Eröffnung
Im Frühjahr 2014 habe ich mein Hypothekendarlehen auf die Commerzbank umgeschuldet. Sie war eine der wenigen Banken, die für mich passende Konditionen für meine Anschlussfinanzierung bot. Dabei war mir besonders wichtig, dass die Bank über ein Filialnetz mit persönlichen Ansprechpartnern verfügt. Im Zuge dieser Umschuldung habe ich mich im Sommer 2014 dazu entschlossen, auch mit meinem Girokonto zur Commerzbank zu wechseln.
Ich habe mich gleich während der Eröffnung in der Filiale mit meinem Personalausweis verifiziert und den Antrag fürs Online-Banking unterschrieben. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich über mein neues Konto verfügen (zunächst nur persönlich an der Kasse in der Filiale). Als kleiner Bonus war dadurch auch das Hypothekendarlehen etwas günstiger als für Nicht-Kunden. Die Zugangsdaten zum Online-Banking kamen nach ca. 10 bis 14 Tagen per Post. Danach hatte ich vollen Zugriff auf meine Bankgeschäfte und konnte online erste Transaktionen durchführen.
Im September 2014 eröffnete ich noch ein Sparkonto in einer Filiale. Die Erteilung einer Vollmacht für dieses Konto war sehr umständlich. Dazu musste ich für die Verifizierung einen zusätzlichen Termin in einer anderen Filiale am Wohnort des Bevollmächtigten machen.
Im Januar 2015 eröffnete ich noch einen VL-Sparvertrag. Hierzu habe ich mich in der Filiale beraten lassen, da ich eine Anlage in Aktienfonds wünschte. Wünschenswert wäre für diese Anlageform eine Funktion im Online-Banking, mit der man den Aktienfonds schnell und einfach wechseln kann. Der Wechsel ist nämlich sehr umständlich. Dazu muss man bei jedem Wechsel einen neuen Vertrag unterschreiben. Das muss auch einfacher gehen, da ja der VL-Vertrag an sich bereits abgeschlossen ist, sollte ein Wechsel mit Hilfe einer TAN Eingabe möglich sein.
Online-Banking
Das Online-Banking nutze ich mindestens einmal wöchentlich. So habe ich meinen aktuellen Kontostand immer im Blick. Überweisungen sind von fast jedem beliebigen Ort aus möglich und können auch in die Zukunft terminiert werden. Daueraufträge können online eingerichtet, geändert oder storniert werden. Meine Kontoauszüge musste ich anfangs noch am Drucker in der Filiale ausdrucken. Inzwischen werden mir diese auch online zur Verfügung gestellt.
Im Dashboard gibt es eine Grafik, in der Einnahmen und Ausgaben farbig darstellt werden. Zudem gibt es eine Übersicht über die Kontostände aller Unterkonten, die man bei der Bank unterhält. So sehe ich z. B. immer den aktuellen Kontostand des Hypothekendarlehens und meines VL-Vertrages in der Übersicht. Zu diesen Konten sind online allerdings keine weiteren Aktionen möglich und aus meiner Sicht auch nicht notwendig.
Für meine Überweisungen verwende ich eine TAN-Liste. Anfangs habe ich ausschließlich dieses Verfahren genutzt. Seit 2016 nutze ich auch das smsTAN-Verfahren. So habe ich meine TANs immer und überall zur Hand. Alternativ gibt es inzwischen auch das photoTAN-Verfahren.
Weiterhin bietet das Online-Banking noch weitere Funktionen, die ich aber nicht nutze. So z. B. die Möglichkeit, ein Aktiendepot zu eröffnen und mit Aktien zu handeln. Von der Bank wird auch eine Banking-App zur Verfügung gestellt, welche ich jedoch auch nicht nutze.
Kundenservice
Seit Mitte letzten Jahres bin ich allerdings sehr unzufrieden. Das Problem liegt beim Kundenservice. Die Bank wirbt zwar mit einer Zufriedenheitsgarantie, sinnvollerweise gilt diese jedoch nur bis max. 15 Monate nach Kontoeröffnung.
Ich hatte in der Zwischenzeit verschiedene Anliegen, aber jedes Mal war die Kontaktaufnahme mit Schwierigkeiten verbunden. Einmal hatte ich eine Frage zu meinem Hypothekendarlehen. Der Sachbearbeiter in der Filiale war telefonisch nicht erreichbar und ich wurde regelmäßig in ein Call-Center weitergeleitet, dessen Mitarbeiter mir nicht helfen konnten. Meine Anfragen per E-Mail wurden auch nicht beantwortet. Ich habe mir meine Frage letztendlich mit umfangreichen Internet-Recherchen selbst beantworten müssen.
Das gleiche Problem hatte ich, als ich meinem Aktienfonds im VL-Depot ändern wollte (s. o.). Bis zum endgültigen Wechsel hat es 3 Monate gedauert und hat mich jede Menge Nerven gekostet.
Ein anderes Mal ging es um die Steuerbescheinigung für meinen VL-Vertrag. Mein Arbeitgeber überweist monatlich 30 € an die Bank. Das macht 360 € in einem Jahr. In der Bescheinigung wurden jedoch nur 330 € angegeben. Ich rief für diesen Fall die Hotline in Frankfurt an, doch geholfen wurde mir nicht. Die Mitarbeiterin versprach, mein Anliegen in die entsprechende Abteilung weiterzuleiten. Von dort sollte ich einen Rückruf erhalten. Dieser ist nie erfolgt. Also vereinbarte ich einen Termin und machte mich in der Mittagspause auf den Weg in die Filiale. Dort schilderte ich mein Anliegen direkt dem Filialleiter. Danach ging es schnell und ich erhielt vor 2 Tagen nun endlich die korrekte Bescheinigung per Post.
Da meine Arbeitszeiten nicht mit den Banköffnungszeiten kompatibel sind, kann ich nur selten meine Bankgeschäfte persönlich in der Filiale erledigen und nutze das Online-Banking recht häufig. Nach meinen jüngsten Erfahrungen mit der Bank würde ich mir ein Auftragstool für alle Angelegenheiten wünschen, die nicht online erledigt werden können. Damit hätte ich z. B. den Auftrag für die Korrektur meiner Bescheinigung schriftlich erteilen können. Außerdem könnte ein solches Tool das Qualitätsmanagement verbessern: Wird die Anfrage nicht innerhalb einer festgesetzten Frist vom Sachbearbeiter der Filialbank erledigt, sollte sie in die Zentrale zur Erledigung weitergeleitet werden.
Allerdings habe ich mich bereits dazu entschlossen, die geschäftlichen Beziehungen zur Commerzbank abzubrechen, sobald ich eine Bank gefunden habe, zu der ich mehr Vertrauen habe. Meine zukünftige Kommunikation mit der Commerzbank werde ich jedenfalls ab sofort und ausschließlich nur noch per Einschreiben führen.