Kurz nach der Gründung im Jahre 1995 wurde ich Mitglied der Consorsbank. Karl Matthäus Schmidt, einer der Gründer, war mein Studienkollege und begeisterte mich mit der Idee. Die Bank bot bereits damals mit dem Verrechnungskonto „girokonto-artig“ günstige Leistungen bei gleichzeitig gutem Habenzins. Die Eröffnung wickelte ich online und per Postident-Verfahren ab. Nach ca. 2 Wochen war alles erledigt.
Leider hat sich nach der Übernahme durch die BNP (ich glaube im Jahr 2005) aufgrund der Pleite der Familienbank einiges geändert. Ich beobachte heute ein eher profitorientiertes Verhaltensmuster und eine zunehmende Unsicherheit der Bank bzgl. sicherheitsrelevanter Maßnahmen.
Das Onlinebanking nutze ich mehrmals pro Woche zur Geldanlage und für Überweisungen. Es werden auch Informationsdienste für Fonds und Aktien geboten, die ich jedoch nicht nutze. Ich finde das Onlinebanking generell positiv und vermisse keine Funktionalitäten. Die App nutze ich ebenfalls (außer für Überweisungen). Ich selbst nutze nun die mobileTAN, da mein TAN-Generator veraltet und nicht mehr funktionsfähig ist. Leider habe ich trotz Nachfrage keinen neuen erhalten.
Früher hatte die Consorsbank Haben- und Sollzinsen auf dem Verrechnungskonto gleichermaßen organisiert, heute muss ich extra das Tagesgeldkonto bebuchen, da ich keine Zinsen mehr auf dem Verrechnungskonto erhalte. Dies empfinde ich als deutliche Verschlechterung der Konditionen und vermute, dass die Ursache reines Gewinnmaximierungsinteresse ist. Die Habenzinsen sind sehr niedrig, der Effektendarlehenszins hat sich relativ gesehen zur Zinsentwicklung verschlechtert.
Abgesehen davon lief eigentlich alles immer reibungslos, bis vor kurzem eine nichtautorisierte Buchung von meiner Visa-Karte stattfand. Die Buchung wurde auf meinem Konto vorgemerkt und so reklamierte ich diese schriftlich, um eine Belastung zu vermeiden. Lapidar wurde mir von Consors geantwortet, dass ich den Umsatz getätigt hätte. Man verwies mich dann auf ein Formular. Von anderen Kreditkarten-Anbietern bin ich das kundenfreundlicher gewohnt und finde das Verhalten, erstmal den Kunden einen Betrugsversuch belegen zu lassen und in aller Ruhe dem Täter freie Hand zu gewähren, desaströs. Vorsichtshalber sperrte ich daher die Karte parallel direkt bei Visa.
Während das Formular bearbeitet wurde, fand zwischenzeitlich die missbräuchliche Abbuchung von meinem Girokonto statt. Auf Nachfrage per E-Mail und Fax mit zusätzlicher Reklamation erhielt ich innerhalb von 1 bis 2 Tagen nur die unfreundliche Antwort, die Transaktion sei von mir autorisiert. Auf Nachfrage, wie man zu dieser falschen Erkenntnis komme, kam von der Consorsbank keine Information mehr. Man verstünde aber, dass ich verärgert sei, dennoch duldet man die missbräuchliche Belastung, die verhindert hätte werden können.
Nun muss ich eine Anzeige bei der Polizei machen als Voraussetzung einer weiteren Bearbeitung. Diese mache ich natürlich, es scheint jedoch bei Consors erstmal der Tatverdacht in Betrugsfällen beim Kunden zu liegen. Eine Hilfe könne man nicht garantieren, ebenso wenig wie eine durchführbare Rückholung des Geldes.
Nach dieser Erfahrung habe ich das Girokonto mit der zugehörigen Visa-Kreditkarte gekündigt. Diesen Service von Consors kann ich aufgrund der mangelnden Sicherheitsvorkehrungen nicht weiter nutzen und auch nicht empfehlen. Ich werde ausschließlich mein Depot und Verrechnungskonto behalten.