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Crowdinvesting-Tagebuch – November 2017

15.11.2017 - Stefan Erlich - 0 Kommentare

Crowdinvesting-Tagebuch November 2017

Der November bringt nicht nur kaltes und nasses Wetter, sondern auch neue Investments und Neuigkeiten zum Thema Crowdinvesting. So berichten wir in dieser Tagebuch-Ausgabe über den neuen Trend des Co-Fundings, wundern uns über weniger Projekte im Markt und begrüßen Transvendo als neue Plattform bei uns. Darüber hinaus investieren wir 500 € bei Bergfürst und noch einmal 500 € bei der Nischen-Plattform greenXmoney. Wie immer gibts dann noch den Portfolio-Überblick mit zahlreichen neuen Zahlungen und die ein oder andere Bonus-Aktion der Plattformen.

Risikohinweis: Der Erwerb von Vermögensanlagen über Crowdinvesting ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Bitte beachten Sie dazu auch unsere ausführlichen Hinweise und vergessen Sie nie die Streuung über möglichst viele verschiedene Projekte, um das Verlustpotential zu minimieren. Als Beispiel dafür dient unser Echtgeld-Portfolio, das Sie hier einsehen können. Die breite Streuung garantiert noch keinen Anlageerfolg, allerdings optimieren Sie damit Ihre Chancen auf positive Renditen und reduzieren den Einfluss von Glück.

Der aktuelle Portfolio-Überblick mit allen Kennzahlen

Diesen Monat hat sich in unserem Portfolio erfreulich viel bewegt. So kam endlich die Rückzahlung des Zinsland-Darlehens für das Projekt "Ahl Scholl" (Zinsertrag vor Steuern von 43,73 € plus 500 € Tilgung), kleine Zinszahlungen aus dem Projekt "Caspar Theyss" von iFunded (12,78 € vor Steuern) und dem Projekt "BHKW Flexibilisierung Gröna" von LeihDeinerUmweltGeld (1,13 € vor Steuern). Zudem erreichte uns kurz vor Veröffentlichung dieses Tagebuches noch eine Rückzahlung von Immofunding aus dem Projekt "Terrassenwohnungen Graz". Nachdem der Geschäftsführer von Immofunding, Stefan Peirleitner, bis heute unsere Rechnung aus der Kooperation mit uns nicht bezahlt hat, hatten wir schon befürchtet, dass sich das Geschäftsgebahren des Herrn auch auf unser Portfolio auswirken würde. Dem ist aber nun zum Glück nicht so! Weitere Investments werden wir bei Immofunding aber nicht tätigen, um mögliche Risiken zu vermeiden.

Von den insgesamt 42 Projekten, in die wir seit Beginn unseres Experiments investiert haben, sind mittlerweile 4 vollständig zurückgezahlt. In den nächsten 12 Monaten dürften deutlich mehr folgen, da nun peut a peut die ersten Immobilienprojekte auslaufen. Das jeweils frei gewordene Geld werden wir dann kontinuierlich reinvestieren und damit Neu-Einzahlungen substituieren. Dadurch wird unser Portfolio zwar weiter wachsen, aber nicht mehr so stark wie bisher. Das ist keine Entscheidung gegen Crowdinvesting, sondern eine strategische, denn wir wollen unser Erspartes vermehrt auch in andere neuartige Anlageklassen wie P2P-Kredite investieren, um dort Praxiserfahrungen zu sammeln. Hinsichtlich der erwarteten Rendite unseres Portfolios stehen wir aktuell bei 5,58 %, allerdings ist dieser Wert wie immer mit etwas Vorsicht zu genießen, da er mögliche Ausfälle noch nicht berücksichtigt. Aktuell befindet sich nur der von LeihDeinerUmweltGeld vermittelte "Bürgerenergiepark Eberswalde" in Zahlungsverzug, was uns zwar freut, aber sich auch schnell ändern kann.

Zum Portfolio mit der vollständigen Projektübersicht

Aktuelle Kennzahlen unseres Crowdfunding-Portfolios (Stand: November 2017)

Neuigkeiten & Gedanken zum Thema Crowdinvesting

Co-Fundings als neuer Trend?

Ein Nutzer hatte uns kürzlich darauf angesprochen, dass es doch auffällig sei, dass scheinbar das gleiche Projekt (Energieeffizienzhaus bei Karlsruhe) über verschiedene Plattformen finanziert wird. Er fragte, ob das Ganze denn seriös sei, schließlich ein solches Vorgehen doch eher ungewöhnlich. Nun können wir an dieser Stelle zunächst einmal beruhigen: An solchen Co-Fundings ist grundsätzlich nichts auszusetzen. Das Modell resultiert schlichtweg daraus, dass viele kleinere Plattformen noch nicht so viel Reichweite haben, als dass sie ein so großes Projekt wie das Energieeffizienzhaus bei Karlsruhe (1,5 Mio € Fundingsumme) mit der eigenen Anlegerschaft finanzieren könnten. Entsprechend haben sich z. B. Grundag, Zinsland, LeihDeinerUmweltGeld und Transvendo zusammengetan und finanzieren das mit ihren jeweiligen Anlegern gemeinsam.

Einzig beachten sollte man, dass man nicht aus Versehen bei verschiedenen Plattformen in das gleiche Projekt investiert, weil so ein Klumpenrisiko entsteht. Achten Sie daher beim Investieren stets darauf, ob Sie dem Projekteigner bzw. Vertragspartner eventuell schon im Rahmen eines anderen Fundings ein Darlehen gewährt haben. Wenn ja, investieren Sie lieber in ein anderes Projekt, um breiter zu diversifizieren.

Ein weiteres Co-Funding besteht derzeit im Übrigen zwischen GreenVesting und LeihDeinerUmweltGeld zur Finanzierung des Projektes Bioenergiedorf Müden. Werden wir dieses Modell daher eventuell in Zukunft häufiger sehen? Wir werden diese Entwicklung weiter beobachten.

Weniger Projekte im Markt?

In den letzten Wochen beschlich uns das Gefühl, dass Anlegern im Crowdinvesting-Markt insgesamt weniger Projekte für Investments zur Verfügung standen. So hat Exporo teilweise über viele Tage hinweg kein einziges Projekt für Investments freigeschaltet und auch Zinsland hat seit Längerem nur das Co-Funding-Projekt Energieeffizienzhaus Karlsruhe im Programm. Durch Neuzugänge wie Sarego, kapilendo und Transvendo wurde das Ganze wieder etwas kompensiert, aber es stellt sich durchaus die Frage, ob es für die Plattformen mittlerweile schwieriger geworden ist, vernünftige Projekte zu akquirieren. Zum Teil werden Projekte bei Exporo, Zinsland und kapilendo innerhalb von wenigen Stunden finanziert, was eine hohe Nachfrage nach Projekten vermuten lässt. Eine vernünftige Antwort auf die Frage haben wir aktuell nicht, aber eine Reduktion der Projektverfügbarkeit würde nicht nur uns langfristig die Diversifikation erschweren.

Neue Crowdinvesting-Plattform: Transvendo

Im November neu bei uns gestartet ist die Crowdinvesting-Plattform Transvendo. Die Münchener wollen mit einer breiten Mischung aus Immobilien, Startups und der Finanzierung bestehender Unternehmen neue Anleger für sich gewinnen. Aktuell wird ein Darlehen für die Firma Llobe eBikes angeboten sowie im Co-Funding mit Zinsland und Grundag ein Energieeffizienzhaus bei Karlsruhe. Für Anleger, die in das Llobe-Projekt investieren, hält Transvendo eine kleine Gutschein-Aktion bereit, bei der Sie Rabatte auf die eBikes erhalten können. Weitere Details dazu finden Sie auf den Seiten von Transvendo. Wir sagen wie immer "Herzlich Willkommen" und freuen uns über die weitere Diversifikationsmöglichkeit, vor allem im Bereich der Mittelstandsunternehmen, die bei uns bisher nur durch kapilendo mit regelmäßigen Projekten abgedeckt wurden.

Zu den aktuellen Projekten von Transvendo

Aktuelle Bonus-Aktionen von Crowdinvesting-Plattformen

Im Folgenden finden Sie alle uns aktuell bekannten Bonus- und Sonderaktionen der Crowdinvesting-Plattformen. Bitte lesen Sie vor einer Nutzung dieser Aktionen stets das Kleingedruckte und machen Sie sich immer bewusst, dass solche Bonus-Aktionen nicht aus reiner Nächstenliebe offeriert werden. Die Crowdinvesting-Plattformen haben natürlich ein großes Interesse daran, dass Sie bei ihnen investieren. Die Entscheidung für Crowdinvesting sollte nicht von einer Bonus-Aktion abhängig gemacht werden, sondern vor allem von Ihrer persönlichen Risikoneigung/Risikotragfähigkeit.

Alle aktuellen Crowdinvesting-Bonus-Aktionen finden Sie in unserer Bonus-Übersicht.

Neue Projekte im Portfolio - Übersicht & Besprechung

Im Folgenden finden Sie alle Projekte, in die wir diesen Monat investiert haben. Eine Übersicht über alle in unserem Portfolio befindlichen Projekte finden Sie hier. Beachten Sie in diesem Kontext unbedingt auch die folgenden Hinweise:

Die hier gezeigten Projekte sind nicht als Anlageempfehlung zu verstehen! Wir führen keine fundierte Projektprüfung durch und können das Risiko eines Ausfalls nicht zuverlässig abschätzen. Die Tatsache, dass sich diese Projekte in unserem Portfolio befinden, bedeutet NICHT, dass sie sicher sind!

Projekt 1: Bergfürst - Vista del Mar 1

Vista del Mar 1 (Bergfürst)

Projektbeschreibung & Diskussion:

Im Rahmen dieses Projektes soll in der Ortschaft Santa Ponsa auf Mallorca eine Luxus-Villa gebaut und verkauft werden. Der Entwickler, die Dreams Factory, nimmt über eine spanische Projektgesellschaft (Dreams Menorca 2017 S. L.) hierfür neben einer klassischen Bankfinanzierung auch das Crowd-Darlehen in Form eines zweitrangigen Bankdarlehens auf. Diese Sonderform des Investments wird aktuell nur von Bergfürst verwendet und weist einige Vorteile gegenüber klassischen Nachrangdarlehen auf (siehe Erklärung). Man sollte diese Vorteile aber nicht überbewerten, denn das Totalverlustrisiko besteht weiterhin! Wir raten daher auch hier zu einem guten Mix, anstatt alles auf diese formale Struktur von Bergfürst zu setzen, auch wenn die Vorteile auf den ersten Blick interessant wirken mögen. Das Projekt ist im Übrigen bereits das dritte, das von diesem Entwickler über Bergfürst finanziert wird. Eines der drei wurde bereits erfolgreich zurückgezahlt, was auf eine gewisse Verlässlichkeit des Entwicklers hoffen lässt. Eine Garantie für die problemfreie Abwicklung des Investments ist das aber natürlich nicht!

Das Darlehen hat eine Laufzeit von etwa 2 Jahren und wird mit relativ hohen 7 % verzinst. Eine Besonderheit bei diesem Projekt ist, dass, anders als sonst bei Bergfürst üblich, die Zinsen zu 100 % ausgezahlt werden und die deutsche Abgeltungsteuer somit nicht automatisch abgezogen wird. Dies liegt vermutlich darin begründet, dass man das Darlehen einer spanischen Gesellschaft gewährt, die nicht der deutschen Gesetzgebung unterliegt. Wer in seinem Portfolio auf den automatischen Abzug der deutschen Abgeltungsteuer setzt, sollte hier aufpassen! Das in das Projekt eingebrachte Eigenkapital wird in der Projektbeschreibung mit 45,8 % angegeben, was für Crowdinvesting-Projekte recht hoch ist. Ob die Tatsache, dass dieser Wert stille Reserven der Projektgesellschaft beinhaltet, den tatsächlichen Wert schmälert, können wir aktuell nicht einschätzen. Insgesamt hinterlässt das Projekt weder einen besonders herausragenden noch einen negativen Eindruck. Für uns ist es im Sinne der Diversifizierung schlichtweg eines von vielen im Portfolio.

Zu den aktuellen Projekten von Bergfürst

Projekt 2: greenXmoney - PV Anlage Michelstadt

PV Anlage Michelstadt (greenXmoney)

Projektbeschreibung & Diskussion:

Unter den Crowdinvesting-Plattformen ist greenXmoney bekanntlich ein kleiner Sonderling, denn die Macher nutzen nicht etwa die klassischen Nachrangdarlehen, sondern sogenannte Forderungskaufverträge in Verbindung mit den EEG-Einspeisevergütungen. Man kauft dem jeweiligen Projekteigner de facto einen Teil der zukünftigen Einnahmen aus der Einspeisung des Stroms der Anlage ab. Theoretisch ist dieses Konstrukt deutlich sicherer als die sonst üblichen Nachrangdarlehen (vor allem im Kontext des neuen Zahlungsmodells, siehe unten), allerdings muss man auch hier vor zu viel Euphorie warnen, droht doch gerade bei greenXmoney das erste Projekt auszufallen, weil der Projekteigner falsche Angaben gemacht hat. Bei den niedrigen Renditen ist so ein Ausfall dann um so ärgerlicher, weil eine Überkompensation durch die Zinserträge anderer Projekte um so schwieriger wird. Das Modell finden wir aber dennoch interessant, auch im Sinne der Diversifikation. Die etwas niedrigeren Zinsen nehmen wir dafür in Kauf.

Das vorliegende Projekt bietet mit 3,40 % keine überragende Rendite, allerdings steht dem auf der anderen Seite wie erwähnt das zumindest formal sicherere Investitionskonstrukt gegenüber. Die Laufzeit ist mit 8 Jahren leider sehr lang, was uns im Rahmen unseres ohnehin langfristig angelegten Portfolios nicht weiter stört. Für viele Anleger dürfte das Projekt aber aufgrund der langen Laufzeit ausscheiden. Die Solaranlage ist seit November 2007 in Betrieb und verfügt über eine installierte Leistung von 14,70 kWp. Als Vertragspartner tritt die Eignerin Petra Gameiro auf, also eine Privatperson. Laut greenXmoney kommt bei diesem Projekt das neue Zahlungsmodell zum Einsatz, bei dem das zuständige Stadtwerk die EEG-Vergütung nicht erst auf das Privatkonto der Eignerin überweist, sondern direkt auf ein Treuhandkonto, von dem das Geld zu uns als Anleger fließt. Das Modell dürfte die Sicherheit der Anlage erhöhen, auch wenn das, wie so häufig, keine abschließende Garantie bietet.

Zu den aktuellen Projekten von greenXmoney

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