26.01.2017 - Felix Krausche (Finanzblogroll.de) - 2 Kommentare
Angesichts der Fülle von Finanzblogs in Deutschland ist es für Leser nicht immer einfach, einen Überblick über besonders gute oder die neuesten Beiträge zu wahren. Um dem Abhilfe zu schaffen, bündelt Felix Krausche diese auf seiner Seite www.finanzblogroll.de. Im heutigen Gastartikel erläutert er, warum Finanzblogs aus seiner Sicht eine wichtige Bildungsrolle spielen. Zudem stellt er einige der beliebtesten und bekanntesten Blogs vor, die für ihn stets einen Besuch wert sind. Welche das sind, können Sie beim Lesen des folgenden Textes herausfinden.
Deutschland ist ein Land ökonomischer Analphabeten. So sagen es unabhängige Volkswirte sowie eine Reihe von internationalen Studien. Stellvertretend sei an dieser Stelle der neue Arbeitgeber des ehemaligen Bundesfinanzministers Peer Steinbrück erwähnt. Die Privatbank ING-DiBa hat im Jahr 2013 in Zusammenarbeit mit Ipsos Marktforschung eine Untersuchung zur Finanzbildung in Europa durchgeführt.
Die Ergebnisse waren verheerend.
Die Misere hat drei Gründe.
Diese drei Punkte führen zur Erkenntnis, dass Finanzbildung gesellschaftlich getragen und verbreitet werden muss. Und zwar unabhängig und für alle Menschen frei verfügbar. Inhaltliche Diskussionen über Immobilienerwerb, Aktien oder Indexfonds müssen erlaubt und gewollt sein. Das schafft einen Informationsaustausch und hilft dabei, das Thema Geld endlich zu enttabuisieren.
Finanzblogs bieten an dieser Stelle perfekte Möglichkeiten. Die Themen werden unabhängig auf den Tisch gebracht, sind online frei zugänglich und werden intensiv diskutiert. Nicht umsonst, sind in den letzten zwei Jahren viele neue und gute Finanzblogs entstanden.
Alle neuen Beiträge der besten Finanzblogs, können tagesaktuell auf www.finanzblogroll.de abgerufen werden. Das erspart allen interessierten Lesern viel Aufwand.
Im Finanzblogroll sind viele lehrreiche und unterhaltsame Blogs enthalten. Für einen kurzen Überblick möchte ich an dieser Stelle ein paar wegweisende Blogs kurz vorstellen:
Finanzwesir Albert Warnecke schreibt in seinem Blog über private Geldanlage, erklärt finanzielles Grundwissen und wirbt für das passive Investieren. Vor allem sein respektvoller, aber auch humoristischer Umgang mit Leserfragen macht den Finanzwesir zu einem der beliebtesten Finanzblogger in Deutschland. Seit einem Jahr gibt es vom Finanzwesir auch was auf die Ohren. Im regelmäßigen Podcast diskutiert er mit dem Finanzrocker über Geldanlagen und Randthemen.
Diplom-Betriebswirt Tim Schäfer pendelt seit 2006 zwischen Deutschland und New York und berichtet für Euro am Sonntag und Börse Online über die Geschehnisse an der Wall Street. Parallel betreibt er seinen privaten Blog, der einer der „dienstältesten” im Finanzblogroll ist. Konsum ist für Tim Schäfer eine Volkskrankheit. Sein Mantra lautet: "Spare, Investiere, werde finanziell frei."
Finanzrocker Daniel Korth schreibt in seinem Blog über die Themen Geldanlage, Rente und Humankapital. Dabei spricht er offen über seine eigenen Fehler und erklärt seinen Lesern, wie sie diese vermeiden können. Außerdem gibt es regelmäßige Gastbeiträge, die einen guten Einblick in verschiedene Anlageformen bieten. Der Finanzrocker war auch schon zum „Gastspiel“ bei den Kritischen Anlegern.
Die Philosophie des Zen lehrt Gelassenheit und die Konzentration auf das Wesentliche. Davon inspiriert, versucht Holger Grethe seinen Lesern die Berührungsängste vor Finanzthemen zu nehmen. Sie sollen selbstbestimmt ihre finanziellen Ziele definieren und erreichen können. Durch den persönlichen und unterhaltsamen Schreibstil des freiberuflichen Arztes hat sein Blog zendepot viele treue Leser.
Ganz entspannt läuft es beim Privatier. Peter Ranning hat mit 56 Jahren seinen Beruf aufgegeben und lebt jetzt von seinen Ersparnissen und Investitionen. In seinem Blog hat er die Schritte vom Aufhebungsvertrag samt Abfindung über seinen Finanzplan bis hin zur Neuausrichtung transparent veröffentlicht. Der Privatier bietet Inspiration für viele junge und alte Menschen, die aus dem täglichen Hamsterrad aussteigen wollen.
Hinter dem ETF-Blog steht der frühere Finanzberater Dr. Jürgen Nawatzki. Er möchte junge Leute zwischen 20 und 40 Jahren für die Idee des passiven Investierens begeistern. Indexfonds sind aus seiner Sicht das „Finanzprodukt des Jahrhunderts“.
Allein die Komposition aus den Wörtern Finanzen und Glück ist schon einen Finanzoscar wert. Auf Finanzglück bloggt Nico, der mit Mitte 40 finanziell frei sein möchte. Seinen Weg dorthin beschreibt er unterhaltsam auf seinem Blog. Zudem teilt er seine persönlichen Erfahrungen zu Aktien, Immobilien und ungeliebten Versicherungen.
Ex-Studentin Jenny sieht ihren Blog nicht als typischen Finanzblog. Dennoch hat sie schnell viele finanzinteressierte Leser für sich gewonnen. Das liegt vor allem an ihrem sehr persönlichen Stil sowie ihren guten und ausführlichen Recherchen. Jenny ist Anfang 20 und legt jetzt den Grundstein für ihre finanzielle Zukunft. Auf ihrem Blog lässt sie alle daran teilhaben.
„Do it yourself“ – das klappt auch mit den Finanzen. Alex bloggt auf Homemade Finance über die Grundlagen des Investierens und versucht seine Leser vom eigenständigen Denken und Handeln zu überzeugen. Auch Alex gehört mit Ende 20 zu den „jungen Wilden“ der Finanzblogszene.
Hinter Börseneinmaleins steht der 1984 geborene und studierte Betriebswirt Florian Müller. Am Institut für Vermögensentwicklung lernte er die Methode des Value Investing kennen. Auf seinem Blog schreibt er über alles, was mit der Börse zu tun hat und versucht, seine Leser beim optimalen Vermögensaufbau zu unterstützen.
Für alle, die selbst in Wertpapiere investieren (möchten), bietet Alexander auf Rente mit Dividende die perfekte Motivationshilfe. In kurzen und einfach verständlichen Beiträgen bloggt er über Finanzwissen, seinen „Plan“ der Altersvorsorge und den aktuellen Stand. Dabei können seine Leser die Entwicklung seines Depots mitverfolgen und Zeugen des Zinseszinseffektes werden.
Pascal war einer der Senkrechtstarter in der Finanzblogszene des letzten Jahres. Auf seinem Blog FYouMoney predigt er Gelassenheit, Simplizität und Selbstverantwortung. Dabei hat er seinen ganz eigenen Schreibstil gefunden und versorgt seine Leser mit dem „F*ck You der Woche“ und Beiträgen über das benötigte Rüstzeug, um finanziell frei zu werden.
Ebenfalls authentisch und stilsicher geht es bei den Beziehungsinvestoren zu. Hier geben Marielle und Mike Einblicke in ihr Beziehungsleben und ihre Investitionsplanungen. Dafür gibt es monatliche Finanzupdates sowie Aktienanalysen und persönliche Beiträge.
Die deutsche Finanzblogszene ist in den letzten zwei Jahren stark gewachsen. Zu den etablierten Finanzblogs sind viele neue und interessante Seiten hinzugekommen. Bei allen stehen die Vermittlung von Finanzwissen und die Aufklärung von Missverständnissen im Vordergrund.
Zudem findet man auf den Blogs finanzielle Vorbilder. Egal ob Immobilien-, Aktien- oder P2P-Investments. Für jede Anlageform gibt es spannende Blogs, die über das entsprechende Thema informieren. Alle Beiträge sind natürlich frei zugänglich. Und kritische Diskussionen kommen auch nicht zu kurz. Jeder Finanzblogger freut sich über anregende Kommentare und lebhafte Diskussionen. Es sind eben alle „kritische Anleger“.
Wer keine Beiträge mehr verpassen möchte, findet im Finanzblogroll täglich die neuesten Beiträge der besten Finanzblogger.
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Da hab ich mir doch gleich mal eine Linkliste erstellt zwecks gezielter Auswahl, denn jeder Blog hat so seinen Schwerpunkt. Die Zusammenstellung hier in aller Kürze ist dafür sehr hilfreich. Ich bin zwar jetzt schon 72 Jahre alt und seit ziemlich genau 60 Jahren an der Börse (damals über meinen Vater, der mir die Entscheidung über einen Anfangsbetrag überlassen hatte), aber immer noch lernfähig.
Hallo Felix,
schön, wie du herausarbeitest, dass es in Deutschland massiv an Finanzbildung fehlt. Das ist auch meine Meinung und deshalb ist es gut, dass es uns Finanzblogger gibt. Inzwischen gibt es so viele Finanzblogs, dass jeder den für sich "Richtigen" finden kann. Weiterhin viel Erfolg!
Herzliche Grüße von Jürgen von ETF-Blog.com
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