte Privatperson.
Dass ansonsten ETFs ein gewisses Risiko aufweisen, habe ich nie bestritten, aber da Tomy explizit nach dieser Anlageform gefragt hat, habe ich ihm hierzu Auskunft erteilt und ihn auch auf weitere Informationsangebote, u. a. von den Verbraucherzentralen und Finanztip, hingewiesen. Dass man als "Kleinsparer" (Tomy hat übrigens nicht erwähnt, wie hoch die Summe ist, die er zu investieren gedenkt) nicht allein von Dividendenzahlungen leben kann, ist ebenfalls unbestritten. Das gilt aber auch für Fest- und Tagesgeldzinsen, bei denen der "Kapitalstock" - anders als bei ETFs - aber nicht weiter wachsen kann.
Was die Rendite von ETFs angeht, kommt es immer auf das jeweilige Produkt an. Ich habe z.B. einen globalen IT-ETF im Portfolio, der allein dieses Jahr schon 30 % zugelegt hat. Das wäre mit Tages- oder Festgeld nie zu erreichen. Dass es genauso gut aber auch wieder in die andere Richtung gehen kann, ist mir vollkommen bewusst. Doch dafür gibt es ja auch konservativere Anlageklassen wie z.B. ETFs auf Staatsanleihen oder Geldmarkt-ETFs, deren Kursrisiko vergleichsweise überschaubar ist.
Von "besparen" war darüber hinaus in meinen Ausführungen nie die Rede. Als Rentner noch einen Sparplan einzurichten, sofern dieser nicht in erster Linie den Erben zugutekommen soll, macht wenig Sinn. Aber einen größeren Betrag in einen ETF zu investieren und sich davon regelmäßig etwas auszahlen zu lassen ("entsparen"), während der "Kapitalstock" im besten Fall noch weiter wächst, ist aus meiner Sicht schon eine Anlageform, die sich rentieren sollte. Dass man dabei dann auch nicht alles "auf eine Karte setzt", sondern z.B. einen größeren Teil des Geldes in einen konservativen Anleihen-ETF und den Rest in einen globalen High-Dividend-Yield-ETF investiert, scheint mir mit Blick auf die Risikostreuung keinesfalls "Blödsinn", sondern eher ein Gebot der Vernunft zu sein, zumal die zusätzlichen "Anschaffungskosten" für gleich mehrere ETFs im Zeitalter von Online- und Neobrokern renditetechnisch weitgehend zu vernachlässigen sind.
Wenn Sie niemanden haben, dem Sie etwas vererben wollen, können Sei das Geld auch für sich selbst verbrauchen.
Über den Daumen gepeilt:
Z.B: 100.000 €; männlich; 70 Jahre;
Lebenserwartung: noch 18 Jahre -> 100.000 :18 = 5.500 € jährlich verbrauchen.
Restgelder als 1-jähriges Festgeld parken.
@Günther: ETF´s sind Nicht für Rentner ungeeignet. (Rentner halten i.d.R. noch ziemlich lange durch.)
Als Rentner "zockt" man mit seiner Lebenserwartung. Wenn man noch 18-20-25 oder mehr Jahre zu leben gedenkt, so wie ich, dann ist vieles möglich.
Dauerhafte Raten aus - "Festgeldtreppen" und für die aktuellen Monate aus Tagesgeld
- Ich glaube, die Gefa-Bank wars: Einmalanlage und die zahlen dann monatlich aus
oder etwas unsicherer: Einen Teil oder alles in Fonds / ETF´s investieren und mit einem Auszahlplan monatlich Geld abziehen.
Machen die ETF´s Gewinn, dann hält das Geld länger, machen sie Verlust, dann ist das Geld schneller weg.
Jetzt kommt es drauf an wie der Markt läuft: Entweder bist Du ohne "Rebalancing" den ETF nach einigen Jahren los, oder Du hast ganz am Ende noch was zum Vererben. (Das Leben kann nie ganz sicher sein.)
Sehr geehrter Tomy,
ETFs sind aufgrund der Schwankungen am Aktienmarkt eine langsfristige Anlage 10 - 20 Jahre. Als Rentner sind Anlagen mit klar definierter Laufzeit ( 1 Jahr, 2 Jahre, 3 Jahre) und festem Zinssatz sinnvoll, z.B. Festgeld oder deutsche Staatsanleihen = Bundesschatzbrief. Grundsätzlich kann man dann noch entscheiden, ob der Zins 1 mal pro Jahr ausgezahlt werden soll, oder (bei mehrjähriger Laufzeit) erst zum Ende der Laufzeit, also z.B. nach 3 Jahren (hier wird der jährliche Zins bis zum Laufzeitende wieder mit angelegt = thesaurierend -> auf den wieder mit angelegten Zins gibt es dann wieder Zinsen = Zinseszins). Ich hoffe ich konnte helfen. Alles Gute :-).
Lieber Hans-Jürgen, ich sehe das ganz wie du. Auch ich habe nur Tagesgeld und Festgeld und verzichte gerne auf ETF-Gewinne, weil ich mich auch einfach damit nicht auskenne. Ich finde es auch ganz prima, wie gut du dich mit den aktuellen Angeboten der Banken auskennst und hier immer den neuesten Stand multiplizierst. Schöne Grüße, Kathrin
Finanztip empfiehlt ja, einen Teil des Vermögens in einen Welt-ETF zu investieren. Da spricht sicher nicht viel dagegen, jedoch wäre mir das wahrscheinlich zu unsicher. Andererseits wird Finanztip aber nicht müde, nun Banken in Frankreich nicht mehr zu empfehlen wegen des AA minus Ratings. Ich sehe da einen Widerspruch, weil suggeriert wird, der Welt_ETF sei sicherer als Festgeld in Frankreich etwa bei der CACF oder der Consors oder in Tschechien bei der J und T Bank, wobei man bei Finanztip offenbar auf die Ratings der Banken keinerlei wert legt.
@ Kathrin: Ich sehe da keinen Widerspruch, weil es verschiedene Bereiche der Vermögensplanung betrifft: Auf der "sicheren Seite" die Tages- und Festgelder sowie sonstige konservative Anlageformen (z.B. Staatsanleihen, Lebensversicherungen, etc.) und auf der "wachstumsorientierten Seite", die einen Inflationsausgleich ermöglicht, die spekulativeren Anlagen wie z.B. Aktien(-ETFs). Aufgrund der Herabstufung Frankreichs zählen die französischen Banken nach den eigenen, bewusst strengen Kriterien von Finanztip aktuell nun mal nicht mehr zu den besten Vertretern der "sicheren Seite", ein Welt-ETF bleibt aber hingegen weiterhin ein solides Investment auf der "spekulative Seite". Im Übrigen sieht man die Lage bei den französischen Banken auch gar nicht so kritisch (vgl.: https://www.finanztip.de/daily/frankreich-abgewertet-was-das-fuer-dein-festgeld-bedeutet/), man gibt nur berechtigterweise zu bedenken, dass es hier (noch) risikoärmere Alternativen gibt. Und das individuelle Rating der Banken steht nun mal hinter dem des jeweiligen Staates zurück. Oder wo hätte man mehr Vertrauen, dass das eigene Geld sicher ist: Bei einer Top-Bank in einem Krisenstaat oder bei einer Krisenbank in einem soliden Staat (d.h. mit vertrauenswürdiger Einlagensicherung) - was jetzt nicht bedeuten soll, dass Frankreich ein Krisenstaat wäre, sondern es geht hier lediglich um die Verdeutlichung, dass die Sicherheit des Staates am Ende schwerer wiegt als die ein einzelnes Privatunternehmen. Deshalb bewertet man bei Finanztip vermutlich das individuelle Bankenrating auch nachrangig gegenüber dem Rating des jeweiligen Staates.
Spooky: ja, wenn man es so nach Anlageklassen differenziert, finde ich es auch überzeugend. Finanztip sagt auch selbst, dass aufgrund der inzwischen guten Einlagensicherungen das bankenrating nun kein Kriterium mehr ist (so wie es das mal war), wobei es aber auch Anlegerinnen wie mich gibt die nur Festgeld und Tagesgeld nehmen. Für diese wäre es sicher falsch, französische Banken nun nicht mehr zu empfehlen. Ich finde ehrlich gesagt , da wäre etwas mehr - wie cicero sagen würde - iudicium sinnvoll gewesen, um deutlich zu machen, dass französische Banken durchaus empfehlenswert sind und sie eben nicht nur wegen AA-/AA-/AA Rating kategorisch als nicht empfehlenswert einzustufen
Spooky: Finanztip bewertet übrigens das individuelle bankenrating nicht nachrangig gegenüber dem Rating des Staates, sondern Finanztip berücksichtigt das individuelle bankenrating überhaupt nicht (mehr), mit einer Begründung die nachvollziehbar ist; aus meiner Sicht jedoch wäre es allerdings sinnvoll deutlich zu machen, dass es nicht nur „empfehlenswerte“ und „nicht empfehlenswerte“ Länder gibt, sondern deutlich zu machen, dass auch Französische Banken zu Empfehlen sind als sichere Anlagen, es nur auch noch - jedenfalls nach dem Rating -sicherere Länder gibt. So erklären sie es ja auch selbst, nur finde ich es nicht gut, dass in den Empfehlungen diese Banken nun gar nicht mehr vorkommen
Kritische Anleger macht es da besser und schreibt zu Frankreich „sehr gute bonität“. So wie es Finanztip macht stehen nun französische Banken so da wie italienische oder griechische Banken, wobei ich auch Festgelder in Italien nicht als spekulativ bezeichnen würde. Kurzum: schade, dass es bei finanztip keine Abstufungen gibt, sondern nur schwarz und weiß, und dabei die Maßstäbe so hoch liegen, dass selbst Frankreich nun rausfällt.
Stefan:
Man könnte bei dem Frankreich Rating Fitch noch aufnehmen : AA-. Das fehlt hier bisher in der Übersicht.
Und wenn man es nun betrachtet hat Frankreich zwei mal AA- (fitch und S und P), einmal AA (Moodys dort aa2 genannt) und einmal AA+ (DBRS, dort aa high genannt). Im Schnitt ergibt das immer noch AA. Ich wüsste nicht, wieso man deshalb französische Banken nicht mehr empfehlen sollte.
Bleibt abzuwarten, wie sich die Dinge in Frankreich politisch entwickeln. Sollte das RN demnächst tatsächlich die Regierung stellen, wäre es vorstellbar, dass es im Falle einer Bankenpleite heißt „La France d’abord!“ (Frankreich zuerst) und ausländische Anleger dann gegebenenfalls nachrangig entschädigt würden.
Ich glaube es gab hier im Forum vor nicht allzu langer Zeit schon mal eine ähnliches Gedankenspiel (von Spooky?) mit Bezug zu Italien und Meloni
Zu Österreich könnte man das ja auch mal durchdenken . Ich halte diese Szenarien ehrlich gesagt alle für ziemlich absurd
Das menschliche Denken ist zu vielen Gedankenspielen fähig. Es könnte auch sein, dass Herr Scholz (oder bald Frau wagenknecht?) bei einer Bankenpleite in Deutschland die die Einlagensicherung nicht auffangen kann, keine Gelder zur Stützung gibt, weil die Kassen klamm sind und man keine Steuergelder für die reichen Sparer verbraten will….
Hallo Kathrin!
Danke für die "Blumen". Nach den vielen Niedrigzinsjahren macht es jetzt endlich wieder Spaß, Geld anzulegen und nach möglichst guten Angeboten zu suchen. Den Austausch hier bei KA empfinde ich als Gewinn und trage auch gerne meinen Anteil dazu bei.
Aufgrund der von Dir angestoßenen Diskussion zum Länderrating für Frankreich habe ich dann eben auch einmal bei Finanztip reingeschaut. Eigentlich nutze ich diese Seiten nur selten, da ich die dortigen Empfehlungen als nicht so gut überschaubar empfinde. Die strengen Empfehlungskriterien, wodurch französische Banken herausfallen, finde ich ebenso überzogen. Auf der anderen Seite nehmen sie dannaber ausführlich dazu Stellung, dass man sich nicht sorgen müsse, in Frankreich Geld angelegt zu haben bzw. anzulegen. ...
Ich habe letztens auf Biallo.de einen Beitrag vom 21.06.2024 zu den Länderratings der Banken gesehen, der für mich übersichtlich und gut darstellte, welche Länderratings es gibt und wie diese zu beurteilen sind. Ebenso war auf einer Europakarte farblich abgegrenzt und auch noch einmal tabellarisch festgehalten, über welche Ratings die einzelnen Länder verfügen. Ich persönlich mache mir neben den AAA-Ratings (beste Bonität) bei AA-Ratings (sehr geringes Risiko) weiterhin keine Sorgen. Und auch ein A (geringes Risiko) ist sicherlich mit Abstrichen noch "anlagewürdig".
Dass man über die Entwicklungen in Italien, Frankreich, Österreich etc. spekulieren kann, stimmt natürlich auch, ist aber meines Erachtens im Wesentlichen vergeudete Zeit. Wenn sich der Nationalismus in maßgeblichen EU-Staaten prägend durchsetzen würde, dann wäre das mit der EU Gewonnene sicherlich umfassend infrage gestellt und man könnte wohl nur noch Anlagen in Deutschland vornehmen. Dass einige Anleger/innen das ohnehin bevorzugen, verstehe ich zwar, aber ich sehe grundsätzlich nicht so schwarz.
Dass Du als beamtete Pädagogin Deine viele Zeit und Muße herausstellst, ist dem Ruf unseres Beamtentums aber nicht dienlich. ;-) Das könnte den Eindruck unterstützen, dass wir die Arbeit nicht erfunden haben, was ja ohnehin die meisten Menschen denken. Aber Du bist sicherlich einfach nur gut organisiert.
In diesem Sinne: Lass uns fleißig bleiben und trotzdem Zeit in unsere Geldanlagen investieren.
VG Hans-Jürgen
Lieber Hans-Jürgen, das mit der Muße war doch nur scherzhaft gemeint. Und: Ist der Ruf erst ruiniert …
Ich persönlich glaube zwar, dass der Nationalismus weiter zunehmen wird, aber nicht in der Form, dass die EU infrage gestellt würde, sondern eher, dass man versucht die Migration zu begrenzen. Und in Frankreich wird bei der Stichwahl Macron durch seine Strategie der Absprache mit der Linken wohl mit einem blauen Augen davonkommen und weiter regieren. Ich bin eine große Freundin Frankreichs und habe daher auch vor, weiter bei französischen Banken (Credit Agricole Festgeld und Consors) anzulegen, ebenso auch in Österreich (Kommunalkredit) und den Niederlanden (Leaseplan), ich würde aber nicht so weit wie Bialo gehen und Länder-Ratings schon ab BBB- für adäquat anzusehen, sondern wie du ab A. Aber vielleicht bin ich da auch zu konservativ. Schöne Grüße
Zu Wohnungen: Geschriebenes völlig richtig, absolut ungeeignet wie auch Spooky ausführt!
Hallo.
Hat jemand gute Empfehlungen für €-Etfs die noch unter 10 Euro liegen, eine gute Performance habe, damit man viele Anteile sammeln kann und von steigenden Kursen profitiert?
Oder sollte man davon die Finger lassen?
Viele Grüße
Ich halte diese Strategie zwar für wenig sinnvoll, zumal sich ETFs konstruktionsbedingt überwiegend nicht sonderlich gut für kurzfristige Spekulationen eignen (von Hebelprodukten und ähnlichen Spezialfonds einmal abgesehen), aber wenn man dennoch in diese Richtung gehen will, besteht u. a. in der ETF-Suche von extraETF die Möglichkeit, nicht nur nach den genannten Kriterien zu filtern, sondern sich die Ergebnisse anschließend auch aufsteigend nach dem aktuellen Kurswert anzeigen zu lassen. So erhält man einen schnellen Überblick, welche Fonds aktuell unter der gewünschten 10 €-Marke rangieren:
https://extraetf.com/de/etf-search
@Stadi: Nur zur Sicherheit, dir ist schon klar, dass es für die zuküntige Rendite keine Rolle spielt, ob ein ETF gerade unter 10 Euro oder z.B. bei 200 Euro notiert?
Meiner Ansicht nach gibt es gar keine passende Antwort auf die Fragen, soweit sie auf einen zukünftigen Wertzuwachs abzielen.
Der aktuelle Kurs eines ETFs sagt als alleiniges Kriterium weder etwas über Vergangenheit und Zukunft aus, noch über seinen Wertzuwachs. Er ist ein rein fiktiver Wert, der auf irgendeinem Ausgabewert basiert, den der Emittent mal festgelegt hat, plus der vergangenen Wertentwicklung.
Der absolute Kurs spielt nur eine Rolle, wenn man eine bestimmte Anteilanzahl kaufen will und der Broker keine Bruchstücke handelt.
Insofern kann der absolute Kurswert kein Kriterium für "Einsammeln", "von steigenden Kursen profitieren" und "die Finger davon lassen" sein.
Mir klingen die Fragen nach großen Missverständnissen über die Eigenschaften von ETFs, deren Aufklärung sich bestimmt lohnt.
Es geht mir nicht um Kurzfristigkeit. Eher günstig einkaufen,ansammeln und nach 15 Jahren schauen was unterm Strich raus gekommen ist.
Ich habe jetzt bspw. seit Dezember 21 den Etf A0F5UG mit mtl. 25 Euro und bin mit knapp 27 % im Plus.
Beim A2N9LL seit juli 22 auch mit 25 Euro mit knapp 16 % im Plus.Ich kann mir keine riesigen Beträge leisten (von wegen aktuellem fokus money mit 10 Euro am Tag zum Millionär).
Vermutlich bestehen da tatsächlich einige Defizite.
Aber ich finde es sehr toll dass in dem Forum fundierte und freundliche Tipps kommen. Danke dafür
@ Stadi: Bei ETF-Sparplänen kann man i.d.R. auch Bruchstücke kaufen. Ansonsten würden ja auch die ganzen "Sparplan ab 1€"-Angebote vieler Broker keinen Sinn machen. Allerdings werden bei einem Depotwechsel meines Wissens nach nur ganze Stücke übertragen, so dass man überschüssige Bruchstücke vor dem Transfer verkaufen muss. Davon abgesehen sollte eigentlich nichts gegen einen Sparplan auf einen "teureren" ETF sprechen.
@ Stadi: Noch eine Anmerkung zu den genannten ETFs: Beide scheinen thematisch in dieselbe Richtung (Aktien, Europa, "Nachhaltigkeit") zu gehen. Entsprechend weist auch das Morningstar X-Ray-Tool (https://tools.morningstar.de/de/xray/editholdings.aspx?LanguageId=de-DE&values=) einige Überschneidungen aus. Da wäre eventuell ein Fondswechsel zwecks größerer Diversifikation überlegenswert.
justetf.de
Hier wirst Du fündig.
Ich bespare den ETF A3CVRA, der ist zufällig unter 10 EUR. Gewählt habe ich ihn aufgrund des Anlagethemas, nicht wegen seines Wertes. Weiter bespare ich den A113FM. Beide ETF's sind im Technolgiesektor. Es bestehen in den TOP10 Positionen keine Überschneidungen.
Bei Werten unter 10 EUR empfehle ich Optionsscheine mit einem Hebel ggf. < 3.
@ Rochus: Genau genommen lautet die URL von justETF: www.justetf.com/de/ . Das Portal wäre auch sonst meine erste Wahl, aber ich habe dort keine Funktion gefunden, um gezielt nach einem bestimmten (Maximal-)Kurs zu filtern. Ich wäre daher interessiert zu erfahren, wie das dort gehen soll.
Ansonsten haben die beiden erwähnten IT-ETFs durchaus relevante Überschneidungen, z.B. NVIDIA, Broadcom, ASML oder AMD. Diversifizierung sieht für mich anders aus, aber dass muss letztlich jeder selbst entscheiden.
Hallo, mich würden noch einmal im Allgemeinen Aussagen zu Geldmarkt / Anleihen ETFs interssieren, um eventuell Fest- und Tagesgeld durch einen solchen ETF zu ersetzten, um das Risiko zu minimieren? Damit habe ich bisher noch keine Erfahrungen. Gibt es hierzu empfehlenswerte Produkte? Kann man davon ausgehen, dass in naher Zukunft die Rendite solcher ETFs auf Grund fallender Zinsen ebenso sinkt. Grüße
Zum Einstieg in die Thematik würde ich folgende Seiten empfehlen, auf denen man auch bereits Hinweise zu konkreten ETFs erhält:
- Stiftung Warentest: https://www.test.de/Mit-Overnight-ETF-am-Geldmarkt-anlegen-Tagesgeld-fuer-Fortgeschrittene-6070550-0/
- Finanztip: https://www.finanztip.de/investmentfonds/geldmarktfonds/
- Finanzfluss: https://www.finanzfluss.de/geldanlage/geldmarkt-etfs/
- justETF: https://www.justetf.com/de/academy/tagesgeld-etf.html
- extraETF: https://extraetf.com/de/wissen/geldmarkt-etfs
Generell ist die Auswahl an Geldmarkt-ETFs aber sehr überschaubar. Auf Euro-Basis (Fremdwährungen machen als Tagesgeld-Ersatz wegen des zusätzlichen Währungsrisikos kaum Sinn) gibt es aktuell nur etwas mehr als ein halbes Dutzend auf dem Markt, von denen auch nur etwa die Hälfte thesaurierend ist (angesichts der geringen und oftmals nur unregelmäßigen Ausschüttung sowie des fehlenden Steuervorteils - Stichwort "Vorabpauschale" - bieten ausschüttende Geldmarkt-Fonds m.E. keine überzeugenden Vorteile). Dabei handelt es sich um folgende ETFs:
- Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C (WKN: DBX0AN; TER: 0,10 %)
- Lyxor Smart Overnight Return UCITS ETF C-EUR (LYX0WM; 0,05 %)
- Amundi / Lyxor Euro Overnight Return UCITS ETF - Acc (LYX0B6; 0,10 %)
- Invesco Euro Cash 3 Months UCITS ETF Acc (A0RAC9; 0,09 %)
Mit einem Fondsvolumen von über 7 Mrd. € ist der Xtrackers mit Abstand der "Platzhirsch", gefolgt von den beiden Amundi-Produkten (Lyxor wurde 2022 von Amundi übernommen), während der ETF von Invesco mit einem Fondsvolumen von weniger als 50 Mio. € noch immer sehr klein ist, obwohl es ihn auch schon seit 2008 gibt.*
Was die Performance anbelangt, hatte der Lyxor Smart in den letzten Jahren die Nase vorn, was wohl in erster Linie auf die niedrigere TER zurückzuführen sein dürfte. Ansonsten nehmen sich die 3 größeren Fonds im Vergleich nicht viel. Ausschlaggebend für die Auswahl könnten daher eher besondere Aktionsangebote der eigenen Depotbank sein. So bieten z.B. einige Brokern und Banken kostenlose Sparpläne für die genannten Amundi-ETFs, wodurch diese in der Anschaffung deutlich günstiger sind als die Konkurrenzprodukte.
Ansonsten bewegen sich natürlich auch die Geldmarkt-ETFs nicht in einer abgeschirmten Blase, was bedeutet, dass auch deren Rendite zurückgehen wird, wenn die Zinsen wieder sinken. Im ungünstigsten Fall kann die Rendite - anders als bei Tagesgeld - hier sogar negativ sein, da u. a. die Fondskosten weiter anfallen, selbst wenn es keine Zinsen gibt. Hier gilt es dann rechtzeitig den Absprung zu schaffen und wieder auf andere Anlageformen zu wechseln, bei denen das angelegte Kapital zumindest nicht kleiner wird.
* Ein Grund hierfür könnte sein, dass die TER offenbar bis vor geraumer Zeit noch 0,15 % betrug und dieser Wert weiterhin in vielen ETF-Vergleichsportalen vermerkt ist.
Nachtrag: Der o.g. Invesco-ETF wird zwar von den meisten Vergleichsportalen in die Kategorie "Geldmarkt" eingestuft, wäre aber m.E. besser in der Kategorie "kurzlaufende (Staats-)Anleihen" (< 1 Jahr) aufgehoben, weil er anders als die Overnight Rate-Produkte nicht synthetisch einen Zinssatz nachbildet, sondern ein reales Anleihen-Portfolio enthält. In diese Kategorie fallen u. a. auch die folgenden ETFs:
- Amundi ETF Govies 0-6 Months Euro Investment Grade UCITS ETF EUR (C) (A0RNWC; 0,14 %; thesaurierend)
- Deka Deutsche Boerse EUROGOV Germany Money Market UCITS ETF (ETFL22; 0,12 %; ausschüttend)
- iShares eb.rexx Government Germany 0-1yr UCITS ETF (DE) (A0Q4RZ; 0,13 %; ausschüttend)
- iShares Euro Government Bond 0-1yr UCITS ETF (A0RGEL; 0,15 %; ausschüttend)
- Xtrackers II Germany Government Bond 0-1 UCITS ETF 1C (DBX0T8; 0,07 %; thesaurierend)
Danke für die ausführliche Info. Heißt also: Vor allem dann aufpassen, wenn die Zinsen wieder allzu sehr fallen.
Hallo zusammen,nachdem ich das Bankenhoping leid bin, möchte ich jetzt zu einen Geldmarkt-ETF wechseln.Ich habe mir folgende mal rausgesucht.Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C (DBX0AN)Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1D (DBX0A2)Kann mir wer erklären, wie das mit der Ausschüttung funktioniert ?Beim Thesaurierenden funktioniert das über den täglich aktualisierten Kurs.Wie ist es aber beim Ausschüttenden ? Da haben wir auch den täglichen Kurs, aber auch noch zusätzliche separate Aussschüttungen.Was sind das für Ausschüttungen ? Der Kurs fällt danach nicht wie ich es von Aktien gewohnt bin.Welche Kosten muß ich bei solchen ETFs einkalkulieren ? TER anteilig auf die Laufzeit, Spread beim Kauf/Verkauf, Vorabpauschale, Normale Besteuerung der ErträgeFür eine kurze Antwort meiner Fragen schon mal vielen Dank!VGGeorg
Der DBX0A2 kann laut Emissionsprospekt bis zu 4 x im Jahr Ausschüttungen von Zinsgewinnen an die Anleger vornehmen. Der Verwaltungsrat kann jedoch "aus wirtschaftlichen oder anderen zwingenden Gründen beschließen, weder Zwischenausschüttungen vorzunehmen, noch der Jahreshauptversammlung der Gesellschaft die Zustimmungzu einer Ausschüttungszahlung vorzuschlagen". Tatsächlich gab es etwa im vergangenen Jahr 3 Ausschüttungen, im Jahr davor gar keine. Zuletzt wurden am 07.03.2024 1,2010 € pro Anteil ausbezahlt, wobei der Ex-Tag auf den 21.02.2024 fiel. Um diesen Termin gab es auch einen entsprechenden Kursrücksetzer, wie man gut am Chartverlauf erkennen kann (https://www.boerse-frankfurt.de/etf/xtrackers-ii-eur-overnight-rate-swap-ucits-etf-1d?currency=EUR).
Die TER der beiden erwähnten ETF-Varianten beträgt jeweils 0,10 % p.a., dazu kommen dann noch die üblichen Kauf- und Verkaufskosten, ggf. Depotgebühren und auf der steuerlichen Seite die Vorabpauschale sowie natürlich die Abgeltungsteuer beim Verkauf. Anders als bei Aktien- und Mischfonds gibt es bei Geldmarktfonds allerdings keine Teilfreistellung.
Alles Wissenswerte zu den Overnight-ETFs von Xtrackers sowie Links zu den verschiedenen ETF-Varianten findet man ansonsten auch hier:
https://etf.dws.com/de-de/etf-wissen/themenwelten/xtrackers-overnight-etfs-eine-alternative-zum-tagesgeld/
Mir ist bis heute der Vorteil der ausschüttenden Variante nicht klar, deshalb fand ich den DBX0AN bisher überzeugender. Angesichts der variablen, optionalen und damit unregelmäßigen Ausschüttung des DBX0A2 verstärkt sich dieser Eindruck noch.
Was könnte ein Vorteil des ausschüttenden sein, den der thesaurierende nicht hat?
Der Zinseszinseffekt müsste doch bei beiden gleich sein (Wiederanlage vorausgesetzt).
Hallo Ernie,
ich sehe den Vorteil nur darin, dass die Ausschüttungen gleich versteuert werden, und nicht erst beim Verkauf. Sofern die Ausschüttungen nicht regelmäßig sind, wird der Ertrag wahrscheinlich im Kursgewinn liegen, dann sieht es sowieso wieder anders aus. VG Georg
@Spooky78 -
Vielen Dank für den Link, und vor allem die Erklärung der Ausschüttung!
Das der "Ex-Tag" soweit zurückliegen kann, daran hatte ich nicht gedacht.
VG
Georg
Habe nicht gewußt das es so ein Portal wie "Kritischer Anleger" gibt. Muß mich mal noch in einer ruhigen Stunde damit beschäftigen und mein Depot bei Comdirect evtl. zu einem günstigeren, der hier beschriebenen Depotsverwalter zu wechseln. Find ich super so etwas.
Hallo Eugalin,
herzlich willkommen und schön, dass dein erster Eindruck anscheinend recht positiv ausfällt. Da freuen wir uns drüber :-)
Viele Grüße
David
Im Zuge meiner Recherchen zu Geldmarkt-ETFs von Robo-Advisor-Anbietern (siehe: https://www.kritische-anleger.de/exchange-traded-funds/#Kommentar_15500) bin noch auf ein interessante Verwendungsmöglichkeit für diese Anlageform gestoßen: das Mietkautionsdepot (https://growney.de/mietkautionsdepot). Schade, dass ich das erst jetzt entdeckt habe, sonst wäre das Modell vielleicht auch etwas für Victor gewesen (https://www.kritische-anleger.de/credit-agricole/festgeld/#Kommentar_7492). ;-)
Obwohl ich von der Produktidee nur bedingt überzeugt bin, weil man das m.E. auch kostengünstig selbst managen kann, habe ich mir aus aktuellen Anlass (https://www.kritische-anleger.de/tagesgeld/vergleich/#Kommentar_15486) mal die Mühe gemacht, die "Tagesgeld-Alternativen" (a.k.a. Geldmarkt-ETFs) der verschiedenen Robo-Advisor aufzulisten (siehe auch: https://www.biallo.de/robo-advisor/news/ginmon-startet-zinsanlagen/). Hier das Ergebnis in alphabetischer Reihenfolge und ohne Anspruch auf Vollständigkeit (alle %-Sätze p.a.):
- EVERGREEN ZinsPocket (https://www.evergreen.de/zinsen)
Verwaltungskosten: 0,39 %
ETF-Kosten: 0,21 %
Besonderheiten: ab 1 €; tägliche Zinsgutschrift
- Froots Liquidity+ (https://www.froots.io/liquidity/)
Verwaltungskosten: 0,5 % (> 100.000 €) / 1,00 % (< 100.000 €)
ETF-Kosten: 0,10 %
Besonderheiten: österreichischer Anbieter
- Ginmon TopZins (https://www.ginmon.de/ginmon-topzins/)
Verwaltungskosten: 0,30 %
ETF-Kosten: 0,10 %
Besonderheiten: täglich Zinsgutschrift; DWS-Geldmarktfonds; auch für Firmenkunden; auch als US-Geldmarkt Variante erhältlich (Ginmon Motive Geldmarkt-US; 0,75 % Servicegebühr + 0,15 % ETF-Kosten; https://www.ginmon.de/landing/top-zins-geldanlage/)
- Growney growCash (https://growney.de/zins-investment-growcash)
Verwaltungskosten: 0,38 % (> 50.000 €*) / 0,68 % (< 50.000 €*)
ETF-Kosten: 0,09 %
Besonderheiten: * inklusive sonstiger growney-Anlagen
- Liqid Cash Management (https://www.liqid.de/loesungen/cash-management)
Verwaltungskosten: 0,45 % (?)
ETF-Kosten: 0,11 %
Besonderheiten: 100.000 € Mindestanlage für Neukunden; Portfolio mit 5 Geldmarkt-, Unternehmen- & Staatsanleihen-ETFs
- OSKAR zinsinvest (https://www.oskar.de/zinsinvest/)
Verwaltungskosten: 0,7 % (> 50.000 €) / 0,8 % (10.000 - 50.000 €) / 1 % (> 10.000 €)
ETF-Kosten: 0,13 %
Besonderheiten: Portfolio mit 4 Geldmarkt- & Unternehmensanleihen-ETFs
- Quirion Cash-Invest (https://www.quirion.de/cash-invest)
Verwaltungskosten: 0,48 % (Servicepaket quirion Digital)
ETF-Kosten: keine?
Besonderheiten: gebührenfrei bis 30.06.2024; bietet mit dem Zinskonto (https://www.quirion.de/guthabenzinsen) auch reguläres Tagesgeld mit z.Z. 3,00 %
- Scalable.capital ZinsInvest (https://de.scalable.capital/vermoegensverwaltung-zinsinvest)
Verwaltungskosten: 0,75 %
ETF-Kosten: 0,13 %
Besonderheiten: nur erhältlich in Scalable Wealth; Portfolio mit 4 Geldmarkt- & Unternehmensanleihen-ETFs; bietet für PRIME+-Kunden z.Z. auch befristet 4,00 % auf das Verrechnungskonto ("echtes" Tagesgeld)
- UnitPlus CashPlus (https://unitplus.eu/cashplus/)
Verwaltungskosten: 0,50 %
ETF-Kosten: 0,10 %
Besonderheiten: in Kombination mit einer Mastercard DebitCard mit Cashback (0,1 %); investiert in einen DWS Geldmarkt-ETF; gibt es auch als FestPlus-Variante (0,50 % Verwaltungskosten + 0,12 % ETF-Kosten; https://unitplus.eu/festplus/)
- WHITEBOX ZinsPortfolio (https://www.whitebox.eu/geld-anlegen/whitebox-zinsportfolio)
Verwaltungskosten: 0,35 %
ETF-Kosten: 0,10 %
Besonderheiten: ab 25 €; investiert in Geldmarktfonds, Unternehmens- & Staatsanleihen
Für vermögende Anleger, die ihr Geld lieber in Liechtenstein parken möchten, gibt es zudem noch ein ähnliches Angebot der LLB, wobei hier in "echtes" Tages- und Festgeld und nicht in einen Geldmarkt-ETF investiert wird:
- Estably Tages- und Festgeld (https://estably.com/tages-und-festgeld-in-liechtenstein/)
Verwaltungskosten: 0,75 %
Bankspesen: 0,24 %
Besonderheiten: ab 50.000 €; vergünstigte Kostenstaffel ab 250.000 € (z.B. 0,31 % + 0,18 % ab 5 Mio. €)
Und wer lieber ein reines Fondsdepot möchte, kann auch dort kostengünstig und direkt in den von vielen Robo-Advisor-Anbietern genutzten Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C (DBX0AN) investieren, z.B. hier:
- Fidelity Fondsdepot (https://www.ffb.de/produkte-und-services/ffb-fondsdepot/)
Verwaltungskosten: 0,25 % (min. 25 €, max 50 € p.a.)
Order-Gebühren: 2 € pro Online-Order (Sparpläne kostenfrei) + 0,20 % Umsatzkommission beim ETF-Kauf
ETF-Kosten: 0,10 %
- Fidelity FondsdepotPlus (https://www.fidelity.de/produkte-services/depotloesungen/fondsdepotplus/)
Verwaltungskosten: 45 € p.a. (> 20.000 € kostenfrei)
Order-Gebühren: 2 € pro Online-Order (Sparpläne kostenfrei) + 0,20 % Umsatzkommission beim ETF-Kauf
ETF-Kosten: 0,10 %
Besonderheiten: zusätzliche Festgeld-Angebot der Creditplus Bank
- MorgenFund Direkt Depot Basis (https://www.morgenfund.com/de/private/depot)
Verwaltungskosten: 12 € p.a. (36 € bei mehr als 1 Depot-Position)
ETF-Kosten: 0,10 %
Schöne Übersicht! Frage mich gerade, ob man daraus nicht eventuell sogar einen eigenen Vergleich bauen sollte ... Stimmen dazu!?
@ Stefan Erlich: Meinen Segen habt Ihr. Ich befürchte aber, dass die breite Masse kein allzu großes Interesse daran haben wird. Die "Profis" legen sich lieber gleich einen entsprechenden Geldmarkt-ETF ins Depot und die "TG/FG-Ultras" lassen sich ohnehin nicht von anderen Anlageformen überzeugen. Dabei bieten auch die Robos mit ihren GM-Produkten durchaus Vorteile, z.B. geringe Handelskosten, kein ständiges Konto-Hopping, z.T. breite Risikostreuung durch mehrere ETFs oder eine niedrige Mindestanlage.
Darf ich euch einmal fragen, was ihr von einer Rürup-Rente in Form eines Aktienfonds (fondgebundene Rentenversicherung) haltet? Ich war gestern bei der WWK Versicherung und man schlug mir vor, den Vanguard U.S. 500 StockIndex Fond zu nehmen. das Gute ist ja, dass man bei hohem Gehalt, von der steuerlichen Absetzbarkeit der Beitrage profitiert, allerdings bin ich doch auch skeptisch, weil in meinem Fall bei monatlicher Einzahlung von 200 Euro, Abschlussgebühr von 1560 Euro zahlen soll und dazu auch noch Verwaltungskosten von etwa 250 Euro im Jahr, wenn ich das richtig verstehe. Und ausserdem kann mir ja keiner die tatsächliche Rentenhöhe sagen, dort steht dann bei 26 Beitragsjahren eine rente von 190 euro (bei 0 Prozent rendite) bis hin zu 650 Euro bei 9 Prozent Rendite, Verluste sind wohl auch möglich, aber 80 Prozent des eingezahlten Beitrags sind garantiert. der Berater verweist natürlich auf renditen von 10 Prozent in den letzten 10 Jahren. Mir ist das irgendwie nicht geheuer, auch wenn der Berater sagte, die WWK habe einen tollen Algorithmus der sofort verkauft, wenn sich Kurssenkungen ankündigen. Zudem macht mich ein Fond, der nur auf dem US Markt ist, auch etwas skeptisch. Ich habe Montag bei der HUK einen Termin und bin mal gespannt, was mir dort vorgeschlagen wird. Eigentlich würde ich jaa nur gerne mit einem sicheren Vertrag und einem überschaubaren monatlichen Beitrag von etwa 100 bis max. 200 Euro die Vorteile der Rüruprente nutzen.... Ich weiss aber nicht, ob das überhaupt sinnvoll ist.
Ich habe selbst keine Rürup-Rente, weil ich nicht zur Zielgruppe gehöre, halte das Modell aber grundsätzlich für sinnvoll. Ich würde hierbei aber nicht auf einen einzelnen Fonds setzen und schon gar nicht auf einen, der nur Werte eines Landes beinhaltet - vor allem, wenn es dann auch noch um einen anderen Währungsraum handelt. Zudem würde ich aus Kostengründen eine Variante auf ETF- statt auf klassischer Fonds-Basis favorisieren. Ein Produkt, das in diesem Zusammenhang häufiger (z.B. hier https://www.test.de/Raisin-Pension-Ruerup-Fondssparplan-mit-ETF-5837540-0/ oder hier https://www.finanztip.de/ruerup-rente-basisrente/ oder auch hier https://www.finwohl.de/2022/01/26/rurup-rente/) positive Erwähnung findet, ist das Rürup-Konzept von WeltSparen/Raisin: https://www.weltsparen.de/etf-ruerup/
Da ist man in puncto Kosten ziemlich günstig aufgestellt - und die sind bei allen Altervorsorge-Modellen bekanntlich ein nicht unerheblicher Faktor. Außerdem setzt man nicht alles auf eine einzelne Karte, sondern man kann sich aus diversen ETFs sein eigenes Portfolio zusammenstellen und das Risiko dadurch besser streuen.
Vielen Dank für deine Einschätzung und Hinweise, Spooky! Ich gehöre wahrscheinlich als Beamtin auch gar nicht zur Zielgrunde und weiß gar nicht, ob ich Rürup überhaupt nehmen soll oder lieber etwas anderes... Würdest du da etwas empfehlen?
Ich war früher selbst mal Beamter und habe damals eine klassische Riester-Rente abgeschlossen. Das würde ich heute aber nicht mehr machen, weil davon nur die Versicherung profitiert, die einen Großteil des staatlichen Zuschusses einsackt. Mittlerweile gibt es da zwar auch andere Konzepte, die etwas attraktiver sein sollen, z.B. Wohn-Riester oder Riester-Fondssparplan, doch auch dort kassiert vor allem der Anbieter. Rürup ist hingegen vor allem für Selbständige und "Besserverdiener" interessant, die auf diese Weise ihre Steuer optimieren wollen. Als Beamter macht das m.E. erst ab A16 aufwärts Sinn. Ich würde da deshalb lieber einen simplen ETF-Sparplan (oder ggf. eine Robo-Advisor-Lösung, wenn man es komfortabeler mag) wählen und mir die ganzen Vertriebskosten sparen. Um den Absicherungsaspekt muss man sich als Beamter - anders als Selbständige - ja ohnehin keine allzu großen Gedanken machen.
Vielen Dank, Spooky! Dann werde ich einen ETF Sparplan machen. Wie sollte ich da am besten vorgehen? Also gibt es eine Seite, wo ich finden kann, wie ich solch einen Sparplan einrichte? Ich habe ja mein Tagesgeld bei der Consors, wahrscheinlich kann ich dort auch einen ETF Sparplan einrichten, vermute ich. Ich habe aber auch bald einen Termin bei der Volksbank. Vielleicht kann man mir dort auch einen einrichten?
Verstehe ich es richtig, dass du pensionierter Beamter bist? Ich dachte immer 78 steht für 1978 und du seiest 46 Jahre alt. Ich selbst bin simple Obsträtin :)
Tipps zum Thema "ETF-Sparplan" findet man u. a. hier:
https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/fondssparplan/
https://extraetf.com/de/wissen/ideen-fuer-alle-sparplan-raten
https://www.forbes.com/advisor/de/geldanlage/etfs/bester-etf-sparplan/
https://www.finanzfluss.de/vergleich/etf-sparplan/
Die Consors dürfte im Vergleich zur VoBa auf jeden Fall die günstigere Wahl sein. Zudem gibt es dort auch immer irgendwelche Aktionen, bei denen man als Einsteiger in den Wertpapier-Markt (befristet) bessere TG-Konditionen erhält.
Und abschließend noch: Nein, ich bin kein Pensionär, sondern wurde schon vor längerer Zeit auf eigenen Wunsch aus dem Staatsdienst entlassen. Mit den Details will ich die anderen Forennutzer aber nicht weiter langweilen. ;-)
@Spooky: vielen Dank für deine Hinweise. Ich als Anfängerin in diesem
Bereich weiß gar nicht, welchen der ETFs die die consors Anbietet, ich nehmen soll …da gibt es ja eine ganze Reihe … kann man da einen empfehlen oder ist es im Grunde egal, welchen etf ich nehme? Da ich bisher nur Tagesgeld und Festgeld habe, frage ich mich , ob so ein weltweiter Etf überhaupt zu empfehlen ist oder ich lieber bei Tagesgeld und Festgeld bleiben sollte
Bei der Suche nach dem "richtigen" ETF kann man sich an den Hinweisen im oberen Bereich dieser Seite orientieren. Auch die einschlägigen Verbraucherportale bieten entsprechende Tipps (z.B. https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/fondssparplan/). Zudem gibt es Fachportale und spezielle Suchmaschinen, bei denen man individuelle Auswahlkriterien festlegen und auch gleich prüfen kann, ob die eigene Depotbank die jeweiligen ETFs im (Aktions-)Programm hat. Hier dargestellt am Beispiel der Consorsbank:
- https://www.finanzfluss.de/informer/etf/suche?savings_plan_etfs_promotion=true&savings_plan_etfs_depot=Consorsbank
- https://www.justetf.com/de/search.html?search=ETFS&pc=2&spc=2
- https://www.consorsbank.de/web/Wertpapierhandel/Wertpapier-Suche/ETFs?savingsplan=true&idCategory=39751%2C24725%2C52396%2C54229%2C49213%2C52465%2C24724%2C49214%2C48989
Grundsätzlich ist bei einem langfristigen Basisinvestment für die Altersvorsorge eine breite Risiko-Streuung empfehlenswert. Das kann man z.B. über einen ETF erreichen, der weltweit in allen Branchen und Unternehmensgrößen anlegt. Man kann aber auch dem von den meisten Robo-Advisor-Anbietern (https://www.finanztip.de/robo-advisor/) angewandten Konzept folgen und mehrere, jeweils auf bestimmte Regionen spezialisierte ETFs wählen und dabei die Gewichtung den eigenen Vorstellungen anpassen (Hintergrund: In vielen "Welt"-ETFs sind die USA stark übergewichtet, weshalb es durchaus Sinn macht, stattdessen z.B. einen US-, einen Europa- und einen Asien-ETF zu nehmen und eine andere Gewichtung mit geringerem "Klumpenrisiko" festzulegen). Zudem kann man dabei auch noch ETFs aus anderen Anlagenklassen wie Anleihen oder Rohstoffe beifügen.
Wem das zu viel Arbeit ist oder wer nur einen kleineren monatlichen Betrag anlegen möchte, bei dem sich eine solche Aufteilung nicht lohnt, für den gibt es Multi-Asset- oder auch Dachfonds-ETFs (https://www.justetf.com/de/how-to/invest-in-multi-asset-etfs.html), die das Anlagekonzept in einem einzigen Produkt abbilden. Vergleichsweise kostengünstig ist das z.B. über die LifeStrategy-ETFs von Vanguard möglich (https://www.de.vanguard/content/dam/intl/europe/documents/de/lifestrategy-etf-brochure-de-new.pdf), wobei man zwischen verschiedenen Aktien-Anleihen-Verhältnissen (20/40/60/80 % Aktienanteil) wählen kann.
Wer schon sehr viele Tages- und Festgeld-Anlagen mit unterschiedlichen Laufzeiten hat, kann sich die Beimischung eines Anleihen-ETF zwar im Prinzip auch sparen, weil diese Anlageklasse damit eigentlich schon ausreichend abgedeckt ist. Dennoch ist es mit Blick auf die globale Zinsentwicklung grundsätzlich sinnvoll, auch die Zinsmärkte außerhalb der Euro-Zone im eigenen Portfolio abzubilden. Und das geht nun mal am einfachsten und kostengünstigsten über einen entsprechenden (globalen) Anleihen-ETF.
Ansonsten bietet die selbst organisierte ETF-Anlage mittels Sparplan gegenüber den ganzen Rürup- und Riester-Produkten den Vorteil, dass man sehr flexibel bleibt, weil man den Sparplan jederzeit aussetzen, beenden oder betragsmäßig anpassen kann und auch ein Fondswechsel oder (Teil-)Verkauf deutlich einfacher möglich ist. Auch sind die Renditechancen aufgrund der weitgehend wegfallenden Verwaltungs- und Vertriebskosten i.d.R. um einiges höher. Im Gegenzug hat man aber - anders als bei den genannten Versicherungsprodukten - auch keine Garantie, dass am Stichtag X der Wert der Anlage mindestens der im Laufe der Jahre investierten Summe entspricht (diese "Garantie" lassen sich die Versicherungen aber auch gut bezahlen!). Des Weiteren kann man keine Steuervorteile bei der Altersvorsorge nutzen und bekommt auch keinen staatlichen Zuschuss (wie aber bereits erwähnt, ist der Steuervorteil meist nur ab einer gewissen Einkommens- bzw. Vermögenshöhe relevant und den staatlichen Zuschuss greifen ohnehin größtenteils die Versicherungen ab).
Wie so oft, muss man am Ende selbst abwägen, was einem wichtiger ist: Sicherheit, Flexibilität oder Rendite. Generell macht es aber Sinn, nicht bloß auf Tages- und Festgeld zu setzen - vor allem, wenn die nächste Niedrigzins-Phase möglicherweise schon bald wieder in Haus steht (siehe: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/ezb-leitzinsen-geldpolitik-102.html).
Nachtrag: Das war jetzt wahrscheinlich nicht die erhoffte konkrete Anlageempfehlung (die ich auch weder geben kann, noch will oder darf), aber vielleicht haben meine Ausführungen dennoch ein wenig dabei geholfen, die Auswahl etwas einzugrenzen. Als nächstes würde ich empfehlen, einmal eine persönliche Vorauswahl zu treffen und diese ggf. dann hier zur allgemeinen Diskussion zu stellen. Vielleicht haben ja noch andere Nutzer hilfreiche Erkenntnisse dazu beizutragen.
Ersteinmal wieder ganz lieben Dank, Spooky, für deine unheimlich große Mühe! Da ich mich immer schwer entscheiden kann und wirklich kaum Ahnung von der Materie habe, fällt mir die Anlage bei Festgeld doch viel leichter, weil es dort ja klare Parameter gibt. Ich fühle mich bei den ETFs doch etwas überfordert und sollte mich wahrscheinlich erstmal genauer einlesen und auch überlegen, ob ich überhaupt ETFs möchte, aber deine Ausführungen legen das ja schon nahe, finde ich. Ich habe aber doch ein wenig bedenken, weil es ja auch zu Verlusten kommen Mann und das ist eigentlich nicht das, was ich möchte .
Kein Problem. Sofern ich zumindest einen kleinen Beitrag zur Meinungs- und Willensbildung leisten konnte, war meine Zeit nicht vergeudet. Ich muss hier ja niemandem etwas verkaufen. Auf Sicherheit zu setzen ist ja gerade in unsicheren Zeiten wie diesen legitim. Man sollte sich aber auch nicht von den eigenen "Verlustängsten" lähmen lassen. Das Beispiel der WWK zeigt doch sehr anschaulich, dass auch (vermeintliche) Sicherheit ihren Preis hat.
Im Übrigen befinde ich mich selbst gerade in Bezug auf meine Wertpapier-Investments in einer "Umorientierungsphase" (siehe: https://www.kritische-anleger.de/exchange-traded-funds/#Kommentar_15245) und konnte daher dieses kleine "Sparring" nutzen, um noch einmal meine Gedanken und Argumente zu ortnen und meine persönlichen Präferenzen zu bestimmen. Also, alles gut.
Guten Morgen Kathrin!
Ich habe mit großem Interesse Deinen Austausch der letzten Tage mit Spooky verfolgt, da mir auch das Fachwissen zu den Anlageformen neben Festgeld und Tagesgeld fehlt. Als sicherheitsbewusster Beamter, ja ich gehöre auch zu diesem Personenkreis, konnte ich für mich aus den Ausführungen von Spooky zwar nicht das große Verständnis für die Anlage in "risikoreichere" Produkte gewinnen - dazu müsste man sich sicherlich tiefergehend damit beschäftigen -, aber ich sehe mich in meinem Anlageverhalten durchaus bestätigt. Mit den Riester- und Rürup-Produkten habe ich mich in der Vergangenheit auch schon einmal beschäftigt und bin für mich aber auch zu der Einschätzung gekommen, dass diese hauptsächlich den Anbietern nutzen.
Da wir Beamtinnen und Beamte mit unserer Pension m. E. gut abgesichert sind, brauchen wir nicht wirklich noch eine ergiebige private "Zusatzrente". Je nach familiärer Situation, ggf. persönlichen finanziellen Belastungen etc. kann man sich durch Ersparnisse in Fest- und Tagesgeld, wo wir nach der langen Zinsflaute aktuell auch wieder den Kaufkraftverlust kompensieren können, ein Zusatzpolster für den Ruhestand erwirtschaften. Dieses werde ich bis zu meiner Pensionierung sicherlich noch weiter ausbauen können.
Dass Du Dich ggf. doch einmal mit dem Thema ETF weiter beschäftigst, will ich Dir natürlich nicht ausreden, für mich sehe ich aber weiterhin keine Veranlassung dazu.
@Spooky
Die Art und Weise, wie Du sachlich versucht hast, uns Laien die Thematik ETF näher zu bringen, ohne in eine bestimmte Richtung drängen zu wollen, finde ich sehr lobenswert. Ob Du mein persönliches Fazit verstehst oder unterstützt, mag dahingestellt sein. Ich finde auf jeden Fall, dass Du Dir den Stern verdient hast, was auch immer er bedeuten soll.
Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag.
VG Hans-Jürgen
P.S.: Die Bezeichnung "Obsträtin" habe ich nicht ergooglen können. Ich gehe aber davon aus, dass Du wohl eher nicht im Bereich von Obstplantagen tätig bist. Es scheint wohl eine mir nicht geläufige Abkürzung aus dem pädagogischen Bereich zu sein. ;-)
Lieber Hans-Jürgen, liebe Kathrin, lieber Spooky78,
auch ich verfolge Euren ETF Austausch mit viel Interesse.
Selbst hatte ich mich - kurz bevor die Zinsen endlich wieder angestiegen sind - intensiver mit ETF usw. beschäftigt, mir dazu auch Literatur von Stiftung Warentest in Form von Büchern und einer Spezial Zeitschrift zum Thema ETF, die meist im November erscheint.
Jetzt bleibe ich erst mal bei Tages- und Festgeld, da es für mich weniger belastend ist und auch relativ überschaubar, was Risiken und Verluste betrifft.
Hans-Jürgen, Du schreibst:
"P.S.: Die Bezeichnung "Obsträtin" habe ich nicht ergooglen können. Ich gehe aber davon aus, dass Du wohl eher nicht im Bereich von Obstplantagen tätig bist. Es scheint wohl eine mir nicht geläufige Abkürzung aus dem pädagogischen Bereich zu sein. ;-)"
Es könnte vielleicht die Abkürzung für Ober-Studienrätin sein?
Einen sonnigen Sonntag und liebe Grüße
Sonnenschein
Hallo Sonnenschein!
Danke für die Rückmeldung. Ich gehe auch davon aus, dass die Amtsbezeichnung "Oberstudienrätin" gemeint ist, auch wenn das an dieser Stelle natürlich ohne Bedeutung ist.
VG Hans-Jürgen
Wenn eine Bank in Deutschland pleitegeht und der Entschädigungsfall festgestellt wird, erhalten die Kunden normalerweise innerhalb von 5 bis 7 Tagen ihr Geld vom zuständigen Einlagensicherungsfonds ausbezahlt (siehe: https://einlagensicherung.de/einlagensicherung/gesetzliche-sicherung/entschaedigungsverfahren/). Was passiert aber, wenn ein (Neo-)Broker plötzlich den Betrieb einstellt? Natürlich sind die Kundendepots als Sondervermögen geschützt, aber wie - und vor allem wann - kommt man als Anleger an seine Wertpapiere?
Was ich mir bislang hierzu ergoogeln konnte, ist ziemlich ernüchternd. Demnach sind die betroffenen Kunden darauf angewiesen, dass zügig ein Insolvenzverwalter bestellt wird und dieser dann möglichst bald die erforderlichen Schritte für die Abwicklung bzw. den Transfer der Depots einleitet. Das kann im Einzelfall aber wohl schon mal Wochen oder gar Monate dauern, in denen man als Anleger keinen Zugriff auf seine Wertpapiere hat und z.B. im Falle eines Börsencrashs nicht reagieren kann (wie sich das anfühlt, durfte ich erst vor Kurzem erfahren, als Vanguard überraschend den Direktvertrieb in Deutschland einstellte und es im Anschluss mehrere Monate dauerte, bis mein dortiges Depot zu einem anderen Anbieter übertragen wurde). Wie soll man also mit diesem Risiko umgehen? Die kostengünstigen Neobroker, die durch das bevorstehende PFOF-Verbot und den daraus resultierenden Preiskampf womöglich schon bald gehörig unter Druck geraten, komplett meiden oder die Wertpapieranlage bloß auf mehrere Anbieter (welche?) verteilen, um das Risiko zu streuen, so wie es ja auch bei allen anderen Formen der Geldanlage empfohlen wird? Oder lieber gleich auf die bereits etablierten, aber teureren Anbieter setzen und die Mehrkosten, insbesondere beim Verkauf (!!!), in Kauf nehmen? Und sind diese "klassischen" (Online-)Broker für den Ernstfall tatsächlich besser aufgestellt?
Über fundierte Denkanstöße zu diesen Fragen und mögliche Erfahrungsberichte zu früheren Broker/Depotbank-Pleiten würde ich mich freuen.
Danke für deine Gedanken, die ich in ähnlicher Form teile. Call me "altmodisch", aber so richtig konnte ich mich für mein Altersvorsorgedepot noch nicht mit den Neobrokern anfreunden :-( Habe bzw. hatte da zwar auch mehrere Depots, aber nur zum Spielen. Fühle mich bei den größeren Beträgen dann doch irgendwie wohler, wenn ich auch schnell mal jemanden anrufen kann und das war bisher bei der Comdirect auch immer der Fall. Klar, die sind teurer, aber das nehme ich irgendwie in Kauf. Wir reden da ja auch nicht über Trade Republic vs. Sparkassen Broker.
Alternative zum zentralen Depot bei einer klassischen Bank könnte wie immer noch das Risikosplitting auf mehrere Neobroker sein, um im Notfall halbwegs handlungsfähig zu bleiben. Aber klar: Das macht halt wieder Mehraufwand ... no free lunch und so :-)
@Spooky78,
träfe dieses Szenario auch auf das nicht investiertes Kapital zu, oder gilt da der Sicherungsfonds der Banken bzw. des Landes?
@ Fred: Gelder auf Verrechnungskonten sind ganz normal über die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Finanztip hat das mal recht anschaulich am Beispiel von Trade Republic dargestellt: https://www.finanztip.de/wertpapierdepot/trade-republic-einlagensicherung/
Guten Tag Herr Erlich,
mir wurde gerade von Weltsparen per Mail mitgeteilt, dass der ETF Robo noch in diesem Jahr in eine so genannte "Digitale Vermögensverwaltung" umgewandelt wird. Ich habe mich noch nicht näher damit beschäftigt. Aber zwei Dinge sind mir dann doch sofort aufgefallen:
- es wird teurer
- die Veränderung ist alternativlos (do it or let it)
@Kersten
Habe die Mail auch erhalten. Woran genau erkennst Dujetzt das es teurer wird?
Atzerix:
Verwaltungsgebühr vor Steuern (p.a.) 0,33 % 0,46 %
Verwaltungsgebühr nach Steuern (p.a., erwartet) (Details hier) 0,33 % 0,40 %
Kosten für ETFs/Fonds (p.a.) 0,15 %
0,11–0,15 %
(je nach Risikoklasse)
Gesamtkosten (p.a.) 0,48 %
0,57–0,61 % (vor Steuern)
0,51–0,55 % (nach Steuern, erwartet)
(je nach Risikoklasse)
@Spooky
Danke Dir!
Habe vor zwei Jahren mal 1k in den Robo 50 gesteckt, nur mal um zu schauen wie der so läuft und funktioniert. Im Moment etwas mehr als sieben % Zuwachs, zwischendurch aber auch mal im Minus... Ich werde das aber mal weiterhin mitspielen...
Ooops, das ging jetzt etwas schnell. Ich wollte die o.g. Tabelle eigentlich noch ein wenig formatieren, damit sie lesbarer wird und bin dann irgendwie auf "Beitrag abschicken" gelandet. Sorry!
Zur Erläuterung: Die allgemeine Verwaltungsgebühr steigt von 0,33 auf 0,46 % p.a.. Dafür soll man künftig jedoch einen Teil der Kosten von der Steuer absetzen können, wodurch letztlich die die Mehrkosten nach Steuern - je nach gewählter Risikoklasse - zwischen 0,03 und 0,07 % p.a. betragen sollen. Was man dafür als "Mehrwert" bekommt, ist aber auf den ersten Blick eher bescheiden. Vor allem soll es wohl mehr Berichte zur Vermögensentwicklung geben. Außerdem kann man mittelfristig noch alternative Anlageklassen auswählen (z.B. Gold). Details zu den geplanten Änderungen kann man hier nachlesen: https://kundenservice.weltsparen.de/hc/de/articles/17130873854226-Was-sind-die-wesentlichen-Unterschiede-zwischen-dem-ETF-Robo-und-der-digitalen-Verm%C3%B6gensverwaltung
Mich überzeugen die Neuerungen bislang nicht. Man hatte hier ein unkompliziertes und solides Produkt zu einem unschlagbar günstigen Preis. Diesen USP wirft man nun für eine nur geringfügig höhere Marge einfach über Bord und reiht sich stattdessen bei den "gewöhnlichen" Robo-Advisors ein, von denen es bekanntlich bereits mehr als genug gibt. Das ist aus markenstrategischen Überlegungen eine grobe Fahrlässigkeit und ob es für die Kunden von Vorteil ist, muss sich erst noch beweisen.
Ich habe meinen dortigen Sparplan aber ohnehin schon vor einiger Zeit gestoppt und überlege nun, mein ETF Robo-Portfolio aufzulösen und mich statt dessen lieber komplett selbst um meine ETF-Anlagen zu kümmern. Schließlich brauche ich keine "laufend optimierte Fondsauswahl", keine "dynamische Regionengewichtung" und keinen "Verlustschwellenbericht". Und ob mir das jährliche Rebalancing 0,40 % (nach Steuern) an jährlichem Renditeverlust wert ist, bin ich mir nicht so sicher. Bei einem günstigen Neobroker kann man das sicherlich auch selbst zu geringeren Kosten hinbekommen, wenn man das unbedingt möchte. Ich werde jetzt aber erst einmal abwarten, was da im 2. Quartal noch an Neuerungen kommen soll, und das angebotene "Upgrade" solange zurückstellen.
@Spooky
Gold? Kauft man selber und ab ins Schließfach... um die Luft da raus zu kriegen... ;-)
@ Atzerix: Gold kommt für mich weder als Schmuck noch als Zahnersatz und schon gar nicht als Geldanlage in Frage. Deshalb sehe ich auch keinen Vorteil darin, dass man das künftig in seinem WeltSparen-Portfolio halten kann. Mir wäre es lieber gewesen, man hätte ein wenig am ebenfalls angebotenen Geldmarkt-Portfolio (https://www.weltsparen.de/geldmarkt/) gebastelt, bei dem sich momentan ja nur um eine (unnötig komplizierte) Variante des (überteuerten) ETF Configurators (https://www.weltsparen.de/investieren/configurator/) handelt. Dabei wäre ein simples, kostengünstiges Produkt zum kurzfristigen "Parken" von Geldern als Alternative zum Tagesgeld eine attraktive Ergänzung des bisherigen Angebots gewesen. Aber offenbar gilt hier wieder die Devise: Mach' Einfaches kompliziert, dann kannst Du dafür auch mehr Geld verlangen.
Schade, dass die das so umwursteln und damit teurer machen :-( Das Produkt war ja vom Kosten/Nutzen-Verhältnis echt gut! Um so mehr muss man sich jetzt wohl überlegen, ob man wie Spooky das Ganze nicht selber managed. Ist ja mittlerweile mit den Neobrokern alles ziemlich einfach und kostengünstig machbar. Was WeltSparen angeht: Bezweifle, dass das Produkt "Digitale Vermögensverwaltung" ein Erfolg im größeren Stil wird. Da haben sich schon so viele dran versucht und keiner hats so richtig groß geschafft. Oder bin ich da eventuell nur nicht ganz im Bilde?!
@Spooky
So ein Robo ist für den einen ja leicht zu verstehen. Aber für den, der den Robo nicht versteht, machts man dann halt komplizierter. Vielleicht versteht er es dann... Verstehst...? ;-)
Thema Gold: Also Schmuck und für die Zähne auch nicht mein Sinn. Auch nicht für Rendite, einfach um zu wissen, ich hab was in Not, was immer auch kommt...
Anders als früher kann man bei WeltSparen mittlerweile offenbar auch seinen Wertpapierbestand zu einer anderen Depotbank übertragen (https://kundenservice.weltsparen.de/hc/de/articles/17054804691858-Wie-f%C3%BChre-ich-einen-Depot%C3%BCbertrag-hin-zu-einer-anderen-Depotbank-durch). Somit dürfte es grundsätzlich möglich sein, mit dem bisherigen ETF Robo-Depot zu einem anderen (Neo-)Broker zu wechseln. Manche Broker nehmen aber nicht alle WeltSparen-Fonds an. Der Vanguard Global Small-Cap Index Fund ist z.B. nicht bei gettex gelistet und kann somit nicht zu Anbietern übertragen werden, die nur über diese Plattform handeln (u. a. Finanzen.net Zero). Vermutlich dürfte es aber auch nicht möglich sein, nur einzelne Fonds zu übertragen und den Rest zu verkaufen. Somit würde einem letztlich nichts anderes übrig bleiben, als das WeltSparen-Depot doch komplett aufzulösen und das Geld anderweitig neu zu investieren. Allein schon aus steuerlichen Gründen wäre das aber eine ziemlich unbefriedigende Lösung.
https://kundenservice.weltsparen.de/hc/de/articles/17327869845394-Wie-ergibt-sich-die-Verwaltungsgeb%C3%BChr-nach-Steuern
und was wurde aus dem ursprünglichen Produkt "WeltInvest" ? Dazu findet man leider gar nichts mehr.
@ 5551008: Das wurde schon im November 2020 in "Raisin Invest" bzw. "ETF Robo" umbenannt und wird nun in besagte Vermögensverwaltung umgewandelt (vgl. Raider/Twix ;-)).
WeltSparen hat heute eine Erinnerungsmail an seine WeltInvest-Kunden verschickt, in der diese erneut dazu aufgefordert wurden, zum neuen Vermögensverwaltungsangebot zu wechseln. Bei der Darstellung der Vorteile wurde dabei erstmals auch eine Staffelung der Verwaltungsgebühr zwischen 0,25 % und 0,46 % (vgl. ETF Robo: 0,33 %) in Abhängigkeit vom verwalteten Vermögen ab Ende 2024 in Aussicht gestellt. Leider konnte ich hierzu auf der WeltSparen-Website keine näheren Informationen finden. Im FAQ-Bereich ist weiterhin nur von 0,46 % die Rede (https://kundenservice.weltsparen.de/hc/de/articles/17065794291858-Welche-Kosten-fallen-in-der-Digitalen-Verm%C3%B6gensverwaltung-an). Ich hoffe nur, dass man sich bei der Staffelung nicht an der Regelung des eigenen Private-Equity-Angebots (https://www.weltsparen.de/private-equity/) orientiert, bei dem der verminderte Gebührensatz erst ab einem Zeichnungsbetrag von 10 Mio. (!) € gewährt wird.
Wie die investieren, veröffentlichen die doch. Kauf die Werte einfach anderswo.
Update: Heute kam schon wieder eine Mail von WeltSparen zur geplanten Umstellung des Robo-ETF-Angebots auf die neue Vermögensverwaltung mit zumindest einer gute Nachricht für Bestandskunden:
"Wenn Sie die digitale Vermögensverwaltung vorerst nicht nutzen möchten, wird Ihr ETF Robo dennoch zur Raisin Bank übertragen und bis auf Weiteres zu unveränderten Konditionen, bei gleichem Funktionsumfang und mit der bewährten Anlagestrategie weitergeführt."
Wer einen Sparplan eingerichtet hat, muss aber offenbar auf jeden Fall ein neues Lastschriftmandat für die Raisin Bank AG erteilen, um diesen fortführen zu können.
Ich überlege, einen Großteil meiner Aktien zu verkaufen. Mein Ursprungsanlagehorizont war mein 63 Geburtstag (aktuell) noch ca. 3 Jahre. Nun ist die aktuelle Situation so: hohe Kurse. Was gibt es dazu zu sagen, ggf. raten? Sollte ein Verkauf-/Teilverkauf sinnvoll erscheinen, was gibt es zu beachten: Steuern, Verkaufslimitsetzung o.a....? Danke für die Unterstützung!
Falls die Ordergebühren beim bisherigen Anbieter zu hoch sind, kann es möglicherweise sinnvoll sein, das Depot zunächst zu einem günstigeren Anbieter zu übertragen und dann erst die geplanten Verkäufe auszuführen. Die Depotübertragung ist i.d.R. kostenlos, allerdings gibt es ein paar Dinge zu beachten. Zum einen kann sich die Übertragung eine Weile hinziehen. In dieser Zeit - manchmal mehrere Wochen - können sich die Kurse deutlich verändern. Zum anderen erlauben manche besonders günstigen Anbieter keine Depotübertragung oder es werden bestimmte Wertpapiere nicht übernommen. Auch werben manche Anbieter zwar mit sehr günstigen Kauf-Gebühren, langen dafür aber beim Verkauf ordentlich zu. Da sollte man sich deshalb im Vorfeld genau informieren. Ansonsten kann das Setzen vom Verkaufslimits grundsätzlich hilfreich sein, wenn man z. B. noch abwarten möchte, bis ein bestimmter Kurs erreicht wird oder wenn man mögliche Kursverluste begrenzen will (Stop-loss). Steuerlich sollte man klären, inwieweit Freibeträge bereits ausgeschöpft wurden oder ob eine Verrechnung von Verlusten möglich ist.
Hallo Spooky78!
Vielen Dank für die guten Info's.
Depotübertrag: daran hatte ich auch schon gedacht (hier dann ggf. von der ING zu finanzen-net). Der lange Prozess und dann alle Aktien bei einem Anbieter zu haben, hielten mich bisher davon ab, den Übertrag durchzuführen. Trotzdem, keine-kaum Verkaufsgebühren zahlen zu müssen, wären schon ein Argument.
Stop-loss: bei just-etf habe ich gesehen, dass bei einer Aktie der Kaufpreis und der Verkaufspreis (meistens kleiner gedruckt) angezeigt wird. Kann ich diesen Wert als Orientierung nutzen?
@ Aktienverkauf: Wieso justETF? Ich dachte, es geht um (Einzel-)Aktien? Bei justETF werden die gettex-Kurse angezeigt, die auch beim ETF-Handel über Finanzen.net Zero gelten. Insofern sollte man die dort genannten Kurse auch bei der Limit-Setzung zur Orientierung nutzen können.
Bei einem Depotübertrag zu Finanzen.net Zero gibt es allerdings ein paar Dinge zu beachten (siehe: https://www.finanzen.net/zero/depotuebertrag/), u. a. können nur dort handelbare Wertpapiere dorthin übertragen werden (z.B. keine Anleihen). Welche das genau sind, kann man hier nachsehen:
https://mein.finanzen-zero.net/handelbare-produkte
Laut deren Preis- und Leistungsverzeichnis (https://www.finanzen.net/zero/wp-content/uploads/2021/05/finanzennetzero_Preis-Leistungsverzeichnis.pdf?v=202303) sind bei Finanzen.net Zero übrigens auch die Verkäufe von Aktien (und ETFs) via gettex kostenlos, sofern der Kurswert der Order mindestens 500,- € beträgt. Ansonsten zahlt man einen Mindermengenzuschlag von 1 €.
Man sollte aber trotzdem vorher prüfen, ob der gettex-Kurs einigermaßen marktgerecht ist, damit man am Ende nicht vielleicht doch weniger Geld herausbekommt als beim kostenpflichtigen Verkauf via XETRA & Co. beim bisherigen Broker.
Ich habe nur justETF "ins Spiel gebracht", da dort ein Verkaufswert angezeigt wird.
Wichtige Info's, die ich aufgenommen/wahrgenommen habe:
- Verkaufswert über gettex prüfen
- generelle Übertragmöglichkeit zu finanzen-net prüfen
- Verkaufslimit setzen (der gleich hoch/gut sein sollte-gettex, wie bei anderen Marktanbietern: Xetra und Co. )
Nochmals: vielen Dank!
Die Kurse sind hoch wie nie. Es kann sich lohnen heute zu verkaufen, im Sommer wieder zu kaufen und dann in 2 Fahren nochmal kassieren. Es kann auch passieren das morgen Polen in den Krieg zieht und es schnell bergab geht. Oder Putin mit Trump im Flugzeug über Grönland abstürzen..
Sicher ist nur wenn du heute verkaufst bekommst du die Kurse von heute
Nachtrag: Wenn nicht alles auf einmal verkauft werden soll, bietet sich auch ein Entnahmeplan an. Auf diese Weise kann man sich quasi seine eigene "Aktienrente" basteln. Leider bieten nur wenige Depotbanken/Broker diese Möglichkeit an (siehe: https://www.justetf.com/de/news/geldanlage/etf-entnahmeplaene-ermoeglichen-regelmaessige-auszahlungen.html ). Gänzlich kostenlos ist das Ganze meines Wissens nach auch nur bei Flatex - wobei man auch hier wieder den Spread im Blick behalten sollte, denn wirklich kostenlos ist bekanntlich nichts.
Wenn man zudem das Volatilitätsrisiko bei der "ETF-Rente" reduzieren und nicht mehrere ETFs gleichzeitig "entsparen" möchte, bietet sich der (steuerpflichtige) Wechsel zu einem Multi-Asset-ETF mit einem gewissen Anleihen-Anteil an (https://www.justetf.com/de/how-to/invest-in-multi-asset-etfs.html ). Vergleichsweise kostengünstig wären hier z.B. die LifeStrategy-ETFs von Vanguard (TER: 0,25 %) mit wahlweise 20, 40, 60 oder 80 % Anleihen-Anteil.
@ Aktienverkauf: Sorry, mein Nachtrags-Post ist natürlich nur relevant, sofern auch ETFs im Depot sind. Für Einzelaktien ist mir zumindest kein kostengünstiger, regelmäßiger Auszahlplan bekannt (S-Broker bietet Aktienauszahlpläne für 2,5 % p.O. an). Da müsste man dann wahrscheinlich eine Trading-Software einsetzen, die automatisierte Verkaufsorders an den jeweiligen (Neo-)Broker sendet. Aber das ist dann eher etwas für Profis.
Tja. Ich hatte gehofft, dass es zumindest einen Wissenden in der Community gibt oder die berühmte Schwarmintelligenz. Schade....
Hallo Guido,
ergänzend zu Spookys Anmerkung hier ein Beitrag vom Finanzblog "Divantis" (den ich persönlich sehr schätze) zu genau diesem Thema, der schnell zeigt, dass es da keine einfache geschweige denn allgemeingültige Antwort dazu gibt: https://www.divantis.de/so-verdienen-die-banken-an-deinen-dividenden/
Das Fazit dürfte am Ende dem entsprechen, was Spooky empfiehlt: Frag deine Depotbank.
Viele Grüße,
David
@David Stahmann: Vielen Dank für die Info. Werde mir diese Lektüre jetzt am WE zu Gemüte führen
Hallo zusammen. Seit einigen Jahren investieren meine Frau und ich in verschiedene ETFs. Darunter sind thesaurierende und ausschüttende. Einige Ausschütter zahlen die Dividende in Dollar. In der Bescheinigung des Wertpapierertrages erfolgt dann die Umrechnung in Euro und die Steuer wird errechnet. So weit, so unspektakulär. Zuletzt aber sind wir ins stolpern gekommen. Welcher Umrechnungs-Kurs ist ausschlagebend? Der Kurs vom Ex-Tag, der Kurs vom Zahl-Tag? Oder was ganz anderes? Außerdem ist der Kurs ja ständig in Bewegung. Kann da jemand Licht ins Dunkel bringen? Google habe ich schon befragt, bin da aber nicht weitergekommen.
Da der Umtausch wohl auf Ebene der Depotbank erfolgt, würde ich bei dieser einmal nachfragen. Vermutlich ist es der aktuelle Kurs am Zahltag, denn die Bank kann ja nur das Geld umtauschen, das sie auch zur Verfügung hat.
Ich habe jetzt noch einmal in meine letzte Abrechnung bei der Consorsbank gesehen und die Zahlen mit den entsprechenden Wechselkursen verglichen. Demnach erfolgte der Umtausch - wie vermutet - am Valuta-Tag, wobei der Kurs der Bank nur minimal von den offiziellen Tageskursen abwich:
WKN: A1T8FV
Schlußtag: 13.12.2023
Bestand: 460 Stück
Ertragsausschüttung je Anteil: 0,402991 $
Brutto: 185,38 $
Devisenkurs: 1,115100 $/€
Brutto: 166,25 €
Valuta: 27.12.2023
Datum Schlusskurs Eröffnung Tageshoch Tagestief
27.12.2023 1,1107 1,1042 1,1125 1,1029
26.12.2023 1,1044 1,1016 1,1049 1,0988
25.12.2023 1,1016 1,1018 1,1136 1,0994
22.12.2023 1,1012 1,1012 1,1043 1,0993
21.12.2023 1,1011 1,0945 1,1016 1,0935
20.12.2023 1,0945 1,0984 1,0986 1,0930
19.12.2023 1,0983 1,0922 1,0990 1,0915
18.12.2023 1,0924 1,0894 1,0934 1,0892
15.12.2023 1,0896 1,0995 1,1007 1,0889
14.12.2023 1,0987 1,0878 1,1012 1,0876
13.12.2023 1,0878 1,0799 1,0900 1,0773
@Spooky78: Vielen Dank für Deine Antwort. Wir haben übrigens denselben ETF (A1T8FV).
Bei uns wurde mit dem Devisenkurs EUR/USD 1,116388 umgerechnet.
Dieser Kurs wurde an keinem der Tage (zwischen dem 13.12. und dem 27.12.) erreicht.
Ich werde mal unsere Depotbank anschreiben.
Ob ich von denen (Onvista) in der jetzigen Situation (Aufgabe des Geschäftes) noch eine Antwort bekomme?
Wo und wie finde ich die KOSTENGÜNSTIGSTEN etf?Bei dieser Gelegenheit: ich finde "Kritische Anleger" sehr gut - leider bekomme ich dies nicht mehr (regelmäßig)
Das kommt darauf an, welche Kosten gemeint sind. Bei den Order- und Depotgebühren, also den "Nebenkosten" des ETF-Besitzes, ist der hiesige Depotvergleich (https://www.kritische-anleger.de/depots/vergleich/) ein guter Anhaltspunkt. Ergänzend kann man dann noch einen Blick auf folgende Vergleichsseiten werfen:
- https://www.finanztip.de/wertpapierdepot/
- https://www.test.de/Depotkosten-im-Vergleich-4864312-0/
- https://www.finanzfluss.de/vergleich/depot/
- https://wertpapiere.rechner.handelsblatt.com/rechner/handelsblatt2/
Bei den Gebühren auf Fonds-Ebene können u. a. die folgenden Vergleichsportale hilfreich sein, wobei man auf die TER (https://de.wikipedia.org/wiki/Total_Expense_Ratio) achten bzw. die Resultate danach aufsteigend sortieren sollte, um die günstigsten Fonds zu finden:
- https://www.justetf.com/de/find-etf.html
- https://www.finanzfluss.de/informer/etf/suche/
- https://extraetf.com/de/etf-search
Je nach Anlageklasse gehen die individuellen Fondskosten bei 0,03 % (Aktien) bzw. 0,04 % (Anleihen) p.a. los.
Nachtrag: Die TER sollte bei der Fondsauswahl nicht das alleinige Kriterium sein. Wichtiger als das, was man bezahlt, ist am Ende doch, was man dafür bekommt. Beispiel "MSCI World": Es gibt diverse ETFs, die diesen beliebten Index nachbilden, die günstigsten sogar schon ab einer TER von 0,10 % p.a.. Wenn man aber die Performance all dieser Fonds vergleicht, schneiden die "teureren" teilweise besser ab als manche vermeintlichen "Schnäppchen", da diesbezüglich nun mal auch andere Faktoren, z.B. die Fondswährung oder Art der Replikation bzw. der Ausschüttung, eine Rolle spielen. "Billiger" bedeutet hier deshalb nicht automatisch "besser", auch wenn man schon darauf achten sollte, dass die TER nicht zu hoch ausfällt, weil das langfristig die Rendite schmälert.
Hallo, ich habe bislang noch nie in ETF investiert, sondern nur konservativ in z.B Bausparverträge gespart. So hatte man alle paar Jahre immer mal wieder etwas Geld für Renovierungen oder mittlere Anschaffungen. Nun habe ich ein Trade Republik Depot, und nutze das derzeit nur als Tagesgeld-Konto-Ersatz. Allerdings möchte ich nun wieder beginnen ca. 100€ monatlich zu sparen und ein Bausparvertrag soll es möglichst nicht werden. Tagesgeldkonten, okay....aber stressig diese immer wieder zu wechseln, oder sich mit wenig Rendite begnügen. Daher überlege ich einen ETF Sparplan zu besparen. Aber macht das für einen Zeitraum von 6-8 Jahren Sinn? Klar ist das Risiko höher, aber dafür die Rendite ja ggf. auch. Wenn ja, was würde man da für einen Sparplan nehmen? Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit?
Das flexible wäre ja auch weiterhin da, falls doch mal das Auto den Geist aufgibt oder ähnliches.
Es gibt doch sicher hier einige, die auch öfter mal kurzfristigere Anlagen macht, um ab und an mal auch einen kleineren Betrag zur Verfügung zu haben?
Für Eure Meinungen, Ideen oder sogar Erfahrungen wäre ich dankbar...
LG, Stefan
Hallo Stefan,
schau mal hier auf der Seite unter dem Menüpunkt "ETF":
https://www.kritische-anleger.de/exchange-traded-funds/
Da hast du viele wichtige Informationen.
Kurz gesagt: Mit deinen 100 Euro monatlich kannst du bei einem weltweit gestreuten ETF nicht viel falsch machen.
Trade Republic bietet eine Vielzahl an ETF-Sparplänen an. Eine genaue Übersicht findet man u. a. hier:
- https://assets.traderepublic.com/assets/files/Sparplan-Universum.pdf
- https://app.traderepublic.com/browse/fund
Um die Auswahl einzugrenzen, kann man auch Vergleichsportale wie die im Folgenden genannten nutzen und dabei in den Filtereinstellungen entsprechend die Anzeige auf sparplanfähige ETFs von Trade Republic begrenzen sowie natürlich weitere Kriterien (z.B. Anlageklasse, Art der Ausschüttung, Fondsgröße) festlegen:
- https://www.justetf.com/de/find-etf.html?groupField=index&spc=92
- https://www.finanzfluss.de/informer/etf/suche/?savings_plan_etfs_depot=Trade%20Republic
Inwieweit eine ETF-Anlage für einen kürzeren Zeitraum (d.h. < 10 Jahren) Sinn macht, hängt von den eigenen Erwartungen sowie von der konkreten Produktauswahl ab. So kann z.B. die Anlage in einen Geldmarkt- (https://www.finanztip.de/investmentfonds/geldmarktfonds/) oder einen Target-Maturity-Anleihen-ETF (https://www.justetf.com/de/how-to/invest-in-maturity-bonds.html) auch bei einem kürzeren Anlagehorizont durchaus sinnvoll sein. Allerdings wäre hier vermutlich eine Einmalanlage geeigneter als ein Sparplan, weil die späteren Sparraten naturgemäß weniger Zeit zum "Arbeiten" haben und der Cost-Average-Effekt (https://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittskosteneffekt) bei kürzeren Anlagezeiträumen i.d.R. geringer ausfällt. Alternativ kann man aber auch eine "Zwischenlösung" wählen und statt eines festen Sparplans mehrere Einmalanlagen mit individuellen, ggf. marktabhängigen Zeitabständen (d.h. wenn die Börse gerade mal auf "Talfahrt" ist und günstigere "Einstiegskurse" ermöglicht) tätigen.
Wenn man auch während des Anlagezeitraums eine gewisse Liquidität benötigt, empfiehlt es sich, ausschüttende ETFs zu wählen oder einen Auszahl- bzw. Entnahmeplan einzurichten. Tipps dazu findet man z.B. hier:
- https://www.finanzen.net/ratgeber/etf-auszahlplan-entnahmeplan
- https://extraetf.com/de/wissen/etf-auszahlplan
- https://www.justetf.com/de/news/geldanlage/etf-entnahmeplaene-ermoeglichen-regelmaessige-auszahlungen.html
- https://www.finanzfluss.de/rechner/entnahmeplan/
Flexibilität ist bei ETFs auf jeden Fall und unabhängig von der zugrundeliegenden Anlageklasse (Aktien, Anleihen, Rohstoffe, etc.) gewährleistet, weil sie börsentäglich gehandelt werden können. Wer also nicht bis zur Fälligkeit einer Anleihe oder eines Festgeldes warten möchte, kann hier jederzeit einen Teil oder auch alle Anteile verkaufen - wobei allerdings, je nach Kursverlauf, der Wert u.U. auch unterhalb des Einstandspreise liegen kann. Das ist aber nun mal das Risiko bei einer börsennotierten Anlage bzw. der Preis für die hohe Flexibilität.
Super, da werde ich mich mal einlesen...aber die erste Entscheidung ist vermutlich die schwierigste.
Herzlichen Dank für die Hilfe.
Bei Trade Republik könntest Du die Zinsen nach Steuer investieren, Trade Republik würde Dir dies mit den Zinsen des TG finanzieren.
Wäre ich noch in einem Alter, wo ETFs noch Sinn machen, so würde ich es machen.
Ich habe mir bei scalable ein Depot eröffnet und möchte mir einen ETF-Sparplan einrichten: welche Etfs würden sichhier zum Anlegen anbieten? Ich finde Vanguard & I Share ziemlich interessant, aber möchte ein ETF was Global Player aus dem asiatischen Raum mit abbildet. Andererseits bin ich mir unsicher, ob es sinnig ist in Etfs, wo Schwellenländer drin sind, zu investieren, da hier oftmals Schwankungen bestehen. Was bietet sich für einen Anfänger an, der " sichere MSCI oder andere ETFs mit Abbildungvonu.A Schwellenländern?Vielen Dank schonmal für die Antworten
Ohne alle Auswahlkriterien zu kennen, ist es schwierig, hier ein exakt passendes Produkt zu nennen. Soll nur ein ETF bespart werden oder ggf. auch mehrere? Sollen der oder die Fonds eine regelmäßige Ausschüttung bieten oder thesaurierend sein? Welche Replikationsmethode, Fondsgröße, -alter und -währung sind gewünscht? Legt man Wert auf "Nachhaltigkeit"? All diese Faktoren lassen sich am einfachsten mit Hilfe der Filterfunktionen der gängigen ETF-Vergleichsportale (z.B. justETF, Finanzfluss, extraETF oder onvista) festlegen. Dort kann man auch auswählen, dass nur solche Produkte angezeigt werden, die bei Scalable sparplanfähig sind. Auch die Beschränkung auf bestimmte ETF-Anbieter wie Vanguard oder iShares ist möglich.
Problematisch wird es allerdings, wenn man die konkrete Zusammensetzung der einzelnen Fonds vergleichen will. Eine Auswahl nach dem Motto "< 40 % US und > 5 % Schwellenländer" o.Ä. funktioniert leider nicht, weshalb man letztlich jedes Angebot einzeln betrachten muss.
Grundsätzlich kann man sagen, dass in den großen "Welt-ETFs" Schwellenländer i.d.R. deutlich unterrepräsentiert sind - sofern sie überhaupt vorkommen. Wenn man also explizit in diesem Bereich investieren möchte, bietet es sich an, mehrgleisig zu fahren und hierauf spezialisierte ETFs mit einem kleineren Investitionsvolumen als Ergänzung zu erwerben. Dadurch kann man ein breiteres Spektrum abdecken, ohne das Gesamtrisiko allzu sehr zu erhöhen.
Um am Ende zumindest doch noch ein paar konkrete Fonds zu nennen, die aufgrund der bereits bekannten Kriterien (und einiger, die ich ergänzen würde) eventuell in die engere Auswahl kommen könnten:
a) als "Basisinvestment":
- iShares MSCI World SRI UCITS ETF EUR Acc (A2DVB9)
- iShares MSCI ACWI UCITS ETF Acc (A1JMDF)
- Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF Acc (A2PLTB)
- Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF Acc (A2PLS9)
- Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (USD) Acc (A2PKXG)
(Auswahlkriterien u. a.: Aktien, Welt, Sparplan bei Scalable, thesaurierend, physische Replikation, iShares oder Vanguard, US-Anteil < 66 %, TER < 0,30 %, Fondsvolumen > 500 Mio.; Alter > 3 J.)
b) als "Asien & Pazifik"-Ergänzung:
- Vanguard FTSE Developed Asia Pacific ex Japan UCITS ETF (USD) Acc (A2PLTA)
(Auswahlkriterien u. a.: Aktien, Asien, Sparplan bei Scalable, thesaurierend, physische Replikation, iShares oder Vanguard, AUS-Anteil < 50 %; TER < 0,30 %, Fondsvolumen > 250 Mio.; Alter > 3 J.)
c) als "Schwellenländer"-Ergänzung:
- iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF Acc (A111X9)
- Vanguard FTSE Emerging Markets UCITS ETF Acc (A2PLTC)
(Auswahlkriterien u. a.: Aktien, Emerging Markets, Sparplan bei Scalable, thesaurierend, physische Replikation, iShares oder Vanguard, TER < 0,30 %, Fondsvolumen > 250 Mio.; Alter > 3 J.)
Kommt drauf an was du genau vorhast:
Als Ein-ETF Lösung bespare ich bis 100.000€ (Weil ich sonst anfangen würde zu "Zocken"):
Vanguard ftse all world acc.Weltweiter ETF
Invesco ftse all world acc. Welt ETF relativ neu... Geringes Fondvolumen.
Beide mit Schwellenländer
Gute alternative:
Spdr msci acwi imi acc Welt Etf mit Small caps
Ab 100.000€ mache ich dan:
Vanguard S&P 500
Vanguard developed Asia Pacific ex japan
Vanguard developed europe
Vanguard Japan
Ishares MSCi EM Imi
Ishares Msci world small cap etf
und Balance dann evtl. selber.
Viele besparen auch ein 70:30 Porfolio
zsp.
70% Vanguard Developed World
30% Vanguard Emerging Markets
oder
70% Ishares Msci core world
30% Ishares Msci EM
hier würd ich aber nicht MSCI und FTSE mischen weil Südkorea bei einem EM und beim anderen Developed ist bei Polen war es glaub ich auch so...
Nachtrag:
Gute YT Videos gibt es bei
ChristianDelacour
Zinsfluss
@ Rkai: Wenn es mehr als nur 1-2 Fonds sein dürfen, kann man sich auch an der Zusammensetzung des ETF-Robo-Portfolios von WeltSparen (https://www.weltsparen.de/investieren/robo/WI04) oder der LifeStrategy-ETFs von Vanguard (https://www.de.vanguard/de/fonds-etfs/fondsliste/ein-etf-loesungen) orientieren. Alternativ lohnt zudem ein Blick auf die Anlageuniversen der verschiedenen Robo-Advisor, z.B. von Growney (https://growney.de/anlageuniversum) oder Quirion (https://www.quirion.de/anlagekonzept/anlageuniversum).
Mega Seite und Danke für ihre Arbeit und Aufklärung.
Meine Frage ist vll. ein wenig außergewöhnlich, besonders in Anbetracht dessen, dass die ETF Anlage "langfristig" gedacht ist. Ich versuche meine Gedanken dazu zu beschreiben: Ich habe mit die einige FTS für längeren Zeitraum (10-15 Jahren) angeschaut und festgestellt (YTD Performans), dass diese doch oft jährlich schwanken. Wenn z.B. ein ETF im 1. Jahr +25% und im 2.Jahr -20% und im 3.Jahr +30% macht, verstehe ich schon den Gedanken, dass über die lange Laufzeit, die Schwankungen "geglättet" werden. Mein Gedanke ist: wäre es doch teoretisch möglich (ja ich habe auch keine Glaskugel, dennoch möchte ich das gerne erfahren), dass man wie in meinem Beispiel im 1. Jahr rein geht und im 2.Jahr raus und im 3.Jahr wieder rein??? Abgesehen davon, dass es "teoretisch" ist und erst im Nahinein ersichtlich, ob das Jahr im - oder + war. Welche Nachteile entstehen denn dadurch, dass man aus den "minus" Jahren aussteigt und in "plus" Jahren wieder einsteigt? Hoffentlich verstehen sie, wie ich das meine? (Depot wird z.B. bei TradeRepublic geführt). Mir gehts hier wirklich um die Technik bzw. Nachteile dahinter. (Ich könnte ja so schreiben: wenn erst seit kurzer Zeit in einem ETF mit bis jetzt +20-30x% investiert sind und tatsächlich wüßten, dass nächstes Jahr dieser auf -20% runtergeht-würden sie dann ETF kündigen?). Vielen Dank :-)
Der Fachbegriff für diese Anlagestrategie lautet "Market Timing" (https://de.wikipedia.org/wiki/Timing-Strategie_(Finanzwirtschaft) ) - und die gilt gemeinhin als wenig erfolgversprechend:
- https://etf.capital/market-timing/
- https://extraetf.com/de/news/etf-news/investieren-zu-hoechststaenden-darum-spielt-timing-keine-rolle
- https://de.scalable.capital/finanzen-boerse/market-timing-oder-zeit-im-markt
Die Börse sagt dir nicht wann sie fällt und wann sie steigt. Das weißt du erst hinterher aus den Charts.
ETFs sind einfach nicht dafür gemacht damit zu "traden" und nichts anderes wäre das, was du beschreibst, wenn auch in riesigen Zeitdimensionen. Granuliert man das bis in die kleinsten Zyklen runter, landest du beim Daytrading. Einen Nachteil hat das natürlich nicht unten einzusteigen und oben auszusteigen (außer Spesen und Spreads), du musst nur treffen und das wäre dann der heilige Börsengrahl.. :-P ETFs sind eher Instrumente nach der alten Kostolany Weisheit "Aktien kaufen und sich dann schlafen legen". Das eigene Alter und geplante Investitionen in der Zukunft sind natürlich auch zu beachten. Ein 80 jähriger wird (für sich) nix anlegen mit einem Anlagehorizont von 20 Jahren.
Vielen Dank, das hilft mir schon sehr weiter, das ganze einzuordnen. Sehr lieb!
Vielen Dank, dass du dir die Zeit genomme hast, mich "ETF-Grünschnabel" :-) ein wenig aufzuklären. Sehr lieb. Danke schön, dass hilft mir schon weiter in meiner Einordnung und Recherche. Ja, man sucht halt immer den "einfacheren Weg"...aber es ist ein Prozess auch es zu erkennen, dass diesen nicht gibt. Mega lieb von dir!
Vorallem ist es event. steuertechnisch auch schwierig (Falls der Freibetrag ausgeschöpft ist) weil du Gewinne ja sofort versteuert wenn du verkaufst. Gerade jüngere Leute fahren meiner Meinung nach mit thesaurierenden ETFs (Thema Zinseszins) besser weil du erst bei Entnahme versteuerst (Ausgenommen Vorabpauschale). Gibt zu diesen Thema tolle YT Videos von Zinsfluss und Co auch zum Thema Einmalzahlung vs. Sparplan usw.
Ausserdem Vergiss es, du wirst den Markt nicht dauerhaft timen können....
Hallo, ich stehe kurz vor der Rente bzw. bin im sogenannten Vorruhestand. Derzeit verkaufen wir unsere Immobilien und haben derzeit ein Volumen von 500-700 TD Euro zum Anlegen. Sie schreiben das ETFs nur langfristige Anlage sind. Was würden sie in meinem Falle tun?
Wenn im Alter das eigene Haus oder die Eigentumswohnung gesichert sind, damit man nicht von plötzlichen Mietsteigerungen überrascht wird, potenzielle Erben bereits bedacht wurden (mit der "warmen" Hand geben ist nicht nur schöner, sondern man kann so auch die steuerlichen Freibeträge besser ausnutzen) und man genug Geld für den Alltag und die Erfüllung eigener Wünsche (z.B. Hobbys, Reisen) übrig hat, bieten sich vielfältige Anlagemöglichkeiten. ETFs sind dabei aber nicht unbedingt die allererste Wahl, weil sie den üblichen Marktschwankungen unterliegen und man das Risiko eingeht, dass man vielleicht gerade dann das Geld am nötigsten braucht, wenn die Börse "im Keller" ist. Die Wertschwankungen lassen sich allerdings reduzieren, indem man auf eine breite Streuung achtet und ggf. auch Anleihen- oder Geldmarkt-ETFs in das Portfolio einbezieht.
Wenn dann nicht nur die Erben etwas von dem angesammelten Vermögen haben sollen, empfiehlt sich die Einrichtung eines Entnahmeplans. Zu dem Thema hat man sich u. a. bei Finanztip bereits ausführlich Gedanken gemacht (https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/etf-verkaufen/) und auch von der Stiftung Warentest gibt es eine passende Anleitung, die allerdings größtenteils hinter einer Paywall liegt (https://www.test.de/pantoffel-portfolio-entnahmeplan-5754765-0/). Kostenfrei zugänglich sind dagegen die Erläuterungen von WeltSparen (https://www.weltsparen.de/altersvorsorge/entnahmeplan/), Forbes (https://www.forbes.com/advisor/de/geldanlage/etfs/etf-auszahlplan/), ExtraETF (https://extraetf.com/de/wissen/etf-auszahlplan) oder JustETF (https://www.justetf.com/de/news/geldanlage/etf-entnahmeplaene-ermoeglichen-regelmaessige-auszahlungen.html).
Anders als bei Fonds fallen bei der Auszahlung von ETFs meist zusätzliche Kosten an. Manche Online-Broker (z.B. Flatex) oder Robo-Advisor (z.B. OSKAR) bieten hier aber auch kostengünstige Lösungen.
Alternativ kann man natürlich auch gleich auf ausschüttende ETFs setzen (z.B. auf sog. "High Dividend Yield"-ETFs wie den von Vanguard (A1T8FV)), jedoch unterliegt die Höhe der meist vierteljährlich erfolgenden Dividendenzahlungen ebenso wie der ETF-Börsenkurs einer gewissen Schwankung, was die genaue Renditeprognose erschwert.
Da es auf diesem Portal bekanntlich in erster Linie um Tages- und Festgeld geht, sei an dieser Stelle auch noch auf die Möglichkeit eines Festgeld-Auszahlplans hingewiesen. Die gibt es z.B. von der GEFA Bank (https://www.kritische-anleger.de/gefa-bank/auszahlplan/) und haben den Vorteil, dass man keinen Kursschwankungen ausgesetzt ist und für die Dauer der Anlage mit einem festen Zinssatz kalkulieren kann.
Ich bin am 10.11.23 Großvater geworden und möchte für meinen Enkelsohn 2 ETFs auf dessen Namen (und Vollmacht für mich) anlegen und diese monatlich mit je 50,00 € bis zu seinem 18. Geburtstag besparen.Ein Fond soll bis zu 50% Aktien, der andere bis zu 100 % Aktien beinhalten.Können Sie eine Empfehlung aussprechen und muss dafür ein eigenes Depot auf den Namen des Kindes angelegt werden ?Vielen Dank.-
Zunächst einmal: Herzlichen Glückwunsch zur "Großvaterschaft". Die Idee mit dem Sparplan halte ich für sehr gut und nachahmenswert, die Umsetzung ist aber ein wenig knifflig. Da wäre zunächst einmal die Frage, auf wessen Namen das Depot laufen soll. Am einfachsten ist es, das Depot auf den eigenen Namen abzuschließen und dann zu gegebener Zeit zu verschenken bzw. zu vererben. Soll das Depot aber auf den Namen des Enkels laufen, geht das nicht ohne Zustimmung und Mitwirkung der Erziehungsberechtigten. Bei der Abwägung hierzu empfehle ich folgende Lektüre:
https://www.grosseltern.de/depot-fuer-enkelkinder-eroeffnen-was-ist-dabei-zu-beachten/
https://www.biallo.de/geldanlage/ratgeber/depot-fuer-kinder-enkel-eroeffnen/
Wenn die Frage geklärt ist, geht es um die Auswahl des Depot-Anbieters. Auch da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Falls Sie sich für die Kinder-Depot-Variante entscheiden, könnten folgende Beiträge von Finanztip und Biallo hilfreich sein:
https://www.finanztip.de/geldanlage/sparen-fuer-kinder/
https://www.finanztip.de/blog/punkt-fuer-punkt-sparen-fuer-dein-kind-oder-deine-enkel-so-gehts/
https://www.biallo.de/geldanlage/news/etf-sparen-die-besten-online-broker-mit-kinderdepots/
Bliebe am Schluss noch die Auswahl des richtigen ETFs. Da bieten sich die "üblichen Verdächtigen" an, also solche, die den MSCI World- oder den MSCI All Country-Index nachbilden. Und auch hierzu gibt es recht brauchbare Einlassungen von Finanztip:
https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/msci-world/
https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/msci-acwi/
Damit wäre aber nur der Aktien-Anteil geklärt. Der zweite ETF soll ja vermutlich ein Mischfonds mit Renten-Anteil, sprich mit Anleihen, sein. Da hat justETF eine nützliche Übersicht parat:
https://www.justetf.com/de/how-to/invest-in-multi-asset-etfs.html
Eine einfache und kostengünstige Lösung wäre hier z.B. einer der Vanguard LifeStrategy ETFs mit wahlweise 20 bis 80 % Anleihen-Anteil. Die TER liegt hier lediglich bei 0,25 % p.a.. Noch günstiger wird es, wenn man den Betrag splittet (was bei 50 € schwierig ist, weil nicht alle Anbieter Sparpläne für niedrigere Beträge anbieten) und jeweils einen reinen Aktien und einen Anleihen-ETF wählt. Letztere sind teilweise schon mit einer TER ab 0,04 % p.a. zu haben. Die Auswahl ist in diesem Bereich aber ähnlich unübersichtlich groß wie bei Aktien-ETFs, man kann sie aber einschränken, wenn man sich Kriterien überlegt, die einem wichtig sind, z.B. eine physische oder sampling-basierte Replikation, eine Thesaurierung der Ausschüttungen oder eine Beschränkung auf Anleihen von Emittenten mit hoher Bonität (Investment Grade aufwärts). Hierbei können Seiten wie justETF oder Finanzfluss hilfreich sein:
https://www.justetf.com/de/find-etf.html?spc=all&columnValueType=savingsPlanReady&assetClass=class-bonds
https://www.finanzfluss.de/informer/etf/suche/?asset_class=bond&savings_plan_etfs_promotion=true
Konkrete Empfehlungen kann, darf und möchte ich an dieser Stelle nicht aussprechen, weil das doch eine sehr individuelle Entscheidung ist. Ich denke aber, dass die o.g. Quellen helfen sollten, das richtige Depot bzw. Anlageprodukt zu finden.
Gibt es ETF´s am Markt welche die "Dividendenaristokraten" abbilden, falls ja welche?
Da gibt es jede Menge:
- Lyxor S&P Eurozone ESG Dividend Aristocrats (DR) UCITS ETF (LYX9ZV)
- Lyxor S&P Eurozone ESG Dividend Aristocrats (DR) UCITS ETF (Dist) (LYX0RD)
- SPDR S&P Emerging Markets Dividend Aristocrats UCITS ETF (Dist) (A1JKSZ)
- SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats UCITS ETF (Dist) (A1JT1B)
- SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats ESG UCITS ETF (Dist) (A3CNJK)
- SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF (A1T8GD)
- SPDR S&P Global Dividend Aristocrats ESG UCITS ETF (Dist) (A3CNJH)
- SPDR S&P Pan Asia Dividend Aristocrats UCITS ETF (Dist) (A1T8GC)
- SPDR S&P UK Dividend Aristocrats UCITS ETF (Dist) (A1JT1C)
- SPDR S&P US Dividend Aristocrats ESG UCITS ETF (Dist) (A3CNJJ)
- SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF (A1JKS0)
- SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF EUR Hedged Dist (A2PFYX)
- UBS ETF S&P Dividend Aristocrats ESG UCITS ETF (USD) A-dis (A11471)
- UBS ETF (IE) S&P USA Dividend Aristocrats ESG Elite UCITS ETF (USD) A-dis (A3D46D)
Oder einfach mal bei Finanzfluss oder JustETF in der ETF-Suche den Begriff "Aristocrats" eingeben...
Hallo,
was haltet Ihr von OSCAR alc ETF-Anlage? Danke für die Rückmeldung.
LG
Sie meinen vermutlich den Robo-Advisor OSKAR (mit "K"). Der macht generell einen seriösen Eindruck, ist aber mit 0,7 - 1 % p.a. an Verwaltungsgebühren (< 10.000 €: 1 % / 10.000 - 50.000 €: 0,8 % / > 50.000 €: 0,7 %) + 0,14 % an ETF-Kosten vergleichsweise teuer. Growney, Quirion oder WeltSparen sind da schon günstiger zu haben. Finanztip kritisiert zudem, dass OSKAR auch in inflationsgeschützte Anleihen und Gold anlegt, aber da kann man geteilter Meinung sein.
Guten Tag, vielen Dank für ihre interessanten Ausführungen. Meine Frage, wir planen einen höheren Betrag langfristig in einen ETF anzulegen. Eine Vermögensverwaltungsgesellschaft z.B. Vanguard bietet dies direkt an. Wäre die Anlage dort oder bei einer der Onlinebroker besser?
Vielen Dank im Voraus.
Das kommt darauf an, ob Sie nur eine Einmalanlage tätigen bzw. einen Sparplan einrichten oder regelmäßig "traden", d.h. auch andere Produkte wie Aktien, Anleihen, Derivate oder Fonds, kaufen und verkaufen wollen. Im letztgenannten Fall bleibt Ihnen gar nichts anderes übrig, als zu einem (Online-)Broker zu gehen. Wenn Sie aber nur die ETFs eines bestimmten Emittenten, wie z.B. Vanguard, erwerben möchten, kann eine Direktanlage aus Kostengründen Sinn machen (bzgl. Vanguard gibt es bei Finanztip übrigens einen interessanten Artikel von Hendrik Buhrs: "Alles in einer Hand: ETFs bei Vanguard kaufen und lagern"). Was die Sicherheit angeht, dürfte es keine großen Unterschiede geben, weil in beiden Fällen Ihre Investition als Sondervermögen gilt und bei einer Pleite des Anbieters unangetastet bleibt.
Nachdem ich erst vor wenigen Wochen einen Teil meines ETF-Portfolios zu Vanguard übertragen habe, teilt mir das Unternehmen heute mit, dass man den Direktvertrieb in Deutschland zum 08.12.2023 einstellt und alle Kundenkonten kündigt. Als "Entschädigung" soll es zwar nach Kontoschließung 25 € geben, die Sache ist aber trotzdem sehr ärgerlich, vor allem für solche Kunden, die ihre ETF-Anteile nicht zu einem anderen Anbieter übertragen können und diese nun in einem äußerst ungünstigen Marktumfeld verkaufen müssen.
Autsch, wie bitter! Hatte tatsächlich auch mal damit geliebäugelt, dort direkt anzulegen. Die Option scheint dann wohl nicht mehr im Rennen zu sein :-( Die 25 € sind für dich ja auch nur ein schwacher Trost leider :-(
Warum sollten Vanguard-Kunden ihre ETF-Anteile nicht zu einem anderen Anbieter übertragen können und gezwungen sein ihre Wertpapiere zu verkaufen? In dem erwähnten Finanztip-Artikel wird ausdrücklich erwähnt, dass eine Übertragung auf andere Depots möglich ist: "Es ist nicht möglich, Vanguard-ETFs oder -Fonds von einem Depot bei einem anderen Anbieter zu übertragen. Ein ausgehender Übertrag, also von Vanguard weg, ist möglich."
@ M.K.: Vanguard überträgt auch, aber manche Anbieter nehmen die Papiere einfach nicht an. Beispiel justTRADE:
"Kann ich mein Wertpapierdepot zu justTRADE übertragen lassen?
Eingehende Depotüberträge sind derzeit nicht möglich, da diese extrem komplex und kostenintensiv sind. Der Gesetzgeber hat zudem entschieden, dass die anfallenden Übertragungskosten nicht an die Kunden weitergereicht werden dürfen, sodass wir aktuell keine Möglichkeit haben, diese Kosten zu decken" (siehe: https://www.justtrade.com/faq#c288).
Man muss also vorher klären, ob die neue Depotbank Übertragungen zulässt (innerhalb Deutschlands übrigens immer kostenfrei) oder nicht. Ansonsten ist man gezwungen zu verkaufen oder der Verkauf erfolgt automatisch durch Vanguard, wenn man bis zum Stichtag nicht reagiert.
Wenn man tatsächlich nur ein Wertpapierdepot bei einem solchen Anbieter hat, der keine Übertragungen akzeptiert, dann ist bis zum Stichtag immer noch genügend Zeit, um ein zusätzliches Depot bei einem anderen Anbieter mit kostenloser Depotführung (z.B. ING oder Consors, siehe entsprechende Liste auf dieser Website) zu eröffnen und die Vanguard-Wertpapiere dahin zu übertragen. Ich sehe darum keine Notwendigkeit Wertpapiere verkaufen zu müssen, wenn man das nicht möchte.
@ M.K.: Ein kurzes "Update" zum Thema Depotübertragung bei Vanguard: Ich habe unmittelbar nach der Bekanntmachung, dass Vanguard den Direktvertrieb einstellt, einen Antrag auf Depotübertragung zur Consorsbank gestellt, wo ich bereits seit längerem Kunde bin und auch ein Depot unterhalte. Dieser wurde allerdings bis heute (17.01.), d.h. nach mehr als 2 (!) Monaten, immer noch nicht vollzogen, obwohl die Consorsbank mir noch im November versichert hatte, dass der Übertragung ihrerseits nichts entgegenstünde.
Vanguard hat mir nun vor ein paar Tagen nach mehrmaliger Rückfrage schriftlich mitgeteilt, dass es angeblich Verzögerungen seitens der BNP Paribas (Muttergesellschaft der Consorsbank und zuständig für die Depotführung) gäbe.
Mittlerweile denke ich daher darüber nach, die ETF-Anteile doch noch zu verkaufen und das Geld anderweitig anzulegen, zumal der Wert der ETFs in den letzten Wochen gestiegen ist und ich somit immerhin nicht mehr - wie noch im November - mit Verlust verkaufen müsste.
Oh Mann, was ein Ärger Spooky! Das mit den lange dauernden Depotüberträgen hört man leider immer wieder :-( ETFs einfach verkaufen, ist sicherlich auch eine Option. Dürfte auf jeden Fall schneller gehen :-)
@ Stefan Erlich: Die Depotübertragung von Vanguard zur Consorsbank hat heute endlich geklappt - ca. 70 Tage nach der Antragstellung. Auf die bei der Ankündigung des Vertriebsendes versprochene "Aufwandsentschädigung" von 25 € warte ich allerdings immer noch.
Glückwunsch :-) Und Mist mit den 25 € ... bleib dran!
Update: Die bei der Ankündigung der Kontenschließung im vergangenen November ausgelobte "Entschädigung" von 25 € wurde heute, d.h. etwa einen Monat nach der bereits erheblich verspäteten Depotübertragung, endlich ausgezahlt. Jetzt fehlen nur noch die Steuerbescheinigungen für 2023 und 2024, damit ich das leidige Thema "Vanguard Direct" endgültig abschließen kann.
Guten Tag,
wie viele ETFs sind denn sinnvoll für einen recht kleinen Betrag (300€ monatlich max)? Und macht es Sinn, einzelne ETFs monatlich auszusetzen, wenn man mal knapp bei Kasse ist oder lieber bei allen ETFs etwas weniger einzahlen?
Und wo findet man Informationen zu den Unternehmen, die in den jeweiligen ETFs vertreten sind (um z.B. den Nachhaltigkeitscharakter für sich entscheiden zu können)?
Viele Grüße, A
Bei kleineren monatlichen Beträgen macht ein Aufsplitten auf mehrere ETFs m.E. wenig Sinn, selbst wenn man jeweils einen kostenlosen Sparplan einrichtet. Denn "gratis" sind die natürlich auch nicht. Der Anbieter holt sich das Geld halt stattdessen beim Betreiber der Handelsplattform, bei dem die Käufe und Verkäufe abgewickelt werden, der das wiederum in seine Kurse einpreist.
Ich würde daher entweder nur 1-2 breit streuende ETFs besparen oder einen Robo-Advisor wählen, der den Sparbetrag auf mehrere ETFs verteilt. Finanztip empfiehlt hier Quirion, Growney oder WeltSparen. Die beiden erstgenannten bieten auch nachhaltige ETF-Portfolios an. Bei Growney und WeltSparen kann man hingegen auch gleich noch Tages- und Festgeld anlegen und spart sich so weitere Konten.
Infos zur Zusammensetzung der ETFs finden Sie entweder auf den Websites der jeweiligen Emittenten oder auf diversen Vergleichsportalen. Mein persönlicher Favorit ist hier JustETF, weil man dort eine gute Filterfunktion hat und viele hilfreiche Zusatzinfos erhält. Aber auch die ETF-Suche von Finanzfluss ist ganz brauchbar. Auf den Vergleichsportalen findet man allerdings meist nur die 10 größten Positionen eines ETFs. Wenn man es bezüglich der Zusammensetzung ganz genau wissen will, muss man i.d.R. auf die Seite des Emittenten gehen.
Nachtrag: Aus Kostengründen (und weil es einfach auch weniger Arbeit macht) empfiehlt sich bei regelmäßiger Anlage die Einrichtung eines Sparplans. Diese jedoch immer wieder zu ändern oder auszusetzen, weil man gerade knapp bei Kasse ist, erscheint mir wenig sinnvoll und ist vermutlich auch nicht bei jedem Anbieter problemlos möglich. Ich würde daher eher eine niedrigere Sparrate wählen, die ich mir auf jeden Fall leisten kann, und dann ggf. zusätzliche Einmalzahlungen leisten, wenn ich mal einen größere Betrag übrig habe. Das ist überschaubarer, praktikabler und vermutlich auch kostengünstiger.
Robo-Advisor ist was. Jemand der dein Geld auf einige EFT aufteilt und alle 3-6-9-12 Monate die Verteilung etwas justiert. Bezahlt wird er von dir und den ETF daher immer die selben. Die kann man übrigens auch so herausfinden, denn einige Veröffentlichen sogar die Verteilung.
Warum also einRobo-Advisorwenn man die ETF auch selber an der Börse kaufen kann. Das ist kein Fond der schnell verkauft wenn es den Bach runter geht oder mit gezielter Taktig auf Trend spring.
Und beim Fond sparen a 50 Euro im Monat mal genau nachrechnen wieviel Kosten abgehen. Es kann sich lohnen lieber einmal im Jahr 6000 Euro zu investieren und die 50 auf dem Tagesgeld zu lagern. Wobei sich Tagesgeld bei 4% evtl mehr lohnt
Meine ETF sind vor der Ukrainekriese abgerauscht und erst jetzt zurück = 1 Jahr kein Gewinn
Schönen Guten Tag, ich benötige einmal eine kurze Rückmeldung beziehungsweise Überprüfung, da ich nicht weiß, ob ich einen Denkfehler habe. Ich habe vor, mir einen Welt-ETF (A2PKXG) für die nächsten 15 Jahre als Sparplan mit mtl 300 € anzulegen. Ich habe zwei Anbieter in meine engere Auswahl genommen und zwar einmal die ING und einmal Scalable Capital. Wenn ich mich für Scalable Capital (den Free Broker) entscheide, kostet mich der Kauf 0,99 € sowie in 15 Jahren der Verkauf ebenfalls nur 0,99 €. Sofern ich mich für die ING entscheide, kostet der Kauf nichts und wenn ich in 15 Jahren verkaufen möchte, kostet mich das 4,90 € + 0,25 % sowie eventuell Börsengebühr. Verstehe ich das richtig, dass Scalable Capital wesentlich preisgünstiger ist, oder besteht die Möglichkeit oder sogar auch die Wahrscheinlichkeit, das die ihre Preise irgendwann anheben werden?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Beste Grüße Anton
Ich bin bei der ING und nutze dort die flächendeckend kostenlosen Sparpläne. Wie in 15 Jahren die Verkaufsgebühren aussehen, weiß niemand. Und ohnehin könntest Du das Depot vor dem Verkauf zu einem anderen Broker übertragen, je nachdem, wie bis dahin das Preisgefüge für den Verkauf aussieht und ob ein anderer dann günstiger ist (meine persönliche Meinung, keine Rechts- oder Steuerberatung).
@Anton: Welche Kosten bei welcher Depotbank in 15 Jahren beim Verkauf anstehen, lässt sich heute wohl nur wahrsagen. Das wird auf die Situation in 15 Jahren ankommen: ETFs, Aktien etc. sind noch/wieder angesagt => jede Bank/jeder Broker will daran verdienen => die Kosten für die Anleger sind niedrig, weil es die Masse macht. Andersherum sind möglicherweiseTagesgeld-, Festgeldzinsen etc. attraktiver, weil sicherer => Viele Anleger gehen aus ETFs etc. raus => Die Banken/Broker verdienen nicht mehr an der Masse => die Kosten werden höher.
Stand heute verlangt die ING beim Verkauf max. 69,90 € inkl. der Grundgebühr von 4,90 €. Scalable Capital 0,99 €.
Sinn eines ETFs-Sparplan ist aber die langfristige Kapitalanlage, verbunden mit der Hoffnung, dass einmal ein höherer Betrag herauskommt als eingezahlt wird. Bei 300 € pro Monat sind nach 15 Jahren selbst bei 0% Rendite 54000,- € angelegt. Da sehe ich persönlich die einmalig anfallenden Verkaufsgebühren eher als nebensächlich an.
Und selbst wenn mich die Höhe der Verkaufskosten dann stören würde, würde ich z.B. den Depotinhalt auf eine andere Bank übertragen, sofern das in Summe günstiger käme, oder ich würde noch abwarten bis die Rendite die Verkaufskosten hereingeholt hat - sofern ich mir das Abwarten leisten kann.
Relevanter finde ich die Gesamtkostenquote pro Jahr (TER), da kann über 15 Jahre deutlich mehr Kapital "aufgefressen" werden.
@S.G. Da war ich wohl zu langsam beim Fomulieren meiner Antwort ;-)
Aber schön, dass wir dieselben Gedanken hatten.
@ S.G. und ARe: Besten Dank für Ihre Antworten! Ok, verstehe, ja, das ist logisch. Wenn die Gebühr bei der ING dann auf maximal 69,90 € begrenzt ist, und natürlich kann keiner voraussehen, was in 15 Jahren sein wird.Da ich noch neu auf diesem Gebiet bin, ist mir der Gedanke, seinen Depotinhalt auf eine andere Bank zu übertragen noch etwas fremd. Wie ist da der Ablauf / Verbraucherrechte bzw. wie sind die Kosten geregelt? (Ich könnte mir vorstellen, dass die Banken/Broker eher versuchen, ein Hopping zu vermeiden).
Neben den Gebühren sollten Sie auch den Spread im Blick behalten. Die ING wickelt ETF-Sparpläne über XETRA ab, Scalable über gettex. Dadurch kann es zu unterschiedlichen Ausführungskursen bei den Sparplan-Orders kommen. Das sind zwar meist nur ein paar Cents, aber angesichts des angestrebten Anlagezeitraums von 15 Jahren kann da am Ende doch ein relevanter Betrag zusammenkommen.
Und zum Thema "Depotwechsel": Der ist innerhalb Deutschlands kostenlos, allerdings können die jeweiligen Anbieter ggf. Gebühren von Dritten in Rechnung stellen. Außerdem kann sich der Prozess unter Umständen über einige Wochen hinziehen, u. a. wenn es Bruchstücke gibt, die vorher verkauft werden müssen. Nähere Informationen hierzu finden Sie z.B. bei Finanztip (Timo Halbe: "Wie funktioniert der Depotübertrag?") oder bei der Verbraucherzentrale ("Wertpapierdepot: So führen Sie es, so können Sie es wechseln").
@Spooky78: Super, das hilft mir weiter, vielen Dank!
Das kann man so pauschal nicht sagen. Sie könnten genauso gut fragen, welcher Neuwagen aktuell zu empfehlen wäre. Das Angebot ist einfach riesig und es kommt letztlich ganz auf Ihre individuellen Bedürfnisse und Risikoneigungen sowie Ihre Annahmen zur weiteren Zinsentwicklung an. JustETF listet z.B. derzeit 608 Bond-ETFs auf, davon allein 258 mit EUR als Fondswährung. Wenn man bei denen die Performance der letzten 12 Monate als Gradmesser heranzieht, schneiden High Yield Corporate Bond-Produkte am besten ab. Wenn man jedoch auf die letzten 3 Jahre blickt, liegt der Lyxor EUR 2-10Y Inflation Expectations-ETF mit großem Abstand vorne, während auf 5 Jahre ein ETF mit italienischen Staatsanleihen die größte Rendite versprach. Welche Ausrichtung in der aktuellen Situation die richtige Wahl wäre, lässt sich jedoch leider nicht vertrauenswürdig sagen. Grundsätzlich empfiehlt sich - wie bei allen Formen der Geldanlage - eine breite Risikostreuung, sowohl im Hinblick auf die regionale als auch die inhaltliche Ausrichtung. Zudem sollte man die Kosten (TER) im Blick behalten, die bei Bond-ETFs zwischen 0,04 und 0,75 % p.a. betragen können. Außerdem sollte man keinen allzu kleinen ETF wählen, weil da immer die Gefahr besteht, dass er früher oder später geschlossen oder mit einem anderen zusammengelegt wird. Auch sollte man Swap-basierte Produkte meiden, wenn man besonders auf Sicherheit bedacht ist, da hier das zusätzliche Ausfallrisiko des Swap-Partners besteht. Der Rest ist letztlich Geschmackssache. Da kann man dann wählen zwischen konventionell oder nachhaltig, ausschüttend oder thesaurierend, mit Währungssicherung oder ohne - je nachdem, was einem persönlich wichtig ist.
Guten Tag! Können Sie mir kurz erklären, warum ein ETF auf den MDAX (-2,4%) und der MDAX (+ >4%) binnen 5 Jahren sich so erheblich auseinanderentwickeln? Vielen Dank! Gruß Weissnix
Tut mir leid, da fehlt mir leider auch das Wissen :-( Wenn es hier jemand weiß, gerne posten :-)
Das kommt meist auf die konkrete Ausgestaltung des jeweiligen ETFs an, da gibt es (leider? zum Glück?) sehr viele Spielarten, wie ein ETF etwas "optimiert" werden kann gegenüber dem eigentlichen Index.
Um welchen ETF geht es denn ganz konkret (ISIN, WKN)? Meist findet man die Antwort im Factsheet des entsprechenden ETFs...
Die Frage ist jetzt zwar schon über ein Jahr alt, aber an der Ausgangssituation hat sich bekanntlich nicht allzu viel geändert: Der MDAX hat zuletzt im 5-Jahres-Vergleich um ziemlich genau 8 % zugelegt (vgl. DAX: + 55 %), während es der erfolgreichste MDAX-ETF im selben Zeitraum nur auf etwas mehr als 6 % brachte. Was die Gründe für diese Differenz angeht, dürften vor allem die vergleichsweise "hohen" Kosten der angebotenen MDAX-ETFs im Vordergrund stehen. So liegt die TER beim größten Vertreter dieser Spezies, dem iShares MDAX UCITS ETF (WKN: 593392; Fondsvolumen: ca. 1,1 Mrd. €), bei beachtlichen 0,51 % und auch die Konkurrenzprodukte von Invesco, Amundi und Deka liegen mit ihren 0,19 bis 0,30 % noch über den Werten vergleichbarer DAX-Produkte (0,09 - 0,16 %). Somit wandert hier schon mal ein nicht unerheblicher Teil der potenziellen Rendite in die Taschen der Anbieter. Diese haben andererseits aber auch vergleichsweise hohe Kosten, was u. a. mit der großen Fluktuation im MDAX zusammenhängen dürfte. So gab es allein in den letzten 5 Jahren 69 Veränderungen in der Indexzusammensetzung (vgl. DAX: 25), die jedes Mal - außer vom Swap-basierten Amundi-ETF(LYX0R1) - nachvollzogen werden mussten.
Darüber hinaus geht - bis auf den Invesco-ETF (A2N7NF) - keines der auf dem Markt befindlichen MDAX-Produkte eine Wertpapierleihe ein und kann somit auch keine diesbezüglichen zusätzlichen Einnahmen erzielen, welche die Tracking-Differenz verringern würden.
Guten Tag!
Mich interessieren b ei ETFs schwerpunktmäßig EGS, also nachhaltige Anlagen. Neben MSCI finde ich relativ wenige Fonds, die auch ETWAS erträglich sind!
Können Sie mir weiterhelfen?
Danke und Gruß
mimijoni
In dem Bereich bin ich leider so gar nicht bewandert. Halte persönlich aber auch nicht viel von ETFs aus diesem Bereich. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass ich früher selber mal in der "Nachhaltigkeitsbranche" tätig war und gesehen habe, wie das so funktioniert :-)
Auch wenn es für Sie nach so langer Zeit vielleicht nicht mehr von Belang ist: Bei den meisten ETF-Suche-Anbietern (z.B. JustETF, Finanzfluss, ExtraETF, Onvista, Finanzen.net) gibt es die Möglichkeit, eine Filterung nach Nachhaltigkeitskriterien (z.T. sogar sehr detailliert nach ESG, SRI, Low Carbon, etc.) vorzunehmen. Wie allerdings von Stefan Erlich bereits völlig zutreffend erwähnt, ist die Definition des Begriffs "Nachhaltig" im Finanzsektor eher mit Vorsicht zu genießen. So findet man z.B. in dem ebenfalls als "nachhaltig" deklarierten iShares MSCI Europe ESG Screened UCITS ETF gleich zwei Ölkonzerne (Shell, Total) in den Top-10 der größten Beteiligungen. Oftmals werden hier nämlich nur "Best-in-class"-Ansätze verfolgt, d.h. die Unternehmen, die in ihrer Branche am besten - oder, wie im Fall der genannten Ölkonzerne, auch nur etwas besser als der (noch dreckigere) Rest -abschneiden, kommen in die Auswahl, egal wie nachhaltig sie im globalen Maßstab tatsächlich sind. Da ist dann auch schon mal sprichwörtlich der Einäugige der "König" unter den Blinden. Deshalb bleibt einem als Anleger letztlich nichts anderes übrig, als bei jedem ETF die sog. Methodologie, also die Beschreibung des Auswahlalgorithmuses des zugrundeliegenden Indexes, genau zu studieren, um sich ein Bild davon machen zu können, wie "nachhaltig" das Produkt am Ende wirklich ist. Ob sich diese Mühe lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Hallo,
erst einmal Danke für all die vielen und gerade für Anfänger wie mich nützlichen Informationen!!!
Was mich irritiert ist Folgendes: Wenn ich mich auf die Suche mache, brav beherzigend, was ich bisher gelesen habe, hinsichtlich globalen Indicees, Alter, Volumen, TER ect., dann lande ich bei ETFs, die bestenfalls eine Rendite von 4% produzieren (Ausschüttung). Das macht für mich bei Festgeld mit 4-4,5% Zinsen keinen Sinn. Was mache ich falsch?
VG!
Es ist in der Tat so, dass aktuell die Renditen des Aktienmarktes denen von Tages- und Festgeld etwas hinterherhinken. Man muss aber zum einen bedenken, dass das nur eine Momentaufnahme ist und sich wieder ändern wird und zum anderen Aktien-ETFs eine ganz andere Anlageklasse sind, die mit extrem hoher Diversifikation (tausende von Unternehmen, extrem niedrigen Kosten und theoretisch unlimitierter Rendite) punkten. Gerade beim Thema Diversifikation und Renditepotential kann dann Festgeld eben doch nicht mithalten. Aber klar, aktuell wirkt Festgeld in der Tat fast schon attraktiver ...
Auf onvista kann ich als Sparplan nur den "FTSE ALL-WORLD UCITS ETF - A USD DIS WKN: A1JX52" auswählen.
Wir ist der Unterschied zu dem hier im Text besprochenen "Vanguard FTSE All-World UCITS ETF USD (Thesaurierend) - WKN: A2PKXG" zu sehen?
Der A1JX52 schüttet die Dividenden aus, sprich, man bekommt jedes Quartal eine nette Auszahlung von Vanguard aufs Verrechnungskonto. Ist ein nicht zu unterschätzender Motivator in schlechten Börsenzeiten :-) ... aber das Reinvestment dieser Beträge kostet Geld (Ordergebühren), Zeitaufwand und damit Rendite. Die Profis tendieren daher meist zu den thesaurierenden ETFs, wo mit den Dividenden der Unternehmen einfach neue Aktien gekauft werden. Aber wie immer gilt: Die eine richtige Wahrheit gibts hier nicht :-)
Habe bei WeltSparen seit 2018 über die bisherige Laufzeit bis heute effektiv-6.68% Minusrendite erfahren... Nullrendite also + 0,49% Servicekosten fallen unvermeidbar weiterhin an! Kann "Kleinanlegern" nur abraten- zumindest vom Anbieter WeltSparen!
Das hat wenig mit WeltSparen zu tun, sondern mit der Entwicklung der Börsen. Da hast du sogar noch Glück, dass du deine ETFs bei WeltSparen hälst, denn die gehören als RoboAdvisor mit zu den günstigsten im Markt. Bei anderen Anbietern wärst du sicher noch mehr im Minus. WeltSparen liefert nur das Anlageprodukt, nicht die Performance. Für die Performance ist die Börse zuständig. Wenn das nicht in deinem Sinne ist, solltest du dir ggf. überlegen, dein Depot aufzulösen, denn das kann jederzeit auf und ab gehen. VG, Stefan
Nein, sondern gemeint ist eine erhöhte Nachfrage nach überbewerteten Assets (Penny-Stocks oder Junk-Bonds), die aber aufgrund des zugrunde liegenden Index (schon mal fragwürdig, denn die Reichen werden noch reicher) nunmal im Portfolio des ETF-Fonds drin sind.
Siehe auch das sehr lesenswerte Paper "Can ETFs contribute to systemic risks?" www.esrb.europa.eu/pub/pdf/asc/esrb.asc190617_9_canetfscontributesystemicrisk~983ea11870.en.pdf
Kurzgefasst: Sowohl das Verhalten der Kleinanleger als auch der Zwischenhändler & ETF-Emmitenten (die sind stark konzentriert & das ist ein systemisches Risiko) können in gestressten Marktsituationen zu starken Verwerfungen in den dem jeweiligen Index zugrundeliegenden Marktsegmenten führen.
Mich beschäftigt die folgende Frage : Nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage führt die ausufernde Propagierung von ETFs als Anlageoption bei niedrigen Zinsen und daraus geförderte Nachfrage zu höheren Preisen bei den beworbenen Anlagen. Dem gegenüber steht aber ein Aktien- und Anleihemarkt, also das Angebot, das wahrscheinlich insgesamt nicht in der gleichen Weise wächst, jedenfalls nicht in gleicher Qualität, was mögliche Erträge und Sicherheit betrifft. Auch wenn die Risikostreuung von ETFs dies etwas abfedert, muß man sich auf eine Verwässerung des Angebots einstellen, zumal wenn das realle Wirtschaftswachstum stagniert. Wie stehen Sie dazu?
Mhhh, so richtig verstehe ich deine Frage nicht :-) Wenn es um Angebot und Nachfrage geht, verstehe ich grundsätzlich schon deinen Ansatz. Geht via ETFs die Nachfrage nach ETFs nach oben, müsste man einen Anstieg der Aktienkurse beobachten können. Ist das das, was du mit "Verwässerung des Angebots" meinst? Das Problem bei solchen Überlegungen ist immer, dass wir die Zusammenhänge in unseren Köpfen stark vereinfacht beatrachten. Die Finanzmärkte sind aber viel komplexer und dynamischer als wir uns das manchmal vorstellen. Da greift eine einfache x -> y Korrelation einfach nicht. Das gefährliche ist vor allem, dass es manchmal und zeitweise so aussieht, als gäbe es so eine Korrelation zwischen zwei Faktoren und dann merkt man plötzlich Jahre später, dass die Korrelation nicht mehr da ist. Ein Klassiker hierfür ist die Entwicklung der Kurse von Aktien und Anleihen. Lange Rede, kurzer Sinn: Berechtigte Frage (soweit ich sie verstanden habe), aber ich glaube, eine verlässliche Antwort darauf werden wir nicht bekommen, weil die Zusammenhänge und Einflüsse so komplex und vor allem dynamisch sind. Ich weiß, hilft nicht sonderlich weiter :-) VG, Stefan
Danke für die Antwort. Ich verstehe schon, daß Phantasie und Spekulation Einfluß auf Kurse haben, die die reale Wirtschaftsleistung eines Sektors, Landes, einer Firma nicht real widerspiegeln und damit leicht zur Blasenbildung, schwarzen Freitagen etc. führen. Es wäre ja zu schön, wenn sich nur die Ertragssituation einer Firma in Ihrem Aktienkurs widerspiegeln würde. Es gibt die Relation zwischen X=>Y nur in begrenztem Umfang, wie Sie richtig schreiben. Dann ist es aber umso schlimmer, wenn es Jahre dauert bis dies den "Finanzmarkt-Experten" auffällt, die mangels Anlagealternativen Warenkörbe zusammenstellen und bewerben, bis die Erkenntnis greift. Ich glaube Ihnen gerne, daß Sie den Markt kritisch betrachten. Daher hatte ich gehofft, daß Sie ein paar Hnweise parat hätten, was die Seriosität von ETF Anbietern betrifft und ich noch etwas dazu lernen könnte. Wie auch immer, ich werde in Ihrem Portal weiter gern nach Erkenntnisssen suchen und wünsche Ihnen Freude bei der Arbeit.
Bei Finanztip und Finanzfluss wurde das so erklärt, dass ETF's nicht spekulativ sind, sondern nur den Index abbilden und somit eine große Diversifikation bieten. Durch den Verzicht auf Prognosen "verzichtet" man quasi auf Zusatzgewinne durch günstige Ein- und Ausstiegszeitpunkte, Aktienauswahl, etc. und gibt sich mit dem zufrieden, was die Gesamtheit der Unternehmen an Produktivitätszuwachs auf lange Sicht bieten. D.h. man nimmt Teil am Produktivitätszuwachs der Weltwirtschaft, aber mehr nicht.
Durch die reine Abbildung des jeweiligen Indexes sparen die ETF-Aufleger natürlich Kosten gegenüber den aktiv verwalteten Fonds, die viel höhere Aufwendungen durch Analysen, etc. haben, und von dieser Kostenersparnis profitieren die Anleger. Und da die Prognosen in der Mehrzahl der Fälle sowieso nicht funktionieren, entwickeln sich die kostengünstigen ETF's in der Regel auf lange Sicht sehr viel besser als aktiv gemanagte Fonds.
Solange es so ist, dass nur die bisherigen Fondsbesitzer auf ETF's umsteigen, dürfte sich an der Rentabilität der ETF's nicht viel ändern, solange noch genügend aktive Investoren gibt, die fleißig über die Transaktionen in der Summe den "fairen" Marktwert der Aktien erstellen.
Anders sieht das m.E. aus, wenn es insgesamt eine Zunahme an Aktienanlegern gibt, wodurch dann der "Kuchen", d.h. der Produktivitätszuwachs auf mehr Menschen aufgeteilt wird.
Aber dies alles, wie Dr. Joe Dispenza immer sagt, "speaking from my present state of ignorance".
Dazu gibt's eine ausführliche und nachvollziehbare Besprechung in einem Podcast oder Blog -- entweder beim "Finanzwesir" oder bei "Der Finanzwesir rockt". Kann ich bei Interesse zu finden versuchen. Fazit war, dass die Befürchtung nach Meinung des/der Autoren nachvollziehbar, aber unzutreffend ist.
Welche ETF beinhalten Lithiumaktien? Wie ist die Entwicklung zu erwarten?
Viele Grüße
Paul
Bzgl. der ETFs bin ich leider überfragt :-(
Bzgl. der zukünftigen Entwicklung: Puhhh, lassen Sie mich kurz in meine Glaskugel schauen :-) ... Sehr trüb heute dadrin :-) Ich versuchs morgen nochmal :-)
VG, Stefan Erlich
Damit zumindest die erste Frage nicht länger unbeantwortet bleibt:
Da käme wohl am ehesten der Global X Lithium & Battery Tech UCITS ETF USD Accumulating (WKN: A2QPB3) in Frage. Allerdings scheint mir dieser ETF nicht wirklich empfehlenswert. Die Kursentwicklung ist mies, die Volatilität hoch und die TER mit 0,60 % auch nicht gerade günstig. Zudem spielt hier offenbar eher die Lithium-Verarbeitung und nicht die -Gewinnung die Hauptrolle. Alternativ kämen eventuell noch die Batterietechnik-ETFs von L&G (A2H5GK) oder WisdomTree (A2PUJK) in Betracht, aber auch hier sind die Lithium-Produzenten kaum vertreten. Die findet man vorwiegend in Bergbau-ETFs wie dem VanEck Rare Earth and Strategic Metals UCITS ETF (A3CRL9).
Lithium ? Aus der Sicht eines Elektromobilitätsfans ist Lithium alles andere als die Zukunft.
Die modernsten, neusten und besten Akkus enthalten nämlich überhaupt kein Lithium und es wird zum Beispiel beim Marktführer (Tesla) kaum noch verbaut. Von daher ist Lithium mehr als Hochspekulativ, genauso wie Wasserstoff.
Finger weg !
Meine Meinung.
@ Bankkunde: Ob Lithium die Zukunft der Batterie-Technik ist, kann ich nicht beurteilen. Dass man aber bei Tesla angeblich heute schon kaum noch Akkus mit Lithium verbaut, halte ich für ein Gerücht. Nach meinen Informationen verbaut das Unternehmen NCA-, NMC- und LFP-Akkus - und alle drei Varianten sind im Kern Lithium-Ionen-Akkus, nur mit unterschiedlicher Zellchemie. Wie genau sich die verschiedenen Akku-Modelle dabei zusammensetzen, bleibt wohl Teslas Betriebsgeheimnis, aber angeblich sollen - je nach Modell und Batteriekonzept - zwischen 60 und 80 kg Lithium pro Fahrzeug verbaut sein. Das klingt für mich nicht nach einer geringen Menge bzw. einer auf absehbare Zeit sinkenden Nachfrage. Aber wie schon gesagt: In der Zukunft kann das natürlich auch ganz anders aussehen, wenn sich z.B. bei Feststoffbatterien der lang ersehnte Durchbruch erzielen lässt.
Sehr geehrter Herr Erlich,
durch Zufall habe ich dieses tolle Portal entdeckt, vielen Dank dafür !
Ich habe, laut Empfehlung von Andreas Beck, 60.000,- Euro in den Xtrackers MSCI AC World ESG Scr.UE 1C ETFASW8SB investiert, durch relativ hohen Einstieg ist er aktuell plus minus Null. Durch den Indexaustausch Ende 2022 ist er jetzt nachhaltig grün und ich überlege, ob ich ihn verkaufe und in einen FTSE ALL World anlege, oder A1XB5U, welchen ich monatlich mit 400,- Euro als Sparplan habe für meinen Sohn. Anlagehorizont ist mehr als 20 Jahre. Wie würden Sie entscheiden, bzw. wo anlegen ?
Herzlichen Dank.
Claudia Dimter
Die Aussage "der ist jetzt nachhaltig grün" fand ich schon immer problematisch. Was ist daran jetzt grün? Die Aktien der Unternehmen, die in dem Fonds sind, gehörten vorher jemand anderem. Als Sie den Fonds gekauft haben, gehörten Sie dann plötzlich Ihnen (via dem Umweg über den ETF). Was genau hat die Umwelt jetzt davon? Klar, Sie besitzen jetzt Aktien von Unternehmen, die sich ggf. hier und da mal etwas mehr Gedanken über Nachhaltigkeit machen, aber rein finanziell ist das den Unternehmen (fast) wurst, was Sie da mit Ihrem Geld machen. Nachhaltigkeits-ETFs gibt es nicht, weil damit signifikant Gutes für die Umwelt passiert, sondern weil Fondsgesellschaften damit Geld verdienen können. So traurig aber einfach ist das. Wenn Sie etwas für Nachhaltigkeit tun wollen, dann packen Sie sich eine Solaranlage aufs Dach, essen weniger Fleisch, fliegen weniger und drehen im Winter den Heizungsregler zwei Grad runter. Damit haben Sie mehr getan als mit so einem ETF. Klar, das ist dann nicht mehr so einfach wie "Geld überweisen" und "Order ausführen", aber hat definitiv mehr Impact.
Wie immer gilt bei diesem Thema: Das ist meine MEINUNG, nicht die ultimative Wahrheit :-) Sieht sicherlich nicht jeder so :-) Hoffe dennoch, das hilft weiter :-) VG, Stefan Erlich
ich habe zwar schon länger ein Abo von Finanztest; aber kann mich trotzdem nicht für einen "guten ETF" gemäßderen Tabellenübersicht - "die besten aktiven Fond/ETF" entscheiden! Da wir nun für unseren ersten Enkel etwas für seine Vorsorge (Lehre/Studium etc.) anlegen wollen, unsere Frage dazu:Sind die von Finanztest ausgewiesenen ETF's (Aktienauswahl Welt/nachhaltige oder marktähnliche etc) denn wirklichzu uneingeschränkt zu empfehlen? meine Tochter hat zwar schon ein eigenständiges Depot bei "traderepublic" mitmonatlichen Einzahlungen für sich angelegt!Wir würden somit dann über sie diesen ETF anlegen wollen!Da die in Finanztest ausgewiesenen ETF-Tabellen leider nicht angeben, welche ETF bei wem geordert werden können,müsste ich jeden einzelnen ETF (der in Frage kommen würde) prüfen, ob dieser bei traderepublic gekauft werden kann!Ausserdem, werden da ja mehrheitlich ETF's aufgeführt, die meisten nicht viel länger als Jahre laufen! Sind ETF's die,schon länger alsJahre laufen nicht die bessere Auswahl, da hier eine bessere Stabilität bzgl. Schwankungen vorliegt?Können Sie uns bzgl. der Auswahl und über welche Anbieter (oder entspr. Links etc.) wir hier weiterkommen!Würde dann lieber einen bei traderepublic vorh. "besseren ETF" für meinen Enkel auswählen wollen, welcher dann über ein separates eigenes Depot über meiner Tochter angelegt würde! Wir würden dann die Monatsraten an meine Tochter zum Anlegen von unserem Konto entspr. anweisen!Wir denken, dass das Depot auf den Namen des Enkels mit eigenem Freistellungsauftrag laufen sollte! Haben die Eltern dann nur im Notfalle einen Zugriff auf sein Depot? bzw. was wäre dann konkret noch zu beachten?Danke für Ihre Bemühungen hierzu mit besten gesunden Grüßen in baldiger Hoffnung auf eine erhellenende Infomation zum Thema Ihr Th./M Steimer
Puhh, das sind viele Fragen :-) Ich versuch das mal ein wenig zu ordnen bzw. zu beantworten:
1) Gute Sache mit der Anlage für den Enkel!
2) Bedenken Sie immer: Bei der Geldanlage kann man bis zu einem gewissen Grad von "richtig" und "falsch" sprechen. Darüber hinaus hat das aber viel mit Meinung und Gefühl zu tun, weil keiner die Zukunft kennt und jeder unterschiedliche Präferenzen hat. Wenn Finanztip da etwas empfiehlt, ist das schon mal nicht ganz falsch, aber hat eben auch viel mit der Meinung und den Präferenzen der Redaktion von Finanztip zu tun. Da gibt es dann kein klares richtig/falsch oder empfehlenswert/nicht empfehlenswert.
3) Über Trade Republic dürften Sie eigentlich fast alle ETFs ordern können, die in etwas größeren Voluminas gehandelt werden.
4) ETFs/Fonds laufen ja grundsätzlich erstmal ohne Laufzeitbegrenzung. Die Fondsgesellschaften lassen die ja auch gerne so lange wie irgendwie möglich laufen, um damit Geld zu verdienen. Einzig wenn zu wenig Anlagegelder in den Fonds kommen, werden diese gerne mal geschlossen, weil sie zu wenig Geld einbringen. Ich weiß daher nicht so genau, was Sie mit Laufzeit genau meinen. Eventuell das Alter des Fonds? Wäre für mich kein Kriterium und hat nichts mit Stabilität oder Ähnlichem zu tun.
5) Separates Depot für Ihren Enkel eröffnen, das auf den Namen des Enkels läuft. Dann kann Ihr Enkel die Steuervorteile nutzen. Die Eltern haben vollen Zugriff auf das Depot bis zum 18. Lebensjahr Ihres Enkels. Danach hat er volle Verfügungsmacht und die Eltern dürfen de facto nichts mehr bestimmen. Wie das dann praktisch aussieht, legt die Depotbank fest. Das müssten Sie dann jeweils erfragen. Wichtig ist: Wenn das Geld einmal beim Enkel liegt, dürfen die Eltern das nicht einfach wieder zu sich transferieren und z. B. für Reisen ausgeben. Das gehört dann wirklich dem Enkel und muss in dessen Sinne angelegt werden. Das kann natürlich auch bedeuten, dass das Geld mal zu einem anderen Depot umgeschichtet wird und dabei den Umweg über die Eltern nehmen muss. Generell gilt aber: Finger weg vom Geld des Enkels :-) Das muss den Eltern auch klar sein, wenn der Kleine sich nicht ganz entwickelt wie die Eltern sich das vorgestellt haben ;-)
5) Eine Frage zum Schluss: Warum die Unschlüssigkeit bei der ETF-Auswahl? Einen ETF auf den MSCI World ACWI oder FTSE ALL World (vereinfacht gesprochen "alle Unternehmen weltweit in einem ETF") und gut ist? Nachhaltigkeit schaffen Sie mit einem ETF de facto nicht, denn der kauft ja auch nur Aktien, die eh schon auf dem Markt sind. Da freut sich zwar der Fondsanbieter drüber, aber die Umwelt hat davon nix.
Hoffe, das hilft weiter? :-)
Kleiner Zusatz: Ich glaube, Trade Republic nimmt gar keine Minderjährigen an (und die meisten anderen Neo-Broker meine ich auch nicht). Korrigieren Sie mich gern, wenn ich da falsch liege. Wenn es stimmt, würde ich mir an Ihrer Stelle die ING und Comdirect anschauen. Nicht die günstigsten, aber Minderjährige gehen :-)
Ich hatte mal eine Übersicht gesehen, die verschiedene Maßnahmen (kein Fleisch, nicht Fliegen, Bahn und nicht Auto, kürzer Duschen etc.) und deren Impact auf unseren CO2 Fußabruck miteienander vergleichen hat. Die richtige Anlageentscheidung hatte demnach den größten Impact.
https://www.stansch.de/nachhaltig-investieren-bei-stansch/
Gerade habe ich dazu noch den Zeit Artikel gefunden:
https://zeit---geist.de/magazin/nachhaltige-etf-indexfonds/#ne-11
Hier wird ihre Einschätzung bestätigt und empfohlen, induviduelle Aktien zu wählen, wenn es wirklich grün sein soll.
Wie finde ich ETF´s von weltweiten Unternehmen die eine solide Eigenkapitalausstattung besitzen und Dividenden ausschütten.
Geplant ist ein Investment in 2 oder 3 solchen ETF´s mit 150.000€.
Die Dividendenausschüttungen sollen eine ewige Zusatzrente bietern
Hallo,
ich investiere seit etwa 3 Jahren in den msci world etf sowie in den xtrackers emerging markets (jeweils thesaurierend), Gewichtungca. 80/20.
Ich überlege seit einiger Zeit den s&p 500 etf zu besparen, da ich mir davon eine höhere Rendite bei leicht geringeren Kosten verspreche. Ich weiß, dass eine paralleles Engagement in msci world und s&p 500 eine starke Überschneidung und deutliche Übergewichtung des US-Marktes bedeutet, was haltet ihr aber von dem Gedanken, den msci world ruhen zu lassen und neu mit dem s&p 500 zu beginnen? Wenn ich den Fokus ohnehin eher auf die Ertragskraft der amerikanische Wirtschaft lege und als Beimischung den emerging markets etf gelegentlich weiter füttere...
Oder lieber weiter machen wie bisher?
Vielen Dank und noch frohe Weihnachten,
Jörg
Mhhh, meine Gegenfragen wären:
1) Warum erhoffen Sie sich vom S&P höhere Renditen bei geringeren Kosten? Die Kosten können ja höchstens marginal geringer sein und die Renditen waren höchstens in der Vergangenheit höher. Über die Zukunft sagt das nichts aus, denn die Märkte verschieben sich ja über die Jahrzehnte immer wieder. Nur weil der S&P in den letzten Jahrzehnten so dominiert hat, muss das auch nicht in den nächsten 20 Jahren so sein. Das ist ja gerade das Schöne an einem Welt-ETF, dass er sich den neuen Wirtschafts- und Machtgegebenheiten dynamisch anpasst. Da brauchen Sie nicht manuell in eine bestimmte Region oder in eine bestimmte Gruppe von Unternehmen investieren.
2) Warum besparen Sie nicht einfach lieber einene kompletten Welt-ETF wie den FTSE All World oder den MSCI All Country World Index (ACWI)? Damit hätten Sie die ganze Welt drin, können sich 20 Jahre schlafen legen und gut ist.
3) Spüre ich da den Hauch eines Wunsches nach aktivem Investment? :-) Wenn ja, versuchen Sie es aktiv zu separieren, sprich, eine Hälfte stur passiv mit dem bisherigen Setup oder ggf. FTSE All World/MSCI ACWI und die andere (möglichst kleine) dann aktiv und mit dem Bewusstsein, dass das Spekulation ist, auf einen bestimmten Sektor, eine bestimmte Region oder eine bestimmte Gruppe von Unternehmen zu setzen. Ich bin der Meinung, dass ein bisschen aktives Spekulieren nicht schlimm ist, weil es den Spieltrieb des Menschen befriedigt, aber ich finde, man sollte es klar von dem stinklangweiligen passiven Investieren trennen.
Soweit meine Meinung dazu :-) Hoffe, das hilft weiter?
Mit besten Grüßen
Stefan Erlich
Hallo zusammen,
ich (63) beziehe eine auskömmlich Rente und wohne im eigenen Haus. Eine LV steht in ein paar Monaten zur Auszahlung an und ich möchte das Geld möglichst gut vor der Inflation sichern.
In ETF habe ich vor über einem Jahr einen kleinen Betrag investiert um ein Gefühl für die Sache zu bekommen. Das ging bisher mit Verlusten von insgesamt ca. 20% einher. Hier lese ich, dass in ETF sehr langfristig investiert werden soll. Ich denke aber an die nächsten 5 bis 10 Jahre. Eine besser Sicherung gegen Inflation als ETF sehe ich für mich im Moment nicht, zumal die Kurse im Moment doch tief sind. Im übrigen Gratulation zu dieser Seite. Was ich an Fragen und Antworten gelesen habe finde ich bemerkenswert.
Viele Grüße
Norbert Esser
Hallo Norbert,
na minus 20 % sind doch gar nicht so übel in den aktuellen Zeiten :-) Mein Depot hat jedenfalls mehr verloren, aber es stört mich nicht. Klar hätte ich gern ein kontinuierlich wachsendes Depot, aber so funktioniert die Welt und wir Menschen nicht. Wir unterliegen alle Schwankungen, und das sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher/wirtschaftlicher Ebene. Mal läufts gut, mal läufts schlecht, aber generell und so pi mal daumen langfristig gehts schon ziemlich gut nach oben. Nicht von ein paar Krisen hier und da demotivieren lassen. Bisher haben wir das als Menschen alles doch noch irgendwie ganz gut gemeistert :-)
Die nächsten 5-10 Jahre halte ich als Anlagehorizont für zu kurz, aber klar, niemand weiß, ob der MSCI World nicht in 3 Jahren um 200 % zulegt. Würden Sie jetzt verkaufen, würden Sie sich dann schön ärgern. Das nennt man Risiko :-) Am Ende müssen Sie mit Ihrer Entscheidung leben, mit allen damit verbundenen Konsequenzen.
Sicherung gegen Inflation ist in der Tat schwierig derzeit, insbesondere wenn man nicht ins wilde Spekulieren reinrutschen will und das wollen wir ja eigentlich alle höchstens mit dem Spiegeldanteil des eigenen Depots :-)
Lieben Dank auch für die netten Worte :-) Macht auch meistens Spaß, hier zu antworten und man lernt immer wieder was dazu :-)
VG, Stefan Erlich
Hallo Stefan,
danke für die schnelle Antwort. Ich werde in ETF gehen, da ich keine Alternative sehe. Es besteht zwar ein Risiko, aber das nehme ich in Kauf. Besser als zuzusehen, wie das Geld "wegschmilzt".
Gruß
Norbert Esser
Hallo, nachdem ich nun leider doch nicht die Glaskugel gefunden habe, beschränke ich mich mal auf die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau;) Ich habe noch ein paar Fragen betreffend der ETFs und hoffe, dass diese nicht zu umfangreich sind.
1) ...wenn wir einmal von der einen Welt ETF Idee ausgehen, was ich prima finde, da ich eigentlich keine Lust habe zu rebalancen (aber was tut man nicht alles für eine maximale Diversifikation), wäre dann zu dem von Ihnen angegebene Welt ETF "Vanguard FTSE All-World UCITS ETF USD (Thesaurierend) - WKN: A2PKXG" nicht eine ("bessere") Alternative z. B. der "iShares MSCI ACWI UCITS ETF - USD ACC - A1JMDF" oder der "SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF - USD ACC - A1JJTD um eine maximale Diversifikation zu erreichen, anstatt der von Ihnen angegebene "iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Thesaurierend) - A0RPWH"?...fragt vorsichtig und mit Respekt der Laie...
2) ...was mir an dem einen Welt ETF noch ein bisschen Bauchschmerzen bereitet, ist, was passiert bzw. wie schnell reagiert ein ETF Anbieter, wenn seine "stärksten gelisteten Kandidaten", wie Apple, Amazon, sehr plötzlich abstürzen würden? Also, wie schnell würde es da zum Austausch der Sektoren (sagt man das so?) kommen?... Fragt der besorgte zukünftige Anleger mit dann nur einem einzigem Welt ETF...
3) a) Was gibt es für Argumente, für oder gegen die 70/30 Lösung (Stichwort breite bzw. maximale Diversifikation, also vielleicht doch die bessere eierlegende Wollmilchsau...?) Klar, da kommt man nicht um das rebalancen drum herum...
3) b) Was halten Sie von dieser Zusammensetzung:
70 % der von Ihnen von vorgegebene "iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Thesaurierend) - A0RPWH" und 30 %" iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF (Acc) - A111X9"
Oder hätten Sie noch eine bessere 70/30 ETFs-Idee in Hinblick auf maximale Diversifikation?
Mir ist durchaus bewusst das die Schwellenländer in den letzten Jahren nicht wirklich so toll gelaufen sind. Man weiß auch nicht was mit oder in China passiert, aber vielleicht...
4) Wie oft sollte man im Jahr rebalancen? 1x reicht?
4) a) Gibt es einen idealen Zeitpunkt zum rebalancen, Anfang, Mitte oder Ende des Jahres?
5) ...wenn ich mich für den einen Welt ETF oder für 70/30 entschließe, juckt es mich trotzdem ein bisschen risikofreudig mit etwas Spielgeld in ein paar Sektoren ETFs zu gehen…z. B. A1JKQK und/oder LYX0GM, ...schöne Antwort von Ihnen vom 01.12., ich hab sehr laut gelacht..."Da würde ich mir lieber einen schönen Abend im Casino mit netter Begleitung und gutem Wein machen :-)"... Vielleicht habe ich mir damit ja gleich selbst die Antwort zu Frage 5) gegeben???
So, das soll es für heute ;) gewesen sein, irgendwann sagte mir mal jemand "...einfach mal machen und loslegen...." Ja, klar, aber eine Entscheidung für die nächsten 15 Jahre sollte schon wohl überlegt sein. Ich bedanke mich schon einmal im Voraus für Ihre Mühe, Ihre Zeit und Ihren kritischen Geist!!!
Ihnen einen schönen 3. Advent
Beste Grüße
S.
Dann versuche ich mich mal schnell an ein paar Antworten :-)
1) Absolut berechtigte Frage. Der FTSE All World hat noch ein paar mehr Unternehmen drin als der MSCI World ACWI. Einen schönen Vergleich dazu finden Sie hier: https://thefipharmacist.com/ftse-all-world-vs-msci-acwi/ ... der iShares Core MSCI World ist eigentlich nur noch bei uns drin, weil der Standard-MSCI-World noch immer der Brot-und-Butter-ETF der meisten Anleger ist. Ich bevorzuge aber wie gesagt den FSTE All World :-)
2) Der ETF-Anbieter richtet sich ja nach dem Index. Ändert sich der Index, ändert sich auch automatisch der ETF. Wie oft das aber aktualisiert wird, weiß ich leider selber nicht. Aus meiner Sicht ist diese Frage aber angesichts der Langfristigkeit des Investments ohnehin nicht so relevant. Sie wollen die großen Bewegungen ohne Stress und Schlaflosigkeit mitnehmen, nicht den schnellen Abstieg der Tech-Aktien verhindern. Ein paar Tage, Wochen oder Monate warten macht da im Endergebnis kaum einen Unterschied.
3) Bin mir nicht 100 % sicher, aber ich meine damals, als die 70/30 Lösung Standard war, gab es noch keine Welt-ETFs, die wirklich alles abgedeckt haben. Nageln Sie mich darauf aber nicht fest. Aus meiner Sicht gibt es angesichts der Verfügubarkeit von wirklichen Welt-ETFs eigentlich kein Argument mehr für die 70/30-Lösung. Gegenargumente höre ich mir aber gern an :-) Zu Ihrem Mischungsvorschlag: Was erhoffen Sie sich als Mehrwert dieser Lösung? Soweit ich das grob überblicke, decken Sie mit beiden ETFs etwa 3.000 Unternehmen ab. Das ist immer noch weniger als mit dem FTSE All World, bei gleichzeitig höhrem Verwaltungsaufwand. Bzgl. Ihres Schwellenländer-Kommentares: Werfen Sie da grad einen Blick in Ihre Glaskugel? Immer dran denken: Vergangenheit kannn gleich Zukunft sein, muss aber nicht.
4) 1x pro Jahr reicht aus meiner Sicht ... das verursacht ja auch Handelskosten ... über lange Zeiträume reicht finde ich einmal pro Jahr. Bzgl. Zeitpunkt: Wann haben Sie denn Lust drauf? :-)
5) Spielgeld finde ich immer top, habe ich auch :-) Ob Sie damit ins Casino gehen oder der Wasserstoffwette der Bundesregierung hinterherrennen, ist mir eigentlich egal. Wichtig ist nur, dass Sie dabei immer im Kopf behalten, dass das Spekulation ist: Kann funktionieren, muss aber nicht und ggf. ist am Ende alles weg :-) Sie können auch Kunst oder Wein kaufen, Oldtimer sammeln oder ins kleine Startup Ihres Neffen investieren. Macht alles irgenwie Spaß :-)
Zusatz 6) Einfach mal loslegen ist schon richtig! Sie müssen sich ja jetzt nicht für 15 Jahre festlegen. Kaufen Sie erst einmal ein paar wenige ETF-Einheiten, lassen das Ganze liegen, warten auf die erste Dividendenzahlung (sofern ausschüttend) und dann lassen Sie das erstmal auf sich wirken. Vielleicht fragen Sie auch mal Ihre Frau bei einem Glas Rotwein (ggf. im Casino) und dann wird gemeinsam entschieden, wie es weiter geht. Man muss nicht immer gleich All-In gehen ;-)
Am Ende ist das Ganze keine Wissenschaft: Breit diversifizieren, Kosten minimieren, Verwaltungsaufwand minimieren, Krisen aussitzen, langfristig dran bleiben und gelassen bleiben.
Viel Spaß damit :-)
Stefan Erlich
Prima, recht herzlichen Dank, das hilft mir alles wirklich sehr bei meiner Entscheidungsfindung!!!
Beste Grüße
S.
Ich habe für meinen Enkel am 15.06.2021 25 Stück db -tr.S&P 500 ETF (ISIN LU0490618542 (DBX0F2)) zum Preis von je 25,00 € gekauft. Am 13.10.2022 wurden sie für 70,00 € / Stück verkauft. Hinweis der Bank: "O. g. Wertpapiere haben wir wegen Verkauf Nr. 263440803.001 umgebucht."
Nun zu meiner Frage: Obwohl der Bank eine Nichtveranlagungsbescheinigung vorlagt, haben wir folgende Abrechnung erhalten:
Veräußerungsgewinn nach Differenzmethode747,56 €
Abzgl. besitzanteilige Vorabpauschale 4,31 €
Abzgl. Teilfreistellunng 30,00 %222,98 €
Veräußerungsergebnis nach Teilfreistellung 520,27 €
zzgl. fiktives Veräußerungsergebnis zum 31.12.2017
Fiktives, bereinigtes Kursergebnis z.31.12.201738,08 €
Es liegt eine Nichtveranlagungsbescheinigung vor.
Haben Sie eine Erklärung, wie es zu 30 % Teilfreistellung kommt?
Welche (Länder) ETF muss ich kaufen, damit die volle Steuerbefreiung zum Tragen kommt?
Für Ihre Mühen bedanke ich mich im Voraus.
Puhhh, da bin ich leider überfragt. Ich denke, das sollten Sie erst einmal versuchen, direkt mit der Bank zu klären. Tut mir leid, dass ich hier nicht weiterhelfen kann.
Die 30% Teilfreistellungsquote ist Standard für Aktienfonds. Einfach mal nach "ETF Teilfreistellungsquote" googlen.
Können Sie einen ETF empfehlen, der die zukunftsträchtige internationale Gesundheitsbranche / Pharmaindustrie abbildet?
Felix
Würde ich nicht tun, also so etwas zu empfehlen. Das ist eine Sektorewette, die gut gehen kann oder nicht. Da würde ich mir lieber einen schönen Abend im Casino mit netter Begleitung und gutem Wein machen :-) Aber das ist, wie immer, nur meine persönliche Sicht der Dinge :)
Um mein, während des Berufslebens angespartes Kapital gegen die Inflation etc. abzusichern, bin ich als Rentner mit 70 Jahren sehr unsicher, welche Anlagestrategie ich wählen soll. Sehen Sie eine ETF, der diese Möglichkeit bietet, obwohl ich nicht langfristig investieren kann?
Nein, aus meiner Sicht sind ETFs eine absolut langfristige Anlage. Viele sagen 10 Jahre. Ich sage 20+ Jahre. Einzige Ausnahme für Sie: Sie sind bereit zu vererben oder gar frühzeitig zu verschenken.
Vielen Dank für Ihre Antwort Herr Erlich,
die meine eigene Meinung bestätigt.
Sollte ich mir also als Rentner, aus Ihrer Sicht, eher grundsätzlich vom Aktienmarkt fernhalten?
Sehen Sie irgend eine Alternative, die meinen Anspruch, mindestens einen Inflationsausgleich für das vorhandene Kapital zu realisieren?
Viele Dank und viele Grüße
JGR
Gerne :-)
Bzgl. Aktienmarkt: Das Problem ist, dass es extrem auf Ihre Vermögensverhältnisse und Familiensituation ankommt. Wenn viel Vermögen da ist, kann man auch mal mehr Risiko eingehen. Wenn weniger da ist, würde ich auf sicher spielen, aber selbst das ist schon wieder viel zu pauschal eigentlich. Und wenn Familie da ist, an die man vererben könnte? Why not?!
Bzgl. Inflationsausgleich: Nein, Inflationsausgleich und risikoarm beißt sich im aktuellen Investitionsumfeld komplett. Gibt es nicht - leider.
Hallo,
vielen Dank für den sehr informativen Blog und die vielen Antworten auf Fragen anderer Leser!
Ich bin noch relativer Anfänger was ETFs angeht. Immerhin habe ich schonmal für mich ein Depot bei Scalable und für meine Kinder bei der ING eröffnet. Ein Grundstein ist also gelegt ;-) .
Eine Frage beschäftigt mich nach wie vor: Ich lese immer wieder davon, daß man am besten ETFs kauft, die in den MSCI World oder FTSE All World investieren. Wenn ich jetzt diesen Suchbegriff beim Broker eingebe, tauchen haufenweise Ergebnisse auf, von verschiedenen Händlern und mit unzähligen unterschiedlichen weiteren Angaben, die für mich absolut kryptisch erscheinen. Wie kann man da durchblicken und den besten ETF finden? Oder ist das gar nicht so relevant?
Gruß
Matthias
Mhhh, schwer zu sagen, was Sie da genau angezeigt bekommen, aber ich vermute stark, dass Sie einfach alle ETFs angezeigt bekommen, die z. B. den Index "MSCI World" abbilden. Das sind ja mittlerweile so einige ETFs, insofern kann das durchaus verwirren. Am Ende ist aber primär wichtig, dass der ETF einen Weltindex abbildet und geringe Kosten aufweist. Um viel mehr muss man sich eigentlich nicht kümmern.
Hilft das weiter? :-)
Grüßgott, habe 3 Renten-ETF (Europa, Welt, USA) die tief im Minus stecken. Ich erwäge, die Hälfte der drei zu verkaufen und in 9-Monatsfestgeld zu 2,4% circa anzulegen. Später, vielleicht nach 10 Monaten prüfe ich, ob ich wieder einsteige.
Bitte. was denken Sie darüber?
Kann man machen, aber verursacht vor allem Verkaufs- und Kaufgebühren beim Broker ... je nachdem wie viel Geld Sie da angelegt haben und welchen Broker Sie nutzen, kann das schon viel ausmachen ... was aber wichtiger ist: Wie sich die Zinsen in Zukunft entwickeln weiß keiner, entsprechend auch nicht, wie sich die Renten-ETFs entwickeln ... insofern ist das eine persönliche Bauchentscheidung :-)
Guten Tag, großes Kompliment für Ihren Ratgeber, auf den ich leider auch erst zu spät gekommen bin. Aber besser spät als nie.
Ich gehöre leider zu der Generation, die mit Basis-Renten und Lebensversicherungen mithilfe eines Finanzberaters voll gestopft worden und diese laufen nun ja nicht besonders toll. Deswegen möchte ich noch für die nächsten 15 Jahre bis zu meiner Rente etwas tun bzw. es mal selber in die Hand nehmen (ETFs) und habe mir folgende Strategie überlegt:
1) Ich würde gern in zwei Robo Advisors investieren, jeweils mit einer kleinen Einmalanlage von 2000 € sowie einer monatlichen Sparrate von 300 € (Sparplan solange wie mgl.) Dabei möchte ich gern in einen passiven Robo Advisor investieren (Quirion) und einmal in einen aktiven (Robin). Ich würde bei beiden jeweils die höchste Risikoklasse fahren (also 100 % Aktien) um am meisten rauszuholen. Ich bin ein Freund des Risikos und denke gut schlafen zu können ;). Mir ist bewusst, wenn ich in ca. 15 Jahren Geld zur Zuzahlung für meine Rente entnehmen möchte, dass ich ungefähr 3-5 Jahre zuvor beginnen sollte selbst in eine andere Risikoklasse zu steuern.
Mache ich da irgendeinen Denkfehler? Zwei ist einer zu viel? Was ist besser aktiv oder passiv? Risikoklasse zu hoch?
2) Des weiteren würde ich nach langer Recherche tatsächlich auch nur in einen ETF (A2PKXG) ebenfalls 300 € anlegen (Sparplan mtl. nach Möglichkeit auch 15 Jahre, wenn ich die durchhalte ;)
Hier bin ich mir beim Depot noch nicht sicher, ob ich einen online Broker nehme (trade republic) oder eine Bank (ING). Eigentlich wollte ich zur ING, dann habe ich aber auf dieser Seite die negativen Erfahrungen gelesen (v. a zum Thema Sicherheit) und tendiere deswegen wieder hin zu einem online Broker. Auch hier habe ich noch keinen richtigen Plan. Gibt es die beiden noch in 15 Jahren? Wer ist seriöser? Sicherheit?
3) weitere Absicherung durch Tagesgeld- und Festgeldkonto und eventuell Goldmünzen.
Sorry, dass es so differenziert geworden ist. Ich freue mich aber auf ein klares kritisches Feedback.
Vielen Dank für Ihre Mühe im Voraus.
Beste Grüße
S.
Erst einmal danke für die netten Worte :-) Meine Meinung zu Ihren Punkten in kurz und knapp:
1) Warum unbedingt einen RoboAdvisor, wenn Sie ein eigenes Depot haben? Also wenn Sie ohnehin schon in der Lage sind, ein Depot zu eröffnen und es zu verwalten, dann ist der Use Case eines RoboAdvisors aus meiner Sicht nicht mehr gegeben. Und was den aktiven RoboAdivsor angeht, brauchen wir eigentlich gar nicht erst reden. Aktiv funktioniert nicht, zumindest nicht auf Dauer und nicht vorhersehbar. Die Liste an Beispielen und Studien dafür ist endlos! Klar, die schmücken sich alle mit tollen Versprechungen a la Wissenschaft und Co, aber auch die können nicht dauerhaft den Markt schlagen und den bilden Sie einfach mit einem passiven ETF ab - fertig.
2) Super :-) Ich kenne Ihre persönliche Situation allerdings nicht, insofern kann ich nicht beurteilen, ob so ein Investment an sich in Ihre Vermögenssituation und Lebensplanung passt. Das sollte, wenn dann überhaupt ein ordentlicher Honorarberater tun (sofern Sie das wünschen). Was das Depot angeht: Sicherheitsbedenken bei der ING? Ist mir ehrlich gesagt neu. Hätte ich keine :-) Zur ING geht man, wenn man ne gute große Bank mit Kundenservice möchte und trotzdem wenig (oder nichts?) für die ETF-Sparpläne bezahlen will. Zu Trade Republic und Co geht man, wenn man den ganzen Tag am Handy hängt und nur ungern den Laptop auf der Couch aufklappt. Ich denke, Sie verstehen, was ich meine :-)
3) Goldmünzen sehe ich eher als Notfallgroschen und weniger als Absicherung des Vermögens, siehe https://www.kritische-anleger.de/ist-gold-eine-gute-geldanlage/ ... und was Tagesgeld und Festgeld angeht: Kann man machen, reduziert die Schwankung des Gesamtvermögens und lässt einen ruhig schlafen. Aber: Die Inflation besiegt man damit natürlich nicht :-)
Generell gilt: Die eierlegende Wollmilchsau gibts bei der Geldanlage nicht. Sie müssen machen, womit Sie sich wohl fühlen, dabei aber eines nicht vergessen: Sie können als Anleger nur die Anlageklasse, das Level an Diversifikation und vor allem die Kosten kontrollieren. Alles andere steht in den Sternen und kann nicht prognostiziert werden (Kleiner Wink zum aktiven Fonds/Robo-Manager ;-))
Hoffe, das hilft weiter?
Mit besten Grüßen
Stefan Erlich
Recht herzlichen Dank für die sehr schnelle, umfangreiche und differenzierte Antwort.
Das hilft mir einen guten Schritt weiter!
Wenn ich aber das noch mal nachfragen dürfte, um es wirklich richtig zu verstehen, interessiert mich noch mal der Vergleich Robo Advisor zu "Selber machen" mit nur einem Welt ETF.
Vielleicht muss ich tatsächlich allen Mut zusammen nehmen und es wirklich alles selber machen. Ich dachte mir nur, die Jungs vom Robo Advisor (...neuer Entschluss!, also wenn, dann natürlich nur passiv, wie z. B. Quirion) werden schon wissen, was sie tun, und sind professioneller und klüger als ich.
Ich hatte mir das so vorgestellt, dass der Robo, weil er etwas "breiter aufgestellt ist" (also Aktien und Anleihen) und hin und wieder mal ins Rebalancing geht, mehr unterm Strich aus meinem Geld heraus holen könnte, als wenn ich meine geplante Sparsumme in einen einzigen Welt ETF stecke und ihn in meinem eigenen Depot einfach "machen lasse". Natürlich kann keiner in die Glaskugel gucken, aber wenn ich das so richtig verstanden habe, könnte dann ein Welt ETF sehr ähnliches erreichen wie der Robo, gleiches oder sogar besser?
Vielen Dank für Ihre Mühe im Voraus!
Beste Grüße
S.
Gerne :-)
Naja, die RoboAdvisor (zumindest die passiven) machen ja letztlich auch nichts anderes als ETFs zu kaufen und die zu rebalancen, sprich, nach einer gewissen Zeit (z. B. 1 Jahr) das ursprüngliche Verhältnis der ETFs zueinander wiederherzustellen, insofern ist das mit dem "schlauer sein" so eine Sache. Letzlich nehmen sie einem ein wenig Administrationsaufwand aber, verlangen dafür aber auch eine entsprechende Gebühr, denn die machen das ja auch nicht aus Nächstenliebe.
Klar, der Robo hat ggf. noch ein paar tolle ETFs mit drin, auf die Sie nicht gekommen wären, aber generell bin ich ohnehin ein Freund der 1-ETF-Lösung. Den Unterschied in der Performance werden Sie kaum messen können. Und wenn Sie ganz wild drauf sind, schauen Sie einfach, welche ETFs der Robo drin hat und bauen das selber nach. Die können Sie ja auch einfach selber alle an der Börse kaufen. Das ist das Schöne an der neuen Finanzwelt, in der die Privatanleger fast alles auch genauso gut nachbauen können wie die Profis.
Hoffe, das hilft weiter?
Mit besten Grüßen
Stefan Erlich
Das hilft sehr weiter!
Vielen Dank fürs Mut machen, das habe ich gebraucht!!!
Herzliche Grüße
S.
Ich möchte 100000€ bei Scalable anlegen. Dort ist ja alles kostenlos. Aber wieviel muss ich bezahlen, wenn der Emittent von ETfs Aktien wechselt.
Darüber wird man nirgends informiert.
Mit den besten Grüßen
Dietmar Klotz
Mhhh, was meinst du mit Aktien wechselt? Der ETF-Emittent wird ja via jährlicher Fondsgebühr bezahlt. Die liegt bei Welt-ETFs typischerweise so bei 0,20 bis 0,40 % aktuell. Damit hat Scalable aber nichts zu tun, denn Scalable ist dein Broker, nicht dein ETF-Anbieter. Scalable sorgt nur dafür, dass der ETF vom Emittenten bzw. der Börse in dein Depot kommt und dort bleibt. Das ist kostenlos (je nach Konstellation). Der ETF selbst möchte aber natürlich auch Geld verdienen und verlangt dafür eine jährliche Fondsgbeühr (siehe oben). Damit sind eigentlich alle Kosten des Fonds abgedeckt. Hoffe, das hilft weiter?
Guten Tag, komplimente für Ihren Ratgeber, den ich leider erst heute zufällig entdeckt habe.
Ich war schon längere Zeit sehr beunruhigt weil ich eine Anlage geerbt habe die seit 2019 Riesenverluste verzeichnete, es ist der F. Templeton Global Bond fund (N acc H1)mit 2,08 € Spesen Jährlich obendrauf. Nun hat es mir endgültig gereicht und ich habe gestern die Hälfte der Anlage (leider im tiefsten Punkt - bis jetzt) mit 13% Verlust (von der Totalen Anlage - 26% Verlust) verkauft. Ich bekomme nun 19000 € auf meinem Konto, die anderen 19000 lasse ich noch im Fond um zu sehen ob er sich nicht doch noch erholt, - man weiß ja nie.
Finden Sie das eine gute Entscheidung?
Ich dachte nun in ETFs zu investieren. Ist das sinnvoll angesichts meines Alters: 67 Jahre und nur 10.000 € noch als Erspartem übrig (Außer die 19000 und die nochmals die selbe angelegte Summe) (mit einer Trinkgeldpension von 520 € - aber mit Eigenwohnung).
Wie Sie vielleicht an meinem Schreiben sehen können, bin ich ein Laie im Finanzwesen und habe bis jetzt viel Vertrauen in Bankberater verloren. Vielen Dank im Voraus.
Danke für die warmen Worte :-)
Meine Gedanken dazu: Eine jährliche Gebühr von 2,08 % ist schon happig, vor allem im Anleihenbereich, der zumindest an Zinsrendite gar nicht viel mehr als einstelliges liefern kann. Klar, die Anleihenkurse können wieder hoch gehen und damit mehr Rendite liefern, aber das kann auch Jahre dauern und dann nagen die 2,08 % ganz schön an Ihrem Vermögen. Wenn es mein Geld wäre, würde ich in den sauren Apfel beißen und alles verkaufen. Aber: Ich bin kein Hellseher und auch kein Anlageberater. Was ich sehe, sind die Kosten und die stören mit gewaltig :-)
Mit 67 noch in Aktien-ETFs zu investieren, kann sinnvoll sein oder auch nicht. Es kommt extrem auf die persönliche Situation an. Auch hier wieder meine Gedanken dazu: Ich persönlich würde mich mit 30-50k € (so habe ich Ihr Vermögen rausgelesen) als Pensionär mit 67 Jahren und 520 € Rente nicht sonderlich wohl fühlen, weil wer weiß was kommt. Dann noch in Aktien zu investieren, wäre mir persönlich zu viel Risiko. Klar, die Inflation nagt am Vermögen, aber ich könnte mit einem größeren Aktieninvestment in der Situation nicht mehr ruhig schlafen. Auch hier wieder: Ich bin kein Hellseher und es kann gut sein, dass Sie sich mit 20.000 € in einen Aktien-ETF in 10 Jahren über +80 % Rendite freuen. Kann sein, muss aber nicht. Es kann gut und gerne auch in gleichem Maße in Richtung -80 % gehen. Fragen Sie sich ernsthaft: Halten Sie das aus, sowohl psychologisch als auch finanziell!
Hoffe, das hilft weiter? :-)
Mit besten Grüßen
Stefan Erlich
Wärees wegen des zur Zeit schwachen Euros nicht angegbracht in einen Dax oder europäischen ETF zu investieren? Hätten Sie dazu empfehlenswerte Produkte?
Mit freundlichen Grüßen
Michael
Wenn Sie der Meinung sind, dass Sie besser wissen, wohin sich die europäische Wirtschaft und der Euro entwickeln, als tausende Experten, die sich tagtäglich damit beschäftigen, dann klar, kann man machen :-) Nein, mal im Ernst. Das ist klassisches Market Timing mit Ihrem persönlichen Glauben an eine bestimmte zukünftige Entwicklung des Euros. Vielmehr als Glauben ist das aber nicht. Es gibt mittlerweile zahlreiche Studien, die eindrucksvoll zeigen, wie schlecht wir Privatanleger darin sind, die Finanzmärkte vorherzusagen. Daher aus meiner Sicht: Finger weg! Lieber einen Welt-ETF und gut ist. Jede Krise schafft den Boden für den nächsten Boom. Daher stur investieren, zurücklehnen, abwarten und Tee/Kaffee trinken. Das wird Ihnen mehr Spaß machen. So zumindest meine persönliche Meinung. VG, Stefan Erlich
Hallo,
vielen Dank für die nützlichen Tipps zu ETFs im Artikel und in den Kommentaren. Ich bin Neuanleger und möchte mit langfristigem ETF Handel anfangen. Aktuell stelle ich mir noch 3 Fragen:
1) Manche ETFs werden in Euro gehandelt, andere in Dollar. Als Europäer tendiere ich dazu einen ETF zu wählen, der in Euro gehandelt wird um einem Währungsrisiko vorzubeugen. Sie empfehlen 2 ETFs, die in Dollar gehandelt werden. Ist das Währungsrisiko aus ihrer Sicht zu vernachlässigen, oder sehen Sie Vorteile darin in in Dollar gehandelte ETFs zu investieren?
2) In der aktuellen wirtschaftlichen Situation tendiere ich dazu einen größeren Betrag anzulegen, anstatt einen Sparplan unter der Annahme, dass sich die Kurse in den nächsten 6 Monaten wieder erholen und gerade ein sehr guter Zeitpunkt für den Einstieg ist. Sehen Sie das ähnlich?
3) Bei der DKB, wo mein Depot ist, kann ich zwischen vollthesaurierend und thesaurierend unterscheiden. Macht dies einen Unterschied für mich als Anleger in Deutschland, oder ist dies nur in Österreich relevant? Was sind die Unterschiede und sollte ich darauf ein Auge haben oder kann ich vollthesaurierend in der Praxis ignorieren?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen! Vielen Dank für all die nützlichen und Hilfreichen Tipps auf der Website!
Freundliche Grüße
Fabian Moin
Ich versuch mich mal an einer Antwort :-)
1) Die Fondswährung ist de facto egal, weil sich die Schwankungen der Währungen über die Kurse der Aktien wieder ausgleichen.
2) Es ist wieder einmal die Frage nach der Glaskugel :-) Ich hab keine und auch sonst keiner :-) Daher: Wenn SIe jetzt Geld über haben, dann investieren Sie es JETZT ... oder splitten Sie es in 2 oder 3 Tranchen. Ansonsten gehts per Sparplan ins Depot.
3) Vielleicht etwas peinlich, aber der Begriff vollthesaurierend sagt mir leider gar nichts. Eine schnelle Google-Suche brachte mir jetzt auch keine Erleuchtung. Eventuell ist das wirklich ein AT-spezifisches Ding?
Hoffe, das hilft weiter? Generell gilt: Nicht komplizierter machen als es ist. In der Einfachheit liegt die Power der ETFs. Nur wir Menschen/Anleger meinen oft, das kann doch nicht so einfach sein ;-)
VG, Stefan Erlich
Sehr geehrte Ratgeber,
Ich habe etwas Geld, das ich anlegen könnte. Ich bin 71 Jahre alt, meine Frau 74 Jahre. Ich bin Pensinär, meine Frau Rentnerin.
Macht es in diesem Alter Sinn, Geld anzulegen oder sollten wir es besser konsumieren?
Über eine entsprechende Antwort würde ich mich freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Horst Katzenmaier
Besten Dank für Ihre Frage. In Ihrem Alter würde ich keine großen Investments in Aktien/ETFs mehr wagen. Ich persönlich würde mich da an Tagesgeld und Festgeld halten. Einzige Ausnahme: Sie sind bereit, ein mögliches ETF-Depot an die Kinder/Enkel weiterzuvererben. Soweit meine persönliche Meinung :-) VG, Stefan Erlich
Ich habe MaxBlue Depot eröffnet. Die Bank hat mich nun in Risokoklasse 1 eingestuft. Ich möchte ETF erwerben für ca. 50 TSD € kann ich das mit dieser Risikoklasse überhaupt machen?
Ich befürchte mit Risikoklasse 1 wird das mit ETFs nix :-) ... Du kannst deine Risikoklasse aber jederzeit ändern lassen auf Antrag. Das sollte kein Problem sein, auch ohne Erfahrung, sonst hätte man ja das klassische Henne-Ei-Problem: Kommt die Erfahrung zuerst und dann die Risikoklasse oder andersherum? :-) Und wenn sich maxBlue querstellt, einfach ein anderes Depot eröffnen (siehe https://www.kritische-anleger.de/depots/vergleich/ . maxBlue ist ohnehin aus meiner Sicht keine gute Wahl, da unnötig teuer. VG, Stefan
Hallo Herr Ehrlich,
ich habe einen ETF Sparplan und zwar den "Xtrackers STOXX Europe 600 UCITS ETF 1C". Nachdem die Entwicklung in den letzten 12 Monaten nicht gerade toll war, ist meine Frage ob ich den ETF Sparplan verkaufen sollte! Was meinen Sie?
Mit freundlichen Grüßen
M.Jansons
Hallo Herr Jansons,
zwei Fragen stellen sich mir beim Lesen Ihres Kommetars:
1) Warum investieren Sie nur lokal in Europa?! Ist es nicht gerade Sinn der Sache, global aufgestellt zu sein? Sie wollen mit ETFs ja primär günstig diversifizieren und nicht auf die Zukunft einer bestimmten Weltregion setzen. Daher lieber einen MSCI All Country World oder einen FTSE All World wählen (aus meiner Sicht).
2) Warum investieren Sie Geld am Aktienmarkt, wenn Sie nach 12 Monaten Regenwetter schon kalte Füße bekommen? Der Aktienmarkt ist keine Einbahnstraße und kann Ihnen auch über Jahre hinweg Verluste einfahren. Einzig langfristig (10, besser 20 Jahre und mehr) hat man relativ gute Chancen (keine Sicherheit!) attraktive Renditen einzufahren. Gehen Sie daher lieber noch einmal in sich und überlegen Sie sich gut, ob diese Anlageklasse mental das richtige für Sie ist. Es ist keine Schande, die Finger von Aktien zu lassen!
Hoffe, Sie nehmen meinen etwas direkten Ton sportlich :-) Ich möchte damit ja vor allem zum Nachdenken anregen.
Mit besten Grüßen
Stefan Erlich
Hallo Herr ehrlich,
Was passiert, wenn ich zum Beispiel für 100.000euro ETFs auf den MSC I World kaufe?
Vermutlich muss ich vorher ein Konto eröffnen, auf dem die ETFs hinterlegt werden sollen?
Vermutlich gibt es dannauch im Jahr verschiedene an und Verkäufe durch die FondVerwaltung?
Haben Sie eine Ahnung, wie häufig diese im Jahr sein könnten?
Für diese an und Verkäufe entstehen ja Kosten oder gibt es diese auch kostenlos?
Mit welchen Kosten müsste ich also etwa im Jahr rechnen?
Vielen Dank für Ihre Mühe.
Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Klotz
Ich versuche mal, Stück für Stück auf Ihre Fragen zu antworten:
Was passiert, wenn ich zum Beispiel für 100.000euro ETFs auf den MSC I World kaufe?
Dann kauft die ETF-Fondgesellschaft automatisch eine entsprechende Anzahl an Aktien, die der Index MSCI World vorgibt und legt sie in den "Fondspool".
Vermutlich muss ich vorher ein Konto eröffnen, auf dem die ETFs hinterlegt werden sollen?
Ja, Sie persönlich benötigen ein Depot. Das ist mittlerweile fast überall kostenlos. Einzig der Handel mit den ETFs kostet dann ggf. ein bisschen. Eine Übersicht über Depots finden Sie hier im Depot-Vergleich: https://www.kritische-anleger.de/depots/vergleich/
Vermutlich gibt es dannauch im Jahr verschiedene an und Verkäufe durch die FondVerwaltung?
Ja, aber davon bekommen Sie nichts mit. Für Sie ist nur relevant, wann und in welcher Höhe Sie Anteile des ETFs kaufen. Der Rest passiert im Hintergrund bei der Fondsgesellschaft.
Haben Sie eine Ahnung, wie häufig diese im Jahr sein könnten?
Nein, interessiert mich aber auch nicht :-) Ich möchte eine automatisierte und sorgenfreie Anlage und mich um solche administrativen Dinge nicht kümmern. Darum (und auch um andere Dinge wie z. B. das lästige Thema Quellensteuern) kümmert sich die Fondsgesellschaft.
Für diese an und Verkäufe entstehen ja Kosten oder gibt es diese auch kostenlos?
Wenn Sie Anteile des ETFs selbst kaufen, dann enstehen die Ordergebühren, die Ihr Broker/Depotanbieter Ihnen in Rechnung stellt. Was die Fondgesellschaft dann letztlich macht (Kauf/Verkauf der eigentlichen Aktien), sehen Sie nicht unmittelbar. Sie zahlen nur die jährliche Fondsgebühr und damit sind die Kosten abgegolten.
Mit welchen Kosten müsste ich also etwa im Jahr rechnen?
Auch hier muss man wieder unterscheiden: Wenn Sie ETF-Anteile kaufen, kostet Sie das die Handelsgebühr/Ordergebühr Ihres Depotanbieters. Manche machen das mittlerweile sogar kostenlos (z. B. justTRADE, finanzen net zero, Smartbroker etc., siehe Depot-Vergleich: https://www.kritische-anleger.de/depots/vergleich/), andere verlangen eine kleine prozentuale Gebühr. Darüber hinaus zieht die Fondsgesellschaft jedes Jahr automatisch die Fondsgebühr vom Fondsvermögen ab. Bei ETFs auf den MSCI World sind das in aller Regel ca. 0,20 % bis 0,50 % pro Jahr, also für Fonds recht gering. Die Ordergebühr Ihres Depotanbieteres und die Fondsgebühr des ETFs sind die einzigen zwei Kostenpunkte, die Sie sich anschauen müssen, sofern Sie einen Depotanbieter mit kostenloser Depotführung wählen (wozu ich raten würde).
Hoffe, das hilft weiter?
Mit besten Grüßen
Stefan Erlich
Hallo Herr Erlich,
vielen Dank für Ihren interessanten Blog.
Mal ne ganz grundsätzliche Frage zu den ETFs, die ich so nach kurzer Recherche nicht beantworten kann: Werden in den ETF-Fonds(-Gesellschaften) tatsächlich die zugrundeliegenden Aktien etc. erworben und liegen dann irgendwo rum, oder handelt es sich lediglich um Papiere, die herausgegeben werden, oder werden Kaufoptionen erworben?
Vielen Dank,
Jens
Tatsächlich eine gute Frage. Es gibt physisch replizierende Fonds, wo die Aktien wirklich im Depot des Fonds liegen, und synthetisch replizierende, bei denen die Aktien nur fiktitiv über Lieferverträgen mit Banken im Fonds liegen. Unser Finanzjoker hat dazu mal einen schönen Artikel geschrieben, der sich lohnt: https://www.kritische-anleger.de/etfs-wie-lebensmittelverpackungen-nicht-immer-ist-drin-was-draufsteht/ ... Ich persönlich kaufe und bespare nur physisch replizierende ETFs. Aber da scheiden sich teilweise auch die Geister ... VG, Stefan Erlich
Hallo Herr Erlich,
vorab vielen Dank, dass Sie sich in den letzten Jahren Zeit genommen haben, all die vielen Fragen zu beantworten.
Ich beschäftige mich erst 3-4 Wochen mit dem Börsen-Thema. Je mehr ich lese, gucke, höre, um so undurchschaubarer wird es. Natürlich habe ich mit ein bisschen "Spielgeld" Aktien gekauft/verkauft, aber das eher mit negativem Erfolg. Daher bin ich ein wenig ..... eingeschüchtert. :-)
Die Basis ist, dass ich 47 Jahre alt/jung bin, mir "nur" 15.000 Euro zur Verfügung stehen.
Ist es geschickter in 3 ETFs á 5.000€ zu investieren oder nur in 2 ETFs mit Gewichtung 10.000€ und 5.000€ ? Der ein oder andere Renditerechner weißt bei der 3 ETFs Variante tatsächlich mehr Ertrag aus. (vorausgesetzt das der Fehler nicht vor dem Bildschirm sitzt)
Ist es vorteilhafter einen oder alle 2-3 ETFs mit einem Sparplan zu versehen? Oder vielleicht gar einen neuen ETF zu besparen? Hierfür stünden rund 500€ monatlich zur Verfügung, was in 10 Jahren rund 60.000 Euro aus macht.
Meine letzte Frage wäre, wann ist es geschickt, ETFs zu kaufen? Beim Sparplan ist es bekanntlich Schnuppe. Sollte ich warten, bis der Kurs fällt, um später bei steigenden Kursen auf mehr Ertrag zu spekulieren oder ist es eher zu vernachlässigen, da der ETF i.d.R. über 10 Jahre und mehr läuft?
Viele Grüße
Matthias
Sehr gerne :) Macht ja auch Spaß und ich lerne auch immer wieder dazu.
Ich stelle Ihnen mal ein paar Rückfragen mit jeweils ein paar Anmerkungen dazu:
1) Sind die 15.000 € Ihre eiserne Reserve oder liegen anderswo noch 20-30k € rum, die SIe für den Notfall nutzen können? Wenn nein, Finger weg von der Börse und erst einmal mit Tagesgeld/Festgeld Liquidität für den Notfall aufbauen.
2) Warum wollen Sie in 3 ETFs investieren? Einer genügt aus meiner Sicht völlig, z. B. der Vanguard FTSE All World, der quasi die komplette Welt drin hat, ohne Schnickschnack und hippe Übergewichtung von Wasserstoffaktien oder sonstwas. Was wir mit ETFs ja wollen ist den Aktienmarkt der ganzen Welt abbilden und das tut er.
3) Was glauben Sie, wie ETF-Rechner funktionieren? Natürlich auf Basis von historischen Daten. Vergessen Sie daher ein bisschen Mehrrendite hier oder da. Diese Daten sagen ziemlich wenig über die Zukunft aus. Es geht um die grobe Richtung (Diversifikation über die Welt) und die Teilhabe am Wirtschaftsgeschehen - mehr nicht.
4) Monatlich besparen ist immer gut, aber bleiben Sie bei einem ETF. Das Ganze soll einfach sein und Sie auch mental nicht überfordern.
5) Stellen Sie sich einmal vor, Sie besparen nun den von mir genannten ETF (Vanguard FTSE All World) und nach 1 Jahr steht Ihr Depot bei -50 %. Was machen Sie? Klingt wie ein unrealistisches Szenario? Keineswegs! Die Börse ist keine Einbahnstraße und Crashs von -50 % oder gar mehr sind immer möglich. Können Sie mit so einem (noch nicht realisierten) Verlust mental und längere Zeit leben?
6) Den besten Zeitpunkt für ein Einmalinvest gibt es nicht, weil wir ihn nicht kennen können. Woher sollten wir das auch wissen? Ich jedenfalls habe keine Glaskugel bzw. meine ist schon seit Jahren defekt :-) Ich würde das eher von Ihrem Bauchgefühl abhängig machen: Können Sie damit leben, wenn Sie jetzt 15k € investieren und das Ganze morgen nur noch 11k € wert ist? Wenn nein, dann investieren Sie über einige Monate verteilt z. B. jeweils 2k €. Ob das am Ende etwas für Ihre Rendite tut? No one knows! Ob es sich für Sie besser anfühlt? Wahrscheinlich :-)
7) Was machen Sie, wenn Ihr ETF in 10 Jahren im Minus steht? Panik? Oder weitere 10 Jahre warten? Ich würde das Ganze von vornherein als Endlosanlage planen, sprich, nie an das Geld zu müssen, es sei denn, es ist für die Rente überlebenswichtig.
Soweit meine Fragen und Gedanken dazu :-) Ich hoffe, es hilft ein wenig weiter.
Mit besten Grüßen
Stefan Erlich
Danke für die Rück-Info.
Ich wollte nochmal kurz meine Gedanken zu Ihren Gedanken teilen/ergänzen. Vielleicht ist es irgendwann auch für die Nachwelt hilfreich.
Mich würde Ihre Sichtweise auf meine letzten 2 Fragen bei (zu 6) interessieren.
zu 1. Gegenwärtig habe ich nur ein 2k-Notfallgroschen, Ende des Jahres stehen 4k Euro zur Verfügung. Ich bin optimistisch, dass ich einen guten Arbeitgeber erwischt habe. Ihren Rat habe ich verstanden, will/muss ihn jedoch auf Grund Zeitdruck ignorieren. (siehe zu 7) -Und wenn sich dann doch etwas ereignet, findet man immer eine Lösung. Man muss sie nur sehen und erkennen.
zu 2. Eine Empfehlung in nur einen ETF?! Zugegeben, damit habe ich nicht gerechnet. :-) Das 3 ETFs bei dem geringen Kapital to-much sind, hatte ich schon fast erahnt. Bevor Ihrerseits ein Einwand kommt .... verstanden, es ist Ihre Meinung/Empfehlung. Das persönliche Wohlbefinden muss damit im Einklang stehen. Daher habe ich auch bewusst nicht die Frage nach dem one-and-only-ETF gestellt. Welchen man schlussendlich nutzt, da gehen die Planung/Erwartungen/Wünsche/Phantasie eines jeden Anlegers von einander ab.
Und wenn wir schon dabei sind .... auf meiner ETF-Liste stehen 30 Kandidaten. 10 für einen sofortigen Einstieg und 20, die ich für die unverhersehbare Zukunft interessant empfinde. Jetzt muss ich nur noch die Hühnerknochen werfen. :-)
zu 3. Das die Rechner nur als vergangene Werte zurückgreifen ist bekannt bzw. die Wert die der User eingibt. - Hier saß der Fehler vor dem Rechner :-( Gedankenfehler meinerseits.
zu 4. verstanden
zu 5. Ich habe 2 Depots. Eins für langfristige Anlagen. ETFs und für must-have-Aktien (Hapag Lloyd, Münchner Rück, Apple, Tesla, ect. )Daher würde ich die Verluste nur max. 1x im Monat sehen/prüfen. Das andere Depot nutze ich zum "spielen". Von bereits investierten 3k €, in Aktien, habe ich bereits 500€ verbrannt und befinde mich gegenwärtig bei rund -800Euro. Warum ich das erzähle? Ich denke
schon, dass ich mental ein Kursverlust von 30-40% mental überstehen werde. Auch wissentlich, dass 40% fast 6k-7k € entsprechen.
zu 6. Vermutlich habe ich meine Frage nicht weitgenug ausgeführt. Stimmt, den richtige Zeitpunkt kann niemand abschätzen.
Beispiel: hätte ich den/einen ETF am 01.01.2020 kaufen sollen (80€) oder am 20.03.2020 (60 Euro) als Corona zuschlug. Selbstverständlich kann der Kurs, nach dem Kauf, weiter rutschen. Irgendwann muss man sich zum Kauf entscheiden. Ob es klug, Glück hatte oder eine Fehlentscheidung war, entscheidet sich erst später.
Daher sollte die Frage lauten: Ist es sinnvoll bei einem vermeintlich günstigen Kurs einsteigen, um mehr herauszukitzeln?
Oder andere Überlegung: Sollte man einen jungen ETF wählen, in der Hoffnung, dass dieser noch ertragreicher wird? Die meisten bilden ein Vorbild ab, die irgendwann auch gewachsen sind. Wie viele junge ETFs gescheitert sind, entzieht sich meiner Kenntneis. (Ich weiß, ein Blick in die Glaskugel.)Vermutlich eine super riskantes Invest.
zu 7. Mein Plan ist, dass ich mit 60 beruflich kürzer treten wollte. Wäre ich in Panik, wenn ich die EFTs über 10 Jahre nur 5k erwirtschaftet haben? Panisch nicht, aber beunruhigt. (den geplanten Sparplan außen vorgelassen)
Viele Grüße
Matthias
ps. das "hätte"-Denken versuche ich mir gerade an der Börse abzugewöhnen. :-)
Hehe, ich geb meinen Senf mal zu allen 7 Punkten dazu:
1) Meine Philosophie: Immer lieber ein paar Tausend Euro mehr Notfallgroschen aufbauen und dann erst in ETFs.
2) 30 ETF-Kandidaten? Hui :-) Wofür? :D Das ist ja kein Spiel, sondern soll möglichst wenig Aufwand machen. Oder ist es für Sie ein Hobby? :-)
3) Genau ... immer dran denken: Historie ist nicht gleich Zukunft, zumindest nicht exakt!
4) top :)
5) Super, wenn Sie das mental schon mal durchgespielt haben!
6) Den Einstieg würde ich persönlich nicht von den Kursen abhängig machen, zumindest nicht, wenn Sie in ETFs investieren möchten. Einfach stur ansparen und gut ist. Bzgl. junger ETF: Sie meinen einen frisch aufgelegten? Nun, das generelle Problem an neuen Nischen-ETFs ist ja immer, dass die häufig gar nicht groß genug werden (im Sinne von Fondsvolumne) als dass sie sich für die Fondsgesellschaft lohnen würden. Dann wird so ein Fonds auch mal schnell wieder geschlossen. Das sollte man beachten. Auch deswegen: Lieber einen ETF auf die Welt. Dass so einer mal geschlossen wird, ist nicht auszuschließen, aber doch unwahrscheinlich.
7) Beunruhigt dürfen Sie sein, aber stellen Sie sich das Szenario am besten heute schon mal vor und überlegen Sie sich, was Sie in so einen Verlustfall machen würden. Denn auszuschließen ist das definitiv nicht!!
VG, Stefan Erlich
zu 2) Ich glaube nicht, dass die Börse jemals mein Hobby werden wird. :-) Dafür habe ich zu wenig Background, was man an der Frage nach dem besten Einstieg (Kurs auf Talfahrt, jetzt kaufen?) sehen konnte.- Was die 30 ETFs an geht ... Wenn man 2186 ETFs findet, muss man viiiiiel aussieben.
Vermutlich werden 6 ETFs übrig bleiben. Ein World-ETF wird auf jeden Fall ausgewählt und dato liebäugel ich mit dem A113FG (Konsumgüter). Ob das die richtige Entscheidung war/ist, sehe ich in 5 Jahren.
So jetzt mache ich den Platz in der Fragen-Schlange frei für den Nächsten.
Danke für Ihren Support.
Guten Tag, sehr geehrter Herr Erlich,
Anfang 2020 habe ich mich das erste Mal mit ETFS beschäftigt, womit ich mich weiterhin als Anfänger in Sachen Geldanlage bezeichnen würde. Ich habe mittels einer Sonderausgabe der Stiftung Warentest aus dem November 2019, welches sich ausschließlich mit dem Thema ETF auseinandergesetzt hat, ein Depot bei Smartbroker eröffnet und die Finanztest-Empfehlungen in einen Sparplan mit drei ETFS (A1XB5U, A1W8SB und DBX1A7) umgesetzt. Des weiteren habe ich meine damals noch aktiven fondsgebundenen Lebensversicherungen ebenfalls auf ETF (A0RPWG, A0RPWH und A0YEDG) umstellen lassen und nach Fälligkeit ins Depot von Smartbroker übernommen. Eigentlich sollte ich mit der Gesamtperformance von derzeit 20,65% sehr zufrieden sein. Jedoch erzeugt der A0RPWG auf Grund seiner Volatilität (rutscht öfters ins Minus) bei mir ein bisschen Unbehagen. Ich bin am überlegen, diesen gegen einen anderen ETF einzutauschen.
Was wäre ihre Empfehlung bzgl. des A0RPWG und ist es ihrer Ansicht nach sinnvoll mit 66 Jahren den Sparplan fortzuführen?
Vielen Dank vorab für ihre Rückmeldung.
LG R. Schulz
Hallo Herr Schulz,
zur Zusammensetzung Ihres Portfolios an sich kann ich wenig sagen. Da hat sich die Stiftuung Warentest (hoffentlich) ein paar Gedanken gemacht :) Zu Ihrem Unbehagen: Nun, Sie bewegen sich mit Aktien-ETFs ja am Aktienmarkt und der Aktienmarkt kann in zwei Richtungen gehen: hoch oder runter. Manchmal macht er das eine, manchmal das andere. Volatilität ist für uns Anleger ja eigentlich sogar gut, denn dann bewegt sich endlich was im Markt. Dass das auch mal gegen Sie laufen kann (Verluste), ist klar. Der Aktienmarkt garantiert ja auch keine Renditen. Wir haben die letzten 10-15 Jahre in einer Art Schöne-Aktien-Welt-Bubble gelebt, weil irgendwie ging es ja immer bergauf. Dass das jetzt auch mal etwas anders läuft, darf Sie nicht erschrecken. Wenn es das doch tut und Sie nicht ruhig schlafen können, dann überdenken Sie ggf. den Anteil des Depots an Ihrem Gesamtvermögen und schichten Sie vielleicht etwas mehr in Tages- und Festgeld um. Generell gilt: Aktien-ETFs sind eine sehr gute Sache, weil breit diversifiziert und sehr sehr günstig. Aber: Dass da auf jeden Fall Gewinne bei rauskommen, vor allem kurz- bis mittelfristig ist nicht gesagt. Erst auf lange Sicht (10-20 Jahre) stehen Ihre Chancen recht gut, dass Sie mit einem Plus aus der Sache herausgehen. Die Volatilität dazwischen muss man leider aushalten. Also Passwort fürs Depot wegschmeißen und Kaffee trinken gehen :-) VG, Stefan Erlich
Hallo Herr Erlich,
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung und das amüsante Fazit:)
Das Passwort werde ich vorsorglich mal behalten, aber Kaffeetrinken ist immer eine gute Idee:)
VG Rolf Schulz
Guten Abend Herr Erlich,
mit der Bitte um eine "ehrliche" Anwort. Als 66 jähriger Rentner zahle ich mittlerweile seit März 21 in das 50:50 Portofolio der Raisin Invest ein, mtl. mit 100 Euro, bei vorherigen Start mit einer Einmalzahlung. Bedingt durch die Ukraine Krise "dümpelt" der ETF so vor sich hin, liegt iM knapp im Minus. In Anbetracht meines Alters kamen mir zwar immer wieder mal Zweifel....ob das ein richtiger Weg der Geldanlage ist. Wie ist ihre Meinung?
LG
F.Grawe
Man kann und sollte das aus zweierlei Sicht betrachten:
1) Die Anlage über Raisin Invest ist vergleichsweise gut und günstig für einen Robo Advisor. Voraussetzung ist aber natürlich immer, dass man so ein Depot nicht selber führen möchte. Wenn das so ist, dann ist Raisin Invest eine wirklich gute Option. Aber: Raisin Invest legt auch nur am Aktienmarkt an, so wie Sie das ggf. auch selber machen würden mit einem breit streuenden ETF. Ob dann die Aktienkurse hoch gehen oder runter, kann Raisin Invest nicht beeinflussen. Und letztlich ist die Börse keine Einbahnstraße. Mal geht es hoch, mal geht es runter. Und: Genau dann zu investieren, wenn die Kurse niedrig sind und dann zu verkaufen, wenn die Kurse hoch sind, schaffen dauerhaft und zuverlässig weder Sie noch ich und damit schon gar nicht Raisin Invest, mal ganz davon abgesehen, dass das auch gar nicht Teil des Konzeptes dieser Anlage ist. Daher: Ruhig bleiben! Dass es mal runter geht ist völlig normal. Wenn Sie mental schwer damit klar kommen, wenn das Depot mal 60 % im Minus steht, dann würde ich Ihnen eher raten, bei Tages- und Festgeld zu bleiben, auch wenn es da aufgrund der Inflation einen garantierten Verlust gibt.
2) Ob so ein Depot bei Raisin Invest nun im Rahmen Ihrer persönlichen Situation Sinn macht, ist ohne weitere Informationen nur schwer beurteilbar. Mit 66 Jahren sind Sie nicht extrem alt, aber haben auch keine 40 Jahre mehr, um Verluste aufzuholen. Fragen Sie sich daher: Welchen Anteil macht Geld bei Raisin Invest an meinem Gesamtvermögen aus? Brauche ich das Geld evtl. in den nächsten Jahren? Bin ich bereit, das Depot von Raisin Invest ggf. auch einfach zu vererben? Ich denke, auf Basis der dazu sich entwickelnden Gedanken können Sie schon besser einschätzen, ob das für Sie Sinn macht.
Viele Grüße
Stefan Erlich
Guten Abend.
ich bin noch immer verzweifelt auf der Suche nach einer klaren Auskunft was die Kosten bei einem Kauf oder Verkauf von ETF`s sind.
Immer wieder lese ich:Parkettgebühren,Ordergebühren usw .usw.
Die ganz genauen Kosten kann ich nirgendwo ermitteln.
Als Beispiel:
Kauf eines ETF:
Real Estate Anbieter:Amundi WKN A2ATZC
Wenn ich 1000Stck kaufe.
Welche Kosten entstehen?
Makler,Börse,Scalable..usw?
Oder ein Besseres Beispiel:
Wenn ich die ETF´sum 10:00 kaufe und in der gleichen Minute wieder verkaufe.
Der Kurs genau auch so geblieben ist wie beim Kauf.
Welche Summe habe ich bezahlt beim Kauf und welche Summe bekomme ich nach dem Verkauf auf das Konto überwiesen?
Ich wäre für eine Antwort dankbar.
Mit freundlichen Grüßen.
Mick Lob
Da sprechen Sie einen wunden Punkt an :-) Früher war das in der Tat alles sehr intransparent bzw. so 100 % wusste man oftmals erst nach dem Kauf, was man da an kosten eigentlich bezahlt hat. Mittlerweile müssen die Broker aber im Zuge der Eingabe einer Order die zu erwartenden Kosten ziemlich transparent auflisten. Aber: Auch hier kommt es noch immer ein wenig drauf an, an welcher Börse Sie handeln, wie viel Sie handeln und ggf. auch wo/wie die Wertpapiere verwahrt werden etc.
Das Schöne ist aber: Diese Intransparenz muss eigentlich nicht mehr sein, denn mit den verschiedenen Neobrokern hat man heute eine ganz gute Auswahl an Depots, bei denen die Gebühren pauschal abgerechnet werden bzw. man sogar komplett kostenlos handeln kann. Als Beispiel seien hier Scalable mit 0,99 € pro Order bei Handel über gettex genannt (siehe Depot-Vergleich). Insofern stellt sich Ihre Frage einerseits schon, andererseits aber auch nicht, wenn Sie sich für Scalable, Finanzen.net zero, Trade Republic, Smartbroker oder justTrade entscheiden. Dort ist genau klar, was Sie pro Order bezahlen werden. Wie gesagt: Einfach bei uns in den Depot-Vergleich schauen und das entsprechende Vergleichsattribut auswählen (z. B. Ordergebühren oder ETF-Handelsgebühren).
Hoffe, das hilft weiter?
VG, Stefan
Hallo Herr Erlich, ich habe ein Depot bei der ING, ich Anteile des MSCI World liegen habe. Nun stelle ich die Überlegung an: a.) ggf. ein zweites Depot zu eröffnen (finanzen net zero), einen weiteren ETF zu kaufen und beide Depots dort zusammenzuführen (Depotübertrag). Sinnvoll, oder sollte ich die ING behalten aus Gründen: Bonität, guter Service...? b.) neben dem MSCI World doch noch den A2PKXG dazuzukaufen, auch wenn dies ein bisschen doppelt-gemoppelt wäre, dafür aber die Schwellenländer berücksichtigen würde. Wäre ein zusätzlicher ETF-nur Schwellenländer, ggf. mit Small Caps eine Alternative zur Ergänzung des MSCI World? Mit freundlichen GrüßenBarbara
Meine Meinung dazu: Zweites Depot ist immer gut, auch rein aus Diversifikationssicht. Ansonsten: Depot bei der ING behalten, da dort die Sparpläne ja ohnehin kostenlos sind. A2PKXG besparen finde ich eine gute Idee. Zusätzlichen ETF mit Schwellenländern würde ich persönlich mir nicht ans Bein binden. Bei dem ganzen Thema gilt eigentlich immer: Je einfacher und simpler, desto besser und der A2PKXG hat ja eigentlich alles drin, was man braucht, vor allem zu den geringen Kosten! ich persönlich würde dann auch eigentlich nur noch den A2PKXG besparen und den MSCI World ETF einfach liegen lassen - kostet ja nix :-) Wie immer gilt allerdings: So würde ich das machen :) Ob Sie das am Ende auch so machen, bleibt Ihnen überlassen ;-) VG, Stefan Erlich
Ich bespare den MSCI World nicht, sondern habe per Einmalzahlung Anteile gekauft.
Anteile A2PKXG würde ich auch tendenziell eher via Einmalzahlung kaufen. Ich bin "zu alt" für "langes Ansparen". Beide ETF's sollen meine finanzielle Absicherung in der zweiten Rentenphase (75 +) unterstützen. Gäbe es triftige Gründe davon abzuraten? Den MSCI World habe ich als thesaurierende Version gekauft. Den A2PKXG würde ich daher ausschüttend wählen. Regelmäßige, hoffentlich, Zahlungen sind besser als nichts (psychologisch betrachtet).
LG
Barbara
Sehe keine triftigen Gründe dagegen, es sie denn, es könnte sein, dass Sie das Geld doch zwischendurch mal unbedingt benötigen. Aber das müssen Sie selbst anhand Ihrer persönlichen Umstände beurteilen. VG, Stefan Erlich
Guten Tag!
Ist es möglich als Deutsch-Amerikanerin (in USA geboren und dort 12 Jahre gelebt) und seit 1975 in Deutschland lebend und seit mehreren Jahren hier arbeitend, ein ETF Depot zu öffnen?
Viele Grüße, S.
Hallo Susan, das ist schwer zu sagen. Viele Banken tun sich mittlerweile schwer mit Kunden, die einen Bezug zur USA haben. Viele verweigern sich komplett. Die beste Strategie für dich dürfte sein, direkt bei den Banken anzufragen (Scalable Capital, Smartbroker, ING etc.). Eine zuverlässige Aussage wirst du nur dort bekommen befürchte ich. VG, Stefan
Guten Tag,
ich bin knapp über 60Jahre, habe einiges über ETF`s gelesen und denke ich habe ein Grundwissen über Geldanlage.
Jedoch vermisse ich Wissenswertes über die Ü60-Generation, wie man da am besten investiert. Es ist ja so, dass man bald in Rente geht und der Anlagehorizont von >15Jahren eingeschränkt ist, anders als bei einem jungen Menschen und ein Sparplan wohl deshalb auch nicht so gut ist.
Ich für meinen Fall würde gerne 10T als Einmalanlage bei einer Online-Bank in einen MSCI World ETF, thesaurierend f. 10-15Jahre (könnten evtl. ja auch meine Kinder fortführen) anlegen. Thesaurierend deshalb, weil mein Steuerfreibetrag bereits ausgereizt ist. TG, FG alles schon vorhanden.
Was halten Sie davon?
Leider habe ich mangels Wissen bei meiner Hausbank Mitte 2017 und Anfang 2021 in Fonds investiert, ausschüttend. Zwar auch breit gestreut, aber leider aktiv gemanagt. Die erheblichen Kosten würde ich mir gerne sparen. Doch wie geht man da vor? Alles verkaufen? Worauf muss man achten?
Danke für die Antwort.
Hallo Caro, lieben Dank für deinen Kommentar erst einmal :)
Grundsätzlich zu Ü60 meine Meinung: Das kommt ein wenig auf die persönliche Finanzsituation an. Wenn man im Rentealter auch ans Ersparte muss, würde ich nur einen kleinen Teil vom Ersparten in ETFs legen. Kann man dagegen ganz gut von der Rente leben, kann man auch ruhig einen größeren Teil in einen weltweit gestreuten ETF investieren, vor allem, wenn man bereit ist, das Depot an die Kinder/Enkel etc. zu vererben oder gar vorzeitig auch zu schenken (es gibt großzügige Schenkungsfreibeträge für die eigenen Kinder und Enkel, was dann bei höheren Beträgen auch attraktive Steuervorteile mit sich bringt).
10.000 € in einen MSCI World ETF finde ich gut, thesaurierend passt auch und Weiterführung durch die Kinder ebenso. Eventuell würde ich mir überlegen, eher einen noch etwas größeren Index wie den FTSE All World zu nehmen (ETF z. B. Vanguard FTSE All World thesaurierend). Dann hat man die Schwellenländer auch automatisch mit drin.
Aktiv gemanaged :-) Ja, da sind viele Anleger drauf reingefallen, wobei man immer auch ehrlich dazu sagen muss, dass das früher einfach Standard war, genauso wie Lebensversicherungen. Das hat man schlichtweg nicht weiter hinterfragt. Bzgl. der Handlungsmöglichkeiten: Müsste man sich im Detail angucken, was du da im Depot hast. Wenn da jetzt keine total spannenden Sachen dabei sind, die irgendwie ihre spezielle Daseinsberechtigung haben, würde ich persönlich einfach verkaufen und neu anlegen. Aber das ist sicherlich eine persönliche Präferenzfrage, gerade wenn es darum geht, Verluste zu realisieren und zu akzeptieren :-)
Kleiner Hinweis in eigener Sache: Wenn du ein neues und vor allem günstiges Depot brauchst, findest du hier im Depot-Vergleich alle Anbieter. Wenn du über uns ein Depot eröffnest, bekommen wir dafür eine kleine Provision (dich kostet es nichts extra), mit der wir den Betrieb des Portals hier sicherstellen können.
Hoffe, das hilft weiter?
VG, Stefan
Hallo Stefan, vielen Dank für die schnelle Antwort. Bei mir handelt es sich um den UniFavorit Aktien-net-DE0008007519/ausschüttend, besteht seit Mitte 2017 und UniRak nachhaltig-net-LU0718558728/ausschüttend, besteht erst seit Anfang 2021. Es laufen bei beiden Sparpläne. Mein UniRak ist ziemlich nach unten gerauscht. Ich habe die beiden mal mit dem iShares Core MSCI World verglichen und da schneidet der ETF doch besser ab. Meine Frage nun, ob ich die besser verkaufe, auch aufgrund der Kosten? Oder zumindest noch den UniRak laufen lasse, weil der gerade im Minus ist.
Ich könnte auch parallel in einen MSCI World investieren, wie unten schon angedacht.
Danke für die Antwort.
VG Caro
Puhhh, die sind mit 1,80 % pro Jahr schon massiv teuer. Ich würde die Entscheidung verkaufen/halten ein wenig davon abhängig machen, wie viel Geld schon in den beiden Fonds steckt. Wenn es nur wenig ist (im Verhältnis zu deinem Vermögen), dann würde ich, wenn es meine Situation wäre, verkaufen. Wenn es viel ist und man müsste jetzt wirklich absolut gesehen massive Verluste realisieren, dann würde mir persönlich das schon weh tun. Aber es gibt da keine pauschale richtige oder falsche Antwort. Hör da ruhig auch ein wenig auf deine innere Stimme. Am Ende ist es dein Geld und du musst mit möglichen Verlusten umgehen. Generell sollte man sich aber immer vergegenwärtigen: Klar, die Börsen sind jetzt ein wenig nach unten gerauscht, aber dafür kann man jetzt viel günstiger Aktien einkaufen als vorher :-) Hoffe, das hilft weiter? VG, Stefan
Eure website war bei mir auch ein Zufallsfund und jetzt würde mich eure Meinung interessieren.
Ich habe seit 2 Jahren den Xtrackers DAX Income UCITS ETF ISIN.: LU0838782315, WKN: DBX0NH ( Während der ersten Coronakrise billig eingekauft.)
Meine Depotbank hat mir jetzt einen Schrieb geschickt, dass dieser Teilfond, der meine, einer von 3 betroffenen Teilfond ist, die ESG bereinigt werden. 6% Unterschied zum Dax und ohne meine Zustimmung. Das habe ich nicht gekauft und kann es als Privatmensch nicht kostenlos zurückgeben. Was ist eure Meinung? Gibt es einen Dax income, der alles weiter originalgetreu abbildet und v. a., wiewäreder xtrackers am gewinnträchtigstenzu verkaufen? Ich will keinESG-screening , solange wir hier Waffen in ein bekanntes Krisengebiet liefern und noch dazu Flugzeuge der verbannten Firmen eventuell kaufen wollen( Lockhead martin/ Airbus). Ganz böse gesagt werden hier doch wir etfler abgezockt während andere direkt in Rüstung und Krieg sehr viel gewinnträchtiger investieren. Oder Phillip Morris ( van Eck mit grossbritannienlastigen ETFs).??????
https://www.wpdocuments.de/KM-BEILEGER/51516827//10552,%20XTRACKERS.pdf
Grüße von einer Skeptikerin
Hallo Skeptikerin, mhhh, gegen die ESG-Bereinigung wirst du nicht viel machen können. Es ist letztlich ein Produkt des Anbieters, und das können die natürlich anpassen wie sie wollen. Ich würde an deiner Stelle einfach verkaufen und einen normalen DAX-ETF kaufen - gibt es ja viele von. Ist sicher nicht ideal, aber das Risiko der ETF-Änderung oder Auflösung hat man leider immer und überall. VG, Stefan
Dax EF würde ich überhaupt nicht kaufen,schlechte Perfomance,legt mal die charts übereinander, Dax und MSCI Worldgruß
Hallo, ich bin durch Zufall auf diese Website gestoßen und finde sie sehr interessant. Ich bin ein völliger Anfänger was Investitionen in ETFs betrifft. Nichts desto trotz habe ich über 3 verschiedene Robo-Advisor (Raisin, Quirion und Growney) in ETFs investiert, zu je 70/30, 50/50 und 30/70. Ich wollte damit das Risiko streuen und auch durch die Anbieter die Zusammensetzung des Portfolio. So sind u. a. Vanguard FTSE All Wold wie auch MSCI World etc vertreten. Wie Sie bereits erwähnten, man muss Verluste psychisch aushalten, derzeit fast 7 Prozent seit Januar 2022. Ich habe mir als Anlagestrategie gedacht, dass ich an jedem Monatsende den Verlust durch eine Einzahlung in mein Depot ausgleiche. Somit werden neue Anteile hinzu gekauft und der ursprünglich Betrag der damaligen Einmalzahlung "steht wieder", was psychisch wichtig ist. Der eigentliche finanzielle Vorteile liegt meiner Auffassung allerdings darin, dass ich zum Zeitpunkt eines Börsentiefs "günstig" ETFs Anteile hirnzukaufe und sollte es eines Tages wieder nach "oben" gehen, sich der ETF durch den günstigsten Zukauf und somit die Erhöhung der Anteile im Portfolio überproportional in die Gewinnzone entwickeln wird. Mache ich da einen Denkfehler oder ist diese Auffassung korrekt??
Hallo Thomas, danke erst einmal für deinen Kommentar. Das, was du da gemacht hast, würden viele Anlageberater als völligen Overkill bezeichnen :-) Denn: Das einzige, was du durch die Verteilung auf mehrere Robo-Advisor diversifziert hast, ist quasi die Aufbewahrungshülle für deine ETFs. Hinsichtlich der ETFs wirst du im Sinne einer Streuung über möglichst viele unterschiedliche Unternehmen weltweit aber vermutlich kaum etwas gewonnen haben. Aus meiner Sicht reicht ein Robo-Advisor (z. B. Raisin, da mit der günstigste), sofern du überhaupt einen Robo-Advisor brauchst. Denn mal ganz ehrlich: So wie du schreibst, hast du dich schon ein wenig mit der Thematik beschäftigt. Ob man dann 0,33 % an Raisin fürs Verwalten des Portfolios abdrücken will? I don't know. Bei kleineren Beträgen machen diese prozentualen Gebühren meist keinen großen Unterschied. Bei größeren Beträgen geht das aber schon ganz schön ins Geld und mindert vor allem deine Rendite!
Zu deiner Strategie: Würde jetzt nicht sagen, dass du einen Denkfehler im klassischen Sinne machst. Eher kannst du dich fragen, ob du nicht so oder so jeden Monat alles "reinballerst", was zur Verfügung steht, sprich, alles, was du verkraften kannst, investieren, egal ob ein Portfolio jetzt im letzten Monat ins Minus ging oder nicht. Denn langfristig (>20 Jahre) machen so ein paar Schwankungen de facto keinen Unterschied. Aber: Du sagst es ja schon richtig, da ist viel Psychologie dabei und das sollte man als Anleger nicht unterschätzen. Daher mein Tipp: Weitermachen und sich freuen :-)
VG, Stefan
Hallo Herr Erlich,Ich, 47 J., habe seit Anfang d. Jahres 3 ETF die ich mtl bespare und bin nicht sicher, ob es so sinnvoll ist oder zu überoptimiert: MSCI World, AORPWH , mit 250,- , MSCI Emerging Markets, A111X9 mit 75,- und den Lyxor Stoxx Europe 600, LYXOQO mit 75,- . Alle Thesaurierend.Was meinen Sie?Vielen Dank für diese tolle Seite !LG Sandra
Hallo Sanric, erstmal top, dass du mit dem ETF.-Sparen angefangen hast. Halte die nächsten 30 Jahre durch, auch wenns mal kracht (siehe Ukraine, Corona, Umweltkatastrophen etc.) und du wirst dich freuen :-) Zu deinen ETFs ganz spontan: Mit dem Lyxor Stoxx Europe 600 hast du sicherlich einige Aktien doppelt drin. Salopp würde man sagen "ein bisschen doppelt gemoppelt" :-) Aber jetzt nicht mega wild. Ich frage mich nur warum du nicht in sowas wie den Vanguard FTSE All World investierst? Ein Fonds, in dem die ganze Welt drin ist (Zitat voin justETF: "Der FTSE All-World-Index ist ein internationaler Aktienindex, der die Wertentwicklung von Unternehmen aus Industrieländern und Schwellenländern weltweit abbildet"). Der ist zwar einen Ticken teurer als dein MSCI World ETF (0,22 % vs. 0,20 %), aber dafür hast du den Heckmeck mit den zwei bzw. drei Fonds nicht und sparst dir ggf. (je nach Depotanbieter) sogar Sparplangebühren. Ist kein Muss, sondern mehr eine Anregung :-) Bin großer Fan der Vanguard-Fonds :-) Gibts sowohl thesaurierend als auch ausschüttend, für den, der es mag. VG, Stefan
Vielen Dank Stefan,Ich werde auf jeden Fall drüber nachdenken, evtl nur noch 1 ETF , den A2PKXG zu besparen ! (Habe den bisher nie beachtet komischerweise)Habe dabei noch etwas Bedenken, da so viel Nordamerika dominiert, deshalb fand ich mich bisher ganz schlau mit meinem Euro Stoxx 600 zusätzlich ;)Vielen Dank für die guten Anregungen und der Beantwortung all der dusseligen Anfänger-Fragen..Liebe Grüsse
Hallo Sanric, gerne :-) Das, was du als Bedenken siehst (zu viel Nordamerika), ist ja aber gerade das "geile Feature" (sorry für den Ausdruck :-)) von indexbasiertem bzw. marktkapitalisierungsbasierten Investieren (super Wörter ich weiß). Denn: Wenn Nordamerika boomt, dann bekommt Nordamerika automatisch mehr Anteil im Index. Schwächelt Nordamerika hingegen (z. B. weil schwere Wirtschaftskrise), dann nimmt der Anteil an Aktien aus Nordamerika über die Zeit kontinuierlich ab und es könnte sein, dass du im gleichen ETF in 5 Jahren einen deutlich dominanten Anteil an China drin hast. Ein Index wie der FTSE All World ist entgegen der Vorstellung vieler Privatanleger nicht fix, sondern passt sich dynamisch anhand der Marktkapitalisierung der Unternehmen kontinuierlich an die neuen Gegebenheiten unseres Wirtschaftssystems an. Und nur weil heute Nordamerika im Index dominiert, heißt das nicht, dass das Morgen auch noch so ist. Dass du fix Europa übergewichtest, ist aus meiner Sicht eher ein Nachteil, weil du diese dynamische Kompontente so ein bisschen durch deine eigene Präferenz ("Mehr Europa bitte!") unterdrückst, dabei kannst du gar nicht prognostizieren, ob Europa in den nächsten Jahren gut laufen wird oder nicht. Vielleicht ist Afrika der Boom-Kontinent der nächsten 20 Jahre. Der FTSE All World passt sich dem an, dein Portfolio zwar auch, aber eben nicht so stark, weil du Europa bewusst übergewichtest. Hoffe, das ist verständlich ausgedrückt :-) VG, Stefan
Hallo, Herr Erlich,
ich war gerade am Überlegen, in ein, zwei ETFs zu investieren bzw. darüber Geld anzulegen, als der Krieg Russlands gegen die Ukraine und infolgedessen die schon jetzt spürbaren globalen wirtschaftlichen Auswirkungen losgingen. Als absoluter Anfänger in solchen Anlageformen frage ich mich jetzt, ob Sie aktuell Ihre Empfehlungen auf diesen Seiten zu den ETFs beibehalten oder ob Sie inzwischen anders prognostizieren würden, auf längere Sicht. Auch wäre dabei meine (generelle) Frage, ob es besonders gut oder schlecht geeignete Zeitpunkte für das Kaufen von ETFs gibt bzw. ob man auf bestimmte Dinge dabei achten sollte und wie man sie erkennen könnte (z. B. eine besondere "Anfälligkeit" für Verluste durch bestimmte Ereignisse). Vielleicht gibt es schon eine allgemeine Antwort darauf - und ich hoffe, ich habe nichts überlesen, das Sie dazu womöglich bereits geschrieben haben.
Vielen Dank im Voraus und beste Grüße, Siri
Hallo Siri, die Antwort kann man eigentlich recht kurz fassen: Den idealen Einstiegszeitpunkt werden Sie nie finden. Dazu gibt es mittlerweile so viele Studien zu, dass ich gar nicht mehr weiß, welche ich zitieren soll. Wir Privatanleger sind einfach unglaublich schlecht darin, den profitabelsten Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt zu finden. Ob Ukraine-Krieg, Corona oder Finanzkrise - es ist völlig egal, was gerade so los ist. Wenn Sie in ETFs investieren wollen, dann ist das ohnehin ein Langfrsitinvestment (20 Jahre oder mehr) und dann sind aktuelle Krisen und Drohszenarien eigentlich komplett irrelevant. Ich weiß, das geht gegen unsere menschliche Intuition, aber es ist das, was wir aus den letzten 100 Jahren Börse gelernt haben. Insofern: Wenn Sie investieren wollen, dann jetzt, denn niemand weiß, ob die Börse in 1 Jahr nicht 50 % höher oder 50 % niedriger steht. Langfristig sind solche Schwankungen ohnehin egal. Aber: Fragen Sie sich ruhig einmal, wie Sie psychisch damit umgehen werden, wenn Ihr Depot in 5 Jahren 60 % im Minus steht. Können Sie das aushalten? Verkaufen Sie panisch? ETFs sind Langfristinvestments, die man halten muss, vielleicht sogar ein Leben lang. Nur so funktioniert das Konzept überhaupt. Alles andere ist mehr Glück als Verstand.
Ich hoffe, das hilft ein wenig weiter?
Hallo Herr Ehrlich,ich habe bis dato nicht in ETF investiert. Zum einen, weil ich dem jetzigen Aktienmarkt nicht mehr viel zutraue, zum anderen weil ich nicht weiß, ob ich dies mit 49 Jahren wegen der Laufzeit angehen soll und ob es über einen Berater oder selbst händeln sollte.Was empfehlen Sie? Liebe Grüße
Hallo Ingo,
zunächst ist das mit dem "Zutrauen" so eine Sache. Studien belegen übereinstimmend, dass wir Anleger nicht zuverlässig in der Lage sind, die Aktienmärkte vorherzusagen. Tatsächlich sind wir sogar schlechter als der Zufall, was einem zu denken geben sollte. Von daher ist deine Aussage "Traue dem Aktienmarkt nicht mehr viel zu" zwar verständlich, aber keine gute Entscheidungsbasis. Dazu kommt, dass die ETF-Anlage ja deswegen so attraktiv ist, weil die Aktienmärkte doch über einen sehr langen Zeitraum im Einklang mit dem Wirtschaftswachstum nach oben zu steigen scheinen. Klar, da sind Crashs dazwischen und die muss man aussitzen, aber langfristig (10+ Jahre) stehen die Chancen ganz gut, dass wir fast egal, wann wir einsteigen, gute Renditen einfahren. Eine Garantie dafür gibts aber nicht, sonst gäbe es auch keine Renditen :-)
Was die Laufzeit angeht, so sehe ich das enstpannt. Du musst ja nicht direkt dein komplettes Vermögen investieren, sondern rechnest dir mal aus, was du wirklich auch über so 10-20 Jahre auf jeden Fall entbehren könntest. Wenn du dann zu dem Schluss kommst, dass das 0 € sind, ist das auch okay, aber man sollte einfach mal dieses Gedankenexperiment machen a la "Welche Verluste könnte ich noch gut verkraften?". Und wie gesagt: Du kannst ja auch erstmal mit einem kleinen Teil anfangen und schauen, wie es sich anfühlt. Crashs werden definitiv kommen und dein Portfolio wird dann definitiv tief im Minus sein. Das muss man aushalten.
Ich persönlich bin ein Fan vom "Selbermachen", zumal man für einen ETF nicht viel mehr braucht als die Wertpapierkennnummer und ein Depot. Einmalanlage tätigen oder Sparplan einrichten und fertig. Viel mehr ist da nicht dabei, es sei denn, man möchte dann noch mit mehreren ETFs hantieren, Einzelaktien nehmen oder mit Anleihen arbeiten. Würde ich aber der Einfachheit halber lassen ehrlich gesagt. Alternativ dazu kannst du dein Geld natürlich auch einem RoboAdvisor überlassen. Die machen letztlich die Handarbeit für dich, wollen aber natürlich auch dafür bezahlt werden.
Ich hoffe, meine Antwort hilft dir weiter?
Hallo, geplant ist 150T€ Einmalzahlung sofort und Beginn monatliche Auszahlung nach 12 Monaten über ein Zeitfenster von 10 Jahren. Ich tue mich schwer mit nur einem ETF. Robo Advice Konzepte scheinen da doch eine Alternative zu sein oder was ist deren Vorteil? LG
Warum genau tun Sie sich schwer mit einem ETF? RoboAdvisor machen letztlich nichts anderes als das Geld (zumeist) in ETFs anzulegen, aber sie übernehmen die ganze handwerkliche Arbeit für Sie. Sehen Sie RoboAdvisor wie eine Putzhilfe: Das Ergebnis ist das Gleiche (Wohnung sauber), aber der Weg dahin ist etwas einfacher als wenn man es selber macht :-)
Ich tu mich schwer mit einem ETF weil mir die Thematik Rohstoffe, erneuerbare Energien und Schwellenländer in klassischen Indizes zu unterrepräsentiert ist. Eine Mischung aus 3-4 ETF halte ich, auch aus Aspekten der Chancen-/Risikostreuung für optimal. Meine Gedanken zu den Robos gehen eher in die Richtung wie flexibel sind die Robos beim Wechsel der ETF. Die meisten legen ja in etwa 5 ETF an. Um in Ihrem Beispiel zu bleiben: Wie schnell wählen die Robos effektivere Putzmittel? LG Dirk
Hallo Dirk, was du da versuchts, geht ja schon wieder in Richtung aktive Anlage, sprich Auswahl von bestimmten Wertpapieren und Sektoren, die ggf. gut laufen werden. Dass das für die Große Mehrheit der Anleger nicht funktioniert, ist mittlerweile in zahlreichen Studien gut belegt. Wäre es so einfach (Klimawandel -> Erneuerbare --> Boom), wären wir schon alle reich. Ein Gruß geht da an mich selber mit meinen zahlreichen Fehlprognosen in der Vergangenheit (siehe https://www.kritische-anleger.de/vier-fehlprognosen-eine-lehre/). Die Ursprungsidee vom ETF-Investieren war ja eigentlich mal das Index-Investment über die ganze Welt, sprich, die prognosefreie Anlage in die Weltwirtschaft. Die heutige ETF-Industrie hat das Prinzip aber ein wenig missbraucht und baut mittlerweile für jeden Trend, der nicht bei drei auf den Bäumen ist, einen ETF, weil Anleger das nachfragen. Nur: Das hat nichts mit der ursprünglichen Idee zu tun. Ich persönlich würde es so machen (wenn man sich nicht von der spekulativen Richtung Erneuerbare, Rohstoffe etc. lösen möchte): 90 % des Anlagebetrages in einen klassischen weltweit streuenden ETF (MSCI Wordl, FTSE All World). Mit den restlichen 10 % kannst du dann spekulieren, also auch mal Sektoren-ETFs kaufen oder mit Einzeltiteln spielen. Bewusst sollte dir bei den 10 % dann aber sein, dass das Spielgeld ist, keine langfristige Anlage. So zumindest meine Meinung :-)
Bzgl. Robos: Die wechseln in der Regel nicht die ETFs, es sei denn du wechselst die Risikoklasse oder das Produkt. Nicht zu wechseln ist ja aber eigentlich genau die Grundidee von Robos, ETFs und Index-Investing. Das ist kein Bug, sondern ein Feature :-) Dass aktives Handeln nicht gut funktioniert, zeigt der RoboADvisor von Scalable Capital, der im Zuge der Corona-Krise den Anlegern teilweise ordentliche Verluste beschert hat (weil aktiv eingegriffen wurde), während passive Investoren mit dem Halten ihrer ETFs gute Renditen eingefahren haben. Das sollte einem schon zu denken geben.
Hallo!Ich würde gerne 10.000 € anlegen.Msci World oder Allcountry?Das heißt ich kaufe die Aktie für 10.000 € und lasse sie dann einfach 15 bis 20 Jahre lang ruhn.Aber wann soll ich die kaufen? Bei einer Einmalanlage egal? Neben bei würde ich es auch weiter mit einem Sparplan besparen weiterhin in msci World oder Allcountry. Und evtl. Noch einen NASDAQ vllt dazu neben für den SparplanWas halten sie davon?Zu mir ich bin 33jahre alt. Beste Grüße Angelica D.C.
Hallo Angiesetf, erst einmal vorweg: Es gibt da kein richtig oder falsch, denn Geldanlage hat eher etwas mit Meinung und Perspektive zu tun als mit einer wissenschaftlich präzisen Antwort. Insofern hier meine Meinung: Ich persönlich würde den MSCI All Country World nehmen, die 10.000 € darin anlegen und 20 Jahre nicht ins Depot gucken. Wenn man will, kann man den All Country World natürlich auch noch mit einem Sparplan besparen, muss aber nicht. Einstiegszeitpunkt ist bei einem Anlagezeitraum von 20+ Jahren egal. Warum All Country World? Weil er nochmal breiter diversifiziert ist als der reine MSCI World. Und NASDAQ oder Ähnliches dazu? Nein! Der All Country World deckt das quasi automatisch schon mit ab. Und darüber hinaus gilt ohnehin: Immer schön einfach halten und dran denken, dass die Börse keine Einbahnstraße ist! Das wird auch irgendwann wieder schön in die Tiefe rauschen! Nur wer diese Phasen mit starken Nerven durchhält und nicht verkauft, wird sich langfristig über gute Renditen freuen. Die aktuellen Börsen befinden sich eher noch in einer Art Schönwetterphase :-) Daher bitte nur investieren, wenn man sich dem bewusst ist! VG, Stefan
Hallo, wir möchte 150000 € anlegen entweder in gemanagten Fonds oder ETFs. 100000 € haben wir schon in gemanagten Fonds angelegt.
Aber die Ausgabe Gebühren schrecken doch ab. Wie ist ihre Empfehlung welche ETFs ?
Was halten sie von Vermögensverwaltungen wie liquid aus Berlin. Wir sind 55 Jahre alt.
Vielen Dank im vorraus.
Rudi
Möchte monatlich per Sparplan eine kleine Summe einzahlen.
Habe mir dafür den Vanguard FTSE All World ETF (WKN:A2PKXG)
ausgesucht. Habe noch keine Erfahrung mit ETFS gemacht.
Wie ist Ihre Meinung dazu. Vielen Dank.
Alles richtig gemacht bisher! Dann noch einen Broker nehmen, bei dem die Sparpläne entweder sehr günstig (Smartbroker: https://www.kritische-anleger.de/smartbroker/erfahrungen/ ) oder sogar kostenlos sind (ING: https://www.kritische-anleger.de/ing/erfahrungen/ )und möglichst lange (Jahrzehnte!!!) durchhalten, auch wenn die Börse mal im Keller ist und gefühlt alles am zusammenbrechen ist. Genau die Krisenzeiten sind nämlich die Momente, in denen Privatanleger zu früh verkaufen und später den Aufschwung verpassen. Daher möglichst lange und stur den Sparplan durchziehen und in ein paar Jahrzehnten freuen :-) Viel Spaß :-)
Guten Tag,
grundsätzlich gehe ich davon aus, dass ich das Geld, das ich investieren möchte, nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt benötige. Aber schön fände ich, wenn ich (jetzt 66 Jahre alt) aus dem Geld eine kleine regelmäßige Rendite erzielen könnte. Wie stehen sie in solch einem Fall zu ausschüttenden ETFs, die in "Dividenden-Aristokraten" investieren und in den vergangenen Jahren Dividenden-Renditen in der Größenordnung von etwa 2 bis 4 oder gar mehr % erreicht haben?
Zweite Frage: Sehen Sie es als richtig an, in ETFs zu investieren, deren Fondswährung EUR ist oder ist das Währungsrisiko auch nicht größer als das "normale" ETF-Risiko, so dass ich ohne großes zusätzliches Risiko auch z.B. in ETFs mit der Fondswährung USD investieren kann (wie z.B. den iShares Dow Jones US Select Dividend UCITS ETF)?
Mit freundlichem Gruß
Hallo Andreas,
Ausschüttende ETFs finde ich persönlich gut, weil man zu den Ausschüttungszeitpunkten immer Aktivität auf dem Konto sieht ("ui, da kommt ja Geld rein!"). Klingt total doof, hat aber einen psychologischen Durchhalteeffekt, wenn die Börse mal nicht so bombig läuft wie im Moment. Und als Zusatzrente kann man sowas auch schön nutzen. Realistisch sind aktuell aber denke ich eher Renditen im Bereich von 1,5 bis 2,5 %. Höher geht immer, aber dann steigt auch das Risiko.
Fondswährung ist meiner Meinung nach (fast) egal, weil sich das über die Kurse ausgleicht. Da gibts sicherlich noch ein paar technische Raffinessen in den Details, aber meine Meinung ist: Ob USD oder EUR ist eigentlich in der Praxis egal. Falls das hier jemand liest und das als groben Fehler ansieht, bitte einfach hier darunter posten und meckern ;-)
Hoffe, das hilft weiter?
VG, Stefan Erlich
Als 69 jährige ohne Wertpapierkenntnisse (bisher nur Festgeld) möchte ich nun doch einen Teil meiner Ersparnisse in ETFs anlegen.Habe habe hierzu ein Depot bei finanzen.net eröffnet.Welche weltweit streuende Produkte würden Sie für 5-10 Jahre empfehlen?
Ich finde den Anlagehorizont von 5-10 Jahren ehrlich gesagt zu kurz für ein ETF-Aktien-Investment. Ich persönlich würde mittlerweile eigentlich immer eher zu 15 Jahren und mehr raten, wobei da die Meinungen ein wenig auseinander gehen. Zudem sollten Sie bedenken, dass Sie mit 69 Jahren nicht mehr mehrere Dekaden haben, um mögliche Verluste aufzuholen. Es sollte sich wenn dann also um Geld handeln, dass Sie definitiv nicht mehr brauchen werden (Rente, Miete, ggf. Pflege). Ggf. könnten Sie auch überlegen, ob Sie das Depot vielleicht von Vornherein so planen, dass Sie es nach Ihrem Tod an Ihre Enkel geht. Oder Sie schenken es schon heute Ihren Enkeln (50.000 € Freibetrag) und Ihre Enkel genießen die großzügigen Steuerfreibeträge, die diese in jungen Jahren noch genießen. Was das konkrete Produkt angeht, so bin ich ein großer Fan von den Vanguard FTSE All World ETFs (ISIN-Kennnummer der ausschüttenden Variante: IE00B3RBWM25, ISIN-Kennnummer der akkumulierenden: IE00BK5BQT80). Generell würde ich mir aber vor einer Anlage zwei Fragen stellen: 1) Bin ich mir sicher, dass ich das Geld nicht doch in 5-10 Jahren brauchen könnte? 2) Wie geht es mir, wenn mein Depot in 3 Jahren bei 60 % im Minus steht?
Ich hoffe, meine Gedanken helfen ein wenig weiter :-)
Mit besten Grüßen
Stefan Erlich
Hallo ich habe 30000€ geerbt wo könnte ich das Geld am besten Investieren
Mfg
Hallo Eugen, das kommt ganz darauf an, wie viel Verlust du potentiell ertragen könntest und wann du das Geld auf jeden Fall wieder brauchst. Ohne die zwei Infos kann man dir seriöserweise keine Anlagetipps geben :-) Vg, Stefan
Hallo Herr Ehrlich,
zunächst mal ein großes Kompliment für den Beitrag und Ihre engagierte Arbeit, auf all die Fragen hier möglichst fundiert zu antworten! Klar und objektiv. Große Klasse!
Ich bin auch "beginner" und habe erst vor zwei Monaten zwei ETF-Sparpläne eingerichtet. Recherche war umfangreich, vorrangig über Stiftung Warentest und Finanztest - mE noch am unabhängigsten. Jetzt habe ich diese Seite gefunden - endlich einmal ein kritische Seite zum Thema. Erleichtert bin ich, dass zu ETF´s auch hier grundsätzlich große Zustimmung herrscht.
Nun zu meiner Frage: ich habe zwei ähnliche MSCI-World bei ingDIBA und Scalable je zur Hälfte als Sparplan angelegt. Der Grund für Splittung ist die zu erwartende Größenordnung insgesamt größer 100 T€, Stichwort Einlagensicherung. Ich bin mir nun aber nicht sicher, ob die Einlagensicherung bei einem Investment in ein Depot / ETF überhaupt greift. Schließlich liegt das Geld nicht mehr bei der Bank...?
Können Sie dies hier bitte einmal verständlich erklären.
Vielen herzlichen Dank!
Grundsätzlich gibt es dazu zwei Punkte zu sagen:
1) Aktiendepots sind Eigentum des Depotinhabers (anders als Kontoguthaben, ein gängiges Missverständnis übrigens) und werden als Sondervermögen nur von der Bank verwahrt. Ihr Aktiendepot taucht somit nicht in der Bilanz der Bank auf, anders als Ihr Guthabenkonto (Tagesgeld, Girokonto oder auch das Verrechnungskonto Ihres Depots). Daher unterliegen Depots eigentlich keinem Insolvenzrisiko. Geht die Bank pleite, wird man Ihnen im Rahmen des Abwicklungsverfahrens einfach die Möglichkeit geben, die Wertpapiere zu einer anderen Bank zu transferieren.
2) Da man aber ja nie 100 % sicher sein kann, dass Banken immer alles so machen, wie das der Gesetzgeber vorschreibt (reine Verwahrung von Wertpapieren), gibt es eine Sonderform der Entschädigung bei der gesetzlichen deutschen Einlagensicherung (Entschädigungseinrichtung deutscher Banken). Diese zahlt 90 % des Depotwertes, allerdings maximal 20.000 €, sollte eine Bank tatsächlich mal komplett betrügen und Ihre Wertpapiere nicht etwa nur verwahren, sondern damit spekulieren und ggf. verlieren. So ein Fall kam meine ich mal vor, ist aber eigentlich sehr sehr selten, jedenfalls deutlich seltener als normale Bankeninsolvenzen und Entschädigungen von Einlagen, insofern würde ich mir darum keine großen Gedanken machen.
Das Fazit: Zwei Depots schaden nie, auch im Sinne Ihrer Handlungsfähigkeit, sollte ein Broker mal Opfer eines IT-Angriffs werden oder Ähnliches. So etwas halte ich eher für wahrscheinlich als dass eine Bank gesetzeswidrig Ihre Wertpapiere veruntreut :-) Daher: Ich würde an Ihrer Stelle alles so lassen wie bisher. Wie immer ist das aber nur meine persönliche Meinung ;-)
Mit besten Grüßen
Stefan Erlich
Hallo, ich überlege in einen ETF zu investieren. Höchstwahrscheinlich in den Allworld. Was mir nicht so klar ist, ob es mehr Sinn macht 10.000 EU auf einmal reinzustecken oder einen Sparplan abzuschliessen. Was würden sie mir empfehlen? Vielen Dank schon mal
Zu dem Thema hat Albert Warnecke ("Der Finanzwesir") vor einigen Jahren mal einen schönen Beitrag geschrieben: https://www.finanzwesir.com/blog/markttiming-zeitlich-diversifizieren
Ich würde es so handhaben: Wenn die 10.000 € für Sie viel Geld sind und in den kommenden Monaten und Jahren nicht mehr viel nachkommt, dann lieber zeitlich diversifizieren (z. B. 2.500 € pro Quartal über 1 Jahr). Wenn aber noch mehr Geld nachkommt, dann würde ich ruhig alles auf einen Schlag investieren. ABER: Das ist keine wissenschaftliche Aussage hier, sondern mein Bauchgefühl und das kann ja bekanntlich trügen ;-)
Hallo Herr Erlich, gilt dieser Rat auch in der aktuellen Lage oder scheint ein Sparplan gerade doch sinnvoller als einEinmalinvest (Größenordnung 10-20 TEUR)? Vielen Dank und freundliche Grüße.
Man könnte Ihre Frage auch anders formulieren: Geht die Börse weiter runter oder doch demnächst wieder hoch? Meine Antwort: Keine Ahnung :-) Woher sollte ich es auch wissen? Niemand ist schlauer als der Markt! Aber: Langfristig (20+ Jahre) ist der Einstiegszeitpunkt und die Einstiegsart mit hoher Wahrscheinlichkeit (nicht absoluter Sicherheit!) ohnehin egal. Warum sich also darüber Gedanken machen, ob nun ein guter Zeitpunkt ist oder nicht? :-) Ich würde es eher von Ihrem Bauchgefühl und Wohlfühleffekt abhängig machen, denn der Wert eines ruhigen Schlafes ist nicht zu unterschätzen :-)
Hallo liebes Kritisches Anleger-Team,
die sogenannten "nachhaltigen ETF's" scheinen an Bedeutung auf dem Markt zuzunehmen. Was halten Sie davon? Aber was genau bedeutet "nachhaltig" eigentlich??? Aspekte der sozialeren und verantwortlicherenBetriebsführung oder effektiv ressourcenschonende und Klimaschutz berücksichtigende Produktion? Und wie sieht es mit der Vielfältigkeit der Branchen und Länder aus? Nun, mit einem MSCI-World können sie mutmaßlich nicht mithalten, aber es gibt durchaus auch schon sehr große ETF's. Wie würde sie die Investitionschancen darin bewerten?
LG
Barbara
Bei der Anlage in ETF muss aber auch beachtet werden, dass nicht jeder ETF gut ist.Beispielsweise ein ETF, der nur Aktien hat aus Nordkorea oder Somalia, in den sollte man nicht unbedingt investieren.Bei ETF gilt wie bei allen Geldanlagen, dass man wissem sollte, was man kauft.
Hallo Herr Erlich,inzwischen habe ich ETF's erstanden (heute...bin noch etwas aufgeregt).Als Finanzierungstreppe" plane ich parallel ein Tages- (schon erledigt)-und Festgeldkonto einzurichten. Ein bisschen Gold bei Gelegenheit...So sollte es halbwegs passen (?).LGBarbara
Hallo Herr Erlich,
ich habe nochmal eine Sachfrage. Bzgl. der Notwendigkeit der Größe eines Fonds habe ich ja schon etwas gelesen.
- welche Bedeutung/Wichtigkeit haben Abgaben wie: Anzahl der Positionen und "Anteil Top 10"?
- gibt es hier Richtwerte (ähnlich bzgl. der Größe eines Fonds) nicht unterschritten werden sollten?
LG
Barbara
Hallo Barbara,
soweit sich die Anzahl der Positionen auf die Anzahl der Aktien in dem Fonds bezieht, dann gilt erst einmal "je mehr, desto besser", also je mehr Diversifikation, um so besser. Ganz so pauschal gilt das dann aber wiederum auch nicht immer, denn man kann tausende Titel im Fonds haben, ohne viel diversifiziert zu haben und ab einem gewissen Grad wird Diversifikation auch teuer, was die Fondskosten erhöht. Aus meiner Sicht interessiert uns Anleger diese Zahl aber gar nicht, denn der index, dem der ETF folgt, gibt die Anzahl der Positionen ja automatisch vor. Da brauchen wir uns keine großen Gedanken machen.
Was das "Anteil Top 10" angeht, so weiß ich ehrlich gesagt nicht genau, was Sie damit meinen.
Viele Grüß, Stefan Erlich
Zunächst vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ich stelle Ihnen einmal ein Bild von Ihrem empfohlenen Fond rein. Da können Sie den "Eintrag": Anteil Top- 10 erkennen. Ob dieser Wert irgendwie relevant ist ????
iShares Core MSCI World UCITS ETF
ISIN: IE00B4L5Y983
WKN: A0RPWH
Physisch
Indexabbildung
Thesaurierend
Ertragsverwendung
23.326 Mio. € Fondsgröße
USD
Fondswährung
0,20 % TER
0,08 % TD
1.607 Anzahl Positionen
16,53 % Anteil Top 10
Für die kommenden Feiertage wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie alles erdenklich Gute!
LG
Barbara
Ah, jetzt verstehe ich, was Sie meinen. Die Anzahl der Positionen gibt einfach nur an, wie viele Unternehmen/Aktien im ETF sind und das gibt ja der Index (MSCI World) automatisch vor. Und der Anteil der Top 10 Aktien ist letztlich nur ein Maß für die Dominanz einzelner Aktien im Fonds. Auch das ist ja automatisch durch den Index vorgegeben, der die Zusammensetzung des Fonds vorgibt. Das müsste eigentlich für alle ETFs, die dem MSCI World folgen, gleich sein. Insofern kein Entscheidungskriterium.
Bin Rentner und lebe seit Jahrzehnten im Ausland. Da gibt es wohl ueberhaupt keine Anlagemoeglichkeit mehr.
(Ausser Festgeld etc.)
Hallo zusammen,
Auch ich habe dieses Jahr mit einem ETF Sparplan angefangen und bespare den iShsIII-Core MSCI World WKN:A0RPWH
Ist mein erste ETF und nach einiger Recherche habe ich mich für diesen entschieden.
Da in den Kommentaren immer wieder die Rede von den MSCI All Country World Index oder den FTSE All World-Index war, überlege ich jetzt ob es Sinn macht den Sparplan um einen dieser beiden zu erweitern.
Ich bleibe bewusst bei einer kleinen Rate, da ich den Sparplan für die nächsten Jahre (10, 15, 18 und 18+) kontinuierlich laufen lassen werde. Die Jahreszahlen sind Meilensteine wo Teile des Vermögens ausgezahlt werden sollen.
Welchen ETF sollte man dabei wählen? Ishare oder einen anderen?
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Hallo David, guter Start schon mal :-) Aber behalte immer im Hinterkopf, dass nicht die richtige ETF-Wahl entscheidend ist, sondern dass du überhaupt in einen investierst. Ich persönlich mag und bespare für meine Kinder den Vanguard FTSE All-World UCITS ETF Distributing (siehe https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00B3RBWM25), aber ETFs auswählen ist wie Essen bestellen: kommt halt drauf an, was du so magst. Mach also keine Wissenschaft draus. Und bespare lieber nur einen ETF weiter. Einfachheit gewinnt langfristig immer! Viel Spaß und viele Grüße, Stefan
Hallo Hr. Erlich,
in einer ihrer vorigen Antworten ist folgendes zu lesen:
Die ETFs evaluieren würde ich eigentlich gar nicht, es sei denn, es kommt jetzt die große neue Finanzinnovation. Einzig das Rebelancing sollte man einmal im Jahr machen.
Was genau ist mit Rebelancing gemeint? Wenn ich zB. in 1 ETF im MSCI World zu 100% investiere? Macht das nicht der jeweilige Fonds an sich?
Liebe Grüße aus Salzburg
Norbert
Hallo Norbert,
Rebalancing bedeutet zunächst einmal nichts anderes als die vorher selbst gewählten Anteile gewisser Anlagen am Vermögensportfolio auch über die Zeit konstant zu halten. Bei ETFs benutzt man den Begriff häufig im Kontext des Rebalancings von risikoreichem Portfolioanteil (Aktien in Form von ETFs) und risikoarmem Anteil (z. B. Staatsanleihen-ETFs, Tagesgeld, Festgeld). Generell zum Rebalancing gibts ein schönes Video bei Finanzfluss, das Sie sich einmal anschauen können: https://www.youtube.com/watch?v=_cFsx9g378Y
Rebalancing kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden (auch auf ETF-Ebene), aber das, was ich meinte, ist das Rebalancing von risikoreichem und risikoarmem Anteil am Portfolio.
Ich hoffe, das hilft weiter?
Mit besten Grüßen, Stefan Erlich
Hallo Herr Erlich,
an anderer Stelle raten Sie einer "Anfängerin" in den MSCI World oder den FTSE All Country World für den risikobehafteten Teil des Portfolios und für den risikoarmen Teil des Portfolios ein Tages- oder Festgeld zu investieren. Für mich stellt sich bei letzterem Part die Frage, wie man bei einem Festgeld Anteil im Portfolio das Rebalancing am besten gestaltet. Da ich den thesaurierenden ETF mit monatlichen Raten besparen will, was beim Festgeld ja nicht geht, würde schnell ein Ungleichgewicht entstehen. Ein Tagesgeld hingegen, das man mit monatlichen Raten bespannen könnte, hat ja eine sehr geringe Rendite von (beispielsweise um ihrer Empfehlung der Renault Tagesbank zu folgen) lediglich 0,25%.
Haben Sie hierfür einen Tipp?
Vielen Dank und viele Grüße
N.
Hallo Newbee,
beim Festgeld ist das in der Tat nicht ganz so einfach, aber gleichzeitig auch kein riesen Problem. Schauen Sie sich das Verhältnis von risikoreichem und risikoarmem Anteil einfach bei jeder Fälligkeit eines Festgeldes kurz an und ändern Sie entsprechend die Neuanlage beim Festgeld, um wieder auf die gewünschten Anteile am Portfolio zu kommen. Beim Rebelancing geht es ja auch nicht darum, jederzeit und immer das richtige Verhältnis beizubehalten. Wenn man das einmal im Jahr macht, reicht das vollkommen. Und wenn ein Festgeld mal 2 Jahre läuft, passt das auch total. Ich würde mir da ehrlich gesagt keine größeren Gedanken machen und immer dann kurz "rebalancen", sobald wieder Liquidität aus Festgeldern frei ist. Das ist aber nur meine bescheidene Meinung ;-)
Mit besten Grüßen, Stefan Erlich
Hallo Hr. Erlich,vielen Dank! So habe ich mir das auch gedacht. LG Norbert
Hallo Herr Erlich,
ich bitte Sie nochmal um eine Entscheidungshilfe zu folgender Frage/Gedanken:
Wäre es aus Ihrer Sicht ggf. zielführend einen ETF-Industrieländer und eine ETF-Schwellenländer zu erwerben (alternativ: einen ETF, der beide vereint)?
Überlegung: von, so Gott will,Gewinnen beider ETF's profitieren...????
Oder gibt es Gründe davon Abstand zu nehmen? Doppelte Kosten, zu geringe Gewinne versus Risiko (vorrangig Schwellenländer), bei einem ETF Industrie- und Schwellenländer fließt rechnerisch eine kleinere Summe in den Stärksten. u.s.w.
MfG
Barbara
Naja, für mich gilt immer: Einfachheit gewinnt! Also warum nicht einen Index wie den FTSE All World oder MSCI All Country World nehmen, der beides vereint? Würde ich persönlich jedenfalls so machen, weil einfacher. Wenn Sie die Unternehmen von Industrie- und Schwellenländern in einem ETF haben, profitieren Sie ja genauso davon wie wenn Sie zwei separate ETFs haben. Ich persönlich sehe in zwei ETFs keinen Vorteil. Auch hier meine Anmerkung: Sie machen sich zu viele Gedanken und "overengineeren" das Ganze. Bauen Sie das so einfach und so robust wie möglich, um es möglichst lange durchhalten zu können. Versuchen Sie nicht, mit dollen Konstrukten und Ideen die Rendite zu optimieren. Die ist ohnehin nicht garantiert und nur weil es in der Vergangenheit 4-8 % Rendite gab, heißt das nicht, dass es die in der Zukunft auch wieder so geben wird. Daher: Fokus auf die Kosten und die Einfachheit. Das können Sie immerhin selbst bestimmen. Die Rendite hingegen nicht!
VG, Stefan Erlich
Sind Ihnen Möglichkeiten für Menschen mit Wohnsitz in Deutschland bekannt, ein Depot für ETF außerhalb des EURO-Raumes zu eröffnen?
Ich kenne da eigentlich nur Captrader oder Lynx, die mit ihrer Handelssoftware den Normalo in meinen Augen überfordern. Im Schweizer Raum gibt es Swissquote oder Cornertrader, die aus deutscher Sicht extreme Kosten aufrufen.
Es müsste doch im dänischen oder schwedischen Raum auch Sowas wie die ING Diba oder die DKB geben.
(Ich frage nicht in der vermeintlichen Hoffnung, das Finanzamt zu umgehen, sondern um Geld auf Verrechnungskonten Usw. ebenfalls diversifiziert zu haben. )
Weltsparen, die zumindest Tagesgeld in anderen Ländern anbieten, fällt für mich aus, da ich gerne ein Gemeinschaftskonto hätte.
LG Heppi
Hallo Heppi,
derartige Möglichkeiten sind mir derzeit leider nicht bekannt. Tut mir leid :-(
Warum bevorzugen Sie Gemeinschaftskonten? Diese haben aus meiner Sicht eigentlich mehr Nachteile als sie Vorteile bieten, insbesondere dann, wenn man im Todes-/Erbfall alles wieder auseinanderdivideieren muss. Das kann je nach Vermögenssituation und Handling der Bank stressig werden. Ich bevorzuge daher mittlerweile Einzelkonten. Ist aber sicher auch eine Geschmacksfrage :-) Vg, Stefan Erlich
Ich habe einen Sparplan über 100€ seit ca. 3 Jahren bei LyxorMSCI World Consumer. Die Idee war bis 10000€ zu sparen.
Der Kurs war, bis auf eine kurze CoronaZeit, ständig steigend und wanderte auf 27%. Ich bin mir da inzwischen unsicher, ob ich nicht besser verkaufen sollte... oder? besser gehts nicht.
Mhhh, also wenn ich Ihren Kommentar so lese, dann frage ich mich, um ganz offen und ehrlich zu sein, ob Sie das Konzept der Anlage in ETFs/Indexfonds verstanden haben. Das ist nicht böse gemeint, aber das Ganze ist ja keine spekulative Anlage für ein paar Monate oder Jahre. Wir reden hier über 10 Jahre, besser 20 und mehr. Wenn Sie jetzt schon nach 3 Jahren Angst haben, dass es morgen bergab gehen könnte, dann sind ETFs eventuell die falsche Anlage für Sie! Ein bisschen Spielgeld hier und da zum Spekulieren einzusetzen, ist ja völlig in Ordnung, aber ETFs sind einfach eine sehr langfristige Anlage, die man am besten einfach vergessen sollte. Alles andere macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Und um ganz konkret Ihre Frage zu beantworten: Niemand weiß, ob die Kurse morgen weiter steigen oder plötzlich fallen werden. Woher sollte jemand das auch wissen können!? VG, Stefan Erlich
Grundsätzlich bespare ich auch eine Art Weltportfolio mit ETFs, ähnlich wie Gerd Kommer es vorschlägt: https://etfs24.de/etf-strategie-gerd-kommer/Einfach 70% MSCI World, wobei ich hier einen Faktor mit drin haben will, nämlich den MSCI World Minimum Volatility. Der hat in den letzten Jahrzehnten den normalen MSCI WORLD outperformt bei geringerer Schwankung. Ansonsten noch für 30% einen ETF auf den MSCI Emerging Markets.
der MSCI World Minimum Volatility dümpelt seit dem letzten Kurssturz leider auf einem wesentlich niedrigeren Niveau als der MSCI World. Von Outperforming ist da inzwischen nichts mehr übrig. Bleibt zu hoffen, dass sich die Entwicklung wieder umkehrt.
Hallo Herr Erlich,
ich habe mich in den letzten Tagen intensiv mit dem Thema ETF's beschäftigt. Darf ich Ihnen meine Erkenntnisse/ggf. geplantes Vorgehen aufzeigen? Sollten Sie schlimme Gedanken-/oder Sachfehler entdecken, machen Sie mich bitte darauf aufmerksam. Herzlichen Dank
Zusammenstellungsoptionen und Gewichtung (jeweils einen in entsprechender Menge):
MSCI World 40%
MSCI Emerging Markets 20% (Aktengesellschaft der Schwellenländern)
Anleihenindex (Anleihenanteil): IBoxx Euro Sovereigns 30% (XTrackers)
Nahrungsmittelaktien 10% (Basiskonsumgüter)
Tagesgeld/Festgeld (als Ergänzung, statt Immobilienfond, Rohstoffe, Gold)
Allgemein:
- mindestens zu verwaltendes Vermögen der Aktie/Anleihe: über 500 Millionen Euro
- Transaktionsvolumen/Kauf: min. 1.500 Euro (Kosten < 1%)
- auf etablierte Indizes großer Anbieter konzentrieren, die einen möglichst große Teile des Marktes abdecken
- optimierte Replikation (auch: physische Replikation mittels Sampling)
Hallo Anfängerin,
das geht grundsätzlich schon mal in die richtige Richtung :-) Ein paar Anmerkungen:
1. Insgesamt sieht mir das ein wenig nach "overengineering" aus. Oder anders gesagt: Ich würde es mir für den risikobehafteten Anteil des Depots einfacher machen mit einem einzigen ETF auf den MSCI All Country World Index oder den FTSE All World-Index. Dann sparen Sie sich den Emerging Markets ETF. Für den Nahrungsmittel-ETF sehe ich persönlich ohnehin kein Bedarf, da die großen Indizes ja Nahrungsmittelhersteller schon abdecken. Versuchen Sie, das Depot so simpel wie möglich aufzubauen!
2. Den sicheren Anleihenanteil kann man meiner Meinung nach auch mit Tagesgeld/Festgeld abbilden. Da hat man weniger Schwankungen und schläft ruhiger. Ist aber nur meine persönliche Meinung und wird von anderen Finanzleuten nicht unbedingt genauso gesehen ;-)
3. Grübeln Sie allgemein nicht zuviel über die Struktur des Depots. Ein ETF auf den MSCI All Country Wordl oder den FTSE All World plus Tagesgeld/Festgeld, ggf. Ihre eigene Immobilie und vielleicht ein paar Goldmünzen und gut ist. Danach heißt es: Ruhe bewahren und durchhalten. Ihr größter Feind ist nicht etwa die richtige Auswahl des ETFs oder die richtige Zusammensetzung, sondern Ihre eigene Psyche, sprich, dass Sie 10+ Jahre durchhalten und nicht verkaufen. Da scheitert ein Großteil der Anleger dran, weil sie im Crash verkaufen. Und: Machen Sie sich auch immer bewusst, dass Indexfonds und ETFs, wie sie heute als "Stand der Technik" gesehen werden, nicht unbedingt auch in 10 oder 20 Jahren noch das Non-Plus-Ultra sein müssen. Auch die Anlagewelt entwickelt sich weiter und so kann es sein, dass es in 10 Jahren schon deutlich bessere Produkte gibt. Das ist nicht schlimm und ganz normal. Dann muss man einfach umschichten. Das nur, um die Erwartungen richtig zu positionieren ;-)
Hallo Herr Erlich,
vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ich werde Ihre Vorschläge/Anmerkungen beachten.
Auf verschiedenen Internetseiten habe ich gelesen, dass das Portfolio bis zu 7 ETF's haben sollte. Ich kann es nicht beurteilen, aber dies erscheint mir für einen Laien zu aufwendig zu händeln und unübersichtlich zu sein und kommt damit für mich nicht in Frage.
Welchen Anlagebetrag würde Sie als Mindestinvestitionssumme unter der Berücksichtigung, dass die erhoffte Rendite eine kleine aber feine Finanzspritze im Alter 75+ darstellen soll? Wie oft sollte ich die/den ETF evaluieren (1x jährlich/häufiger)?
Im Internet ist zu lesen, dass die INB Bank bzgl. Wertpapiere/Kosten eine Änderung plant (ab 01.11.2020). Könnte es sinnvoll sein bzgl. Eröffnung eines Depots noch zu warten?
Psyche: ich würde den Erwerb von ETF's psychologisch wie Festgeld "werten". Gekauft-"vergessen". Wir sehen uns in 20 Jahren wieder!
LG
Bis zu 7 ETFs? Das halte ich für absoluten Overkill! Keep it simple: Ein weltweit breit diversifizierter ETF reicht volkommen.
Ihr Anlagebetrag hängt von Ihren eigenen Präferenzen ab. Bedenken Sie immer, dass so ein Portfolio in 2 Jahren auch mal für einige Jahre zu 60 % im Minus stehen kann. Das muss man sowohl psychisch als auch vom praktischen Alltag her aushalten können. Daher immer nur Gelder investieren, die Sie zu 99 %. nicht brauchen werden, auch wenn mal was schief geht (und das passiert ja bekanntlich immer ;-)). Was die monatlichen/jährlichen Sparraten angeht, so sind Sie auch da flexibel. Die Depotbanken bieten ja mittlerweile auch für Kleinsbeträge günstige Sparpläne an.
Die ETFs evaluieren würde ich eigentlich gar nicht, es sei denn, es kommt jetzt die große neue Finanzinnovation. Einzig das Rebelancing sollte man einmal im Jahr machen.
Machen Sie Ihre Anlage nicht davon abhängt, dass eine x-beliebige Bank morgen oder übermorgen irgendetwas an den Gebühren ändern wird. Das wird in den nächsten 20 Jahren noch mindestens 10 weitere Male vorkommen, genauso wie Steuerreformen und ggf. Systemwechsel. Das sind alles untergeordnete Punkte - so zumindest meine Meinung.
Gekauft und vergessen klingt gut ;-) Ich sage immer "Shoot & Forget" :)
Hallo Herr Erlich,
darf ich ein letzte "dumme" Frage stellen?
Kann ich Anteile von dem von Ihnen empfohlenen ETF (iShare) per Einmalzahlung kaufen und zusätzlich (parallel) ansparen?
Sollte dies nicht möglich sein, welcher ETF wäre alternativ dann möglich?
LG
Barbara
Fragen stellen dürfen Sie immer ;-) Sie können ETFs in beliebiger Anzahl und Häufigkeit kaufen. Das sind ja letztlich auch nur Variationen von Wertpapieren wie es Aktien auch sind. Ob Sie dann auf einen Schlag 1000 Stück kaufen und jeden Monat 10 zusätzlich dazu, interessiert eigentlich niemanden :-) Das hängt auch nicht mit dem ETF zusammen, den Sie kaufen, sondern mit Wertpapieren allgemein. Hilft das weiter?
Die Ansparvariante muss ich mir also so vorstellen, dass ich mir selber Geld überweise und dann wieder Anteile kaufe, wenn eine genügende Summe zusammen gekommen ist ???? Weiter sollte das Ansparen und der Neuerwerb kostenfrei sein, da sonst die Orderkosten + ggf. weitere Gebühren zu hoch würden ????
Könnte die OnVista Bank unter der Voraussetzung: einmalige Ordergebühr (unabhängig des Volumens) + Pauschale für den Handelsplatz und kostenfreier Ansparvariante eine Alternative bzgl. Depot für mich sein? Grund: ich möchte einen größeren Einmalbetrag einbringen (kaufen-halten) und zusätzlich besparen.
Nochmals vielen Dank für die Unterstützung!
Barbara
Sie haben bei der Depotbank ja quasi immer zwei Konten: Das Depot selbst, in dem die Aktien, Anleihen und ETFs liegen und dann noch ein Verrechnungskonto. Wenn Sie nun ETFs kaufen wollen, überweisen Sie Geld auf das Verrechnungskonto und kaufen die ETFs. Das ist im Prinzip wie Äpfel kaufen auf dem Markt. Will man viele kaufen, braucht man viel Geld im Portemonnaie (=Verrechnungskonto). Für wenige eben dann weniger :-) Nach dem Kauf der ETFs bucht die Depotbank Ihnen diese in Ihr Depot ein und der Kaufbetrag wird vom Verrechnungskonto abgebucht. Eigentlich total easy :)
Machen Sie sich nicht so viele Gedanken über die Orderkosten. Die spielen vor allem bei größeren Beträgen eine untergeordnete Rolle für Ihre Rendite. "Gefährlich" sind eher die prozentualen Kosten der ETFs selbst. Dort kann man eher noch optimieren. Ich persönlich nehme heutzutage lieber eine kostenpflichtiges Depot und zahle auch angemessene Gebühren für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren. Das spart hinten raus oft viel Ärger bzgl. Service und Co. und über einen Zeitraum von 20 Jahren weren Sie zwangsläufig irgendwann Kontakt mit dem Service haben müssen, z. B. im Rahmen eines Depotübertrages zu einer anderen Bank, wenn Sie das mal wünschen. Wer billig kauft, kauft zweimal bzw. zahlt hinten raus drauf. Das gilt auch bei Depotbanken. So zumindest meine Meinung.
Die onvista Bank ist nicht gerade für ihre Kundenzufriedenheit bekannt, siehe https://www.kritische-anleger.de/onvista-bank/erfahrungen/. Was spricht denn gegen die ING oder Comdirect? Wie gesagt: Optimieren Sie nicht so sehr bei den Depot- und Orderkosten herum. Das rächt sich irgendwann ...
Die ING Bank scheint für Kunden, die neben einem Einmalkauf gelegentlich Anteile nachkaufen möchten, eine "vernünftige" Alternative zu sein.
Diesen Teil Ihrer Antwort habe ich leider nicht ganz verstanden:"...für Ihre Rendite. "gefährlich" sind eher die prozentualen Kosten der ETFs selbst. Dort kann man eher noch optimieren..."
Klar, Service und Co. sollte bei der Wahl des Anbieters eine Rolle spielen. Ich würde für mich bzgl. Handlungsvorgehensweise vermuten: Einmalkauf + Nachkauf (bei "günstiger" oder finanzieller Möglichkeit). Ein Sparplan erscheint mir nicht mehr so attraktiv. Grund: wenn die finanzielle Möglichkeit besteht, Anteile nachkaufen (vorher ggf. vom Referenzkonto Geld aufs Abrechnungskonto nachüberweisen) und gut iss.
Puh, alles ganz "einfach" und doch im Detail auch bzgl. praktischem Vorgehen doch nicht ganz ohne... :-)
Nicht zu kompliziert: na ja, so bin ich und ich möchte schon verstehen, was wann passiert. Leider muss ich deshalb Vieles nachfragen.
Warum ist die ING nur eine "vernünftige" Alternative und keine vernünftige Alternative ohne Anführungszeichen?
Gefährlich sind die prozentualen Kosten, weil sie kein Limit nach oben kennen. Die Orderkosten hingegen sind zumeist gecapped, sprich, es gibt einen Maximalbetrag. Die Comdirect verlangt für Orders beispielsweise eine prozentuale Gebühr, aber diese ist limitiert auf maximal 59,90 €. Gerade bei größeren Anlagebeträgen fällt diese Gebühr dann gar nicht mehr so stark ins Gewicht. Die ETF-Gebühren hingegen sind unlimitiert, sprich bei 0,3 % Gebühren zahlen Sie bei 200.000 € Anlagebetrag 600 € im Jahr an die Fondsgesellschaft. Da lohnt es sich also eher, die ETF-Gebühren durch eine günstigere ETF-Wahl zu optimieren als an den Depotgebühren zu schrauben. Macht das jetzt Sinn?
Naja, ein Sparplan hat schon seine Berechtigung, weil automatisiert und sorgenfrei. Die Idee der Anlage ist ja (wie Sie vorher auch schon mal erwähnten) ein "Aufsetzen & Vergessen" und das geht mit einem Sparplan recht gut. Aber klar, Sie können natürlich auch gern manuelle Überweisungen vornehmen und jederzeit neu investieren, wenn es gerade passt. Da spricht grundsätzlich nichts dagegen, außer der Aufwand.
Auch hier nochmal: Sie machen sich zu viele Gedanken ;-) Keep it simple und nicht alles auf die letzte Nachkommastelle optimieren. Sie wollen eine sorgenfreie dauerhafte Anlage kreieren, keine Paypack-Punkte sammeln und Gebühren optimieren. Da reicht es auch, mal grob über den Daumen zu peilen und auch ein paar Kosten in Kauf zu nehmen.
Hallo Herr Erlich,
die ING-Bank ist sicher eine gute Alternative (auch ohne "-Zeichen) :-)
Für jeden Geschmack/Bedarf gibt es sicher einen Anbieter.
Ich werde also loslegen und auf "gute Geschäfte" hoffen.
Nochmals vielen Dank an Sie!
LG
Barbara
hallo herr ehrlich, kann ich b i t t e eine isin oder wkn erhalten, um einen richtigen index etf von dax,nikkei, s+p 500 und dow jones zu kaufen. ...aber bitte keinen vom fonds- manager gemanagtenetf!!
Hallo Herr Liebscher,
am besten schauen Sie sich einmal auf https://www.justetf.com/de/find-etf.html um. Das Portal bietet einen sehr guten Überblick, inkl. aller ISINs und WKNs.
Mit besten Grüßen, Stefan Erlich
Ich investiere seit 3 Jahren in ETF, insgesamt habe ich zwischenzeitlich 5 verschiedene ETF, die sich -bis auf einen HighDividend, überdurchschnittlich entwickelt haben. Ich plane künftig auch noch in andere Märkte, z.B. Food, per ETF zu investieren. Mich reizen natürlich auch die geringen Anschaffungs- und laufenden Kosten. Ob ETF aber tatsächlich langfristig halten, was sie versprechen, wird sich erst in Krisenzeiten zeigen.
Ich bin gespannt, was hier künftig im Ratgeber ETF darüber zu lesen sein wird.
Vielen Dank für Ihren Kommentar! Wie würden Sie denn bei der Auswahl z. B. des besagten ETFs auf Lebensmittelfirmen vorgehen? Bei vielen muss man ja genauer hinschauen, was die Gewichtung der einzelnen Positionen betrifft. Wenn etwa Nestlé + Unilever zusammen schon allein 30 oder 40 Prozent ausmachen würde, widerspräche das ja der Ursprungsidee von ETFs. Dann wäre ein direkter Kauf dieser beiden (global aufgestellten) eigentlich sinnvoller, oder?
Beste Grüße aus der Redaktion
David Stahmann
Hallo,
ich investiere seit 2014 aktiv in ETF's. Mir war wichtig, dass ich Fonds bekomme die kostengünstig zu besparen waren und die Depotgebühr niedrig ist und ab einer bestimmten Höhe komplett entfällt.
Ich bezahle jetzt nur noch 0,2% Transaktionsgeld. Bei kleinen Sparraten auf jedenfall verkraftbar. Wenn die 0,2% Transaktionsentgeld in größeren Summen >10€ pro Ausführung kommen würde ich das ändern und ein zusätzliches Depot eröffnen.
Meine Fonds sind ein ausschüttender MSCI World, ein ausschüttender Stoxx 600 Europe und ein ausschüttender eb.rexx Government Germany. Der Vorteil ist hierbei, dass der Freibetrag von 801/1602€ im Jahr aufgebraucht wird, der ja sonst verfällt. Zudem investiert mein Depot die Ausschüttungen automatisch wieder in den ETF. Ich kann nur jedem Raten diesen Freibetrag jedes Jahr voll auszuschöpfen!
Die Fonds sind nur ein Teil meiner Geldanlagen, hinzu kommen Tages- und Festgelder, Aktien, Edelmetalle, Crowed-Investing, Genossenschaftsanteile. Von meinen aktiven Fonds habe ich mich getrennt, diese sind nur noch in den Lebensversicherungen enthalten, welche ich nicht gegen ETF's tauschen kann.
Das klingt nach einem sehr gut diversifiziertem Portfolio über verschiedene Anlageklassen hinweg. Dazu können wir eigentlich nur noch gratulieren. Dürfen wir aus Neugier fragen, was für Genossenschaften das sind (Wohnung, Bank, Boden, Wald)?
Beste Grüße aus der Redaktion
David Stahmann
Hallo,
danke der Nachfrage zu welchen Genossenschaften Beteiligungen bestehen. Es ist zum einen eine Bank zum anderen ein Discounter.
Eine Beteiligung an einem "Erneuererbaren Energie Projekt" in Form einer Genossenschaftsbeteiligung ist leider nicht zu Stande gekommen. Da mein Wohnort nicht gepasst hat.
Sehr interessant, vor allem die Genossenschaft eines Discounters. Damit ist ein Supermarkt o. ä. gemeint, richtig? Was war Ihre Motivation dazu, wenn wir fragen dürfen? Gibt es da "Rückflüsse" in Form von (Sach-)Dividenden?
Dass ein EE-Projekt mit dazugehöriger Genossenschaft nicht zustande gekommen ist, finden wir schade. Es wäre unabhängig vom grünen Gedanken auch eine nette zusätzliche Diversifkation mit regionaler Nähe gewesen.
Viele Grüße aus der Redaktion
David Stahmann
Hallo,
ja es ist eine Genossenschaft eines Supermarktes. Die Motivation war es von regionalen Vergünstigungen (Gutscheine für regionale Veranstaltungen/Ausstellungen/etc.), zusätzlich zu dem prozentualen Rabatt beim Einkauf im Markt und der jährlichen Dividende zu profitieren.
Diese Dividende liegt noch über meiner persönlichen Inflationsgrenze (2,0%). Ab dieser Grenze kommen alle Investitionen zumindest einmal auf den Prüfstand und werden nach der Neubewertung meinerseits ggf. umgeschichtet.
Das "EE-Genossenschafts-Projekt" war von meiner Seite aus nicht zu realisieren, da die Vertragsbedingungen klar vorgaben, dass der (Haupt-)Wohnsitz in diesem Kreis liegen muss. Ein "Umzug" des Hauptwohnsitzes kam/kommt aber nicht in Frage. Da ich privat selber ein "EE-Projekt" auf den Dächern habe, kann ich dies verschmerzen.
Leider gibt es nicht sehr viele Genossenschaften die Anteile auch für Außenstehende anbieten, ohne die normalen Vorgaben, wie die maximale Menge an Anteilen die man Erwerben darf.
Bei Genossenschaften mit Nachschusspflicht kann es ggf. im Falle einer Insolvenz der Genossenschaft auch zusätzlich teuer werden. Da halte ich mich dann auch zurück beim Zeichnen von Anteilen von Genossenschaften mit einer Nachschusspflicht zurück.
Grüße
Hallo, ich vermute es handelt sich hierbei um einen EDEKA-Markt, mit Hauptsitz in Hamburg? Leider ist dieser Markt recht hochpreisig und kann auch mit Prozenten vermutlich bei den Discountern (Aldi, LIDL) nicht mithalten? Allerdings soll dort die Qualität von Fleisch, Fisch, Käse hochwertiger sein?
Die Edeka-Gruppe (Eigenschreibweise: EDEKA; ursprünglich Abkürzung für Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin) ist ein genossenschaftlich organisierter kooperativer Unternehmensverbund im deutschen Einzelhandel. Die Edeka-Zentrale hält jeweils Kapitalanteile in Höhe von 50 Prozent an sieben Regionalgesellschaften, die jeweils anderen 50 Prozent werden von einer oder mehreren regionalen Genossenschaften gehalten. Die Edeka-Zentrale kontrolliert zudem mehrheitlich den Discountfilialisten Netto und betreibt mit Edeka Fruchtkontor eine eigene Beschaffungsorganisation vorrangig für Obst- und Gemüseimporte, eine Wein- und Sektkellerei sowie verschiedene Servicegesellschaften wie die Edekabank, die Edeka Verlagsgesellschaft oder die Edeka Versicherungsdienst Vermittlungsgesellschaft.
Hallo, Sie machen es aber wirklich sehr spannend... welche Supermarkt ist es denn und kann ich auch beitreten?
Es ist die COOP eG, die mit REWE fusioniert ist.
Es gibt noch Formulare, damit man dort beitreten kann, ob man noch von Außerhalb zugelassen wird entzieht sich meiner Kenntnis.
Hallo Herr Erlich,
Ihr "Finanzjoker" hat in seinem letzten Beitrag über synthetische ETF's berichtet und gezeigt, wie gravierend sich der Inhalt eines solchen Fonds von der eigentlichen Zusammensetzung des verfolgten Indexes unterscheiden kann. Ich verstehe grundsätzlich, dass alles "seine Existenzberechtigung" haben kann, bin aber dennoch etwas verunsichert, was ich von solchen Konstrukten letzten Endes halten soll. Könnte Sie vielleicht in Anlehnung des besagten Artikels einmal noch etwas detaillierter auf dieses sicherlich "Spezialthema" eingehen?
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Ihr Ernest Everhard
Hallo Erlich,
eine Frage an oder für Ihren ETF-Ratgeber: Was passiert mit den ETFs bei einem Weltwirtschaftszusammenbruch, wie Prof. Otte und Dirk Müller sie ankündigen ?
Bei Aktien habe ich einen fassbaren Firmenanteil erworben, bei ETFs werden Indexe dargestellt, also kein realer fassbarer Wert !!!!
Mit freundlichen Grüßen
H.J.Strauß
Guter Punkt bzw. gute Frage, die sich viele stellen dürften! Nehme ich mit in die Themenliste auf!
Ganz grundsätzlich: Physisch replizierende ETFs haben die Aktien physisch im Depot und solange die Verwahrung als Sondervermögen eingehalten wird, haben Sie die Aktien quasi 1:1 im Depot wie bei einer Einzelaktie. Der Teufel liegt aber, wie so häufig, im Detail und man kann sicherlich Szenarien kreieren, die für ETFs in dieser Hinsicht nicht so positiv sind. Ob diese dann aber realistisch sind: niemand weiß es! Aber das Thema bietet viel Stoff zum Schreiben :)
Lieben Dank & Viele Grüße
Stefan Erlich
Kurz vor Einführung der Abgeltungsteuer habe ichüber meine Hausbank Sparda Bank Südwest einmalig 7 verschiedene ETFs gekauft, die sich seitdem sehr gut entwickelt haben. Damals gabs noch ein kostenloses WP-Depot und jede Ordner kostete "nur" 9,90 EUR pauschal, unabhängig vom Volumen. Diese Konditionen gibt's dort heute nicht mehr.
Seit kurzem bespare ich 500 EUR monatlich in den von Stiftung Finanztest empfohlenen CORE MSCI WORLD von ishares über Trade Republic , komplett kostenfrei, nur fondsinterne Produktkosten von 0,2%.
Im Grunde kann man mit ETFs gar nichts falsch machen, solange man auf die Kosten achtet - alles besser als ein schlechtes Tages- oder Festgeld bei einer Hausbank vor Ort- LEIDER ;-(
Erst einmal lieben Dank für die Rückmeldung!
7 verschiedene ETFs hört sich zunächst viel an! Was war denn der Hintergrund dieser Verteilung auf unterschiedliche ETFs?
Ansonsten: Alles richtig gemacht! Was ETFs generell angeht, bin ich nüchtern wie immer: Der Weisheit letzter Schluss sind sie sicherlich nicht und ob sich die historischen Renditen auch in Zukunft dauerhaft zeigen werden, kann niemand garantieren. Was Kosten, Diversifikation und Einfachheit angeht, sind ETFs bis heute aber einfach ungeschlagen.
Hallo,ich bin Neuling in Sachen ETF und hatte bisher nur wenig Erfahrung mit Aktien (Mercedes und leider Telekom) und Fonds (Union Fonds (Uni 21Jh net, Uni Rak, Neue Märkte leider auch nicht der Brüller in 2000 gekauft). Nun würde ich gerne ca 150 Euro monatlich in ETF anlegen. Meine Banken sind die Comdirect und Consorsbank. Mein Sparerfreibetrag ist NICHT ausgeschöpft. Die hier empfohlenen ETF AORPWH und A2PKXG scheinen in sich sehr ähnlich zu sein. Macht es Sinn, die Zahlungen zu splitten auf beide ETF? Oder wäre es sinnvoller, einen ETF rein aus Europa oder Deutschland noch zu wählen?Viele GrüßeJo
Hallo joka, meine Meinung dazu: Den Vanguard FTSE All World in thesaurierend (A2PKXG, wie schon von dir erwähnt) in den Sparplan mit 150 € packen und gut ist. Das ist ja schon ein Welt-ETF. Warum also Deutschland und Europa nochmal extre gwichten? Einfachheit gewinnt in der Hinsicht! Aufsplitten würde ich den Betrag jedenfalls nicht. Ich persönlich sehe keinen Mehrwert darin. VG, Stefan Erlich
Hallo Herr Erlich,
danke für Ihre Antwort bezüglich Frage zum Splitten der beiden ETF.
Ich denke, dass sich in den nächsten Jahren die Essgewohnheiten und Ernährungsformen der Menschen weiter umstellen werden. Sei es durch gesündere Lebensmittel, oder durch Ersatzprodukte für Fleisch. Oft gehören diese Firmen ja zu bekannten und etablierten Konzernen. Unilever, Nestle und Co hängen fast überall drin. Zudem sind Kurse von den "Exoten" in den letzten Jahren schon stark gestiegen.
Ich habe folgende ETF gefunden
SLA5H0 US Vegan ClimateA2H9QYmundi Index MSCI Global Climate Change LYX05F Lyxor MSCI Global Climate Change.
Insgesamt würde ich gerne 2 ETF "bespannen". Einen herkömmlichen und einen der o.g. Art.
Haben Sie eine Empfehlung?
Das, was du da betreiben möchtest, ist halt Spekulation. Kann man machen, muss man aber nicht. Generell zeigen langfristige Studien, dass wir Privatanleger bei so Ansätzen wie deinem eigentlich durchweg verlieren oder zumindest deutlich schlechter performen als der Gesamtmarkt. Das sollte dir bewusst sein. Stichwort Selbstüberschätzung ;-) Wenn das so einfach wäre mit der Vorhersage, wären wir alle schon reich ;-)
Von daher: Beim Theme Sektorenwette bin ich raus ;-) Ich bin großer Verfechter des Weltinvestments ohne selektive Wahl eines Themes oder Sektors. Da musst du dich leider selber schlau machen und der möglichen Shortcomings dieser Strategie bewusst sein! Sorry, dass ich da nicht sonderlich hilfreich bin :) VG, Stefan
Ich mache an dieser Stelle als Redaktionsleiter und kleiner kritischer Anleger mal den Anfang :-)
Ich persönlich investiere seit etwa einem Jahr in ETFs, anfangs vor allem im Rahmen der Aktienportfolios meiner beiden Kinder. Diese haben jeweils den Vanguard FTSE All Wold im Depot (ISIN IE00B3RBWM25, siehe https://www.de.vanguard/web/cf/professionell/de/produktart/detailansicht/etf/9505/EQUITY/overview). Damals gab es nur die ausschüttende Variante, sodass quartalsweise die Dividendenzahlungen ausgezahlt werden. Rein psychologisch finde ich persönlich das Ganze sehr nett, aber aus Renditesicht sind die regelmäßigen Auszahlungen langfristig eher kontraproduktiv. Die Wertentwicklung der zwei Portfolios mit dem Vanguard All World ist bisher sehr positiv, allerdings bewegen wir uns derzeit ja auch in sehr guten Zeiten was Aktieninvestments angeht.
Was sind Ihre Erfahrungen, Fragen, Sorgen und Hinweise zum Thema ETFs? Ich würde gern mehr erfahren, um darauf basierend unseren ETF-Ratgeber entwickeln zu können.
Ich freue mich auf Ihr Feedback!
Mit besten Grüßen
Stefan Erlich
Ich ergänze noch für unsere Leser / Fragesteller als weiteres Redaktionsmitglied und noch kleinerer kritischer Anleger=)
Ich persönlich investiere schon etwas länger in ETFs (knapp fünf Jahre) und habe die drei "langweiligen" Standard-Indizes World, Emerging Markets und Stoxx 600 Europe in meinem Portfolio. Alle werden seit Start mit einem monatlichen Sparplan gefüttert, wobei die Sparraten min. zum Inflationsausgleich regelmäßig erhöht werden.
Alle drei ETFs sind Ausschütter, wobei die Consorsbank als meine Depotbank die Ausschüttungen nach Abzug der Abgeltungsteuer und per üblicher Gebühr automatisch wieder voll reinvestiert (auch Bruchstücke). Wie bereits von Hrn. Erlich angemerkt, ist das aus reiner Renditesicht zwar eher suboptimal. Aber auch hier und auch für mich spielt der psychologische Effekt der sichtbaren Ausschüttungen eine nette Rolle.
Weiterhin sehe ich aber für mich den Vorteil, dass das Steuerthema damit direkt und sofort geklärt ist und ich Stand heute keine Probleme haben sollte, wenn ich bspw. den ETF oder Teile davon in 25 Jahren verkaufe. Wer weiß, was sich bis dahin vielleicht noch ändert (Höherer Steuersatz? Besteuerung wieder mit persönlichem Einkommensteuersatz und ohne Halbeinkünfteverfahren?). Das kann aber auch in die andere Richtung gehen zum Vorteil aller, die die endgültige Steuerschuld per Thesaurierer vor sich herschieben. Das weiß niemand.
Mit ebenfalls besten Grüßen aus der Redaktion
David Stahmann
Ein Tipp (nicht nur) für „Einsteiger“: In der ARD Audiothek gibt es aktuell einen neuen, kostenlosen Podcast („Gold & Asche: Projekt ETF“) der die ETF-Thematik ausführlich und allgemein verständlich beleuchtet:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/gold-und-asche-projekt-etf/13625063/
Bislang sind 4 Folgen online, 2 weitere sollen in den nächsten Wochen noch folgen. Jede Episode dauert ca. 30 Minuten. Weitere, vertiefende Infos findet man zudem hier:
https://www.tagesschau.de/thema/podcast_gold_&_asche
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