Seit Januar 2017 bin ich Kunde eines Girokontos samt Kreditkarte bei der DKB. Die Kontoeröffnung war einfach und unproblematisch. Ich erhielt die nötigen Unterlagen innerhalb weniger Tage. Der erste Eindruck war durchaus positiv, wurde dann leider von einem nachhaltigen negativen Eindruck überschrieben.
Onlinebanking
Das Onlinebanking finde ich gut und einfach organisiert. Nach der Eröffnung war die Nutzung innerhalb weniger Tage möglich. Das TAN-Prinzip scheint mir etwas überbordend und kompliziert. Ich sehe aber ein, dass hier hohen Sicherheitsanforderungen Genüge getan wurde.
Leider ist nur das Onlinebanking günstig: Da es kaum Geldautomaten gibt, die das kostenfreie Geldabheben erlauben, ist ein Konto bei der DKB für mich eine durchaus teure Angelegenheit.
Das Kernproblem bei der DKB liegt aber woanders.
Kundenbetreuung
Es handelt sich bei der DKB um eine Direktbank. Sie unterhält also keine Filialen, womit sie auch viel Geld sparen kann. Die Gebühren sind in der Tat auch verhältnismäßig niedrig. Allerdings kann eine Direktbank nur dann funktionieren, wenn anstelle der Filialen eine funktionale Kundenbetreuung rückt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die DKB kein funktionierendes System für die Kundenbetreuung hat und keine Möglichkeit bietet, bei schwierigen Fällen an jemanden mit Sachkompetenz verwiesen zu werden. Ich blieb bisher im Callcenter hängen, das mit Leuten besetzt war, die vor allem Kunden und deren Anliegen abwehren wollten, wie mir schien. Damit bleibt für mich als Kunde das fehlende Filialsystem als Nachteil einer Direktbank bestehen und ich profitiere aber auch nicht vom Vorteil einer solchen Bank.
Fazit
Ich kann deshalb von einem Konto bei der DKB nur entschieden abraten, insbesondere für Kunden mit einem mobilen Lebensstil. Auf das folgende beispielhafte Anliegen, das mir besonders wichtig war, ging die DKB nicht im Geringsten ein.
Als Vielreisender und Vielflieger bin ich im Jahr oftmals in anderen Ländern unterwegs. Daher ist es wichtig, dass die Karten nicht gesperrt werden, wenn ich in anderen Ländern Abhebungen vornehme. Nun finde ich es recht gut nachvollziehbar und wünschenswert, dass verdächtige Abhebungen sehr genau untersucht werden und gegebenenfalls die Karten gesperrt werden. Bei meinem Lebensstil heißt das allerdings, dass etwa jede Woche die Karten gesperrt sind. Wenn ich in einem anderen Land lande, ohne Zugriff auf alle meine Karten zu haben, bedarf es nicht viel Fantasie ob der Probleme, die folgen können. Ich habe eine Geschichte von Kartensperrungen. Auch gleich bei der ersten Transaktion in England wurde meine Kreditkarte gesperrt. Das spricht auch Bände.
Daher bat ich die DKB, auf meine Umstände einzugehen und die Sicherheitsstufe zu einem bestimmten Grad an meine vielen Grenzüberquerungen anzupassen. Meine Bitte wurde abgelehnt und eine Mitarbeiterin des Teams Kundenzufriedenheit schob das meines Erachtens legitime Anliegen einfach beiseite.